Sommer, Sonne, Sozialismus? - Reisebericht aus Cuba

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Koray61 schrieb:
Warum nutzt du eigentlich Kapitalistische Marken wie Apple?

Weil der VEB Robotron leider von der Treuhand verschleudert wurde ;)


Christoph123 schrieb:
Und du hast das in 2 Wochen Urlaub alles gewissenhaft getan?

Ja. Wir waren quasi den ganzen Tag unterwegs, haben fast jeden Tag woanders geschlafen und unheimlich viel erlebt, auch in der kurzen Zeit.
 
Ja. Wir waren quasi den ganzen Tag unterwegs, haben fast jeden Tag woanders geschlafen und unheimlich viel erlebt, auch in der kurzen Zeit.

Urlaub ist immer etwas anderes als dort richtig zu leben. Das kannst du mir glauben. Egal wie und wo du übernachtet hast.
 
Absolut. Aber Urlaub ist auch nicht Urlaub. Man kann sich zwei Wochen lang in einem Touristenhotel verbarrikadieren, oder sich einen Wagen mieten, Freunde besuchen, Freunde kennen lernen, und durchs Land fahren.
 
Hallo Marcel601,

die Cubanische Regierung sollte freie, wirklich freie Wahlen statt finden lassen und diese natürlich auch anerkennen. Welches System sich dann durchsetzen wird, wird man sehen, ich glaube allerdings das das bestehende System abgewirtschaftet hat und keine Chancen mehr hat. Vielleicht finden die Menschen auf Cuba ja Ihren Weg aus dem wirtschaftlichen und undemokratischen Dilemma. Aber es wird wohl ein harter und steiniger Weg werden und die Besserung wird erst nach vielen Jahren eintreten.
Ich wünsche den Cubanischen Bürgern viel Glück und Entschlossenheit auf ihren Weg. Verlierer wird es immer geben, wie Churchil schon sagte: die Demokratie ist keine gute Sache, aber das beste was wir haben

Gruss
yeeti
 
Schade, dass die DDR den Bach runtergegangen ist, denn dann hättest Du nicht bis nach Cuba reisen müssen, um gelebten Sozialismus live sehen zu können. Denn da war auch alles super und alles cool. Dass mein Nachbar an der Grenze erschossen wurde, als er im Suff durch den Grünstreifen gelaufen ist, kann man vernachlässigen, wenn es um das große Ganze geht... :faint:
 
"Proleten aller Länder, vereinigt euch!" :drink:

;)

Ihr greift Marcel aber jetzt schon ziemlich an. Ich finde den Bericht interessant.
Ich frage mich, wer von euch mehr Erfahrung mit Kuba hat als Marcel, der immerhin 2 Wochen rumgereist und mit vielen Leuten gesprochen hat? Diejenigen könnten ja jetzt mal etwas mehr erzählen. :)

Danke, der einzige Post der sich bisher zu lesen gelohnt hat.

an die anderen:
Anstatt eurem Beisreflex nachzugeben hätte ihr, liebe USA Anhänger, lieber mal einige sinnvolle Links zu Verfügung stellen sollen um den Hintergrund zu beleuchten. Damit seit ihr doch auch sonst ganz schnell ;). Ansonsten ist das einfach nur dummes rum maulen ohne Substanz.

Nein, ich kann zu dem Thema nichts schreiben da ich das Land nicht kenne wie vermutlich 95% der Leute in diesem Thread. Der Threadersteller hat damit 14 Tage mehr Erfahrung wie ich (wenn auch nur Urlaubserfahrung).

Im übrigen halte ich von einem Land das seine Bürger einsperrt auch überhaupt nichts.

Weil du noch nie auch nur ansatzweise arm warst.

Warst Du das schon?
( oder war das nur die Studentenphase nach der ein gut dotierter Job begonnen hat?)

Und du hast das in 2 Wochen Urlaub alles gewissenhaft getan?

und was sind deine Erfahrungen dort vor Ort?
 
Genau das sind auch meine Gedanken über das bürgerliche System. Denn wenn wir Freiheit als die Einsicht in die Notwendigkeit definieren..

Freiheit ist definiert als: Tun und lassen können was man will, solange man nicht die Freiheit eines anderen einschränkt. So einfach ist das.
 
Denn wenn wir Freiheit als die Einsicht in die Notwendigkeit definieren, .... wird man schnell die Unfreiheit der Massen erkennen.
Wenn Freiheit die Einsicht in die Notwendigkeit ist, dann bedeutet es, dass die Kubaner frei sind wenn sie die Notwendigkeit einsehen, sich unterdrücken zu lassen.
Die Massen der Bildzeitung sind sicherlich trotzdem noch freier als ein Kubaner, jedenfalls im herkömmlichen Sinn.
Wenn Freiheit die Möglichkeit bedeutet, sein Sein selbst zu bestimmen, dass sind weder die Kubaner noch die Bildzeitungsmassen frei.

Warst Du das schon?
Im Detail geht dich das sicherlich nichts an. Aber ja, auf diesem Gebiet habe ich mit Sicherheit mehr Erfahrung als du. Wenn man Unternehmer als Eltern hat, dann besteht die Gefahr dass nicht immer alles glatt läuft. Wenn man als kleines Kind tief fällt und von einem großen Haus zu viert sich auf 35qm drängt, dann entwickelt man halt bestimmte Motivationen und beschränkt sich nicht nur aufs Herumheulen. Staatliche Transferleistungen gabs damals übrigens auch nicht für uns weil sich die Eltern nicht auf die Couch gesetzt sondern angepackt haben!
Als Student war ich relativ gesehen für einen Studenten dann längst nicht mehr arm. :)
Dafür weiß ich wie es ist bei Null anzufangen (das vergisst man nicht auch wenn man noch sehr klein war)und ich weiß wie es ist mit Selbstständigkeit ein Studium zu finanzieren und nie auch nur eine staatliche Transferleistung in Anspruch genommen zu haben! Und ich lebe noch, und das gar nicht so schlecht.
Wenn man die abschaffen würde und die Leute gezwungen wären ihren Hintern zu erheben, dann kann ich zumindest aus eigener Erfahrung sagen, dass man davon nicht gleich verhungert.

Wir mussten für unseren Wohlstand auch arbeiten, da kam nichts zugeflogen! Ich weiß nicht was ihr immer für Vorstellungen habe wo das alles herkommt?

Die Leute in Kuba haben übrigens keine Möglichkeit, sich aus ihrem Sumpf zu befreien und das liegt nicht an den imperialistischen USA.

Meine Schwester hat es in diesem bösen Land aber noch deutlich weiter gebracht, weil das dort noch deutlich leichter und höher geht als hier. Allerdings kann man dann von dem höheren Hohen dann auch weiter fallen als bei uns. Und weil das so schlimm ist lassen wir die Leute hier gar nicht erst so hoch hinaus...

Und jetzt kann man überlegen was das für den Freiheitsbegriff bedeutet.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
und was sind deine Erfahrungen dort vor Ort?

Meine Erfahrungen kommen zumindest von 4 Wochen Urlaub, ich habe jedoch nie behauptet in der Zeit die inneren Strukturen, Betriebe und Einheimische im Detail kennen gelernt zu haben. Es ist nämlich nicht möglich :)
 
ganz ehrlich, Marcel, Dein 'Bericht' ist einfach nur niedlich :schmatz:
(ich weiß, es ist gemein, jemandem sein Alter vorzuwerfen..)

Bin vor 10 Jahren mal drei Wochen quer über die große Insel gegurkt, incl. div 'Privatbesuche' .. ich habe Cubaner als wunderbar stolz und sehr gebildet erlebt, aber auch als arm und ideologisch verbohrt.

Wenn in den nächsten 3-4 Jahren Cuba wieder von den Amerikanern übernommen wird, wird viel Schönes, viel alte aber auch eigene Kultur den Bach runtergehen (=Kinnings, fahrt noch hin solange es die Promenade in Havanna und Abende in den Casa de la Trovas gibt).

Aber die Menschen werden nach 50 Jahren Diktatur auch deutlich mehr persönliche Freiheit erleben.

my 5 cents

PS: Zitat Marcels Bericht: ".. Das Denkmal selbst war phänomenal, einem großen Mann wie Ernesto absolut würdig. .. "
... allein diese kackbraune Skaileder Jacke im Che Museum.. :D :hamma:
 
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Danke, der einzige Post der sich bisher zu lesen gelohnt hat.

an die anderen:
Anstatt eurem Beisreflex nachzugeben hätte ihr, liebe USA Anhänger, lieber mal einige sinnvolle Links zu Verfügung stellen sollen um den Hintergrund zu beleuchten. Damit seit ihr doch auch sonst ganz schnell . Ansonsten ist das einfach nur dummes rum maulen ohne Substanz.

Nein, ich kann zu dem Thema nichts schreiben da ich das Land nicht kenne wie vermutlich 95% der Leute in diesem Thread. Der Threadersteller hat damit 14 Tage mehr Erfahrung wie ich (wenn auch nur Urlaubserfahrung).

[...]

Warst Du das schon?
( oder war das nur die Studentenphase nach der ein gut dotierter Job begonnen hat?)

und was sind deine Erfahrungen dort vor Ort?

Auch wenn vielleicht die wenigsten hier mal in Kuba waren, haben immerhin sehr viele die DDR noch erlebt und auch in Schule und Nachrichten (jaja, böse und so, ich weiß) wird das Thema Sozialismus und totalituare Staatsformen ja durchaus hinreichend behandelt. Ich denke, das dieses Wissen durchaus ausreicht, um die aufgestellte These qualifiziert angreifen zu können und klassischerweise ist es numal so, dass ich, wenn ich eine kontroverse These aufstelle, diese auch gegen andere Meinungen verteidigen muss.
In diesem Sinne ist ein Bericht über 14 Tage Urlaubserfahrung mit allen Annehmlichkeiten wie Mietwagen und, für das Land, enormen Mengen Geld, nicht unbedingt ein sonderlich starkes Argument, um die allgemein recht annerkannte These zu entkräften, dass der Sozialismus ein in unserem Sinne unterlegenes/nicht funktionierendes System ist. Gespräche mit Leuten, die seit Jahrzenten nichts als Propaganda zu hören bekommen haben, sind dabei auch nicht wirklich überzeugend.
Nur weil jemand noch nicht in Kuba war, muss er nicht alles direkt unreflektiert glauben, was jemand nach einem kurzem Urlaub darüber zu berichten hat.
 
PS: Zitat Marcels Bericht: ".. Das Denkmal selbst war phänomenal, einem großen Mann wie Ernesto absolut würdig. .. "
... allein diese kackbraune Skaileder Jacke im Che Museum.. :D :hamma:

Und es ist vielleicht auch interessant zu erwähnen, dass der große Che Guevara einen nicht unerheblichen Anteil an Massenhinrichtungen von Regimegegnern hatte...
 
Christoph123 schrieb:
ich habe jedoch nie behauptet in der Zeit die inneren Strukturen, Betriebe und Einheimische im Detail kennen gelernt zu haben. Es ist nämlich nicht möglich

Dem würde ich widersprechen, schließlich gelang es mir offensichtlich. Es war eigentlich relativ einfach, sofern man einen Freund hat, der "normaler Cubaner" ist.

@coffeebreak: Also überzeugte Kommunisten in Cuba sind "von Propaganda" beeinflusst? So kann man sich das natürlich auch zurechtbiegen. Dieser Logik zufolge stehen hier 80 Millionen Menschen unter dem Einfluss imperialistischer Propaganda - wenn da jemand die herrschende Ordnung verteidigt, ist er natürlich nicht zurechnungsfähig. Wo ist der Unterschied?
Auch die Cubaner können amerikanisches Fernsehen schauen, amerikanisches Radio hören, amerikanische Zeitungen lesen, wenn sie wirklich wollen. Genauso wie hierzulande jeder an die junge Welt rankommt, wenn er wirklich will.
 
Ich verstehe die Linken nicht. Auf der einen Seite gegen Hartz IV wettern, aber das Armenhaus Kuba verherrlichen. :rolleyes:

Der gemeine Hartzer hat Computer, DSL, Handy, Spielekonsole, Fernseher, Stereoanlage, Geld für Fertiggerichte, Zigaretten, Alkohol, DVDs, usw.

Aber der durchschnittliche Linksfaschist ist ja eh der Meinung, dass doch bitte alle gleich arm sein sollten. :cake:

Und das war der Beitrag eines typischen "BILD"-Lesers. ;)
Gruss
der eMac_man
 
Und es ist vielleicht auch interessant zu erwähnen, dass der große Che Guevara einen nicht unerheblichen Anteil an Massenhinrichtungen von Regimegegnern hatte...

.. geht auch 'ne Nummer kleiner: die größten Hungersnöte fielen in seine Zeit als Landwirtschaftsminister..!
.. wär' er doch mal beim Moppedfahren geblieben..

Zur Skailederjacke noch ne Anmerkung von vor Ort:
Alberto Korda hat dem Museum natürlich die komplette Bildserie gestiftet - und in DEM Kontext sieht man sehr schön, das olle Che bei dieser Parade a) gefroren hat wie ein Schneider (=besagte Jacke) und b) entweder total übernächtigt war oder im Geiste Muttis Einkaufszettel durchging - DIE Revolutionsikone blickt also auf dem Poster nicht in eine glorreiche Zukunft sondern mehr gelangweilt nach Innen :D
 
Zuletzt bearbeitet:
Marcel,
wie alt bist Du?

Wenn Du < 17 bist, dann hast Du völlig Recht. Das gibt sich schon!

Wenn Du allerdings > 'mitte 20' bist, dann ... solltest Du am besten professionelle Hilfe suchen.

Gruß
Mort
 
Marcel, weißt du was Kubaner mit Spaniern, Franzosen, Chilenen, Italienern, Brasilianern, Polen und vielen anderen Völkern gemeinsam haben?

k_munic hat es bereits angedeutet.. Sie sind sehr stolz. Stolz auf ihr Land. Und das besonders in den Schichten, in denen nicht viel Wohlstand vorhanden ist. Und sehr gastfreundlich und auch sehr offen gegenüber ihren Gästen. Aber eins würden sie ganz sicher niemals tun: Schlecht über ihr Land reden.

Und weißt du, warum du das nicht verstehst? Weil du Deutscher bist. Ich war zu Zeiten Francos in Spanien. Genauer gesagt in Katalonien. Die Katalanen haben so ziemlich alles getan, um gastfreundlich, zuvorkommend und weltoffen zu sein.

Aber eins hätten sie um's Verrecken nicht getan: Schlecht über Spanien reden. Obwohl Franco die katalonische Sprache unterdrückt hat, obwohl Franco ihnen so einiges aufgezwungen hat.

Und weißt du warum? Gastfreundschaft. In einigen Ländern gehört es zur Gastfreundschaft, nicht rumzujammern, die Gäste mit Essen zu versorgen, selbst wenn man danach eine Woche nichts zu beißen hat und und dafür zu sorgen, dass die Gäste den Aufenthalt in angenehmer Erinnerung behalten. Und dazu gehört auch, das eigene Land zu verteidigen, egal welche politische Strömung da gerade am Werk ist.

Ich bezweifle aber, dass du das mit deiner ständig alle politisierenden Sicht auf die Welt verstehen wirst. Mit Politik oder Zufriedenheit mit der Führung hat dieses Verständnis von Gastfreundschaft nämlich nicht das Geringste zu tun.

Im Gegenteil. Es geht weit darüber hinaus. Das kannst du nur verstehen, wenn du dich mal für einen Moment von deinen verbohrten Ansichten frei machst und das von der kulturellen Seite betrachtest.

Aber dazu bist du m.E. nach zu naiv. Was ich persönlich schade finde, denn du deine Ansichten sind per se gar nicht verkehrt. Nur leider steht dir bei vielem dein ideologischer Fanatismus ziemlich im Weg.
 
Liebe Leute,
bestimmte Ansichten und Absichten mit dem Alter zu verknüpfen mag in einer Therapeutensitzung durchaus angemessen sein - in einem Diskussionsforum ist es einfach nur unsachlich, unangemessen und substanzlos.

@Saugkraft:

Jein, natürlich gibt es dort auch einfache, herzliche Gastfreundschaft, man redet nicht innerhalb von 10 Minuten über Politik. Aber wenn man mal etwas näher ins Gespräch kommt, fangen die Leute wohl an zu klagen über ihre Situation und wenn man sie dann, wie manche, schon seit Jahren kennt, kann man durchaus abschätzen, dass sie wohl ehrlich sind.

Und gerade am Beispiel der staatlichen Institutionen, der Rätestruktur, erkennt man durchaus die Diskussionen, die Partizipation am politischen Geschehen.
 
Marcel, mit was für einer rosaroten Brille läufst Du durch die Welt.

Das politische System auf Kuba ist ein totalitäres Ein-Partei-System ohne das Recht auf freie Meinungsäußerung ohne freie Presse aber mit einem ausgeklügelten Spitzelapparat. Oppositionelle werden verfolgt, in den Knast gesteckt und verschwinden auch schon mal. Menschen die dabei erwischt werden auszureisen, werden hart bestraft.

Sind Dir die Jahresberichte von amnesty international auch zu bürgerlich?

Das sind, wenn man Dich liest, nur Defizite??? Was Menschen von solchen Defiziten halten, konnte man eigentlich ganz gut 1989-1990 in Leibzig beobachten.
 
Dem würde ich widersprechen, schließlich gelang es mir offensichtlich. Es war eigentlich relativ einfach, sofern man einen Freund hat, der "normaler Cubaner" ist.

Lass dir von jemandem der für längere Zeit in 6 verschiedenen Ländern gelebt hat und mindestens 20 andere Länder kurzfristig beruflich kennen gelernt hat sagen, dass das nicht möglich ist. Bei mir war unter anderem auch China dabei, da bestehen ja einige Gemeinsamkeiten und es dauert da ca. 1 Jahr bis man durch die Sachen durchblicken kann.

Wenn du später mal für längere Zeit ins Ausland gehst, wirst du verstehen was ich meine.
 
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