Umfrage über Erziehung - Brauche eure Hilfe!

Mit welchen Aussagen stimmt ihr überein?

  • Mir fällt es schwer Erziehungsmittel anzuwenden.

    Stimmen: 15 4,7%
  • Ich habe als Kind unter der Erziehung meiner Eltern gelitten.

    Stimmen: 34 10,6%
  • Ich akzeptiere die "harmlose" Ohrfeige.

    Stimmen: 50 15,5%
  • In den letzten Jahren wurden die Kinder zu liberal erzogen.

    Stimmen: 115 35,7%
  • Ein Klaps kann in bestimmten Situationen nicht schaden.

    Stimmen: 129 40,1%
  • Ich lehne körperliche Züchtigung von Kindern ab.

    Stimmen: 167 51,9%

  • Umfrageteilnehmer
    322
*phew* - ich gehöre anscheinend nicht zu deinem beschriebenen "lehrerklientel" :D

Zumindest gehörst Du anscheinend nicht zu der Lehrerklientel, die nicht nachdenkt und das Thema Gewalt so wegdrückt. :)



Das mag oft so erscheinen, weil fast jeder, der Gewalt ausübt (auch psychisch oder "strukturell"), eine Begründung findet und versucht, die Gewalt als angemessen darzustellen. Wenn jemand zuschlägt, ist das sofort zu sehen. Wer da 'ne anerkannte Begründung hat, ist aber auch fein raus: "Der hat zuerst angefangen."; "Der hat provoziert"; "Ich hatte halt mal 'nen schlechten Tag."; "Ich war besoffen".
Jetzt lieferst Du noch eine Ausrede dazu: "Ich war aus der Balance gebracht worden."

Wo liefere ich diese Ausrede?
Wer ist denn jemals mit einer feinen Begründung fein raus?

Von dieser "Gewalt" war nicht die Rede. Ich denke gerade daran, wie Demonstranten in der Vor-Wendezeit immer wieder gerufen hatten: "Keine Gewalt!" Beide Seiten - Demonstranten und Staatsdiener - hatten sehr wohl verstanden, was gemeint ist, ganz ohne Verständnisanleitung.

Doch, von dieser Gewalt ist die Rede. Genau das ist das Problem. Weil viele Menschen eben nicht zu Ende denken und nicht zu Ende reflektieren, führt das zu unendlich vielen Missverständnissen. Das ist aber absolut nicht ungewöhnlich. Sondern gesellschaftlich ziemlich normal.


Ja, solche Verletzungen sind schlimm. Ich kenne die - besonders von Sportlehrern, denen die Schauspielerei von fußballspielenden Jungs mehr galt, als echte Leistung z.B. im Schwimmen, Segeln, Rudern oder Eiskunstlauf. Doch dürfen die Verletzungen nicht zum Persilschein für Agressionen gegen Leute und Sachen werden. Das kenne ich nämlich auch.

Wieso sollten die zum Persilschein werden? Du unterstellst mir irgendwie die ganze Zeit, dass ich mit meiner Gewaltdefinition die Gegenreaktionen entschuldigen will - nach dem Motto: "Ooooh, der Arme ist Opfer von Gewalt, da darf er auch anderen wehtun, das muss man doch verstehen bei seiner harten Vergangenheit."

Will ich aber nicht.


Wie kommst Du auf diese kühne Behauptung. Ich kenne es nämlich so, daß solche "kleine Rauferei" die Fortsetzung von Hänseleien und Schikanen ist, der Angegriffene kann sich nicht wehren, das weiß der Angreifer. Der Schikanierte wird vom Lehrer ebenso bestraft - toll, denn "irgendetwas wird den anderen schon gereizt haben". Oder der Lehrer fragt, was ist hier los, und der "Schwächling" wird wird nichts gegen seine(n) Peiniger sagen, aus Angst, dann als Petze völlig verschissen zu haben, dem stehen die Tränen in den Augen, er quält sich ein Lächeln ab - super. Das ********* hat wieder gewonnen. Ach ja, der "Schwächling" soll dabei das "Durchsetzen" lernen - oder so. Am Ende dieser Art von Erziehung hat man dann mit Leuten zu tun, die im Team nicht zu gebrauchen sind, weil es ihnen immer um irgendeine Hackordnung oder Schuldzuweisungen geht, nicht um das Lösen von Problemen.

Tja, ein Lehrer, der auf diese Weise nicht hinschaut, wo die wirkliche Gewalt hier liegt - nämlich auf der seelischen Ebene, der total verhunzten Beziehungsebene, dem Bullying des großen und starken, der Unterwürfigkeit des Schwächlings, der in den weitaus meisten Fällen auf der Basis dieser permanenten Erniedrigungen selber gewalttätig werden wird...
... so ein Lehrer macht eben alles falsch, was man falsch machen kann. :)

Dazu gibt es übrigens keine Notwendigkeit. Das deutsche Schulsystem lässt zwar die Pädagogen in der Ausbildung mit genau solchen Themen ziemlich alleine... aber es gibt durchaus Möglichkeiten der Weiterbildung.

Die Schulung und Ausbildung von Lehrern in dieser Richtung ist Teil meines Jobs. Ich bin ziemlich froh, dass wir in dieser komplizierten Gemengelage von Ängsten, Druck, Wünschen, politisch korrekten Sprüchen und Hilflosigkeit wirklich helfen können.


Deine Definition blendet aus, daß es Leute gibt, die gewalttätig oder aggressiv sind, weil sie es sich leisten können. Man könnte soetwas Rausch der Macht nennen. Wenn Menschen intensiv genug beigebracht worden ist, daß anderes Leben nichts wert sei, dann haben viele keine Hemmungen, ihre Gewaltmöglichkeiten auszuschöpfen: Vasallen des Königs gegen Andersgläubige; Offiziere gegen Soldaten; Soldaten gegen "Untermenschen"; "brave" Bürger gegen Neger, Indianer, Juden, Kriegsgefangene; satte Bürger gegen Tiere, saubere Gesellschaft gegen "Schmuddelkinder".

Gewalt - vor allem nach unserer Definition - ist immer eine disbalancierte Beziehung. Und nichts ist so gut, eine Beziehung in Disbalance zu bringen, wie Macht des Einen über den Anderen.

Wie Du aber von meinen Aussagen zu dieser Aussage kommst, ist mir vollkommen schleierhaft.

Ich habe aber weiter oben einen detailierten Text verlinkt - bevor wir hier rund und rund im Kreis diskutieren: Da steht wirklich drin, wie eins zum anderen führt. Muss man nicht glauben, aber wenn man ihn gelesen hat, kann man besser mit mir diskutieren. :)
 
Heero, ich glaube die meisten reagieren einfach nur auf den Begriff Gewalt im Thema "körperliche Gewalt gegenüber Kindern als ErziehungsMASSNAHME" und haben sich irgendwie darauf eingeschossen, daß es sich dabei um etwas grundsätzlich Böses handelt, was unter allen Umständen zu vermeiden ist. Ich glaube auch, daß die meisten gar nicht genau überlegen und es auch nie selbst getan haben, was Gewalt ist. Allein damit assoziierte Begriffe lösen sofort eine nicht weiter hinterfragte Gedankenkette aus:

Kleiner Klaps => Gewalt (ALARM!!!) => Kiefer gebrochen => hirnlose Prügelei + Eltern sind böse.

Das sieht man auch daran, daß sobald hier jemand den Klaps nicht ausschließt, dieser sofort als IMMER sofort zuschlagender Mensch abgestempelt wird. Es wird gar nicht differenziert zwischen dem Klaps als kleinem Teil der Erziehung und der regelmäßigen Tracht Prügel, die absolut gar nichts mit Erziehung zu tun hat.

Ich wette, die meisten der Anti-Gewalt-Poster sind auch dann wieder die ersten, die nach einer Todesstrafe rufen, wenn es um ein anderes empfindliches Thema geht, z.B. Kinderpornographie.
 
Zuletzt bearbeitet:
Heero, ich glaube die meisten reagieren einfach nur auf den Begriff Gewalt im Thema "körperliche Gewalt gegenüber Kindern als ErziehungsMASSNAHME" und haben sich irgendwie darauf eingeschossen, daß es sich dabei um etwas grundsätzlich Böses handelt, was unter allen Umständen zu vermeiden ist. Ich glaube auch, daß die meisten gar nicht genau überlegen und es auch nie selbst getan haben, was Gewalt ist. Allein damit assoziierte Begriffe lösen sofort eine nicht weiter hinterfragte Gedankenkette aus:

Kleiner Klaps => Gewalt (ALARM!!!) => Kiefer gebrochen => hirnlose Prügelei + Eltern sind böse.

Das sieht man auch daran, daß sobald hier jemand den Klaps nicht ausschließt, dieser sofort als IMMER sofort zuschlagender Mensch abgestempelt wird. Es wird gar nicht differenziert zwischen dem Klaps als kleinem Teil der Erziehung und der regelmäßigen Tracht Prügel, die absolut gar nichts mit Erziehung zu tun hat.

Ich wette, die meisten der Anti-Gewalt-Poster sind auch dann wieder die ersten, die nach einer Todesstrafe rufen, wenn es um ein anderes empfindliches Thema geht, z.B. Kinderpornographie.

hm es ist erstaunlich welche thesen du hier an die threadtür heftest. ich und auch andere haben mehrfach geschrieben, daß ich es zwar nicht für gut heiße, dennoch aber nachvollziehen kann, wenn entnervte eltern klapsen. die frage ist nur: wenn jemand (also die klapser) darüber häufig diskutiert (z.b. auch hier in diesem thread), nicht irgendwann einmal in der lage ist sein verhalten zu ändern, indem er sich prophylaktisch etwas anderes einfallen läßt als den ominösen klaps. keiner sprach/spricht von bösen eltern, ich las nur von: entnervten, hilflosen etc. eltern

auch für dich noch einmal zum zigten male:
... erziehen bedeutet: sich zeit nehmen, sich ein gewisses verhaltensrepertoire (nach und nach) zuzulegen.
ein klaps muß NIE sein! für mich ist ein zeichen absoluter hilfslosigkeit. kinder lernen doch nur daraus, daß es legitim ist, sich mit klapsen durchzusetzen, kindergartenkinder können nicht wirklich unterscheiden warum mama das darf ((!)) und sie nicht.
für einen moment entlastet es vielleicht entnervte Eltern – doch ob man das nicht auch anders erreichen könnte¿ z. b., indem man solche situationen beendet ... kleine/größere kinder leben noch ganz in der gegenwart/eigenen welt. um ihnen grenzen zu setzen, bleibt vorläufig nur das geduldige wiederholen der neins, wieder und wieder. nur mit unserer hilfe wird ein kind lernen, allmählich seine fähigkeit zur selbstkontrolle zu entwickeln. ein hartes stück arbeit – ich weiß.
grenzen sind nicht nur einschränkungen, sie helfen dem sprößling auch, sich zurechtzufinden.

was soll ich sonst sagen :noplan:
du hast nun soviel zeit dir in zukunft bessere strategien als klapsen zu überlegen. es liegt an dir, ob du es tust oder nicht. wer kennt denn besser als du selbst und die dazuhörige mutter das eigene kind, weiß, es ist ein kleiner entdecker, der halt mal gerne schränke öffnet, der auch auf der straße nicht immer die größte aufmerksamkeit hat, der machtkämpfe ausfechten will, wutanfälle in den unterschiedlichsten situationen bekommt - was weiß ich.

ein klaps geschieht, keine frage. mich regen nur die entschuldigungen und die selbstverständlichkeit auf, mit der er angewendet wird. was mich aber noch mehr ärgert ist das nicht-dazu-lernen-wollen!
du prangerst andere an:
... Ich glaube auch, daß die meisten gar nicht genau überlegen und es auch nie selbst getan haben, was Gewalt ist. Allein damit assoziierte Begriffe lösen sofort eine nicht weiter hinterfragte Gedankenkette aus ...
und denkst selbst nicht eine sekunde über deinen klaps nach!

in diesem sinne - ich habe starke zahnschmerzen und aus diesem grund verständlicherweise keine lust tiefer in medias res zu gehen.
 
en_colere-14.jpg
 
Wo seid Ihr denn jetzt gelandet? Beim Bilderposten? Auch nett.
 
Heero, bei dem Bilderposten handelt es sich um die effektivste Form der Aussage. In der Kommunikationswissenschaft spricht man da von performativer Kommunikation.

Und auch ohne dass er ein Wort geschrieben hätte, wird jedem klar, was Mal"saftige Ohrfeige"Mac damit aussagen möchte, oder?

:)
 
Sehr interessant, welches Bild Wille gepostet hat. Das entspricht genau meiner These, die ich vor 3 Posts veräußert habe.

Aus dem Klaps wird sofort ein Verprügeln mit der Rute abgeleitet und sogar gleichgesetzt. Die saftige Ohrfeige war ein Begriff, den ich benutzt habe, es aber anders gemeint habe. Auch das habe ich geschrieben. Irgendwie scheinst du traumatisiert zu sein, eine vernünftige Diskussion ist mit dir unmöglich.
 
MalMAC, zuerst propagierst du die saftige Ohrfeige. Stößt nicht auf allzuviel Gegenliebe, dann ruderst du zurück und versuchst zu relativieren.
Dann kommen ständige Angriffe auf Eltern, die nicht bereit sind, ihre Kinder zu prügeln - klappt auch nicht wirklich.
Gestern wie aus dem nichts, völlig zusammenhanglos ein Bild, das suggerieren soll, dass Eltern, die ihre Kinder nicht schlagen, sie mit Psychoterror foltern.
Und nu heulst du rum und versuchst mich persönlich anzugreifen.

Was bitte kommt als nächstes? :rolleyes:
 
Äh? Kannst du mich zitieren? WO greife ICH Eltern an?

Ist es nicht eher umgekehrt?

Den Begriff habe ich relativiert, weil ich den Begriff falsch benutzt habe. Mir ist die Gegenliebe aus diesem Forum egal.
 
Gestern wie aus dem nichts, völlig zusammenhanglos ein Bild, das suggerieren soll, dass Eltern, die ihre Kinder nicht schlagen, sie mit Psychoterror foltern.

Um es ehrlich zu sagen: Ich zweifel an deiner Intelligenz. Das Bild ist VÖLLIG ZUSAMMENHANGSLOS?

Was soll das Bild suggerieren?

Ein Schimpfen ohne körperliche Gewalt ist auch Gewalt. Das soll das Bild suggerieren. Mehr nicht.
 
Gestern wie aus dem nichts, völlig zusammenhanglos ein Bild, das suggerieren soll, dass Eltern, die ihre Kinder nicht schlagen, sie mit Psychoterror foltern.

Ein Schimpfen ohne körperliche Gewalt ist auch Gewalt. Das soll das Bild suggerieren. Mehr nicht.

Im Grunde genommen doch das selbe?


MalMac, wie alt bist du? Sorry, aber es kommt mir so vor als würde da ein 11 jähriger Reden ;)
 
ich bin 10 ;)

psycho terror ist das gleiche wie schimpfen ;)

ich bin jetzt raus aus dem thread - bringt ja nix ;)
 
psycho terror ist das gleiche wie schimpfen ;)

ich bin jetzt raus aus dem thread - bringt ja nix ;)

Es gibt nicht-körperliche Gewalt, die schlimmer ist als schlagen, das ist richtig.

Gewaltfreie Erziehung schliesst aber beides aus.

Alex
 
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