Gesellschaft Sandsack-Thread Teil 4

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So ist es leider.

Man könnte auch ketzerisch fragen (und antworten): Was ist der Selbstzweck eines Unternehmens? Profit erwirtschaften. Möglichst langfristig und nachhaltig.

Wenn eine Abteilung eines Unternehmens das nicht kann.. Warum kann sie das nicht? Es gibt gute Gründe. Eine 30 Mann Bude braucht in der Regel keine IT-Abteilung und muss auch kein Facility Management (Bullshit Bingo #2) betreiben. Bei Großunternehmen sieht die Sache aber schon anders aus. Jede Art von Know-How und Expertenwissen, das ich intern aufbaue, fließt letztlich in mein Unternehmenskapital ein. Jede Art von internem Know-How sorgt in dem Bereich für steigende Skalenerträge.

Wenn diverse Unternehmen ihre Transaktionskosten - alleine durch den notwendigen Wissenstransfer - mal realistisch durchrechnen würden, kämen sie zu dem Schluss, dass nur outgesourced wird, damit sich irgendein Schwager die Taschen voll machen kann oder das Unternehmen schlichtweg aus Unkenntnis falsch geführt wird.

Das fällt aber IMHO letztlich in den Bereich moderner Unternehmensführung von der Deutschland in großen Teilen Lichtjahre entfernt ist. Siehst du schon bei "Clean Desk". Es gibt Firmen, die sehen das als Philosophie. Wenn du keinen aufgeräumten Schreibtisch haben kannst, dann stimmt etwas in der Leitung nicht. Du hast zu viel Arbeit, kannst Vorgänge nicht abschließen oder an der Prozessorganisation stimmt was nicht. Da MUSS das Management tätig werden und LÖSUNGEN schaffen.

In Deutschland bedeutet Clean Desk meistens: Chef kommt -> Schublade auf.

Dass gute Mitarbeiter Potenzial und Kapital bedeuten und damit die Frage nach Outsourcing grundsätzlich beantwortet ist, wird leider viel zu selten so gesehen.

Oder ganz kurz gesagt: Wenn eine Firma mit 300 Mitarbeitern eine spezielle Aufgabe einwandfrei und auch noch wirtschaftlich erledigt. Warum kann das eine interne Abteilung mit 300 Mitarbeitern nicht? Spätestens da muss ich mich doch fragen, welche Führungsqualitäten in dem Unternehmen vorhanden sind.

Und da kommt "die AG" ins Spiel. Je komplexer die Strukturen, desto weniger muss ich mich solchen Problemen stellen. Schuld sind ja immer die anderen.

Ich hab da eine ganz einfache Politik: Wenn einer meiner Mitarbeiter keine gute Leistung abliefert, dann ist das meine Schuld.
 
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Schuld sind ja immer die anderen.

Ich hab da eine ganz einfache Politik: Wenn einer meiner Mitarbeiter keine gute Leistung abliefert, dann ist das meine Schuld.


Da bist Du aber leider einer der wenigen. Ich habe lange für ein englisch/amerikanisches Unternehmen gearbeitet - in halbwegs leitender Position. Sobald man Power Point schreiben konnte und eine Story - egal wie dämlich - hatte, war man King of Kotelett. Und das am meisten gebrauchte Kürzel: CYA
 
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Wir haben das ganz lässig bei uns ... externe Mitarbeiter kosten nicht nur das dreifache von einem Internen, sie kosten ja zusätzlich noch einen internen Mitarbeiter enorm viel Zeit. Der Aufwand den wir teilweise betreiben müssen um einem externen zu erklären was er zu machen hat, das dann mit ihm durchzugehen, ihn nachher zu kontrollieren etc etc. Und das Beste ist ja, dass der dann eigentlich für nichts verantwortlich ist. Die Verträge über die Vermittlungsfirmen schützen da gut genug.

Das Management glaubt immer man holt sich so nen Knecht, gibt dem die Arbeit und fertig. Was da dahinter steckt sehen die nicht.

Noch dazu ist das wie so ne Abo Software. Sobald ich aufhöre zu zahlen ist das „Know-How“ wieder weg. Da findet keinerlei Wissenstransfer statt, die Firma hat also auch nix davon.

Wir haben uns eh schonmal überlegt ob wir nicht kündigen sollten und uns dann dafür als Externe wieder einstellen lassen :D

Und zu schlechten Mitarbeitern: Wer bei uns nachweislich nix leistet - wird nicht gekündigt. Den versetzt man höchstens in eine andere Abteilung. DAS ist eigentlich der Witz des Jahrhunderts. Übrigens ... ich wär auf Jobsuche :hehehe:
 
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Wir haben uns eh schonmal überlegt ob wir nicht kündigen sollten und uns dann dafür als Externe wieder einstellen lassen :D
Externe Scheinselbständige aus Leiharbeitsfirmen? Kannst ja mal fragen, was von den dreifachen Kosten da unten so ankommt. :)
 
Wir haben das ganz lässig bei uns ... externe Mitarbeiter kosten nicht nur das dreifache von einem Internen, sie kosten ja zusätzlich noch einen internen Mitarbeiter enorm viel Zeit. Der Aufwand den wir teilweise betreiben müssen um einem externen zu erklären was er zu machen hat, das dann mit ihm durchzugehen, ihn nachher zu kontrollieren etc etc. Und das Beste ist ja, dass der dann eigentlich für nichts verantwortlich ist. Die Verträge über die Vermittlungsfirmen schützen da gut genug.

Ich empfehle, mal den Klassiker zu dem Thema zu lesen: Parkinsons Gesetz.
 
Und zu schlechten Mitarbeitern: Wer bei uns nachweislich nix leistet - wird nicht gekündigt. Den versetzt man höchstens in eine andere Abteilung. DAS ist eigentlich der Witz des Jahrhunderts. Übrigens ... ich wär auf Jobsuche :hehehe:

Das Problem dabei: Was ein schlechter Mitarbeiter ist sieht jeder anders, insbesondere wenn die oberen Ebenen ihre Standes-Dünkel ausleben. Bei uns ist das so: Der Ingenieur konstruiert irgendwas was nicht funzt, schuld ist aber der Monteur der mit diesem Scheiss nichts anfangen kann. Der Ingenieur wird von einer Abteilung in die nächste weg gelobt, dem Monteur sagt man bei der alljährlichen Leistungsbewertung dass er Scheisse ist. Klar, es gehört auch zu den normalen Skills ein fußballgroßes Objekt durch eine Öffnung in der Größe einer Apfelsine zu beamen, und die Schrauben mittels 20 cm langer Finger mit 12 Gelenken zu montieren weil man an der Stelle wo die Schraube sitzen soll mit normalen Händen nicht dran kommt.

Es ist bei uns tatsächlich so dass wenn man eine gewisse Hierarchie erreicht hat sich für nichts mehr verantworten muss und die Prügel einfach nur nach unten zum Fußvolk durchgereicht werden. Und von unten her braucht man sich eigentlich auch um nichts mehr einen Kopf machen, man kann sowieso nichts bewirken da Ideen und Verbesserungsvorschläge nicht honoriert werden und man sowieso an allem das oben verbrochen wird schuld ist. Man kann nur hoffen dass der Saftladen noch irgendwie bis zur Rente hält.
 
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Das Problem dabei: Was ein schlechter Mitarbeiter ist sieht jeder anders
Jaaaaaaaa - Nein. Es gibt schon so gewisse Dinge an denen man sowas festmachen kann. Natürlich ist das nicht bei jedem Beruf so - aber gerade in meiner aktuellen Sparte gibts da schon Parameter an denen man sich orientieren kann.
 
Externe Scheinselbständige aus Leiharbeitsfirmen?
Ich bin mir zwar momentan nicht sicher - aber ich glaube Scheinselbstständigkeit ist ein Konstrukt aus Deutschland. Ich kenne es zwar (durch dieses Forum), aber hier hätte ich diese Begrifflichkeit noch nie gehört. Aber davon mal abgesehen: Diese Externen sind nicht durchgehend oder lang genug bei uns allein beschäftigt, um als Scheinselbstständig zu gelten.
Kannst ja mal fragen, was von den dreifachen Kosten da unten so ankommt.
Klar schneidet die Vermittlungsfirma da gut mit. Dafür muss sich der Knecht halt auch um nix selbst kümmern. Wir haben da natürlich schon nachgefragt warum man sich sowas antut mit solchen Vermittlern.

Aber scheint mir attraktiv zu sein wenn man sich um nichts selbst kümmern muss, von Zuhause aus arbeiten kann, einem alles vorgekaut wird bis ins kleinste Detail und dann auch nicht dafür verantwortlich ist. Klar, baut man laufend nur Mist wirds wohl auch bei der Vermittlerfirma irgendwann nicht mehr so prall laufen :D
 
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Ich empfehle, mal den Klassiker zu dem Thema zu lesen: Parkinsons Gesetz.
Der Buchdeckel liest sich wie eine längere Fassung der 7 Zwerge AG :D

Die Story werd ich übrigens an meine Abschieds-Mail in der Firma anhängen, dann können mein Gruppenleiter, mein Abteilungsleiter und mein Bereichsleiter beim Meeting über irgendwas reden :crack:
 
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insbesondere wenn die oberen Ebenen ihre Standes-Dünkel ausleben. Bei uns ist das so: Der Ingenieur konstruiert irgendwas was nicht funzt, schuld ist aber der Monteur der mit diesem Scheiss nichts anfangen kann. Der Ingenieur wird von einer Abteilung in die nächste weg gelobt, dem Monteur sagt man bei der alljährlichen Leistungsbewertung dass er Scheisse ist. Klar, es gehört auch zu den normalen Skills ein fußballgroßes Objekt durch eine Öffnung in der Größe einer Apfelsine zu beamen, und die Schrauben mittels 20 cm langer Finger mit 12 Gelenken zu montieren weil man an der Stelle wo die Schraube sitzen soll mit normalen Händen nicht dran kommt.

Die sechs Phasen der Planung:

1. Begeisterung
2. Verwirrung
3. Ernüchterung
4. Suche nach den Schuldigen
5. Bestrafung der Unschuldigen
6. Auszeichnung der Unbeteiligten
 
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Der Buchdeckel liest sich wie eine längere Fassung der 7 Zwerge AG :D

Das Buch ist wirklich toll. Er hat es vor 60 Jahren (!!) über die ungeschlechtliche Vermehrung von Beamten geschrieben. Einzeller vermehren sich durch Zellteilung, Beamte durch Arbeitsteilung. Da mittlerweile viele Großbetriebe der freien Wirtschaft von Behörden nicht mehr zu unterscheiden sind, gelten die Gesetze auch hier.
 
Wir haben das ganz lässig bei uns ... externe Mitarbeiter kosten nicht nur das dreifache von einem Internen, sie kosten ja zusätzlich noch einen internen Mitarbeiter enorm viel Zeit. Der Aufwand den wir teilweise betreiben müssen um einem externen zu erklären was er zu machen hat, das dann mit ihm durchzugehen, ihn nachher zu kontrollieren etc etc. Und das Beste ist ja, dass der dann eigentlich für nichts verantwortlich ist. Die Verträge über die Vermittlungsfirmen schützen da gut genug.

Das Management glaubt immer man holt sich so nen Knecht, gibt dem die Arbeit und fertig. Was da dahinter steckt sehen die nicht.

Noch dazu ist das wie so ne Abo Software. Sobald ich aufhöre zu zahlen ist das „Know-How“ wieder weg. Da findet keinerlei Wissenstransfer statt, die Firma hat also auch nix davon.

Wir haben uns eh schonmal überlegt ob wir nicht kündigen sollten und uns dann dafür als Externe wieder einstellen lassen :D

Und zu schlechten Mitarbeitern: Wer bei uns nachweislich nix leistet - wird nicht gekündigt. Den versetzt man höchstens in eine andere Abteilung. DAS ist eigentlich der Witz des Jahrhunderts. Übrigens ... ich wär auf Jobsuche :hehehe:
Arbeiten wir in der selben Firma? :eek:
 
Die sechs Phasen der Planung:

1. Begeisterung
2. Verwirrung
3. Ernüchterung
4. Suche nach den Schuldigen
5. Bestrafung der Unschuldigen
6. Auszeichnung der Unbeteiligten

Real corporate life
 
Arbeiten wir in der selben Firma? :eek:
Möglich. Wenn du das nächste Mal einen Typen siehst der alleine mit 7 Spitzhacken die Arbeit von 7 Leuten erledigt, dann gib ihm einfach mal ein Schulterklopfen :hehehe:
 
Wie auch immer: Arbeit ist Scheisse! :hehehe:

(Nicht weil man arbeiten muss, sondern weil die Arbeit so scheisse organisiert wird dass man permanent frustriert ist.)
 
Stimmt. Ich arbeite gerne. Ich komm nur so selten dazu :crack:

Es gibt durchaus „lichte Momente“, aber die sind mittlerweile schon eher selten. Man schlägt sich rum mit zu viel Bürokratie, nix funktioniert so wie es soll, permanenter Personalmangel ist eh schon normal und das Management macht die selben Fehler immer und immer wieder.

Naja, gibt wichtigeres im Leben. Aber mittlerweile spielt das Thema schon wieder in mein restliches Leben mit rein - und das ist dann normal der Zeitpunkt wo man reagieren anfangen sollte.
 
das Management macht die selben Fehler immer und immer wieder.
Wieso, ist doch soweit alles klug gemacht.
Das eigene Gehalt steigt und der Laden läuft, weil die Angestellten es schon auffangen. :noplan:
 
Wieso, ist doch soweit alles klug gemacht.
Das eigene Gehalt steigt und der Laden läuft, weil die Angestellten es schon auffangen. :noplan:

Übertrieben ? Nö !
Kann mich an eine Nachricht vor ein paar Jahren erinnern: In einer Krankenhausklinik wurde den Mitarbeitern das Gehalt gekürzt weil es der Klinik wirtschaftlich so schlecht geht. Ein paar Wochen später kam heraus das das Klinikmanagement, sich die eigenen Gehälter zum selben Zeitpunkt erhöht hat !!!!!
 
Amateure..
Der Profi erhöht sich nicht die Gehälter, sondern schüttet sich Jahresprämien aus. :noplan:
 
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