Schaut Ihr die diesjährige Tour de France?

Schaut Ihr die diesjährige Tour de France?

  • Ja, auf jeden Fall.

    Stimmen: 26 17,2%
  • Interessiert mich nicht.

    Stimmen: 76 50,3%
  • Nein!

    Stimmen: 49 32,5%

  • Umfrageteilnehmer
    151
Komisch - du verlinkst ein paar duenne Geruechte auf einem duennen Geruechteportal aber bemaengelst, dass Amstrong nicht poitiv getestet wurde und es somit keinen Beweis fuer seine Schuld gibt. Wird da mit zweierlei Mass gemessen? Ich kannte bisher die Unschuldsvermutung. Dass es auch eine Schuldvermutung gibt, ist mir neu :)

Ja warum wird Armstrong dann verurteilt ? Das ist doch das was ich die ganze Zeit schreibe und frage.
 
Ja warum wird Armstrong dann verurteilt ? Das ist doch das was ich die ganze Zeit schreibe und frage.

Es braucht nicht unbedingt eine positive Dopingprobe um verurteilt zu werden. Ich würde mal behaupten, dass Aussagen von 26 Personen, davon 15 Kollegen, einige davon unter Eid, ausreichen um ein Urteil zu bilden. Liess dir mal die USADA Dokumente durch Granny, die sind wirklich spannend zu lesen. Oder alternativ das Buch von Tyler Hamilton - The Secret Race (Leider beides nur auf Englisch verfügbar zur Zeit).
 
Ich sage auch nicht dass er unschuldig ist aber solange es keine Beweise gibt kann man keinen verurteilen. Wenn morgen einer um die Ecke kommt und 25 weitere Leute aus deiner Vergangenheit anstiftet zu lügen und dich als Verbrecher hinzustellen dann würdest du ohne Beweise keine Strafe erhalten.

Wie Indurain es treffend sagte..........der ganze Fall Lance ist "strange".
 
Im Profisport wird nun mal nachgeholfen.

Das fängt bei den Junioren an und hört bei Vollprofis auf.
 
Das einzige was helfen würde wäre, Doping freizugeben. Denn es macht sowieso jeder. Und wenn es erlaubt wäre, müssten die Sportler nicht mit weitgehend ungetesteten Substanzen dopen, um den Tests zu entgehen. Ausserdem wäre es ehrlicher. Denn eines ist ja auch klar: Man könnte ALLE Titel im Leistungssport der letzten 20 Jahre aberkennen, es würde bestimmt keinen Unschuldigen treffen.
 
Das einzige was helfen würde wäre, Doping freizugeben.

Das denke ich auch, aber wohl nur deshalb, weil mir Leistungssport weitgehend egal ist. Für diejenigen aber, die ihn sehen wollen, mitfiebern, mitzittern, auf spannende Duelle hoffen usw., geht das gar nicht. Denn eine Legalisierung des Dopings würde den schönen Schein zerstören, ganz einfach, indem sie den absurden Charakter von "Citius, altius, fortius" ungeschminkt und brutal nach Außen kehren würde, sichtbar für alle. Man will den edlen und fairen Wettkampf, man will die per-aspera-ad-astra-Geschichten drumherum (Läufer aus dem armen Inselparadies, hat bereits als kleiner Bub immer am Strand gejoggt, Familie hatte nichts zu beißen; dann beschloss er, es der Welt zu zeigen, blabla...), aber man will nicht die Realität sehen, die auch ohne Doping ziemlich unschön ist: Da gehen Wahnsinnige an die Grenzen dessen, was ihr Körper noch gerade so hergibt, mit knallhartem Trainingsprogramm, finanzieller und technischer Unterstützung in groteskem Ausmaß - für ein paar Hunderstelsekunden mehr oder weniger; sie opfern Lebenszeit und Lebenskraft "nur für diesen Moment, präsentiert von Bitburger...". Das allein ist doch schon krank, und ich glaube, die Zuschauer merken unterschwellig, dass sie sich zu Komplizen für diesen perversen Zirkus machen. Sie wissen doch ganz genau, dass es nicht mehr schneller, weiter und stärker geht, ohne Doping schon gar nicht; und dann ruft der Sportkommentator in flehendem Ton den Beistand Gottes an, der "neue, wunderschöne Rekord" möge doch bitte nicht per Doping zustande gekommen sein. Will sagen, das Verhältnis zwischen Leistungssportler und Leistungssport-Zuschauer trägt per se verklemmte, verzerrte, verlogene Züge; eine Legalisierung des Dopings würde dies allzu sichtbar machen und wäre schlicht nicht auszuhalten.
 
Das denke ich auch, aber wohl nur deshalb, weil mir Leistungssport weitgehend egal ist. Für diejenigen aber, die ihn sehen wollen, mitfiebern, mitzittern, auf spannende Duelle hoffen usw., geht das gar nicht. Denn eine Legalisierung des Dopings würde den schönen Schein zerstören...

Will sagen, das Verhältnis zwischen Leistungssportler und Leistungssport-Zuschauer trägt per se verklemmte, verzerrte, verlogene Züge; eine Legalisierung des Dopings würde dies allzu sichtbar machen und wäre schlicht nicht auszuhalten.

Eben, der ganze Leistungssport ist ohnehin verlogen. Jeder der seine Sinne und seinen Verstand beisammen hat, weiß daß es in praktisch keiner Disziplin mehr ohne Doping geht. Ich würde alle Rekorde der (mindestens) letzten 25 Jahre als Ergebnis von Doping ansehen. Wenn man's ehrlich anspricht, ist das doch kein Problem. Ausser für die Leute, die sich ihr Leben zurechtlügen müssen...

Vielleicht würde man sogar der Medizin nutzen, wenn man Doping legalisiert, aber gleichzeitig eine Offenlegungspflicht einführt, die besagt, daß die eingenommenen Mittel spätestens - sagen wir - zwei Jahre nach dem Wettkampf veröffentlicht werden müssen. Dann kann man daraus eine Menge Daten gewinnen, die auch normalen Menschen möglicherweise zu Gute kommen können ("Dopingmittel" sind ja im Grunde nichts anderes als wirksame Medikamente, für die es sicher auch aussersportliche, medizinische Anwendungen gibt).
 
Jeder der seine Sinne und seinen Verstand beisammen hat, weiß daß es in praktisch keiner Disziplin mehr ohne Doping geht. Ich würde alle Rekorde der (mindestens) letzten 25 Jahre als Ergebnis von Doping ansehen.

Ich weiß jetzt nicht genau, wie "Doping" eigentlich genau definiert ist, aber für mich zählen dazu alle nicht durch reines Training erworbenen leistungssteigernden Effekte. Und da gibt es ja bereits eine ganze Menge aberwitziger Methoden, die zunächst nichts mit Manipulation am Körper des Sportlers zu tun haben, wie z.B. optimierte Schwimmanzüge, computeroptimierte Ernährungs- und Trainingsprogramme, die aufgrund von statistischen Befunden und nach sorgfältiger Vermessung des Athletenkörpers errechnet wurden. Das alles ist doch bereits Doping und völlig krank, es hat nichts mehr mit der "olympischen Idee" (so es sie überhaupt je gab) zu tun. So gesehen sind natürlich alle Siege der letzten 25 Jahre ganz sicher das Ergebnis von Doping. Hinzu kommt, dass bei der Einnahme von leistungssteigernden Substanzen, die alle so bitter beklagen, die Grenzen fließend sind. Sicher, es gibt eine Liste von verbotenen Stoffen, und die wird sich vermutlich an der Schädlichkeit der jeweiligen Substanz orientieren, doch letztendlich ist auch das eher willkürlich. Sowie ein Sportler mit Ziel, seine Leistung zu verbessern, bestimmte Stoffe zu sich nimmt bzw. meidet, ist das für mich bereits Doping. Das alles führt dazu, dass hochgezüchtete Maschinen gegeneinander antreten, aber keine Menschen mit Sportsgeist - Hauptsache, einen Tick schneller sein, egal, wie. Es führt ein logical pathway von der akribischen Optimierung des Trainings, der Ernährung, der Ausrüstung usw. hin zur Manipulation des Körpers selbst - jedenfalls unter der Zielvorgabe, unbedingt gewinnen zu wollen. Ein perverses Hochrüsten ohne echte Sieger.

Wenn man's ehrlich anspricht, ist das doch kein Problem. Ausser für die Leute, die sich ihr Leben zurechtlügen müssen...

Aber wenn doch der komplette Leistungssport - mit einem Riesen-Werbemarkt drumherum - eine einzige Lüge ist: Wie soll das denn gehen?
Recht hast du natürlich, keine Frage.

Vielleicht würde man sogar der Medizin nutzen, wenn man Doping legalisiert, aber gleichzeitig eine Offenlegungspflicht einführt, die besagt, daß die eingenommenen Mittel spätestens - sagen wir - zwei Jahre nach dem Wettkampf veröffentlicht werden müssen.

Von mir aus sehr gern :)hehehe:), aber ich mache mir ja auch nichts aus Leistungssport und bedarf auch nicht der Bilder und Symbole, die er vermitteln soll und für einige Zeitgenossen auch hergibt.
 
Aber wenn doch der komplette Leistungssport - mit einem Riesen-Werbemarkt drumherum - eine einzige Lüge ist: Wie soll das denn gehen?

Ich glaube, es würde sich rein gar nix ändern, was den Werbemarkt betrifft. Den Leuten ist doch wurscht, wie die Leistungen zustande kommen. Die würden den Sportlern auch zujubeln, wenn ihr Held deswegen gewinnt, weil er unter den Gedopten der Beste ist. So wie heute halt auch.
Man müsste sich nur trauen; wie so oft im Leben würde es dann schon gehen. Getreu dem Motto "Leap - the net will appear!" (John Burroughs)
 
Ich glaube, es würde sich rein gar nix ändern, was den Werbemarkt betrifft. Den Leuten ist doch wurscht, wie die Leistungen zustande kommen. Die würden den Sportlern auch zujubeln, wenn ihr Held deswegen gewinnt, weil er unter den Gedopten der Beste ist. So wie heute halt auch.

Ich nehme zwar auch an, dass den meisten Sportfans durchaus bewusst ist, dass Doping zum Leistungssport dazugehört, mal mehr, mal weniger schlimm. Aber es ist gerade in unserer Happy-Clean-Gesellschaft, die auf Äußerlichkeiten mittlerweile mehr Wert legt als auf Substanz, ein wichtiger Unterschied, ob man etwas nur ahnt oder ob man es sicher weiß. Wobei man auch sehen muss, dass Doping zwei Seiten hat: Die eine Seite ist die Professionalisierung des Trainings auf ein bestimmtes Ergebnis hin, mit Computern, perfekter Ausrüstung, usw.. Das nimmt der Sache ein wenig die Romantik, ist aber noch zu verkraften. Die andere Seite aber ist problematisch für die sportinteressierte Öffentlichkeit: Sowie sich Sportler buchstäblich kaputtmachen (Beispiele von frühen und mysteriösen Todesfällen gibt es ja so einige...), ist auch der Zuschauer, der ja Leistung sehen will, als Komplize mit dabei. Und das spürt er durchaus.
 
Weiss jemand, welcher Sender überträgt? Hab' Lust, mir morgen die Bergetappe anzuschauen.
Ergebener Dank!
 
Wenn man mal wieder sieht wie die Medien bzw das Business funktioniert dann sollte man nicht mehr hinschauen. Ulle sondert sein Dopingzeug ab. Lance auch. Contador bekommt bei der Tour die Schlagzeile dass er gut fährt.
Ist alles Käse. Jeder weiß dass man da ohne Doping nichts reißen kann und dennoch schauen viele hin.
 
Wenn man mal wieder sieht wie die Medien bzw das Business funktioniert dann sollte man nicht mehr hinschauen. Ulle sondert sein Dopingzeug ab. Lance auch. Contador bekommt bei der Tour die Schlagzeile dass er gut fährt.
Ist alles Käse. Jeder weiß dass man da ohne Doping nichts reißen kann und dennoch schauen viele hin.
Ich z.B., ich möchte heute - mit Deiner erlauchten Erlaubnis, lieber Granny - schauen. In meiner Jugend, in Spanien, war's ein Ritual, nach der Siesta mitzufiebern und danach zu palavern ... und was das Doping angeht ... ich dope nicht ... und die Fernsehbilder sind - glaube ich - ungefährlich :D.

Ich wünsche mir mehr Kontrollen, ich wünsche mir, dass die Sportler/Fahrer richtig die Hosen voll haben, erwischt zu werden, dann schütten sie mehr Adrenalin aus und fahren vielleicht schneller ...:D.

Ich liebe es ferner, Artikel über Ullrich oder Armstrong Jahre nach ihren Triumphen im Spiegel zu lesen, wenn alles 'rauskommt, wie sie in Wirklichkeit geschummelt haben und mich dabei an die Zeit Ihrer Siege zu erinnern, als sie ihre Reinheit-in-Ewigkeit-Amen herunterbeteten und jeden verklagten, der sie verdächtigte ... das ist doch beste Unterhaltung!

Im übrigen dopen alle. Leichtathleten, Schwimmer ... und ... Fußballer. Vielleicht erfahren wir in 10 Jahren, dass Dein geliebter FCB auch ... äh ... :D

Den Profisport abzuschaffen ändert meiner Meinung nach nichts, denn die Amateure schlucken auch ...:mad:
 
Ab einem gewissen Niveau kann man sonst auch nicht mehr mithalten. Kenne jemanden der in einem großen Sport in der zweiten Liga spielte und auch dort wurde ordentlich geschluckt. Er sagte in der Liga darüber hätte Schwarzenegger in der Kabine oftmals im Schatten mancher Cracks gestanden.
 
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