Sklaverei wird endlich angeprangert: DGB-Studie zu Löhnen

2805 Euro, da steck auch der >5000€ Akademiker drin, ist nur fraglich ob der durch einen 7,51€ Leiharbeiter ersetzt werden kann.

Ja ich finde Leiharbeit auch zum Kotzen! Ich habe selbst einmal die Erfahrung gemacht, dass ich als Schüler im Ferienjob nach Tariflohn 20Cent mehr pro Stunde gekriegt habe, als ein gelernter Arbeiter der von der Leiharbeitsfirma bezahlt wurde. Fand ich ziemlich mies.

Trotzdem sollte man realistische Zahlen nehmen.
 
wenn von 1500 Beschaeftigten bei Hennes & Mauritz im Lager Neuallermöhe 500 Leiharbeiter sind, die mit einem Stundenlohn von 7,51 Euro deutlich weniger als die Stammbelegschaft, die 11,77 Euro pro Stunde bekommt, verdient, dann brauche ich keine Gewerkschaft um festzusellen wem dieses Modell nuetzt und wem es offenbar schadet.

Wenn das per Werkvertrag läuft, dann ist das legitim, keine Benachteiligung und keine Diskriminierung. So hart, wie es sich anhört.
Läuft es per Leiharbeitsvertrag, dann ist es auch legitim, aber diskriminierend.

Und beim DGB bin ich mir eben nicht sicher, ob er Werkverträge, Leiharbeit und Festpreisarbeiten schön sauber auseinanderhält!
Die gehen doch nur davon aus, dass Arbeiter A (der Angestellte) und Arbeiter B (der von der Fremdfirma) die gleiche Arbeit machen. Das ist zwar u.U. richtig, aber eben nicht zwingend vergleichbar, da es, s.o., verschiedene Rahmen dazu gibt.
Nur weil Apfel wie Birnen an Bäumen wachsen und irgendwann nach unten fallen, sind sie noch lange nicht gleich!


@PornoTim:
Merk dir das und wenn du slebst an richtiger Stelle sitzt und Entscheider bist, dann darfst du diesen Misstand abschaffen. Aber nicht vergessen, erst die Verträge ansehen...
 
Nun, einen Ü50 einzustellen erfordert von einem AG schon Mut und Vertrauen, denn den wird er nicht mehr los. Also wird er erst gar nicht genommen, weil er in kurzer Zeit eine Belastung für die Firma werden kann. Tendenziell ist das Risiko eben bei Ü50 höher und es steigt mit zunehmendem Alter im Quadrat.
Ich kenne Firmen, die nehmen keinen Ü45!

Wer dann noch Arbeit will, muss zu einem Seelenverkäufer.

Das ist unrichtig. Richtig ist das Folgende:
...und Arbeitsverträge mit älteren Arbeitnehmern ab 52 Jahren,
die unmittelbar vor Beginn der Beschäftigung mindestens vier Monate
beschäftigungslos waren oder Transferkurzarbeitergeld bezogen haben oder an
einer öffentlich geförderten Beschäftigungsmaßnahme teilgenommen haben, ist der
Kündigungsschutz erheblich eingeschränkt, weil befristete Arbeitsverträge in
diesen Fällen keines Sachgrundes für eine Befristung bedürfen, die befristete
Einstellung der oben genannten älteren Arbeitnehmer ist bis zu fünf Jahren möglich
(§ 14 Absatz 3 Teilzeitund
Befristungsgesetz i.d.F. des Gesetzes zur Verbessserung der Beschäftigungschancen älterer Menschen
vom 19.04.2007; Änderung aufgrund des Urteils des Europäischen Gerichtshofes C-144/04 = NJW
2005,3695, das in der Ermöglichung der sachgrundlosen Befristung allein aufgrund des Alters einen Verstoß
gegen die Richtlinie 2000/78/EG erblickte).
 
@lundehundt:
Ein befristeten Arbeitsvertrag kann man doch imho nicht vor dessen Ablauf kündigen. Also bleibt das Problem bestehen.
 
Schuld ist einfach die Regierung, solche Lücken wie das wegfallen des Kündigungsschutzes müssen geschlossen werden. Wie schon erwähnt wurde, es kann nicht sein das Seelenverkäufer sich eine goldene Nase mit dem "Leid" anderer Menschen verdienen können. Das grenzt schon fast an Menschenhandel...
 
Vielleicht sollte man nicht nur einseitig auf die Probleme schauen. Eine Vielzahl von älteren Arbeitnehmern sind nicht mehr qualifiziert für ihren Beruf, weil sie es versäumt haben sich den neuen Anforderungen anzupassen. Stichwort IT-getriebene Geschäftsprozesse in fast allen Bereichen. Komisch das im Handwerk die Quote der Älteren viel höher ist, weil dort von deren Erfahrung am meisten profitiert wird ;)
 
Dass Leiharbeiter nur die Hälfte verdienen würde ich mal etwas einschränken. Denn ich bezweifel, dass eine Stelle eines gut bezahlten Mitarbeiters durch die eines Leiharbeiters ersetzt werden kann. Die Stellen in denen Leiharbeiter eingesetzt werden liegen wohl eher im Niedriglohnsektor. Man sollte vielleicht noch untersuchen, wieviel die fest angestellten Mitarbeiter im gleichen Aufgabenbereich im Durchschnitt so bekommen.

Da kennst du die Wirtschaft aber schlecht. Dort wo ich arbeite ist sowas selbstverständlich - die wollten mich auch nach Bayern auf Zeitarbeitsbasis schicken für ca. 800 netto im Monat!
Und dabei möchte ich meine Branche und Arbeit nicht zum "Niedriglohnsektor" zählen. Noch nicht...

Ich habe erst vor einigen Tagen eine Kollegin "getroffen" (als Kundin), die sich hat outsourcen lassen (mehr oder minder freiwillig) in eine Zeitarbeitsfirma.
Zitat: "Und so begann der soziale Abstieg..."

Zeitarbeit ist in der jetzigen Form inakzeptabel und gehört schärfstens reguliert und vorallem reformiert.
 
Da kennst du die Wirtschaft aber schlecht. Dort wo ich arbeite ist sowas selbstverständlich - die wollten mich auch nach Bayern auf Zeitarbeitsbasis schicken für ca. 800 netto im Monat!
Und dabei möchte ich meine Branche und Arbeit nicht zum "Niedriglohnsektor" zählen. Noch nicht...

Ich habe erst vor einigen Tagen eine Kollegin "getroffen" (als Kundin), die sich hat outsourcen lassen (mehr oder minder freiwillig) in eine Zeitarbeitsfirma.
Zitat: "Und so begann der soziale Abstieg..."

Zeitarbeit ist in der jetzigen Form inakzeptabel und gehört schärfstens reguliert und vorallem reformiert.

Darf ich fragen, was dein Job ist bzw. der deiner Kollegin?
 
<- Techniker im Außendienst

Die Kollegin war wohl im Geschäftskundensupport eines großen ICT-Providers tätig ;)
 
Ich mach den gleichen Mist in unserer Firma mit. Großes Unternehmen und ich arbeite in einer der Sparten. Nun viele ältere Mitarbeiter sind nun schon bis zu 40 Jahr dabei und haben dementsprechende Verträge inkl. Betriebsrente, Debutat, Kündigungsschutz usw. usf. Nun nach der Lehre Anfang 2007 bekam ich einen Zeitvertrag für 1 Jahr mit dem Gehalt eines Facharbeiters in der Instandhaltung trotz Arbeitsplatz in der Produktion, alles gut und schön, dieser Vertrag wurde danach um 6 Monate verlängert und nun bin ich immernoch in diesem Unternehmen, allerdings mit einem Festvertrag bei einer 100%igen Tocherfirma und arbeite in der Arbeitnehmerüberlassung als Facharbeiter in der Instandhaltung. Stundenlohndifferenzen von Alt zu "Neu" "AÜ" ca 5 - 7€ Mein Jetziger Vertrag hat halt keinen kündigunschutz, der Tariflohn orentiert sich am BZA Tarifvertrag (zeitarbeitsfirmen) und er beinhaltet einen "Rucksack". Das klingt auf den ersten Blick noch Ok da der Nettolohn etc stimmt. Wenn man das ganze aber mit den "Arbeitskollegen" vergleicht ist es eine sauerei. Gerade in Hinblick auf Mehrarbeit, Sonntagsarbeit und Feiertage. Da bringt ein Rucksack von mehreren Hundert € garnichts. Nun diese AÜ ist nur eine Betriebsvereinbahrung und läuft ende 2012 aus. Bis dahin soll diese Sparte komplett ausgegliedert werden und ein eigenständiger Tarifvertrag entstehen. Die "Alten" Mitarbeiter werden dann per BV in Altersteilzeit gehen bzw. wird ihnen zu 99% eine Änderungskündigung vorgelegt. Entweder Oder!

Das Problem ist das es sich um einen Weltkonzern handelt, dieser aber sowas von gesplittet wird und die einzelnen Teile dann für sich runtergerechnet das eben soetwas passiert. Auf dem Papier für die Leitung eine feine Sache, für die MA mehr als nervig. Und das ganze ist dank unserer Regierung auch noch alles völlig legal...
 
Hat eigentlich irgendjemand mal daran gedacht, dass die Gehälter, die früher bezahlt worden sind viel zu hoch waren und dies nun korrigiert wird?

Ohne jemanden zu nahe zu treten, aber wie viel sollen wir denn Mitarbeiter in CallCentern bezahlen? Oder einer Verkäuferin bei LIDL? In Deutschland haben wir gute Möglichkeiten der Ausbildung nur nutzt sie kaum jemand. Es fehlt an dem grundlegendem Willen sein Schicksal in die eigene Hand zu nehmen, da wird lieber nach dem Staat gerufen und auf die bösen Unternehmen geschimpft.
 
Zuletzt bearbeitet:
Man kann natürlich immer weiter "Korrigieren" und die leute werden immer weniger ausgeben und noch billiger haben wollen, wodurch noch weniger gehalt bezahlt werden kann damit es sich rechnet.

und hier beißt die Katze sich in den Schwanz....
 
Hier werden aber irgendwie auch Leiharbeiter und in neue Gesellschaften ausgegliederte Mitarbeiter zusammengewürfelt.

Und dabei geht es nicht immer nur um "sparen".
Für das Unternehmen sind manche Zeitarbeiter von den entsprechenden Leiharbeitsfirmen in den Kosten teurer als eigene Angestellte (nicht dass sie auch mehr verdienen –*bei der Vermittlung bleibt ja einiges hängen), aber sie sind auch eben auch schnell wieder weg.
Flexibilität kann ein Grund dafür sein.

Bei den ausgegliederten Untergesellschaften ohne Tarifbindung etc. sieht es natürlich ganz anders aus, da geht es um Einsparungen.
 
@lundehundt:
Ein befristeten Arbeitsvertrag kann man doch imho nicht vor dessen Ablauf kündigen. Also bleibt das Problem bestehen.

wieso, du machst einen befristeten Vertrag, z.B. auf ein Jahr oder 6 Monate, und verlaengerst den einfach nach belieben. Das nennt man Kettenbefristung und die ist rechtlich moeglich. Bei Arbeitnehmern die noch nicht 52 sind kann man Arbeitsbetraege bis zu 2 Jahren befristen - bei Arbveitnehmern ueber 52 bis zu 5 Jahre. Das man diese Fristen ausschopepfen muss steht nirgendwo. Man kann wyahlweise auch die Probezeit bis zu einem Jahr verlaengern. Kuendigunsschutz besteht de fakto nur in groesseren Betrieben und bei einer laengeren Betriebszugehoerigkeit. Und auch dieser Kuendigungsschutz ist keiner. Denn mit einer Abfindung laesst sich wunderbar betriebsbedingt kuendigen.
 
Kuendigunsschutz besteht de fakto nur in groesseren Betrieben und bei einer laengeren Betriebszugehoerigkeit. Und auch dieser Kuendigungsschutz ist keiner. Denn mit einer Abfindung laesst sich wunderbar betriebsbedingt kuendigen.

Dann haben wir doch jetzt aber ein Problem: Flexibilität ist kein Grund für Zeitarbeit, Kosteneinsparungen ist es in der Regel auch nicht, da Leiharbeiter für das Unternehmen, das diese einsetzt teuerer ist als eine direkte Beschäftigung. Was bleibt da noch?!
 
Hat eigentlich irgendjemand mal daran gedacht, dass die Gehälter, die früher bezahlt worden sind viel zu hoch waren und dies nun korrigiert wird?

Ohne jemanden zu nahe zu treten, aber wie viel sollen wir denn Mitarbeiter in CallCentern bezahlen? Oder einer Verkäuferin bei LIDL? In Deutschland haben wir gute Möglichkeiten der Ausbildung nur nutzt sie kaum jemand. Es fehlt an dem grundlegendem Willen sein Schicksal in die eigene Hand zu nehmen, da wird lieber nach dem Staat gerufen und auf die bösen Unternehmen geschimpft.

so ein Käse, dann arbeite doch mal im Billiglohnsektor und versuch davon zu leben, und nimm mit dem was am Ende des Monats vom Geld übrig bleibt dein Schicksal in die eigenen Hände.
Und wie soll das funktionieren, die Gehälter zu senken wenn eh schon zuwenig verdient wird und die Preise von allem steigen ? In der Theorie ist das vielleicht möglich aber praktisch möcht ich dich hören wenn du selbst davon betroffen bist.
 
so ein Käse, dann arbeite doch mal im Billiglohnsektor und versuch davon zu leben, und nimm mit dem was am Ende des Monats vom Geld übrig bleibt dein Schicksal in die eigenen Hände.
Und wie soll das funktionieren, die Gehälter zu senken wenn eh schon zuwenig verdient wird und die Preise von allem steigen ? In der Theorie ist das vielleicht möglich aber praktisch möcht ich dich hören wenn du selbst davon betroffen bist.

Ich kann mich gut daran erinnern, als ich in der Realschule schief angeschaut worden bin, weil ich als einer von wenigen mein Abitur machen wollte. Später bin ich dann belächelt worden, weil ich weder Auto noch großen Urlaub hatte während meines Studiums. Die gleichen Leute jammern heute, weil sie als Verkäufer oder was auch immer nicht auf den grünen Zweig kommen. Überlebenskünstler von damals, die Arbeiten für spießig gehalten haben, werfen heute Stammtischparolen um sich und bekommen Hartz4.

Will sagen, das in diesem Land jeder seine Chance hatte, sein Schicksal in die Hand zu nehmen. Mit Ende 30 den Ernst der Lage zu erkennen und jammernd am Rockzipfel von Vaterstaat zu zuppeln ist in angebracht. Ich kenne genügend Menschen im Bekanntenkreis, die nebenher einen Betriebswirt oder irgendwas anderes gemacht haben. Wer ein gutes Auskommen haben möchte muss sich dieses auch erarbeiten. Wenn meine Arbeit schlecht bezahlt wird, dann muss ich mich bewegen. Und das fängt als erste mit einer vernünftigen Einstellung an und die kann ich bei vielen Arbeitnehmern heute nicht mehr erkennen.
 
Ich kann mich gut daran erinnern, als ich in der Realschule schief angeschaut worden bin, weil ich als einer von wenigen mein Abitur machen wollte. Später bin ich dann belächelt worden, weil ich weder Auto noch großen Urlaub hatte während meines Studiums. Die gleichen Leute jammern heute, weil sie als Verkäufer oder was auch immer nicht auf den grünen Zweig kommen. Überlebenskünstler von damals, die Arbeiten für spießig gehalten haben, werfen heute Stammtischparolen um sich und bekommen Hartz4.

Ich kenne auch einige Abiturienten oder gar Studierte die auch dumme Stammtisch-Parolen von sich geben.
Was hast DU studiert - BWL ...?

Schon allein das festmachen von Klischees an bestimmten Abschlüssen zeigt mir eine gewissen Geneigtheit zu Parolen, sei es in der billigen Eckkneipe oder sei es auf dem Golfplatz.

Will sagen, das in diesem Land jeder seine Chance hatte, sein Schicksal in die Hand zu nehmen.
:rotfl:
Natürlich, wir leben in einem freien Land, die Wirtschaft wird es schon richten und alle haben die selben Chancen, die müssen nur genutzt werden:girli:
 
Red doch keinen Stuss verdammt, die löhne sind für den eimer. Selbst wenn jeder Abi hätte und studieren würde. Meinste n Dr. Ing. etc sitzt bei aldi an der Kasse. ?

Ich hab Weder Abi nach der schule gemacht noch studiert. Ich hab meine Ausbildung gemacht und nach 2 jahren Job n Techniker in meinem Beruf mit dem Fachabi dran. Und ? Ich habn Job und verdiene recht gut und die aufstiegschancen sind auch recht gut.

Nun viele die Abi gemacht und studiert haben wissen immernoch nicht was sie wollen bzw träumen sie von jobs und Positionen abe rhaben Null praktische erfahrung...
 
Es fehlt an dem grundlegendem Willen sein Schicksal in die eigene Hand zu nehmen, da wird lieber nach dem Staat gerufen und auf die bösen Unternehmen geschimpft.

Man stelle sich nur vor, alle Menschen in Deutschland würden, wie du es ausdrückst, ihr Schicksal in die Hand nehmen und zur Mittelschicht aufsteigen (das ist es ja was du meinst?), wer würde das bezahlen?

Hat übrigens jemand Pispers gestern Abend auf 3Sat gesehen? Er hat genau das ziemlich gut auf den Punkt gebracht.
 
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