Da könnte es dem einen oder anderen Trekkie Pipi aus den Augen treiben.
Jep, tut es.
Der Grund?
Die Mädels und Jungs von der Brücke werden - wie alle vorher bekannten Charaktere - als Showeffekte verheizt werden. Sie werden sinnlose Dialoge aufsagen und als einzigen Grund das Bedürfnis nach Nostalgie der älteren Fans befriedigen, ohne als Charaktere nennenswert zur Handlung oder gar zum Selbstverständnis des ST-Universums beizutragen.
Kurtzmans Schergen werden wie in Staffel 1 das Publikum dümmlich grinsend anschreien "Naaaa, weißte noch? Damals? Knickknack? Weißte noch???..." und die nostalgische Zuckerglasur über einen Haufen erzählerische Fäkalien gießen, die von Storytelling jedem Groschenroman-Autor um die grünen Ohren gehauen worden wären.
Wie in Staffel 1 werden massenweise eigentlich interessante Plots angerissen werden, die im weiteren Verlauf absolut keine, NULL! Rolle mehr spielen und deren Sinnlosigkeit und Effektehascherei den geneigten Zusehen geradezu anspringen - garniert von Hochglanz-Krachbumpeng, der an Leere und schalem Beigeschmack schwer zu überbieten ist.
Beispiele?
Sevens Beziehung zu dieser Nachtclubbesitzerin, die Maddox austauschen will?
Rafis Alkoholsucht?
Rafis Beziehung zu ihrem Sohn?
Picards Vergangenheit in der Sternenflotte?
Wo kommen die beiden Romulaner wirklich her, die Jean Lucs Tafelsiber polieren?
Warum hat Tschäi Äl (allein bei dieser Anrede hätte ich Rafi schon ins Gesicht schlagen können) überall Waffen im Anwesen?
Gibt es die neutrale Zone noch oder nicht? (Da wird sich in zwei aufeinander folgenden Folgen widersprochen)
Warum ist Hugh und nicht die viel prominentere und kompetentere Seven Head vom Recovery Projekt?
Die Maschinenwesen werden auch nie wieder eine Rolle spielen.
Wie kommt der Borg Cube dahin und was hat es mit dem Projekt auf sich?
Warum wurde nur ein Romulaner-Schiff assimiliert und warum hat sich der Cube danach deaktiviert?
...
Jede dieser Fragen hätte eine eigene Folge verdient, anstatt als vom Himmel gefallene Kulisse für dieses Kasperltheater herhalten zu müssen.
Weiterer Bockmist:
T'al Shiar oder Jad Vash? Das wird (von den Schreibern!) ständig durcheinandergeschmissen.
Kann man einen Androiden wirklich durchs Auge erstechen?
Muß Space-Legolas wirklich ca. 40 Menschen im Laufe der Serie metzeln?
Welchen dramaturgischen Sinn hat die Folterszene mit Echeb und wie paßt das zu ST allgemein?
Live Enthauptung bei ST? Really???
Warum sind die sinistren Romulaner-Geschwister nicht mehr als Abziehbilder, ohne jegliche Tiefe?
...
Versteht mich nicht falsch: Das Star Trek Universum ist und bleibt auch nach dem düsteren Ende der "Heile-Welt-Utopie" von TNG faszinierend und erzählenswert. Aber eben von Menschen, die TNG verstanden haben, ohne es zu romantisieren und nicht von einem Haufen profitgetriebener Drogenjunkies, die gestern erst Satzbau gelernt haben und einen Architekturstudenten fragen, wenn sie was von "Spannungsbogen" hören.
(Sorry, ich beziehe ich hier nur auf Staffel 1, weil ich auf die zweite nach 10 Minuten schon keinen Bock mehr hatte.)