Nein, mit Logik hat es nichts zu tun.
Das kann ich bestens akzeptieren.
Wenn einem das Tanzverbot nicht passt oder er es nach seiner persönlichen Logik irgendwie für falsch hält.. Alles tacko. Es ist nur kein "liegt doch auf der Hand..", "es muss doch jedem klar sein..".
Das ist wie mit dem Struwwelpeter. Da kann man sich auch vortrefflich streiten. Ich bin sehr liberal und offen erzogen worden, hatte viele Freiheiten, anderseits hab ich aber auch viele konservative Werte mitbekommen. Meine Eltern haben sich gekümmert und das Paket finde ich rückblickend sehr gelungen.
Konservativ im Sinne von "Das macht man nicht". Liberal im Sinne von "..weil..". Es ist nicht richtig oder falsch "weil wir das schon immer so gemacht haben, basta". Sondern richtig oder falsch weil es dafür nachvollziehbare Gründe gibt.
Ich bin mit dem Struwwelpeter aufgewaschen. Heutzutage gibt es (auch da will ich niemandem zu nahe treten) Jammerlappen, die meinen, man könnte einem Kind nicht zumuten, dass es sich Bilder ansieht wie einem Daumenlutscher die Finger abgeschnitten werden.
Das ist so aber nicht richtig. Der Scharze Mann, die Zahnfee, der Struwwelpeter, Max und Moritz.. Für Kinder sind das keine Reality-Shows, die sie unbesehen glauben. Das sind Geschichten, die eine "Moral von der Geschicht" haben, die den Kindern einen Rahmen bietet. Orientierungspunkte im Leben. Kann man auch mit einer Kinderbibel machen.
Aber nicht mit dem einen oder anderen weichgespülten Unsinn, den ich das eine oder andere Mal in den Händen hatte.
Natürlich müssen Kinder ergebnissoffen erzogen werden. Aber auch da greift man im besten Fall auf Charaktere zurück. Der Held, der Bösewicht, der Clown.. Weil Kinder sich aus dem Baukasten mit den Charakterklötzen etwas zusammenbauen können.
Ob das nun Gott sein muss. Das lasse ich mal dahin gestellt. Es gibt viele Möglichkeiten. Aber das meinte ich weiter oben. Es muss einen Orientierungsrahmen geben und eben den Baukasten. Und dafür sind kirchliche Feiertage nicht die Schlechtesten. Egal ob man nun in die Kirche geht oder Weihnachten als Familienfest bezeichnet. Weihnachten ist Tannenbaum, Kekse, Lametta (früher gab's mehr), schulzige Musik, mentale Vergewaltigung mittels Blockflöte oder Gedichtbuch.
Ich denke (und jetzt mache ich mal was anderes), dass es einen wesentlichen Unterschied gibt:
a) Soll doch jeder machen was er will
b) Soll doch jeder das was allgemein aktzeptiert ist und auch funktioniert im entsprechenden Rahmen so gestalten
wie er es will
Ich bin einfach dagegen für jeden Scheiß immer und überall eine Extrawurst einzuführen.
Im Kindergarten gibt es am Dienstag Möhrengemüse und Kartoffelbrei. Um 13 Uhr wird gegessen. Punkt.
Wir brauchen nicht noch mehr Tristan-Fredericks und Dakota-Christianes (nix gegen die Namen, nur gegen die "kreativen" Eltern). Veganes Tofu mit Bambussprossen für Tristan um 12.30, Dinkelbratling mit Buchweizensauce um 12.45 für Dakota, einen Smoothie mit Bio-Vollkornbrot für Finn um 13.30..
Tristan darf nicht mit grünem Holzspielzeug spielen, Dakota nimmt grundsätzlich nicht an Außenaktivitäten teil und Finn darf keinesfalls die Hände mit Seife waschen, in der Duftstoffe enthalten sind.
Da muss ich dann irgendwann fragen, ob die noch alle Tassen im Schrank haben.
Wie gesagt.. Ich bin wirklich liberal. Aber Punkt 13 Uhr alle zusammen das gleiche Essen ist im Sinne einer Orientierung besser als die absolute persönliche Freiheit. (Nein, ich fange jetzt nicht auch noch mit Hegel an
)
So sehe ich das auch mit dem Tanzverbot.