Uni, Lehre oder doch H4? Was machen nach dem Abi?

Yep, die Tafel ist die allerbeste Möglichkeit, die Armen arm zu halten, ihnen jegliche Eigeninitiative und Würde zu nehmen und in eine Abhängigkeit und Bittsteller-Position zu bringen.
Die Tafel ist für die Betroffenen so ziemlich das dümmste, was ihnen passieren kann.

Aber, korrekt, systemfestigend. ;)

Du meinst, weil dort ehrenamtliche arbeiten, statt dass die arbeitslosen sich selbst organisieren? Sogar geld damit verdienen könnten? Das fände ich grundsätzlich gut.

Glaube mir (ich war unten): Wer sich da anstellt, hat ganz andere probleme als nur keine arbeit. Die tafeln sind für viele bedürftige das einzige, was ihnen (außer pfandflaschensammeln, haha) etwas in den bauch bringt. Die würde ist schon weg, für eigeninitiative brauchst du therapie oder seeehr starkes selbstindenarschtretenvermögen, was bei den allermeisten nicht nur temporär die psyche nicht hergibt.
 
Du meinst, weil dort ehrenamtliche arbeiten, statt dass die arbeitslosen sich selbst organisieren? Sogar geld damit verdienen könnten? Das fände ich grundsätzlich gut.

Glaube mir (ich war unten): Wer sich da anstellt, hat ganz andere probleme als nur keine arbeit. Die tafeln sind für viele bedürftige das einzige, was ihnen (außer pfandflaschensammeln, haha) etwas in den bauch bringt. Die würde ist schon weg, für eigeninitiative brauchst du therapie oder seeehr starkes selbstindenarschtretenvermögen, was bei den allermeisten nicht nur temporär die psyche nicht hergibt.

Nun ja, ich unterstelle mal, dass man mit H4 nicht hungern muss. Klar, es geht nicht gut, aber der Mensch muss nicht hungern.

Du sagst es ja selbst, die Menschen, die da anstehen, haben Probleme. Schwere Probleme. Wäre es da nicht besser, man würde sich insofern engagieren, dass ich bei den Leuten die Ursache des Problemes bekämpfe und nicht nur die Folgen etwas abschwäche, was dann wieder andere Probleme bringt. Wäre es nicht besser, man würde sich mit den Menschen beschäftigen, vielleicht als eine Art Pate, als ihnen nur welke Lebenmittel zu geben? Wenn jeder, der bei der Tafel arbeitet, für 2-3 Menschen eine Art Patenschaft übernimmt, ihnen wieder Selbstvertrauen etc. gibt, vielleicht sie auch in den Arsch tritt. Bei so etwas wäre auch ich ehrenamtlich dabei.
 
Hilfe zur Selbsthilfe ist ein nettes Konzept, letztlich ist das aber immer eine individuelle Entscheidung und nicht jeder ist psychisch dazu bereit. Man kann niemanden zur Hilfe zwingen.
 
Hilfe zur Selbsthilfe ist ein nettes Konzept, letztlich ist das aber immer eine individuelle Entscheidung und nicht jeder ist psychisch dazu bereit. Man kann niemanden zur Hilfe zwingen.

Absolut korrekt. Man muss aber auch nicht das Nicht-geholfen-werden-wollen mit so einer Einrichtung wie der Tafel unterstützen und Armut damit gesellschaftlich zementieren.
Ohne Tafel ginge es den Menschen im Grossteil besser.
 
Absolut korrekt. Man muss aber auch nicht das Nicht-geholfen-werden-wollen mit so einer Einrichtung wie der Tafel unterstützen und Armut damit gesellschaftlich zementieren.
Ohne Tafel ginge es den Menschen im Grossteil besser.

Nicht-Wollen ist nicht das Problem, sondern eher ein Nicht-Können bzw Nicht-Bereit-Sein. Menschen in dieser Situation haben häufig schon einen großen Teil ihres Überlebenswillen eingebüßt, da gibt es keinen Antrieb mehr. Den ersten Schritt müssen sie selbst tun und dazu gehört sich Hilfe aktiv zu suchen. Steckt man sie einfach nur in ein Programm und zwingt ihnen die Hilfe auf, bringt das gar nichts und gibt ihnen auch keine Würde zurück - das kann man nur selbst.

Insofern ist die Tafel eine sinnvolle und gute Einrichtung, um Menschen in akuter Not zu helfen. Wenn sie den Absprung nicht schaffen, dann ist das bedauerlich, aber dafür kann man nicht die Menschen bestrafen, die gerade auf diese Hilfe angewiesen wären.
 
Was ist denn an der Tafel sinnvoll? Glaubst du wirklich, Menschen haben das Bedürfnis, etwas zu ändern, wenn sie in so einer schlechten mentalen Verfassung sind?
Ich glaube fest daran, dass ein ordentlicher Tritt in den Hintern den Menschen mehr helfen würde, als ihnen kostenlose Lebensmittel zu geben OBWOHL sie ja definitiv nicht hungern müssen.
Damit unterstützt man nur Demotivation und untergräbt Eigeninitiative. Und motivieren kannst du damit ganz sicher auch nicht.

Eine Tafel macht doch nur Sinn in einer Gesellschaft, die de facto kein Sozialsystem hat und wo Menschen hungern müssen.
 
Was ist denn an der Tafel sinnvoll? Glaubst du wirklich, Menschen haben das Bedürfnis, etwas zu ändern, wenn sie in so einer schlechten mentalen Verfassung sind?
Ich glaube fest daran, dass ein ordentlicher Tritt in den Hintern den Menschen mehr helfen würde, als ihnen kostenlose Lebensmittel zu geben OBWOHL sie ja definitiv nicht hungern müssen.
Damit unterstützt man nur Demotivation und untergräbt Eigeninitiative. Und motivieren kannst du damit ganz sicher auch nicht.

Eine Tafel macht doch nur Sinn in einer Gesellschaft, die de facto kein Sozialsystem hat und wo Menschen hungern müssen.

Für die Menschen, die ganz unten sind, ist manchmal selbst das Stellen eines H4-Antrags eine fast unüberwindbare Hürde. Und natürlich hungern Menschen auch hier in D, wenn das verdammte Geld vorn und hinten nicht ausreicht oder sie schlicht auf der Straße leben. Aber natürlich, sowas sieht der Herr natürlich nicht und was er nicht sieht, das gibt's auch nicht. Wenn es nach deiner (neoliberalen) Logik ginge, dann wäre die Konsequenz, dass die Leute, die zum jeweiligen Zeitpunkt eben nicht bereit für eine aufbauende Hilfe sind, eben hungern und auf Sicht vor die Hunde gehen. Super Idee!
 
Und natürlich hungern Menschen auch hier in D, wenn das verdammte Geld vorn und hinten nicht ausreicht

Lass uns den Satz doch einfach mal vollständig aufschreiben:

Und natürlich hungern Menschen auch hier in D, wenn das verdammte Geld vorn und hinten nicht ausreicht, weil sie es vorher für andere Dinge, oftmals Genussmittel, ausgegeben haben.

Für die Menschen, die ganz unten sind, ist manchmal selbst das Stellen eines H4-Antrags eine fast unüberwindbare Hürde.

Yep, da bin ich bei Dir. Und genau dabei würde ich halt helfen statt Lebenmittel zu verteilen.
 
Wie wär's mal mit dem Experiment selbst zwei oder drei Wochen vom H4 Satz zu leben, dann würdest du glaube ich merken, dass das Geld schneller futsch ist, als man schauen kann. Auch H4-Empfänger haben ein Anrecht darauf am sozialen Leben teilzunehmen, denn gerade diese Sozialisation ist wichtig und notwendig, da sich sonst eine noch stärkere Aufteilung in Klassen ausprägen würde. Und eben weil es zu wenig ist, ist die Tafel eine sinnvolle Hilfestellung. Und dann sind da eben noch die Fälle, die durch's Raster fallen, die aus welchen Gründen auch immer obdachlos wurden, auf der Straße leben, psychisch nicht nur instabil sondern eventuell sogar krank sind. Diese Menschen würden ohne die Tafel in arge Nöte geraten.
 
Insofern ist die Tafel eine sinnvolle und gute Einrichtung, um Menschen in akuter Not zu helfen. Wenn sie den Absprung nicht schaffen, dann ist das bedauerlich, aber dafür kann man nicht die Menschen bestrafen, die gerade auf diese Hilfe angewiesen wären.

Falscher Ansatz, die "Hilfe" der Tafeln dürfte gar nicht notwendig sein. Richtig wäre hier vorher einzugreifen.
 
Wie wär's mal mit dem Experiment selbst zwei oder drei Wochen vom H4 Satz zu leben, dann würdest du glaube ich merken, dass das Geld schneller futsch ist, als man schauen kann. Auch H4-Empfänger haben ein Anrecht darauf am sozialen Leben teilzunehmen, denn gerade diese Sozialisation ist wichtig und notwendig, da sich sonst eine noch stärkere Aufteilung in Klassen ausprägen würde. Und eben weil es zu wenig ist, ist die Tafel eine sinnvolle Hilfestellung. Und dann sind da eben noch die Fälle, die durch's Raster fallen, die aus welchen Gründen auch immer obdachlos wurden, auf der Straße leben, psychisch nicht nur instabil sondern eventuell sogar krank sind. Diese Menschen würden ohne die Tafel in arge Nöte geraten.

Die Tafel hilft dabei, am sozialen Leben teilzunehmen? Ich glaube damit ist etwas anderes gemeint.

Diese Doku ist interessant: http://www.zdf.de/37-grad/ohne-geld-kleine-welt-kinder-im-sozialen-abseits-kinderarmut-31035000.html

Finde aber unverständlich, dass die Kinder der H4 Familien sich empören, dass sie sich Hobbies wie Reiten und Geige spielen nicht leisten können, weil die Eltern nicht genug verdienen. Hallo? Wer kann/will sich das als Normalverdiener schon leisten? Was kommt als nächstes, Golf spielen und ein Motorboot?
 
Nein, aber im H4-Satz ist eingerechnet, dass auch am sozialen Leben teilgenommen werden soll. Faktisch ist aber der H4-Satz manchmal schon zu wenig, um überhaupt zum Überleben auszureichen. Es kommt durchaus vor, dass das monatliche Geld einfach schon gegen Ende des Monats praktisch futsch ist und die Menschen sich ziemlich schwer damit tun, überhaupt noch was auf den Teller zu bekommen. Und was ist bitte falsch daran, wenn ein Kind aus einer hilfsbedürftigen Familie Geige spielt, wenn es denn ein gewisses Talent dafür hat? Natürlich gehört sowas gefördert. Und wenn das Kind Spaß an Handall oder Tennis hat, dann gehört auch das gefördert.

Sicherlich sollten solche Zuschüsse nicht notwendig sein, genauso wenig wie die Tafel notwendig sein sollte, aber die Realität ist eben nicht optimal …
 
Finde aber unverständlich, dass die Kinder der H4 Familien sich empören, dass sie sich Hobbies wie Reiten und Geige spielen nicht leisten können, weil die Eltern nicht genug verdienen. Hallo? Wer kann/will sich das als Normalverdiener schon leisten? Was kommt als nächstes, Golf spielen und ein Motorboot?

Autsch… – bitte was kann denn irgendein Kind für elternlichen H4-Empfang? :noplan:
 
Nein, aber im H4-Satz ist eingerechnet, dass auch am sozialen Leben teilgenommen werden soll. Faktisch ist aber der H4-Satz manchmal schon zu wenig, um überhaupt zum Überleben auszureichen. Es kommt durchaus vor, dass das monatliche Geld einfach schon gegen Ende des Monats praktisch futsch ist und die Menschen sich ziemlich schwer damit tun, überhaupt noch was auf den Teller zu bekommen. Und was ist bitte falsch daran, wenn ein Kind aus einer hilfsbedürftigen Familie Geige spielt, wenn es denn ein gewisses Talent dafür hat? Natürlich gehört sowas gefördert. Und wenn das Kind Spaß an Handall oder Tennis hat, dann gehört auch das gefördert.

Sicherlich sollten solche Zuschüsse nicht notwendig sein, genauso wenig wie die Tafel notwendig sein sollte, aber die Realität ist eben nicht optimal …

Ja, am sozialen Leben teilhaben heißt aber eben nicht ein teures Reithobby finanzieren können, was sich wohl eher wenige Erwerbstätige leisten können. "Aber wenn es doch Spaß daran hat", achso, na dann möchte ich aber auch Geld vom Staat für Dinge, an denen ich Spaß hätte, die ich mir aber nicht leisten kann, ohne über meine Verhältnisse zu leben. Und wenn ich am sozialen Leben der münchner Schickeria teilnehmen will wird mein Geld auch eher knapp.

Und das Geld ist am Ende des Monats futsch? Was soll das heißen, es hat sich in Luft aufgelöst oder ist auseinandergebrochen? Da kann man natürlich nichts machen. Man munkelt aber, auch Leute mit 2500€ Netto haben am Ende des Monats manchmal nur noch kaputtes Geld (wenn überhaupt). Ob das jetzt am Geld oder an der jeweiligen Person liegt? Ich wage nicht mir da ein Urteil zu erlauben.
 
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