US-Amerikaner in (Mittel)Europa …

"DEN" Amerikaner wirst du nicht finden, den gibt es nicht, genauso wenig wie es "DEN" Deutschen gibt.

mit dieser Aussage stellst du unsere so sorgsam gepflegten Klischees in Frage :heul:
 
mit dieser Aussage stellst du unsere so sorgsam gepflegten Klischees in Frage :heul:

Klischees haben ja auch nicht selten etwas Nostalgisches und Liebevolles. Wie Hamburger und Bayern untereinander. :)
 
Immer von zwei Seiten:

Ein Freund von mir war in einer Universitätsstadt in US und bekam dort erklärt wie ein Kühlschrank und eine Spülmaschiene funktioniert (das man "hier" das Geschirr in diese Maschine räume und nicht mehr mit der Hand waschen müsse). Ein Bekannter wurde gefragt, ob wir in Deutschland auch schon fließend Wasser hätten. Er antwortete dann im Scherz "nein, aber wir haben die Autobahn". :D
Ist doch putzig.

Gegendarstellung:
in einem amerikanischen Forum laß ich wie sich Amerikaner darüber unterhielten, welche Waschmaschienen gut seien und man auf jeden Fall auf ein deutsches Produkt zurückgreifen sollte. Denn da blieben die Klamotten ganz, man benötigere weniger Waschmittel, verbrauche weniger Energie, leider würde es viel länger dauern.

Es ist also recht wahrscheinlich, dass nicht jeder Deutschland für ein Schwellenland hält ;)
 
Solche Vögel gibt es überall. Einer aus meiner Klasse dachte das sie in Polen immer noch in Plumsklos kacken
 
Übrigens sind alle Einwohner in Brasilien korrupt!
 
Wer diesen Thread verfolgt, könnte auf die Idee kommen, hier treiben sich nur durchschnittliche Foren-User rum - dass ist gar nicht gut für mein elitäres Image :)
 
oft stimmen klischees halt. das nicht 100% der einwohner gemeint sind sondern "nur" 30%-50% sollte klar sein.

wenn du den Beitrag aus der Zeit über Doktorarbeiten zu dem Thema "Typisch Deutsch" liesst, weisst du eigentlich nicht mehr was typisch deutsche Stereotypen sind
http://www.zeit.de/campus/2007/04/doktorarbeiten-typisch-deutsch

Ich glaube die Wahrnehmung die wir von fremden Ländern und Kulturen im Urlaub haben ist nicht ein 1:1 Abbild der Realität sondern oft nur eine innere Bestätigung dessen was wir vor der Reise sowieso schon zu wissen glaubten :)
 
oft stimmen klischees halt. das nicht 100% der einwohner gemeint sind sondern "nur" 30%-50% sollte klar sein.

wenn du den Beitrag aus der Zeit über Doktorarbeiten zu dem Thema "Typisch Deutsch" liesst, weisst du eigentlich nicht mehr was typisch deutsche Stereotypen sind
http://www.zeit.de/campus/2007/04/doktorarbeiten-typisch-deutsch

Ich glaube die Wahrnehmung die wir von fremden Ländern und Kulturen im Urlaub haben ist nicht ein 1:1 Abbild der Realität sondern oft nur eine innere Bestätigung dessen was wir vor der Reise sowieso schon zu wissen glaubten :)
 
wenn du den Beitrag aus der Zeit über Doktorarbeiten zu dem Thema "Typisch Deutsch" liesst, weisst du eigentlich nicht mehr was typisch deutsche Stereotypen sind
http://www.zeit.de/campus/2007/04/doktorarbeiten-typisch-deutsch

manche sachen stimmen doch.

So beherrscht seien die Deutschen, dass ihnen noch nicht mal ein harmloser Fluch über die Lippen komme: »Die Armut ihres Küchenlateins ist staunenswert. Einige einfache Fäkalflüche, aber so gut wie keiner, der aus dem Gebiet der Sexualität herrührt.« In Polen sehe das anders aus: Hier werde geflucht, dass es kracht, und zwar »ohne Rücksicht darauf, ob es um die Wirtschaft oder um das Wetter, um die Schwiegermutter oder das eigene Taschentuch geht«.

»Wer öffentliche Wege benutzt, hat bisweilen den Eindruck, Straßenschilder seien nur deshalb aufgestellt worden, weil der zuständige Beamte den Gedanken nicht ertrug, der Verkehr könne an dieser Stelle einfach so ohne Kontrolle vonstatten gehen.«

die deutsche terror-bürokratie ist ja auch weltberühmt.
typisch deutsch ist für mich:
- pünktlichkeit
- sauberkeit
- umweltbewusst
- böhmisch inspiriertes schweres essen
- gutes bier
- korrektheit
- wenig temepramentvoll (fluchen ist out …)

typisch amerikanisch:
- fastfood
- in einem bus sitzen 4 menschen die so fett sind das sie 2 sitze brauchen
- viele waffen
- patriotismus
- freundliche offenheit

 
Palin, Bachmann - warum in die ferne schweifen ...
... denn Rösler und Westerwelle sind doch so nah.

Rösler und vor allen Dingen Westerwelle haben sich gerne mal als politische Schaumschläger betätigt, und das mögen sie mit den um die Präsidentschaftskandidatur kämpfenden republikanischen Politikern gemeinsam haben. In gewissem Maße nimmt jeder, der gewählt werden will, den Mund erstmal ganz schön voll.

Ich glaube aber dennoch, dass man einen Typen wie Westerwelle nicht mit Palin, Bachmann & Co. vergleichen kann. Westerwelle begründet in seinen Wahlkampfreden seinen politischen Standpunkt, und die Begründung mag schwach sein und wenig Substanz haben, aber die politisch-sachliche Ebene verlässt er damit nicht. Dass man nur Steuern senken müsse und alles gut werde, zum Beispiel: Daran mag glauben, wer will, aber es bleibt ein politischer Standpunkt und kein Hokuspokus.

In den USA hingegen werden Begründungen gerne mal auf eine nicht vorhandene, imaginäre und über allen Dingen stehende höhere Macht outgesourct, was ich für ausgesprochen problematisch halte. Denn Gott entzieht sich jeder weiteren Prüfung, er ist absolut und nicht hinterfragbar - jedenfalls für diejenigen, die an ihn und erst recht daran glauben, dass er Gefallen gefunden hat an den USA. Dieses "In God we trust", "One nation under God", "God's own country" ist mehr als nur Folklore. George Bush konnte, als er seine Soldateska in den Krieg schickte, einfach mal so sagen, er werde dem Irak nun Gottes Frieden bringen, und niemand widersprach ihm. Das ist es, was ich an den USA ausgesprochen befremdlich finde.
 
But she can see russia from her house!
 
dass ist gar nicht gut für mein elitäres Image :)
Da fallen mir andere Dinge ein, die deinem elitären Image schaden könnten. ;)

Zum Thema:
Stereotypen und Klischees sind ja per se gar nicht so schlecht. Letztlich bewahren uns solche Schemata vor der Ausrottung. Pack nicht in eine laufende Kreissäge ist so eins. Laut, schnell, silbern. Kann nur weh tun. Da denkt kein Mensch drüber nach. Erstmal Abstand halten ist aber die erste Reaktion. Evolutionspsychologisch ist es also sinnvoll, den Alltag instinktiv abzuhandeln. Manche Dinge wie Auto fahren würden auch anders gar nicht funktionieren.

Bei den genannten Situationen verfüge ich aber über eine direkte Information. Ich sehe, höre, etc., was dort gerade passiert. Sobald der "Verstand" im Spiel ist und es akademisch wird, muss ich mich auf unvollständige Information verlassen. Amis gut, Amis böse. Je nach Informationsqualität und Kontext.

Klischees über Dinge oder Menschen, die ich nicht unmittelbar erleben kann (wird bei 260 Millionen auch schwierig), sind also zwansläufig fehlerbehaftet. Passiert, ist nachvollziehbar, muss man aber wissen.

Insofern.. :noplan:
 
Ah, Klischees… eine der letzten Bastionen in einer Zeit der Gleichmacherei. Ich kann, ehrlich gesagt, nicht verstehen, wie man sich über sie aufregen kann – denn meistens kommen sie nicht von ungefähr. Mich erinnert das an Karikaturen, die, naturbedingt überspitzt, doch letztendlich eher zu schmunzelnder Reflexion denn zu Rassenhass und Verteufelung anstacheln sollen.

Natürlich ist der Standard-Ami ungebildet und stolz darauf. Aber es ist ja nicht so, als wäre das schlimm oder er daran schuld – dafür sorgt die entsprechende Erziehung, schließlich ist das politisch so gewollt. Und letztlich entwickelt sich der Standard-Deutsche ja in die gleiche Richtung (den Stolz mal ausgenommen, hier wird man nur doof), man führe nur mal ein Bewerbungsgespräch mit potentiellen Azubis. Da packt einen das eiskalte Grauen.

Die eingangs gezeigte Weltscheibe fand ich übrigens herrlich, denn sie entspricht wirklich dem typisch-US-amerikanischen Weltbild. Oben Kanada, unten Mexiko, in der Mitte ist alles super und ringsrum läuft das Wasser den Abgrund runter. So wird es halt in Schulen und Medien vermittelt: Der Rest der Welt genießt einen sehr geringen Stellenwert im Lauf der Dinge. In Deutschland hingegen wird mehr Wert auf das Ausland gelegt, mit dem Effekt, dass der heranwachsende Standard-Deutsche kaum noch etwas über das eigene Land weiß. Letztendes kann man sich da streiten, was einem lieber ist.

Ich musste z.B. immer mit dem Kopf schütteln, wenn die Olympiade im Fernsehen übertragen wurde. In Deutschland werden die Sieger gezeigt – egal, wo sie herkommen. Einfach, weil es einen doch interessiert, wer gewonnen hat. Hat z.B. ein Ami in einer Disziplin den 2. Platz belegt, zeigt man die Verleihung der Silbermedaile und den Rest schneidet man raus, ist ja eh uninteressant. :p

Da hier nach Anekdoten gefragt wurde, möchte ich ein paar Erlebnisse nennen:

  • Ich sitze mit einer australischen Freundin in einem Diner in New Mexico. Als es an’s Bezahlen geht, gibt sie der freundlichen Kellnerin spaßeshalber australische Dollar. Die guckt sich die Scheine an und fragt, wer denn die Lady auf dem Schein sei (Es handelte sich hier um ein Bild der amtierenden britischen Königin, die im Rest der Welt 99% aller Dreijährigen kennt). :p

  • Ein anderes Diner in Montana. Wir kommen mit den Eingeborenen in’s Gespräch und unterhalten uns nett. Nach Klärung unserer Herkunft folgt prompt die Frage, ob wir mit dem Auto oder per Flugzeug nach Amerika gekommen seien. Ich erwidere, dass die Beringstraße leider nicht zugefroren war und wir deshalb den Flieger nehmen mussten. Keine Reaktion außer freundlichem Nicken. :rolleyes:

  • Smalltalk™ in verschiedenen Staaten mit verschiedenen Menschen. Ich sei aus Deutschland, das sei ja furchtbar; wie wir denn mit dem ganzen Schutt zurecht kämen und ob es denn langsam wieder bergauf geht nach dem Krieg. :eek:
Das nur mal stellvertretend für viele ähnliche Erfahrungen. Und jetzt mein Fazit, das vielleicht sogar unseren amerikanischen Mitbürger wieder von der Palme holt: Ich würde jederzeit wieder dort hinziehen.

Bei aller Beschränktheit und Interesselosigkeit sollte man nämlich nicht die Freundlichkeit und Offenheit vergessen, die einem dort entgegengebracht wird.

Und das steht letztendlich doch in deutlichem und erfrischendem Kontrast zur typisch deutschen Knauserei, Rechthaberei und Erbsenzählerei. :)
 
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