Ich lebe seit 27 Jahren in Berlin. Davon ca. 20 in Zehlendorf und den Rest in Schöneberg und Wilmersdorf.
Berlin hat kulturell viel zu bieten, allerdings baut es in letzter Zeit was die Menschen als solches angeht immer mehr ab. Ich habe fast den Eindruck, das jeder der woanders in Deutschland mit dem Leben nicht klar kommt nach Berlin zieht. Erfolgsorientierte Menschen ziehen entweder in den Randbereich oder besser gleich ins Ausland, natürlich nicht alle aber viele.
Ich persönlich frage mich woran das liegt?
Berlin ist mit Sicherheit eine der günstigsten Städte Deutschlands, was die Lebenskosten angeht. Für ein kleines Kudamm Penthouse (60qm) biste mit 600 Euro Warmmiete dabei. Versuch mal in irgendeiner anderen Hauptstadt dieser Welt ins Zentrum zu ziehen für so einen Preis.
Arbeitslosigkeit ist enorm hoch, liegt aber vermutlich an dem beschriebenen Phänomen, dass überwiegend die stylischen Faulänzer hier her ziehen, zumindest mein Eindruck der letzten 20 Jahre.
Als Arbeitgeber hat man es dadurch oft enorm schwer qualifizierte Kräfte zu finden, obwohl alle Arbeitslos sind. Irgendwie komisch! Aber warum für 1200 arbeiten, wenn man auch für 900 Harzen kann. ;-)
Kriminalität ist ein weiteres Manko Berlins. Messerstecherein jeden Tag, Schlägereien sind normal auch am hellichten Tag am Kudamm.
Gesellschaftlich ist Berlin auch eher recht geschlossen... man hat den Eindruck keiner traut hier irgendwem und Freundlichkeit wird auch nicht besonders groß geschrieben.
Nun ja dies ist meine Meinung und Vergleiche habe ich sehr viele sammeln können. Ich bin froh das mein Job mich viel mit anderen Menschen dieser Welt zusammenbringt, so dass ich oft genug rauskomme aus dieser Stadt. Virtuell oder in Person ist dabei fast egal.
Aber irgendwas hat mich anscheind trotzdem hier gehalten, Berlin kann also doch nicht ganz so schlecht sein!?