Warum bloggt ihr?

Ich hab es früher einen normalen Blog versucht, doch irgendwie wurden die Abstände zwischen den Beiträgen immer länger bis ich zum Schluss fast nie mehr Einträge gemacht habe.
Allein hab ich das aber nie gemacht, immer mit 2 Kumpels, also so zu dritt.

Jetzt haben wir einen Photoblog um unsere besten fotografischen Eindrücke mit anderen zu teilen. War eine gute Idee, weil die lange Schreiberei fällt so auch weg - nur noch kleine Fotobeschreibungen.

http://www.alcaen.com/ und dann das in der Mitte.
 
Vorweg: Durch eure Begründungen bin ich schon positiver eingestellt :).
Jetzt trifft das ein, was Lynhirr gesagt hat. Das Menschelnde rührt.
Aber::p
jiaolong schrieb:
Die Chinesen haben den Blog fuer sich entdeckt und schreiben ueber ihre "unbedeutenden" Leben. Auch in Foren werden heftig Meinungen uebers Leben ausgetauscht. Was ist so schlecht daran?
Dass man verlernt zu reden. Vor zwei, drei Jahren habe ich einen Film über japanische Teenager gesehen, die nur noch über Computer kommunizierten und lebten. War ein sehr guter und interessanter, aber auch beängstigender Film. Er hat viel Kälte und Einsamkeit ausgestrahlt. In Japan sterben ja sogar die Kids, weil sie zu lange an Online-Spielen hängen.
Zusätzlich aber verlernt man das Schriftdeutsch, dies habe ich an anderer Stelle schon angemerkt (und werde es vermutlich noch öfters tun:p). Weil man immer und immer wieder fehlerhafte Texte zu lesen bekommt. Das konnte dir früher nicht passieren, weil man nur Bücher oder Zeitungen zu lesen bekam.
kazou schrieb:
… die Authentizität. Mich würde zum Beispiel mal sehr interessieren, wie sich die Leute in Rügen fühlen, wenn überall nach, mit H5N1 (vornehmlich der "auch für den Menschen gefährlichen ASIA-Variante") infizierten, Vögeln gesucht wird. Das erfahre ich nicht in der Zeitung. Oder bei Naturkatastrophen, Anschlägen usw. Da ist es gut, dass es diese Art der Kommunikation gibt. So erfährt man schnell und aus erster Hand was passiert ist. Nicht jeder hat in New Orleans einen Onkel, der dort versucht dem Sturm zu trotzen. Aber einen Blog aus New Orleans kann jeder lesen.
Zwar beklagte auch ich mich über das Niederschreiben belangloser Alltage, doch kann man wirklich immer Authentizität dahinter annehmen? Das ist ja der nächste Faktor: dass du dir selbst mit dem Geblogge im Netz eine andere Persönlichkeit erschreiben kannst. So etwas nennt man dann multiple Persönlichkeit. Und davon sind einige im Internet unterwegs.
Dass die ersten Berichte, die vom Tsunami eintrafen, Blogs waren, brachte den Blogs ja viele Pluspunkte ein. Aber lass mich noch eine kleine Anmerkung machen: Der Ansatz, dass dich interessieren würde, wie die Menschen auf Rügen fühlen, ist original die Herangehensweise der BILD-Zeitung an eine Story.
 
quomodonam schrieb:
Dass man verlernt zu reden. Vor zwei, drei Jahren habe ich einen Film über japanische Teenager gesehen, die nur noch über Computer kommunizierten und lebten. War ein sehr guter und interessanter, aber auch beängstigender Film. Er hat viel Kälte und Einsamkeit ausgestrahlt. In Japan sterben ja sogar die Kids, weil sie zu lange an Online-Spielen hängen.

Ersteres ist eher ein Phänomen der japanischen Gesellschaft mit deren immensen Leistungsdruck. Ich finde das hat weniger mit dem Jedermann-Blog zu tun. Die Todesfälle betrafen übrigens Koreaner. In Südkorea ist das onlinegaming ja schon ein Beruf. Die besten können locker davon leben. Hier noch undenkbar.

Zusätzlich aber verlernt man das Schriftdeutsch, dies habe ich an anderer Stelle schon angemerkt (und werde es vermutlich noch öfters tun:p). Weil man immer und immer wieder fehlerhafte Texte zu lesen bekommt. Das konnte dir früher nicht passieren, weil man nur Bücher oder Zeitungen zu lesen bekam.

Das ist tatsächlich so. Allerdings ist das auch nicht die Schuld der Blogs. In Foren wie diesen hier findest man ebenfalls die gleiche oder gar höhere Quote an Rechtschreibfehlern. Man muss auch beachten, dass Leute, die auch sonst Spass an Literatur haben oder regelmäßig Zeitungen lesen davor gefeit sind. Wenn dieses Interesse bei Jugendlichen nicht gefördert wird, liegt das wohl eher an der Erziehung der Eltern. Jemand der wirklich "ernsthaft" bloggt wird in der Hinsicht sogar besser abschneiden, da man sich bemüht, das ganze auch "gut und richtig" erscheinen zu lassen.
 
Lynhirr schrieb:
Das ist richtig und wohl auch verständlich. Wenn ich dir sage, dass dein Leben bedeutungslos ist, dann missachte ich den Wert deines Lebens und werde dich auch wie etwas Bedeutungsloses behandeln. Möchtest du das wirklich? ;)

Ich versuche mal eine Interpretation:
Wenn man davon ausgeht, dass die Erde ungefähr ein Alter irgendwo im Millionenbereich hat (Details kenne ich nicht, sind auch für "Das Große Ganze" nicht so wichtig), die Menschheit auf der Erde bestenfalls irgendwo im Bereich von xx-tausend Jahren alt ist, die Erde selbst nur ein Krümel im Universum ist (ich denke man kann schon davon ausgehen, dass zumindest heute das Ende des Universums noch nicht bestimmbar ist, falls es das überhaupt gibt), sich das Universum zudem ständig ausdehnt (und irgendwann soll es ja dann auch zusammenbrechen oder sowas ähnliches) und dass in x-millionen Jahren zudem die Sonne explodiert oder irgendwie kaputt geht und die Erde dann wahlweise verbrennt oder abstirbt (weil sie keine Sonne mehr hat), aber vielleicht oder wahrscheinlich oder vermutlich die Menschheit sowieso lange, lange vorher aufhört zu existieren, dass das Leben eines Menschen im Schnitt irgendwas um die 80 Jahre beträgt, dann kann man schon auf die Idee kommen, dass die Menschheit an sich einerseits aus der Perspektive des ganzen Universums und andererseits aus der Perspektive der Existenz der Erde jetzt nicht sooo furchtbar bedeutend ist.

Damit ist natürlich unbestritten, dass innerhalb der Menschheit Einzelne für die gesamte Gruppe durchaus eine große Bedeutung haben können.
Aber eine Ebene höher ist das dann schon schwieriger. Wenn die Menschheit verschwunden ist wird auf der Erde eine andere Lebensform Einzug halten. So wie nach den Dinosauriern irgendwann die Menschen kamen kommt bestimmt nach den Menschen auch wieder etwas anderes. Vielleicht hat im Gesamtblick die Menschheit auch eine Bedeutung für die Erde; vielleicht schafft sie die Rahmenbedingungen für das was danach kommt, so wie irgendwas vor uns die Bedingungen für uns geschaffen hat.
Ich finde die Menschen sollten sich insgesamt nicht zu wichtig nehmen, denn ich glaube nicht, dass sie es sind. Innerhalb der Gruppe kann sich ein Einzelner natürlich schon wichtig nehmen, weil er es für die Gruppe vielleicht auch ist.
 
voegelchen schrieb:
Zwar beklagte auch ich mich über das Niederschreiben belangloser Alltage, doch kann man wirklich immer Authentizität dahinter annehmen? Das ist ja der nächste Faktor: dass du dir selbst mit dem Geblogge im Netz eine andere Persönlichkeit erschreiben kannst. So etwas nennt man dann multiple Persönlichkeit. Und davon sind einige im Internet unterwegs.

Dieses Phaenomen ist auch in Foren anzutreffen und beschraenkt sich nicht auf Blogs :)

Mir ist immer noch nicht klar warum du dich so wehrst, diese klaren Gemeinsamkeiten des sozialen Interagierens in Foren und Blogs zu sehen :)
 
quomodonam schrieb:
Ich weiß ja nicht, was ein Bit-Lupe ist, es klingt jedenfalls lustig.:p Heißen die dann in 117 Jahren immer noch Archäologen (wo sind eigentlich deine äöü-Tasten?:p). Willst du mir weiß machen, dass diese "Archäologen" dann tatsächlich private Blogs im Web ausgraben.:p Mach einen Film draus.:p Hinterlässt du deinen Kindern Weblogs?

Weiß man nicht. Aber es gibt doch auch heute schon riesige Archive in irgendwelchen Bergen, wo fein säuberlich beschriftet luftdichte Fässer mit dem Inhalt von Bibliotheken und Archiven auf Mikrofilm gelagert werden. Noch ein passendes Anzeigegerät dazu stellen... und die Nachwelt wird informiert.
Wer weiß ob es sowas nicht auch vom Internet gibt oder mal geben wird? Passendes Anzeigegerät dazu stellen... alles Atombombensicher zumachen...
 
trepidus schrieb:
Ich versuche mal eine Interpretation: […snip]

Ich finde die Menschen sollten sich insgesamt nicht zu wichtig nehmen, denn ich glaube nicht, dass sie es sind. Innerhalb der Gruppe kann sich ein Einzelner natürlich schon wichtig nehmen, weil er es für die Gruppe vielleicht auch ist.

(Ich habe das mal gekürzt um ein zu großes Quoting zu vermeiden.)

Es ist schon richtig, dass man, wenn man eine menschliche Existenz am Kosmos misst, man sehr bescheiden wird. Das gilt für die räumliche, wie die zeitliche Dimension. Man kann das aber auch in die andere Richtung fortsetzen, in den Mikrokosmos. Dann wird das noch einmal so interessant und ist sehr hilfreich zur Vermeidung allfälliger Hybris. :)

Aber da unser Bewusstsein nicht in der Lage ist, diesen Kosmos in seiner Gesamtheit zu erfassen, ist es ganz hilfreich, im Rahmen des erfassbaren zu bleiben. Wenn man das tut, wird auch die eigene Bedeutung wieder erfassbar und lebbar. Und darauf kommt es letztlich an.

Ich denke, man sollte Beides gut trennen können. Sonst kann es passieren, dass man den Boden unter den Füssen verliert. Mein Psychiater und ich können da ein Lied von singen ;)

Ich weiß, ich hatte EOT angemeldet, bin ich aber bei dem Beitrag schwach geworden :D
 
Was du da geschrieben hast gefaellt mir sehr gut Lyn :)
 
lundehundt schrieb:
Dieses Phaenomen ist auch in Foren anzutreffen und beschraenkt sich nicht auf Blogs :)
Mir ist immer noch nicht klar warum du dich so wehrst, diese klaren Gemeinsamkeiten des sozialen Interagierens in Foren und Blogs zu sehen :)
Dies ist mir völlig klar, das hinterfrage ich schon lange und habe mir meine Gedanken dazu gemacht.:p
Dann ist dir nicht aufgefallen, dass ich mir nicht sicher bin, ob dies die gesündeste Form des sozialen Interagierens ist. Ich gehe nämlich davon aus, dass einige sich hauptsächlich auf diese Form (und Internet per se) verlegen und im normalen Leben enorme Defizite entwickelt haben. Und dann muss man sich ohnehin der Frage zuwenden: Ist dies soziales Interagieren, wenn es sich nur auf einen virtuellen Bereich erstreckt?

trepidus schrieb:
Weiß man nicht. Aber es gibt doch auch heute schon riesige Archive in irgendwelchen Bergen, wo fein säuberlich beschriftet luftdichte Fässer mit dem Inhalt von Bibliotheken und Archiven auf Mikrofilm gelagert werden. Noch ein passendes Anzeigegerät dazu stellen... und die Nachwelt wird informiert.
Bibliotheken und Archive haben etwas mehr Informationsgehalt als private Weblogs. ;-)

Lynhirr schrieb:
Aber da unser Bewusstsein nicht in der Lage ist, diesen Kosmos in seiner Gesamtheit zu erfassen, ist es ganz hilfreich, im Rahmen des erfassbaren zu bleiben. Wenn man das tut, wird auch die eigene Bedeutung wieder erfassbar und lebbar. Und darauf kommt es letztlich an.
Dann bleiben wir hier auf Erden im Rahmen des Erfassbaren. Setze dich nach Afrika in die freie Wildnis oder besuche Milford Sound oder eine andere atemberaubende Landschaft. Selbst dort wird dir deine Bedeutung zwar bewusst, aber in einem anderen Rahmen. Und der liegt fern jeder belangloser Blogs.
Bleiben wir weiterhin auf Erden im Rahmen des Fassbaren. Die meisten Blogs sind Ego-bezogen, oder? Warum schreiben die Blogger nicht viel mehr über soziale Missstände etc. pp.? Oder versuchen wie Herr Chow an die Philosophie heranzuführen?

Lynhirr schrieb:
Mein Psychiater und ich können da ein Lied von singen ;)
Das hättest du nicht schreiben sollen, denn damit spielst du meiner Blogger-Analyse in die Hände.:p
Lynhirr schrieb:
Ich weiß, ich hatte EOT angemeldet, bin ich aber bei dem Beitrag schwach geworden :D
:p Welcome back! Gut gemacht, trepidus.:p
 
quomodonam schrieb:
Vorweg: Durch eure Begründungen bin ich schon positiver eingestellt :).
Jetzt trifft das ein, was Lynhirr gesagt hat. Das Menschelnde rührt.
Aber::p

[...]

Zusätzlich aber verlernt man das Schriftdeutsch, dies habe ich an anderer Stelle schon angemerkt (und werde es vermutlich noch öfters tun:p). Weil man immer und immer wieder fehlerhafte Texte zu lesen bekommt. Das konnte dir früher nicht passieren, weil man nur Bücher oder Zeitungen zu lesen bekam.

Das ist in der Tat ein Problem, das aber nicht allein von Blogs (bzw. privaten Wegsiten ausgeht), sondern gerade auch von Foren und Chats etc. Die Beiträge hier im MacUser-Forum sind ja glücklicher Weiser in der Regel gut lesbar. Aber in den Foren der Online-Games bekommt man schon öfter einen ziemlichen Buchstabensalat präsentiert. (Alles kleingeschrieben, keine Interpunktion, *gins* rofl weglol etc.) Und das wirkt sich auch durchaus negativ auf den eigenen Scheibstil aus, wenn man zu oft so etwas liest: Nach einer Weile fängt man nämlich an die Fehler zu ignorieren und schreibt selbst ohne viel nachzudenken.

quomodonam schrieb:
Zwar beklagte auch ich mich über das Niederschreiben belangloser Alltage, doch kann man wirklich immer Authentizität dahinter annehmen? Das ist ja der nächste Faktor: dass du dir selbst mit dem Geblogge im Netz eine andere Persönlichkeit erschreiben kannst. So etwas nennt man dann multiple Persönlichkeit. Und davon sind einige im Internet unterwegs.

"Multiple Persönlichkeiten" sind schnell durchschaut. Man merkt ob jemand nur etwas vormacht, oder ob er tatsächlich so ist, wie er vorgibt zu sein.

quomodonam schrieb:
Dass die ersten Berichte, die vom Tsunami eintrafen, Blogs waren, brachte den Blogs ja viele Pluspunkte ein. Aber lass mich noch eine kleine Anmerkung machen: Der Ansatz, dass dich interessieren würde, wie die Menschen auf Rügen fühlen, ist original die Herangehensweise der BILD-Zeitung an eine Story.

Das ist mir bewusst. :) Was glaubst du warum das Blatt so erforlgreich ist...
 
quomodonam schrieb:
Bibliotheken und Archive haben etwas mehr Informationsgehalt als private Weblogs. ;-)

Aber es dürfte sehr viel aufwendiger sein, Bibliotheken zu digitalisieren, als einfach das, sagen wir, gesamte deutsche Internet "herunter zu laden", abzuspeichern und in ein Archiv zu packen oder auf Mikrofilm "aus zu drucken".
Es ging mir vielmehr um den Aspekt, es für die Nachwelt verfügbar zu machen, um die Authentizität der heutigen Zeit zu erhalten, womit sich Leute beschäftigten, was sie dachten, worüber sie mit wem kommunizierten. Von Beethoven oder Mozart gibt es sehr aufschlußreiche Briefwechsel, von Helmut Kohl und Konsorten auch. Manchmal wäre das aber für die Einordnung in den großen Kontext der Zeit nicht unpraktisch, sowas auch von Hans Wurst mal zu sehen. :) Von meinem Opa gibt es sowas auch, was durchaus nicht uninteressant ist.

quomodonam schrieb:
Die meisten Blogs sind Ego-bezogen, oder? Warum schreiben die Blogger nicht viel mehr über soziale Missstände etc. pp.? Oder versuchen wie Herr Chow an die Philosophie heranzuführen?

Ich trug mich zeitweise mit dem Gedanken, einen Blog über Themen zu verfassen, wenn ich zeitweise über haarsträubende Fehlmeinungen resultierend aus Fehlinformation oder unvollständiger Informationsstände stolperte, mit dem Zweck, ein wenig detailiertere Hintergrundinformationen in einem kleinen Rahmen zu liefern.
Fürs erste würde sogar schon eine kleine Sammlung von Forenbeiträgen reichen. :)
 
quomodonam schrieb:
Dann bleiben wir hier auf Erden im Rahmen des Erfassbaren. Setze dich nach Afrika in die freie Wildnis oder besuche Milford Sound oder eine andere atemberaubende Landschaft. Selbst dort wird dir deine Bedeutung zwar bewusst, aber in einem anderen Rahmen. Und der liegt fern jeder belangloser Blogs.
Bleiben wir weiterhin auf Erden im Rahmen des Fassbaren. Die meisten Blogs sind Ego-bezogen, oder? Warum schreiben die Blogger nicht viel mehr über soziale Missstände etc. pp.? Oder versuchen wie Herr Chow an die Philosophie heranzuführen?


Das hättest du nicht schreiben sollen, denn damit spielst du meiner Blogger-Analyse in die Hände.:p

Na ja, die Zeit in der ich räumliche Veränderung brauchte um das erfassbare zu erreichen ist länger schon vorbei. Heute gehe ich mit dem Geist auf Reisen, wenn ich das möchte oder mit besonderer Aufmerksamkeit für die kleinen Dinge in meiner unmittelbarem Umgebung.

Ich weiß nicht, ob die meisten Blogs Ich-bezogen sind, ich kenne zu wenige. Es würde mich jedoch nicht sehr verwundern. Menschen sind so, das ist nichts besonderes.

Ich persönlich verwende meine Texte, Graphiken und Musik ganz einfach als therapeutische Mittel, um vieles aufzuarbeiten und mich neu zu schreiben. Mein Blog ist ein Teil davon, wenn auch von recht untergeordneter Bedeutung.

Na dann Gratulation! Du hast in meiner Person einen echten Psycho-Blogger gefunden. :p
 
Bei ebay gibts übrigens Blog-Stammleser zu ersteigern - 5 hits pro Tag garantiert! :D
 
Nun ich bin auch nicht der alltägliche Blogger, so schreibe ich gerade so wie es eben passt. Es ist für mich auch wie eine freie Meinungsäußerung, da ich den Lesern auch freistelle einen Komentar einzufügen. Da ich diese Homepage bezahle, steht es mir auch frei zu schreiben, wonach mir gerade der Sinn steht. Oder nicht?

:)

Wer diese Blogs nicht mag, sollte sie nicht lesen und anschliessend auch noch darüber beschweren, wenn er es doch macht. In meinen Augen ist das sehr widersprüchlich.

:rolleyes:
 
Ich blogge doch gar nicht. kopfkratz :D

dasich
 
Blog? Tagebuch? noch nie geführt…tut mir leid damit kann ich nicht dienen
 
Herr Chow schrieb:
Warum heute so viele Menschen Minderwertigkeitsgefühle haben (die sich meist als Narzißmus äußern), ist eine schwierige Frage. Für mich hat es viel damit zu tun, daß die religiöse Dimension des Mensch-Seins nicht mehr ernst genug genommen wird.
Ich überlege die ganze Zeit, ob ich dich überhaupt richtig verstanden habe. Wenn du magst, kannst du erklären, was du unter „relgiöser“ Dimension des Menschseins verstehst.
Ezekeel schrieb:
Ersteres ist eher ein Phänomen der japanischen Gesellschaft mit deren immensen Leistungsdruck. Ich finde das hat weniger mit dem Jedermann-Blog zu tun.
Hm, was aber, wenn auch hier der bereits enorm gestiegene Leistungsdruck weiter ansteigt?
Ezekeel schrieb:
Jemand der wirklich "ernsthaft" bloggt wird in der Hinsicht sogar besser abschneiden, da man sich bemüht, das ganze auch "gut und richtig" erscheinen zu lassen.
Was meinst du mit „ernsthaft“ bloggen?
kazou schrieb:
"Multiple Persönlichkeiten" sind schnell durchschaut. Man merkt ob jemand nur etwas vormacht, oder ob er tatsächlich so ist, wie er vorgibt zu sein.
Mit der Gabe des Durchschauens sind wenige gesegnet, mit der Gabe des schnellen Durchschauens die wenigsten.
trepidus schrieb:
Aber es dürfte sehr viel aufwendiger sein, Bibliotheken zu digitalisieren, als einfach das, sagen wir, gesamte deutsche Internet "herunter zu laden", abzuspeichern und in ein Archiv zu packen oder auf Mikrofilm "aus zu drucken".
Vermutlich. Aber wo soll man die Unmenge an Daten lagern? Was kostet das eigentlich? Und: Welches Wissen ist wertvoller? Internet-Content oder nicht doch etwa der Inhalt der Bibliotheken und Archive?
trepidus schrieb:
Es ging mir vielmehr um den Aspekt, es für die Nachwelt verfügbar zu machen, um die Authentizität der heutigen Zeit zu erhalten, womit sich Leute beschäftigten, was sie dachten, worüber sie mit wem kommunizierten. Von Beethoven oder Mozart gibt es sehr aufschlußreiche Briefwechsel, von Helmut Kohl und Konsorten auch. Manchmal wäre das aber für die Einordnung in den großen Kontext der Zeit nicht unpraktisch, sowas auch von Hans Wurst mal zu sehen. :) Von meinem Opa gibt es sowas auch, was durchaus nicht uninteressant ist.
Dass das Internet authentisch ist, da hege ich meine Zweifel. Was es mit Sicherheit ist: virtuell. Wenn es übrigens heute schon niemanden interessiert, was gebloggt wird, warum sollte es die Nachwelt interessieren? Schon sind wir wieder bei der Tatsache, dass einige den Blogs eine Bedeutung zumessen, die sie gar nicht haben. Sie sind auch keinesfalls mit Steinchen vergleichbar, die von Archäologen ausgebuddelt und -gepinselt wurden und zwischen denen man unter Umständen sogar ganz aufgeregt hin und herspringen kann. Und um noch einmal zu Opa lundehundts Tonband zurückzukommen. Das Tonband hatte Opa lundhundt mit Sicherheit nicht zuvor der Welt zur Verfügung gestellt. Die weitere Frage lautet: Ist es so wichtig, dass lundehundt es heute der Welt weiterreichen müsste? Oder ist es vielleicht doch zu privat?
trepidus schrieb:
Ich trug mich zeitweise mit dem Gedanken, einen Blog über Themen zu verfassen, wenn ich zeitweise über haarsträubende Fehlmeinungen resultierend aus Fehlinformation oder unvollständiger Informationsstände stolperte, mit dem Zweck, ein wenig detailiertere Hintergrundinformationen in einem kleinen Rahmen zu liefern.
In welchem Bereich? Steuer? :) Es klingt ohnehin schon eher nach einem professionellen, weil fachbezogenen Ansatz …
Willeswind schrieb:
Bei ebay gibts übrigens Blog-Stammleser zu ersteigern - 5 hits pro Tag garantiert! :D
25,50 € :p
Flamywyhn schrieb:
Wer diese Blogs nicht mag, sollte sie nicht lesen und anschliessend auch noch darüber beschweren, wenn er es doch macht. In meinen Augen ist das sehr widersprüchlich.
Die Neugierde, die Neugierde. Insofern kein Widerspruch. Zudem findet man ja auch ab un zu etwas Nettes, Originelles oder Interessantes.
 
quomodonam schrieb:
Vermutlich. Aber wo soll man die Unmenge an Daten lagern? Was kostet das eigentlich?
Da kannst du Google befragen. Die machen im Grunde ja nix anderes. :) In den "G-Files" :) kann man heute noch Dateien lesen, die es auf den original Servern längst nicht mehr gibt. Es gab auch mal ein Tool das hieß Alexa, damit konnte man frühere Versionen einer Seite aufrufen, sofern sie von Alexa archiviert wurde.
Ich hatte ganz früher vor vielen Jahren mal mit HTML experimentiert und natürlich auch eine kleine Seite erstellt. Es gab immer wieder verschiedene Versionen davon im Laufe der Zeit. Irgendwann bin ich über Alexa gestolpert und probierte es mit meiner Seite aus. Und ich war verblüfft...! Irgendwelche selbst komponierten Midis wurden wohl nicht archiviert, der Rest aber schon.
Also, das wird vermutlich alles längst gemacht. Jedoch ist die Halbwertszeit von Bits&Bytes nicht mit denen der Tonscherben der Inka zu vergleichen.[/QUOTE]

quomodonam schrieb:
Und: Welches Wissen ist wertvoller? Internet-Content oder nicht doch etwa der Inhalt der Bibliotheken und Archive? (...) die von Archäologen ausgebuddelt und -gepinselt wurden und zwischen denen man unter Umständen sogar ganz aufgeregt hin und herspringen kann.
Das Internet enthält einige Sternchen, ein paar Sterne und ganz viel Müll. Klar. Meine Aussage war lediglich, dass es vermutlich einfacher sein dürfte, einfach alles zu archivieren, anstatt diese paar Leckerbissen ausfindig zu machen.


quomodonam schrieb:
Und um noch einmal zu Opa lundehundts Tonband zurückzukommen. Das Tonband hatte Opa lundhundt mit Sicherheit nicht zuvor der Welt zur Verfügung gestellt. Die weitere Frage lautet: Ist es so wichtig, dass lundehundt es heute der Welt weiterreichen müsste? Oder ist es vielleicht doch zu privat?
Das Tonband war sicher nicht für die Welt gemacht. Aber so wie sich der Opa einst vorstellen konnte, dass man dieses Tonband heute innerhalb weniger Minuten nach Australien schicken könnte, wird es ebenso Dinge geben, die wir uns heute nicht vorstellen können. Ob uns dies Recht ist, ist eine völlig andere Frage.
Und wenn es dieses Alexa tatsächlich heute noch gibt (was ich gleich mal herausfinden werde) und wenn Google tatsächlich auch Blogs erfasst, dann denke ich, wird es das Internetarchiv geben bzw. dann gibt es das sogar schon und wird täglich aktualisiert bzw. erneuert.
Wie gesagt, ob mir das persönlich passt oder nicht ist eine andere Frage.

quomodonam schrieb:
In welchem Bereich? Steuer? :) Es klingt ohnehin schon eher nach einem professionellen, weil fachbezogenen Ansatz …
Beispielsweise. :) Gibt da aber auch andere Dinge. :) Aber es ginge dann eben nicht um einen professionellen Ansatz, weil dafür gibt es mehr als genug wissenschaftliche Publikationen (mehr als man überhaupt lesen kann), die man aber ohne Studium dann schon wieder kaum versteht und auf diesem Niveau könnte ich sowas sowieso auch gar nicht.
 
quomodonam schrieb:
Hm, was aber, wenn auch hier der bereits enorm gestiegene Leistungsdruck weiter ansteigt?

Keine Ahnung. Ich denke aber, dass die Mentalität des Durchschnittsdeutschen eine andere ist als des Durschnittsjapaners. Und das ist nicht wertend gemeint. Eine Auswirkung auf die hiesige Bloggerei sehe ich dadurch aber nicht.

Was meinst du mit „ernsthaft“ bloggen?

Frei vom Inhalt des Blogs: Sich um eine gute Form bemühen, weil einem das Anliegen wichtig ist. Sprich das geschriebene fehlerlos zu Papier (Web) zu bringen. Also wiederum Auseinandersetzung mit Sprache und Schrift.
 
quomodonam schrieb:
Ich überlege die ganze Zeit, ob ich dich überhaupt richtig verstanden habe. Wenn du magst, kannst du erklären, was du unter „relgiöser“ Dimension des Menschseins verstehst.
Gerne. Ich meine Religiosität in einem weiteren Sinne: Das Wissen um das irreduzible Gebundensein an etwas Anderes, das unverfügbar bleibt. Daß wir sterben müssen, gehört z.B. dazu, oder die geheimnisvolle Gunst, daß es uns überhaupt gibt. Diese Fragen ernstzunehmen geht damit einher, das eigene Ich in einem verwandelten Licht zu sehen. Man wird seine Zeit dann lieber für etwas Sinnvolleres als das Tagebuch-Bloggen aufwenden und das Bedürfnis verlieren, die eigenen Erlebnisse vor der Weltöffentlichkeit auszubreiten. Auch wenn es mißverständlich klingt: Es hat etwas mit Demut zu tun.
 
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