Unfassbar dreist oder eigentlich verständlich?

Meiner Meinung nach hat man als Lokführer mit so was zu rechnen. Genauso wie ich als Feuerwehrmann damit rechnen muss verbrannte Leute etc zu sehen...
 
meine 2 Schekel:

Im Normalfall wuerde ich bestimmt Verstaendnis fuer einen Lokfuehrer in dieser Situation haben.. aber nach Lektuere des FAZ Artkels zum Thema schwillt mir der Kamm!

kann grundsaetzlich ist die psychlogische Situation des Lokfuehrers nachvollziehen der das von A-Z mitbekommen hat.
Hat der klagende (und meiner Ansicht nach einfach nur geldgierige) Lokfuehrer (laut FAZ) eben nicht:
FAZ-Artikel schrieb:
Zudem habe der Lokführer zunächst angenommen, es sei ein Wildunfall. Dreimal sei er an der Stelle später noch vorbeigefahren. „Erst dachte er, es sei ein Wildschwein, dann ein Reh. Beim zweite Vorbeifahren meinte er, einen Menschen gesehen zu haben. Angehalten hat er aber nicht.“ Auch habe ein Kollege des Lokführer den Leichnam entdeckt, nicht er selbst. Seine Mandanten seien natürlich betroffen gewesen, als man mit der Klage an sie herangetreten sei. Auch bestimmte Formulierungen der Kläger im Schriftverkehr seien da wenig hilfreich gewesen. Zum Beispiel habe es geheißen: „Hätten Sie halt die Erbschaft ausgeschlagen.“
Liest sich fuer mich: Der hat nicht nur nichts "von A-Z mitbekommen", der hat erstmal gedacht "Och, ein Tier" und als ihm deuchte, dass es sich um einen Menschen handeln koennte, ist der Kollege hin. :koch:

Vorher:
FAZ-Artikel schrieb:
„Darin waren ihm zwei Wochen Berufsunfähigkeit bescheinigt worden“, sagt Anwalt Ingo-Julian Rösch. Zudem gab es ein paar Zeilen über die Beschwerden des Klägers: Kopfschmerzen, Schlafstörungen, Depressionen. Als Beweis sei nur der Lokführer als Zeuge genannt, aber kein ärztlicher Befund vorgebracht worden. „Wir fragten dann nach, ob denn eine Behandlung stattgefunden habe, wenn die Beschwerden so groß seien.“ Doch auf die Frage hätten sie keine Antwort erhalten, keine Begründung, ob und wenn nein, warum kein Arzt aufgesucht worden sei. Damit der Lokführer in der Verhandlung als Zeuge aussagen kann und nicht als „Partei“, ist die Ehefrau als Klägerin aufgetreten.
Also bitte..

FAZ-Artikel schrieb:
„Warum ist er nicht zum Arzt gegangen? Wenn jemand so beeinträchtigt ist und nicht zum Arzt geht, dann gefährdet er offensichtlich den Heilungsprozess.“
Richtig.

ps OT:
ich weiss nicht was ich dreister finde:
die Hinterbliebenen zu verklagen (es gibt in D keine Sippenhaft), oder
Links auf die Bild so zu tarnen, dass man sie nicht mehr erkennt :sick:

Danke, sehr richtig. :mad:
 
Zuletzt bearbeitet:
Meiner Meinung nach hat man als Lokführer mit so was zu rechnen. Genauso wie ich als Feuerwehrmann damit rechnen muss verbrannte Leute etc zu sehen...

Du mußt auch damit rechnen, daß Steine von Autobahnbrücken geworfen werden, und genauso mußt Du damit rechnen als Erbe in die Pflicht genommen zu werden, was kann denn der Lokführer dafür wenn Eltern nicht in der Lage sind ihren Kindern das Leben beizubringen.
 
Das - und nur das - ging mir auch durch den Kopf.
 
Tja, es wäre so schön wenn alles so leicht wäre.
 
...wenn Eltern nicht in der Lage sind ihren Kindern das Leben beizubringen.

Das könnte man auch leicht auf einige User beziehen...
Vielleicht sollte ich mich mal an die Eltern einiger Mitglieder hier wenden und Schmerzensgeld verlangen.
 
;)
Das könnte man auch leicht auf einige User beziehen...
Vielleicht sollte ich mich mal an die Eltern einiger Mitglieder hier wenden und Schmerzensgeld verlangen.

Ist eben Moderatorenschiksal mit Ansichten leben zu müßen die nicht ins eigene Weltbild passen.
 
a) freie Berufswahl, ihn zwingte niemand zum Lokführer. Berufsrisiko
b) ist er ein riesen *********, dass er die Eltern so an geht. Dafür habe ich kein Verständnis
c) besteht kein Kausalzusammenhang zwischen Unfall und Eltern

nuff said.

e: noch etwas amüsantes hier im Thread gelesen... haha, ist mir ein Quote wert.

Aber Spekulier mal folgendes. Jemand der Krebs krank ist und noch mal viel Kohle für seine Familie ran schaffen will, schreibt in sein Testament 10 mio für die Familie, geht dann los Raubt eine Bank aus und lässt sich erschießen... Hat die Familie dann 10 mio ??

Entweder ich hab gerade eine gute Lücke im System entdeckt oder der Bahn Fahrer bekommt die Kohle vor dem Erben :D

Dein Rechtsverständnis ist irgendwo bei den Höhlenmenschen herum stagniert. Wenn du einen Raub begehst, bist du nicht automatisch Eigentümer, lediglich Besitzer.
 
Zuletzt bearbeitet:
Selten so nen Stuss gelesen wie dem Quote.. hatte den nicht ohne Grund auf Ignore gesetzt.
 
kann hier einer ne logische Frage beantworten?
Wenn der Lokführer jetzt Schmerzensgeld zugesprochen bekommt, zahlt das dann die Versicherung oder die Eltern? Das ist nämlich die relevante Frage für mich.
Da die Eltern nicht für den Selbstmord verantwortlich sind, sollte denen daraus kein Schaden entstehen, allerdings sollte die Versicherung dafür zahlen, da fand ich das Beispiel mit dem Autounfall mit Tod des Verursachers ganz treffend.
 
Was können denn Bitte schön die Eltern für das Vergehen eines Erwachsenen Menschen. Er ist 20 und ist somit für sich selbst verantwortlich und ausserdem saß der Lokführer nach nicht ein mal 2 Wochen wieder am Steuer. Dann kann die psychische Belastung ja nicht so dramatisch ausgefallen sein.
 
ich weiss nicht was ich dreister finde:
die Hinterbliebenen zu verklagen (es gibt in D keine Sippenhaft), oder
Links auf die Bild so zu tarnen, dass man sie nicht mehr erkennt :sick:
Danke! Bitte diese gammeligen Bild-Links nicht maskieren.

In der U-Bahn packst du deine Bild-Zeitung doch auch nicht in eine undurchsichtige Schutzhülle :noplan:
 
Meiner Meinung nach hat man als Lokführer mit so was zu rechnen. Genauso wie ich als Feuerwehrmann damit rechnen muss verbrannte Leute etc zu sehen...

Ein Feuerwehrmann hat ua. als Aufgabe, Menschen zu retten, dabei kann er zu spät kommen und sie sind schon verbrannt.
Zugführer haben die Aufgabe Menschen zu befördern, nicht zu überfahren.
Ist also nicht vergleichbar.

a) freie Berufswahl, ihn zwingte niemand zum Lokführer. Berufsrisiko
b) ist er ein riesen *********, dass er die Eltern so an geht. Dafür habe ich kein Verständnis
c) besteht kein Kausalzusammenhang zwischen Unfall und Eltern…

Artikel auf LTO gelesen?
Wenn ja, ist es dir natürlich weiterhin erlaubt eine der Rechtsauffassung entgegengesetzte Meinung zu haben.

…und ausserdem saß der Lokführer nach nicht ein mal 2 Wochen wieder am Steuer. Dann kann die psychische Belastung ja nicht so dramatisch ausgefallen sein.

Wenn du zwei Wochen vom Betriebsarzt krank geschrieben wurdest und du bist danach noch nicht wieder ganz gesund. Was machst du:

[ ] zu Hause bleiben und riskieren gekündigt zu werden
[ ] wieder zur Arbeit gehen mit dem Risiko der erhöhten Belastung
 
Wenn du zwei Wochen vom Betriebsarzt krank geschrieben wurdest und du bist danach noch nicht wieder ganz gesund. Was machst du:

[ ] zu Hause bleiben und riskieren gekündigt zu werden
[ ] wieder zur Arbeit gehen mit dem Risiko der erhöhten Belastung
[X] zum Arzt gehen und mich länger krank schreiben lassen :noplan:
 
Wenn du zwei Wochen vom Betriebsarzt krank geschrieben wurdest.

Genau das ist der Punkt. Wenn er durch den Unfall so gelitten haben soll, dann würde ihn jeder Arzt in Deutschland viel länger als 2 Wochen krankschreiben. Ausserdem hat er nicht einmal gemerkt dass er ein Mensch überfahren hat. Mein Mitgefühl gegenüber dem Lokführer hält sich Grenzen.

Der Typ ist raffgierig und versucht daraus Profit zu schlagen. Wahrscheinlich hat ihm so gar sein Anwalt dazu geraten.
 
Ich hoffe, er bekommt die geforderte Summe aus dem Erbe des Sohnes. Wenn man gehen will, dann bitte still und leise und ohne irgendeine andere Person dabei zu schädigen - ob nun physisch oder psychisch. Alle anderen sind i.d.T. egoistische Arschlöcher, um die es nicht schade ist.
Mein Vater hatte einen schweren Unfall, weil sich eines dieser Arschlöcher in sein Auto gesetzt hat und Geisterfahrer gespielt hat. Mein Vater war an vierter Position und zum Glück der letzte, der in den Crash verwickelt wurde. Das Paar im ersten Fahrzeug ist umgekommen, die Fahrer von 2 und 3 lagen wochenlang im Krankenhaus. Mein Vater ist glimpflich davon gekommen und hatte nur Knochenbrüche. Übrigens gab es einen Abschiedsbrief..... also Absicht!
 
Artikel auf LTO gelesen?
Wenn ja, ist es dir natürlich weiterhin erlaubt eine der Rechtsauffassung entgegengesetzte Meinung zu haben.

Keine Ahnung was du mit LTO meinst, sorry.
Aber mal angenommen, er gewinnt den Fall. Dann Haben wir bald mit hunderten von Klägern zu rechnen, die Hinterbliebene vom Toten anklagen und auf Schadenersatz fordern um auf opportunistische Art und Weise Profit aus solchen Vorfällen zu schlagen. Eine solche Erosion ist nicht zumutbar. Besser noch: Da kommt bald jeder, dass er Schlaflose Nächte hat und Schadenersatz fordert für irgendwas. Z.B. jemand wirft sich auf der Fussgängerzone vor ein Auto und wird überrollt. Was fällt diesem Idiot eigentlich ein vor meinen Augen zu sterben? Himmelarsch, sofort seine Mutter verklagen! :rotfl:

Wenn der Typ nach 2 Jahren noch solche Probleme hat, gehört der in die Klapse, das ist nicht normal ;)

Wenn du zwei Wochen vom Betriebsarzt krank geschrieben wurdest und du bist danach noch nicht wieder ganz gesund. Was machst du:

[ ] zu Hause bleiben und riskieren gekündigt zu werden
[ ] wieder zur Arbeit gehen mit dem Risiko der erhöhten Belastung

[x] zum Arzt gehen und sich krank schreiben lassen

deine Aussage impliziert quasi, dass wenn du dir bspw. beide Arme gebrochen hast und 4 Wochen nicht arbeiten kannst, dann nach 2 Wochen halt trotzdem arbeiten gehst. Schon recht doof eigentlich.
 
Zuletzt bearbeitet:
Albern.

Er hat sich für den Job entschieden. Da muß ihm von vornherein einiges klar sein. Nämlich, daß er unter Umständen Schichtdienst arbeiten muß, sich an Fahrpläne zu halten hat, es eventuell mal zu einem Zugunglück kommen kann, und daß er halt mal einen Selbstmörder auf den Gleisen hat.
Da er beim Vorfall selbst nichtmal registriert hat, was es war, und er auch später die Leiche nicht eindeutig erkennen konnte, glaube ich an keine Traumatisierung.

Um das klar zu stellen. Ich stelle es mir schrecklich vor, wenn ein Lokführer da klar erkennen kann, daß eine Person auf den Gleisen steht/liegt, und er trotz Notbremsung eine Kollision nicht vermeiden kann. Da kann man bestimmt in Gedankenspiele verfallen, ob man nicht doch hätte anhalten können, hätte man es früher gesehen. Oder oder oder. Aber es gilt auch zu bedenken, daß die Person sich freiwillig da hinbegeben hat. Natürlich ist es hochgradig egoistisch, sich der ungewollten Mithilfe des Lokführers zu bedienen. Wobei der Selbstmörder eh nur an den Zug als Mittel der Wahl denkt. Und so muß man es auch als Lokführer sehen. Die Person wollte sich vor einen Zug werfen. Und nicht vor mich als Person, die rein zufällig einen Zug fährt.
Wirklich traumatisch muß es sein, wenn man "unschuldige" mit dem Zug erwischt. Also Leute, die die Gleise einfach so überqueren, oder was auch immer. Da käme ja auch kein vernünftig denkender Mensch auf die Idee Familienangehörige vor den Kadi zu ziehen.
 
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