Gesellschaft Vorratsdatenspeicherung - nun doch

Wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit das jemand, dessen Email fälschlicherweise getrackt wird, danach echte Probleme bekommt ?

Und wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit dass man ziemlich schnell rausfindet dass es ein Fehlalarm ist und man einem unbescholtenen Bürger auf der Spur ist ?

Und wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit dass wir sowieso schon rund um die Uhr überwachbar sind bzw. überwacht werden ?

Diese Zahlen sind völlig unwichtig. Wichtig ist Anderes.
 
UUUhh, da geht Deine Erwartung wohl ein ganz kleines bischen zu weit, die entsprechenden Vita unserer Abgeordneten auf z.b. Wikipedia sollte Klarheit bringen

Ich bin nicht der Meinung, dass meine Erwartungen zu weit gehen. Ob (viele) Politiker meine Erwartungshaltung erfüllen ist eine andere Sache.

Wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit das jemand, dessen Email fälschlicherweise getrackt wird, danach echte Probleme bekommt ?

Und wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit dass man ziemlich schnell rausfindet dass es ein Fehlalarm ist und man einem unbescholtenen Bürger auf der Spur ist ?

Und wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit dass wir sowieso schon rund um die Uhr überwachbar sind bzw. überwacht werden ?

Das sind sicher alles interessante Fragen, allerdings gehen die alle am Hauptkritikpunkt vorbei. Wenn ein Politiker beispielsweise die flächendeckende Überwachung des gesamten E-Mail-Verkehrs zur Terrorprävention fordert, müsste die erste Frage lauten, bringt das überhaupt etwas? Denn wenn die Antwort darauf „nein“ lautet, können wir das Thema gleich sein lassen. Oder würdest du viel Geld für ein Überwachungssystem ausgeben und die Freiheit der Bürger beschneiden, wenn das ganze am Ende ohnehin nichts bringt? Wenn also das Überwachungssystem eine große Zahl E-Mails (eine Zahl in Millionenhöhe, um bei dem Beispiel aus dem Link zu bleiben) als verdächtig einstuft, von denen leider nur ein sehr kleiner Prozentsatz (0,7%) wirklich von Kriminellen stammt, dann bringt das herzlich wenig, denn Polizei und Geheimdienste haben bei Millionen verdächtigen Mails sicher nicht die Kapazitäten frei um 100000de Menschen zu überwachen, weil 0,7% davon schließlich Terroranschläge planen könnten. Oder anders gesagt, was nützt mir ein Überwachungssystem, das aus einem riesigen Heuhaufen einen großen Heuhaufen macht, wenn der große Heuhaufen immer noch viel zu groß ist, um darin die Nadel zu finden?
 
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Ich finde es sehr erschreckend, dass ich im Freundeskreis Gleichgültigkeit diesbezüglich feststelle und die Aussagen, man habe ja nichts zu verbergen.
 
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Ein ähnliches Problem hat man doch erst neulich bei der Brustkrebsvorsorgeuntersuchung per Mammografie entdeckt. Ja, per Mammografie kann man Brustkrebs im Frühstadium entdecken und so die Heilungschancen der Patientinnen verbessern. Problem nur, wenn man das flächendeckend bei allen Frauen durchführt, egal ob sie nun zu Risikogruppen gehören oder nicht, hat man am Ende eine Menge Verdachtsmomente, bei denen dann vorsorglich chirurgische Eingriffe bis zur Brustamputation durchgeführt wurden (merke, bei jedem Eingriff besteht auch die Chance durch Infektionen oder sonstige Komplikationen Schäden anzurichten!). Allerdings war der Anteil der Verdächtigen, bei denen am Ende wirklich Krebs im Frühstadium gefunden wurde, so klein, dass die möglichen Schäden und die Belastung der vielen Patientinnen durch die Eingriffe diesen Nutzen mehr als egalisiert haben. Kurzum, Mammografie ja, aber nur bei Risikopatientinnen.
 
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Ich finde es sehr erschreckend, dass ich im Freundeskreis Gleichgültigkeit diesbezüglich feststelle und die Aussagen, man habe ja nichts zu verbergen.

Das ist auch so eine Sache. Ähnliches wenn wir von Fleisch reden. Warum das Fleisch bei Aldi billig ist und beim Metzger teurer interessiert auch viele nicht. Da ist direkt so ein genervtes Gesicht am Start. Solche Menschen sind, wenn es nicht sein muss, für mich keine tragbaren Gesprächspartner mehr.
Diese Gleichgültigkeit ist ekelhaft.
 
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Das ist auch so eine Sache. Ähnliches wenn wir von Fleisch reden. Warum das Fleisch bei Aldi billig ist und beim Metzger teurer interessiert auch viele nicht. Da ist direkt so ein genervtes Gesicht am Start. Solche Menschen sind, wenn es nicht sein muss, für mich keine tragbaren Gesprächspartner mehr.
Diese Gleichgültigkeit ist ekelhaft.
Tut mir leid, Granny, aber ich finde nicht, dass das vergleichbar ist.
Das eine betrifft den Geldbeutel der Leute, der vielleicht nicht mehr her gibt.
Das andere betrifft unsere Meinung - und Gedankenfreiheit und somit unsere Demokratie.
 
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Ein ähnliches Problem hat man doch erst neulich bei der Brustkrebsvorsorgeuntersuchung per Mammografie entdeckt. Ja, per Mammografie kann man Brustkrebs im Frühstadium entdecken und so die Heilungschancen der Patientinnen verbessern. Problem nur, wenn man das flächendeckend bei allen Frauen durchführt, egal ob sie nun zu Risikogruppen gehören oder nicht, hat man am Ende eine Menge Verdachtsmomente, bei denen dann vorsorglich chirurgische Eingriffe bis zur Brustamputation durchgeführt wurden (merke, bei jedem Eingriff besteht auch die Chance durch Infektionen oder sonstige Komplikationen Schäden anzurichten!). Allerdings war der Anteil der Verdächtigen, bei denen am Ende wirklich Krebs im Frühstadium gefunden wurde, so klein, dass die möglichen Schäden und die Belastung der vielen Patientinnen durch die Eingriffe diesen Nutzen mehr als egalisiert haben. Kurzum, Mammografie ja, aber nur bei Risikopatientinnen.
Kann man so und so sehen.
Ich habe 2 Freundinnen, bei denen der Krebs rechtzeitig im Frühstadium erkannt wurde und die schnell und problemlos brusterhaltend operiert wurden. Auch die Chemo blieb ihnen erspart. Dank Mammographie.
Heutzutage wird nicht gleich die Brust amputiert.
Das wird aber wohl nötig, wenn der Krebs zu spät erkannt wird.
 
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Kann man so und so sehen.
Ich habe 2 Freundinnen, bei denen der Krebs rechtzeitig im Frühstadium erkannt wurde und die schnell und problemlos brusterhaltend operiert wurden. Auch die Chemo blieb ihnen erspart. Dank Mammographie.
Heutzutage wird nicht gleich die Brust amputiert.
Das wird aber wohl nötig, wenn der Krebs zu spät erkannt wird.

Bei Risikopatientinnen (wo also in der Familie entsprechende Fälle bekannt sind) ist das durchaus sinnvoll. Und es gibt natürlich auch bei der flächendeckenden Untersuchungen ein paar Fälle, wo man wirklich Krebs in Frühstadium gefunden hat, aber das sind statistisch gesehen leider Einzelfälle.
Versteh mich nicht falsch, ich will damit keineswegs sagen, dass man bei Nichtrisikopatientinnen auf keinen Fall eine Mammografie machen soll, ich bin nur der Meinung, dass man die Frauen vorher vernünftig beraten und aufklären sollte und sie selbst dann entscheiden sollten. Man sollte den Frauen also klar sagen, was ihnen im Falle eines Verdachts bevorsteht und wie die Wahrscheinlichkeiten sind, dass im Falle eines Verdachts Krebs vorliegt (die Wahrscheinlichkeit ist relativ gering) oder eben nicht (die Wahrscheinlichkeit ist relativ hoch). Nur dann kann ein Patient für sich selbst vernünftig abwägen was er oder sie möchte.
 
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Du, mit der Mammographie-Einladung bekommt frau eine Broschüre, wo genau das drin steht, was Du ausgeführt hast. Die Aufklärung wird schon von den Behörden gemacht. :jaja:
(ich hatte nun schon zweimal eine Mammographie - erfreulicherweise ohne Befund)
 
Mittlerweile hat man ja auch umgedacht und empfiehlt das nicht mehr vollmundig jeder Patientin (so nach dem Motto, man wäre blöd, wenn man das nicht machen lässt), die zufällig des Weges kommt.

Aber bei der Überwachung ist man noch nicht so weit. Es gibt nur ganz wenige angehende Terroristen und die Verfahren sind leider sehr weit davon entfernt, diese und nur diese Menschen finden zu können.
 
Tut mir leid, Granny, aber ich finde nicht, dass das vergleichbar ist.
Das eine betrifft den Geldbeutel der Leute, der vielleicht nicht mehr her gibt.
Das andere betrifft unsere Meinung - und Gedankenfreiheit und somit unsere Demokratie.

Schwachsinn, les nicht so viel Zeitung. Dieses Thema Geld. Dann esse ich halt nur 2-3 Mal die Woche Fleisch aber dafür gutes Fleisch. Und wenn das alle machen wird die Qualität auch wieder beim billigen Fleisch steigen, weil es dann nicht mehr billig sein muss. Dieses mit Glutamat und Wasser vollgespritzte Zeug von den Billiganbietern.

Entschuldige meine Wortwahl, dieses Thema mit dem Geldbeutel kann ich nicht mehr hören. Wir essen ganz gut und sind zu 4 und da wie bewusst und gewählt einkaufen kommen wir mit 500 Euro für Nahrung aus, ohne Getränke.
 
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Schwachsinn, les nicht so viel Zeitung. Dieses Thema Geld. Dann esse ich halt nur 2-3 Mal die Woche Fleisch aber dafür gutes Fleisch. Und wenn das alle machen wird die Qualität auch wieder beim billigen Fleisch steigen, weil es dann nicht mehr billig sein muss. Dieses mit Glutamat und Wasser vollgespritzte Zeug von den Billiganbietern.

Entschuldige meine Wortwahl, dieses Thema mit dem Geldbeutel kann ich nicht mehr hören. Wir essen ganz gut und sind zu 4 und da wie bewusst und gewählt einkaufen kommen wir mit 500 Euro für Nahrung aus, ohne Getränke.
Ich würde mich nicht erdreisten, jemandens Ernährungsvorlieben zu kritisieren.
Und ja, es gibt in diesem Land Leute, die können sich nicht mal 2-3 x die Woche "gutes" Fleisch leisten.

Dennoch hat das mit der Meinungsfreiheit nichts zu tun.
 
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Ich würde mich nicht erdreisten, jemandens Ernährungsvorlieben zu kritisieren.
Und ja, es gibt in diesem Land Leute, die können sich nicht mal 2-3 x die Woche "gutes" Fleisch leisten.

Dennoch hat das mit der Meinungsfreiheit nichts zu tun.

Wir haben auch mal knappe Kasse gehabt und dennoch haben wir immer gutes Essen auf dem Tisch gehabt. Wenn man anderweitig nicht so klar kommt kommen die Probleme halt auch auf den Tisch ;)
 
Dann esse ich halt nur 2-3 Mal die Woche Fleisch aber dafür gutes Fleisch. Und wenn das alle machen wird die Qualität auch wieder beim billigen Fleisch steigen, weil es dann nicht mehr billig sein muss.
die Frage ist ja eher, woher man "gutes Fleisch" (besser "gute Lebensmittel") bekommt.
Es gibt einfach immer weniger Metzger, die selbst schlachten (und den Bauern kennen) oder Bäcker, die nicht nur Teigrohlinge aufbacken. Und wenn ich beim Metzger Fleisch kaufe, das aus der selben Großschlachterei kommt, wie das Fleisch beim Discounter, dann ist mir das den Mehrpreis nicht wert
 
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Ich finde es sehr erschreckend, dass ich im Freundeskreis Gleichgültigkeit diesbezüglich feststelle und die Aussagen, man habe ja nichts zu verbergen.
Viele Deutsche haben Vertrauen in die PolitikerInnen, die sie gewählt haben. Sie glauben, dass die die richtigen Maßnahmen ergreifen, um Sicherheit und Ordnung durchzusetzen, und sehen keinen Grund, sich kritisch mit politischen Hintergründen zu befassen. Ein völlig normales Verhalten, das sich über alle Politikfelder erstreckt.

Dieses Hinnehmen ändert sich erst da, wo Menschen eine direkte Betroffenheit feststellen. (Vor allem, wenn es um die eigenen Finanzen geht.) Datenspeicherung aber ist nicht wahrnehmbar, die läuft unmerklich ab. Die Nachteile erschliessen sich nur dem, der sich ausführlich dazu informiert – und bereits eine kritische Grundhaltung gegenüber Staat und Politikern hat.

Das kann man von Durchschnittsbürgern nicht verlangen.
 
die Frage ist ja eher, woher man "gutes Fleisch" (besser "gute Lebensmittel") bekommt.
Es gibt einfach immer weniger Metzger, die selbst schlachten (und den Bauern kennen) oder Bäcker, die nicht nur Teigrohlinge aufbacken. Und wenn ich beim Metzger Fleisch kaufe, das aus der selben Großschlachterei kommt, wie das Fleisch beim Discounter, dann ist mir das den Mehrpreis nicht wert
Der Unterschied zwischen der Theke bei Edeka und den Discountern ist schon brutal. Könnte man mal probieren ;)
 
Das Fleisch von Edeka habe ich in letzter Zeit 3 x gekauft.
- Sauerbraten
- Grillfleisch
- Schnitzel.

Waren jedesmal total flechsig und zäh, das Grillfleisch nur geringfügig weniger versalzen als das von Aldi oder Netto.

Habe heute wieder beim Landmetzger meines Vertrauens eingekauft, der mit einem Direktverkauf-Mobil hier jeden Donnerstag und Samstag vormittag vorbeikommt. Da weiß ich wenigstens, was ich habe.
Achja, wegen Direktvermarktung ist der sogar noch günstiger als Aldi.
 
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Der Unterschied zwischen der Theke bei Edeka und den Discountern ist schon brutal. Könnte man mal probieren ;)
gut. Wenn man die Edeka Theke als "gutes Fleisch" bezeichnet, hängt der Maßstab nicht allzu hoch:
http://www.handelsblatt.com/unternehmen/handel-konsumgueter/edeka-rewe-check-ist-die-qualitaet-besser-als-beim-discounter/7596452-4.html schrieb:
Auch Hackfleisch und Schinken aus der teuren Frischetheke landet im Versuchslabor; zerkleinert, mit Sand gemischt, getrocknet und mit Proben von günstiger, abgepackter Ware verglichen. Das überraschende Ergebnis: Die Qualität ist praktisch immer gleich. Und zwar so sehr, dass das Fleisch offensichtlich aus ein und derselben Produktion stammt. Allerdings mit dem Unterschied, dass man für die Premium-Produkte deutlich tiefer in die Tasche greifen muss, obwohl es nur minimale Unterschiede in der Qualität gibt.
Edeka und Rewe sind wie die Discounter industriell durchorganisierte Großunternehmen. Bessere Qualität bekommt man, wie die Madame oben geschrieben hat, ab Hof kauft. Oder auf einem Wochenmarkt vom regionalen Anbieter.
Das da oben ist übrigens keine Einzelmeinung:
http://www.news.de/wirtschaft/855380501/ard-markencheck-rewe-und-edeka-verlieren-bei-qualitaet-und-fairness/1/ schrieb:
Auch die Qualität des Fleisches, getestet in verschiedenen Preiskategorien, überrascht. Zwischen eingeschweißter Ware und Thekenware gibt es kaum qualitative Unterschiede. Der Grund: Die Werksbetriebe verwenden immer das gleiche Fleisch, bereiten es mitunter nur anders zu. Die Preisunterschiede rechtfertigen sich damit allerdings nicht.

Aber: das hat vielleicht mit Vorrat, aber nicht mit Vorratsdatenspeicherung zu tun :)
 
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