Jeder der seine Sinne und seinen Verstand beisammen hat, weiß daß es in praktisch keiner Disziplin mehr ohne Doping geht. Ich würde alle Rekorde der (mindestens) letzten 25 Jahre als Ergebnis von Doping ansehen.
Ich weiß jetzt nicht genau, wie "Doping" eigentlich genau definiert ist, aber für mich zählen dazu alle nicht durch reines Training erworbenen leistungssteigernden Effekte. Und da gibt es ja bereits eine ganze Menge aberwitziger Methoden, die zunächst nichts mit Manipulation am Körper des Sportlers zu tun haben, wie z.B. optimierte Schwimmanzüge, computeroptimierte Ernährungs- und Trainingsprogramme, die aufgrund von statistischen Befunden und nach sorgfältiger Vermessung des Athletenkörpers errechnet wurden. Das alles ist doch bereits Doping und völlig krank, es hat nichts mehr mit der "olympischen Idee" (so es sie überhaupt je gab) zu tun. So gesehen sind natürlich alle Siege der letzten 25 Jahre ganz sicher das Ergebnis von Doping. Hinzu kommt, dass bei der Einnahme von leistungssteigernden Substanzen, die alle so bitter beklagen, die Grenzen fließend sind. Sicher, es gibt eine Liste von verbotenen Stoffen, und die wird sich vermutlich an der Schädlichkeit der jeweiligen Substanz orientieren, doch letztendlich ist auch das eher willkürlich. Sowie ein Sportler mit Ziel, seine Leistung zu verbessern, bestimmte Stoffe zu sich nimmt bzw. meidet, ist das für mich bereits Doping. Das alles führt dazu, dass hochgezüchtete Maschinen gegeneinander antreten, aber keine Menschen mit Sportsgeist - Hauptsache, einen Tick schneller sein, egal, wie. Es führt ein logical pathway von der akribischen Optimierung des Trainings, der Ernährung, der Ausrüstung usw. hin zur Manipulation des Körpers selbst - jedenfalls unter der Zielvorgabe, unbedingt gewinnen zu wollen. Ein perverses Hochrüsten ohne echte Sieger.
Wenn man's ehrlich anspricht, ist das doch kein Problem. Ausser für die Leute, die sich ihr Leben zurechtlügen müssen...
Aber wenn doch der komplette Leistungssport - mit einem Riesen-Werbemarkt drumherum - eine einzige Lüge ist: Wie soll das denn gehen?
Recht hast du natürlich, keine Frage.
Vielleicht würde man sogar der Medizin nutzen, wenn man Doping legalisiert, aber gleichzeitig eine Offenlegungspflicht einführt, die besagt, daß die eingenommenen Mittel spätestens - sagen wir - zwei Jahre nach dem Wettkampf veröffentlicht werden müssen.
Von mir aus sehr gern
hehehe
, aber ich mache mir ja auch nichts aus Leistungssport und bedarf auch nicht der Bilder und Symbole, die er vermitteln soll und für einige Zeitgenossen auch hergibt.