Keine Ahnung, was du meinst. Ich will sagen, dass ich mir spannende Fußballspiele ganz gerne anschaue, die Spannung für mich aber nicht darin liegt, ob eine bestimmte Mannschaft gewinnt oder nicht. Neulich lief so ein Ding, aber ich habe auch schon wieder vergessen, wer da gegen wen gespielt hat. Es ist mir egal.
Außer bei Deutschland. Die Deutschen haben irgendwie ein ganz spezielles Verhältnis zum Fußball. Lange Zeit war er - neben der Wirtschaftsleistung - die Quelle für nationale Gefühle. Sportreporter waren so ziemlich die einzigen, die chauvinistisch daherreden durften, was mir die Freude am Spiel immer gründlich verhagelt hat. Daher kann ich mir bis heute so ein bisschen Schadenfreude nicht so ganz verkneifen, wenn Deutschland verliert. Ich mag es, wenn die Arroganz des Reporters schrittweise in Verzweiflung umschlägt.
0:1 ist schon mal ein guter Anfang, auch wenn mir der Sportreporter nicht larmoyant genug war. Er hat überhaupt nicht geweint, nicht geschluchzt, er wurde nicht zynisch. Da geht noch was! Mal gucken, wie das gegen Schweden läuft!