Degradiert? Ist das so eine Art philosophischer Minderwertigkeitskomplex?
Ist dir der Gedanke schlussendlich nur eine sehr komplexe Maschine zu sein
unbequem? Musst du dich in wirre Gedankenkonstrukte fluechten weil dir
die rationale Realitaet nicht passt? So gesehen scheint Philosophie eher
eine Religion als eine Wissenschaft zu sein.
Hölle, da fällt mir ja das Essen aus dem Gesicht, so etwas zu lesen... :-O
Gibt es wirklich noch immer Anhänger der naturwissenschaftlichen Ideen, die so verbohrt nicht über den Tellerrand schauen?
Die meisten ernstzunehmenden Wissenschaftler, mit denen ich zu tun habe, wissen, dass die Naturwissenschaft nur eine spezielle Art der Philosophie ist: Ein Ableger, der sich mit rationaler Beschreibung der messbaren Anteile der Welt beschäftigt. Sie wissen, dass sie damit nur Beschreibungen und Theorien liefern, keine endgültigen Wahrheiten.
Von den meisten Wissenschaftlern höre ich, dass sie - je mehr sie wissen - um so begeisterter von dem werden, was sie nicht wissen. Weil eben nicht alles beschreibbar ist, nicht alles rational erfasst werden kann, und immer wieder Fragen auftauchen, die sich eben gar nicht naturwissenschaftlich erklären lassen.
Die Frage: "Was ist Leben?" ist eine solche sehr elementare Frage. Wer sie mit "alles nur Technologie" erklärt, hat möglicherweise Angst vor dem, was ihn erwarten könnte jenseits des Erklärbaren, Beherrschbaren...
Und ja, dem Leben zu unterstellen, es sei nur eine Maschine, das finde ich degradierend. Es unterstützt auch die menschliche Hybris, alles beherrschen zu können.