spoege
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Das sehe ich auch so. Mit der Behauptung "Zukunftsangst ist vor allem eine Frage der Bildung" meinte ich auch eher, dass Bildung eine Voraussetzung ist, um die komplexen Vorgänge auf den politischen Ebenen, vor allem auf der internationalen, verstehen zu können. Mit einem solchen Verständnis ist man weniger anfällig für Ängste, die oft eine Folge von Überforderung sind.Die Gleichung, dass gebildete offener sind geht hier meiner Meinung nach nicht auf. Im Gegenteil sehe ich einen starken Trend, dass die oftmals eher akademisch besser gebildeten konservativ-wirtschaftsliberalen Kreise im privaten Bereich den Ansätzen zugeneigt sind, die früher eher mit geringer Bildung assoziiert wurden, allerdings da auch in deutlich plumperer Form.
Das bedeutet natürlich nicht, dass Menschen mit guter Bildung nicht trotzdem rückwärtsgewandte politische Positionen entnehmen können. Bei Volksabstimmungen sind es aber die großen Strömungen in der Bevölkerung, die relevant sind – grade wenn dann, wie in GB, auch noch die Boulevardmedien eine derart starke Stellung haben und für AgitProp nutzen. Meiner Ansicht nach ist die derzeitige Konzeptionslosigkeit der britischen Regierung auch auf den nach wie vor starken populistischen Druck dieser Zeitungen zurückzuführen. Eigentlich wissen die Verantwortlichen inzwischen, dass der Brexit für GB eine Menge gravierender Nachteile bringen wird. Aber einen Kurswechsel können sie auch nicht einleiten, ohne als Verräter am Willen des Volkes angeprangert zu werden.