Gesellschaft Rot-Rot-Grün nach der Bundestagswahl?

Das ist doch gar nichts. Ich hatte meinen ersten Porsche mit 11 oder 12.

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Wenn du dich darüber lustig machen willst, bitte. Wir sind hier ja auch in einem entsprechenden Bereich der Forums, ich habe dennoch Achtung vor ihm.
 
Wenn 2 Parteien koalieren, von denen eine die MWST um 2% erhöhen möchte und die andere gar nicht, läge ein Kompromiss irgendwo dazwischen, je nach Gewicht der beteiligten Parteien mehr zur einen Seite, oder auf der Gegenseite. Wie wir alle wissen wurde die MWST aber um 3% angehoben.

Wie auch immer, mindestens eine der beiden beteiligten Parteien hatte dreist gelogen.
Die Erhöhung der MwSt war Teil eines ganzes Gesetzespaketes, dem "Haushaltsbegleitgesetz". Das Argument der großen Koalition dafür damals – also vor 10 Jahren – war die schlechte Verfassung der deutschen Wirtschaft, Deutschland hätte die Maastricht-Kriterien gerissen. Dafür wurden dann die Lohnnebenkosten gesenkt.

Ich würde das nicht als "dreiste Lüge" bezeichnen, die Bundestagswahl war ja auch schon 2 Jahre her. Richtig ist aber, dass die SPD ihre Wahlversprechen, mit ihr werde es keine Erhöhung der MwSt geben, nicht gehalten hat. Das machen alle Parteien immer wieder, meiner Meinung nach am häufigsten die SPD: Vor der Wahl links blinken, hinterher rechts abbiegen.

Das ist aber kein Argument für die Behauptung, wir hätten im Grunde eine Einheitspartei, weil es zwischen den Parteien keine programmatischen Unterschiede gebe.
 
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Wenn du dich darüber lustig machen willst, bitte. Wir sind hier ja auch in einem entsprechenden Bereich der Forums, ich habe dennoch Achtung vor ihm.

Nun ja, seine eine Firma hat er gegen die Wand gefahren, die andere war offenbar nie so richtig aktiv. Da fragt man sich schon, was für ein toller Berater er war...
 
Es war Wagniskapital.
ja. Und der Risikokapitalfonds hat bei der KfW Bank einen öffentlichen Förderkredit in Höhe von 1,4 Mio € beantragt und erhalten. Der nach der Insolvenz nicht zurückgezahlt werden musste.
Ich dachte immer, die FDP lehnt zu viel Staat ab und der Markt richtet alles... Bei eigenen Unternehmungen scheint aber die Abneigung gegen öffentliche Gelder geringer zu sein :kopfkratz:

Ich habe auch nichts gegen Christian Lindner persönlich. Nur: wenn man öffentliche Gelder verbrennt, weil die eigene Avatar-Unternehmung pleite geht, und seitdem ein gutes Einkommen als Abgeordneter hat, sollte man nicht mit dem Finger auf Leute zeigen, die ihr Gehalt aus öffentlichen Geldern beziehen.
Und Respekt habe ich nicht unbedingt vor Menschen, die sich mit 20 den ersten Porsche kaufen. Ich hatte mit knapp 19 meinen ersten 12-Zylinder Jaguar. Das ist nichts für was man Respekt verdient.
 
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Und Respekt habe ich nicht unbedingt vor Menschen, die sich mit 20 den ersten Porsche kaufen. I

Ich habe mehr Respekt vor den Leuten, die mit 19 die Schwerverletzten aus den Unfallporsches retten.
 
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Nun ja, seine eine Firma hat er gegen die Wand gefahren, die andere war offenbar nie so richtig aktiv. Da fragt man sich schon, was für ein toller Berater er war...
Kennst du die berühmte Wutrede von Lindner aus dem Landtag in Nordrhein-Westfalen? Dort meinte er sinngemäß, wer Erfolg habe, gerate ins Visier der sozialdemokratischen Umverteiler und wenn man scheitere, sei man sich Spott und Häme sicher.

Das bringt die ganze Thematik ziemlich gut auf den Punkt, wie man hier irgendwie auch erkennen kann. Wie ich oben bereits erwähnt hatte, er war offenbar ein solch "toller Berater", das Personen ihm nicht unerhebliche Summen Geld für seine Arbeit gezahlt haben. Ob du das auch gemacht hast oder nicht, sie haben es gemacht.
 
ja. Und der Risikokapitalfonds hat bei der KfW Bank einen öffentlichen Förderkredit in Höhe von 1,4 Mio € beantragt und erhalten. Der nach der Insolvenz nicht zurückgezahlt werden musste.
Ich dachte immer, die FDP lehnt zu viel Staat ab und der Markt richtet alles... Bei eigenen Unternehmungen scheint aber die Abneigung gegen öffentliche Gelder geringer zu sein :kopfkratz:

Ich habe auch nichts gegen Christian Lindner persönlich. Nur: wenn man öffentliche Gelder verbrennt, weil die eigene Avatar-Unternehmung pleite geht, und seitdem ein gutes Einkommen als Abgeordneter hat, sollte man nicht mit dem Finger auf Leute zeigen, die ihr Gehalt aus öffentlichen Geldern beziehen.
Und Respekt habe ich nicht unbedingt vor Menschen, die sich mit 20 den ersten Porsche kaufen. Ich hatte mit knapp 19 meinen ersten 12-Zylinder Jaguar. Das ist nichts für was man Respekt verdient.
Ich wüsste nicht, dass die FDP die KfW abschaffen möchte, im Gegenteil. Außerdem möchte die FDP das Engagement in Risikokapital sogar erhöhen, damit neue Unternehmen entstehen können. Dies soll beispielsweise dadurch erreicht werden, dass auch die Altersvorsorge in Wagniskapital angelegt wird, selbstverständlich nur ein kleiner Prozentanteil. Doch dadurch haben beide Seiten was, die Start-ups erhalten frisches Kapital und den Anlegern winkt eine ordentliche Rendite und ein überschaubares Risiko, da breit gestreut wird.
 
Ich habe mehr Respekt vor den Leuten, die mit 19 die Schwerverletzten aus den Unfallporsches retten.
Vor denen habe ich auch Respekt.

Aber bei dir klingt im Unterton schon wieder so ein gewisse Missgunst mit, sowie der Verdacht, alle Porschefahrer seien rücksichtslose Raser.
 
Ich wüsste nicht, dass die FDP die KfW abschaffen möchte, im Gegenteil.
nein, das will sie wahrscheinlich nicht. Sie ist aber am anderen Ende des Spektrums gegen staatliche Hilfen und Regulierungen
 
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Wie schafft es jemand, noch vor dem Abitur als Unternehmensberater tätig zu sein? Und wer ist so wahnsinnig, sich von so einem Grünschnabel beraten zu lassen?

Ich hatte auch schon vor dem Abi mein Unternehmen, ha, das gibt es.
 
nein, das will sie wahrscheinlich nicht. Sie ist aber am anderen Ende des Spektrums gegen staatliche Hilfen und Regulierungen
Sie ist nicht pauschal gegen staatliche Eingriffe, sie möchte den Mittel nur gezielter einsetzen.
 
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Diese Schnittmengen unterscheiden sich von Regierung zu Regierung erheblich. Zu behaupten, dass es zwischen rotrotgrün, rotgrün und gelbschwarz keine Unterschiede gäbe, ist absurd. Das tun nur Leute, der sich für Politik nicht interessieren.

Trotzdem liest und hört man das ständig. Gerade im AfD-Lager ist das ein sehr beliebtes Mem, aber auch im Dunstkreis der KPF bei den Linken (d. h. der Partei 'Die Linke') ist das mitunter zu vernehmen.
 
Gerade im AfD-Lager ist das ein sehr beliebtes Mem, aber auch im Dunstkreis der KPF bei den Linken (d. h. der Partei 'Die Linke') ist das mitunter zu vernehmen.
Und die haben es auch nicht erfunden. Das Prinzip "Wir sind die Politiker des Volkes, alle anderen Parteien paktieren mit dem Establishment / dem System / den Eliten / dem Großkapital" ist uralt. Und damit sich das einfacher erzählen und jeder Widerspruch vom Tisch wischen lässt, kommen die "Mainstreammedien / Lügenmedien" auch noch in den Sack der Volksfeinde. Wenn sogar die Hähne Mannheims so was auf der Bühne singen, kann das nicht falsch sein.

Ich fürchte, dagegen lässt sich nichts tun. Das Potential der politisch Ungebildeten ist einfach so groß, dass sich immer wieder mit dieser Masche 20 bis 30 Prozent Stimmen fangen lassen. Wenn sie dann gewählt werden und tatsächlich Verantwortung übernehmen können, scheitern alle diese Politiker – oder sie übernehmen sie gar nicht erst, siehe Großbritannien.

Es ist eine sehr befriedigende, einfache und bequeme Haltung, für die Politiker ebenso wie für ihre Wähler. Die einen können sich ihr Programm sparen und nur ein paar griffige Punkte aufs Plakat malen. (Le Pen fordert beispielsweise auch die Wiedereinführung der Todesstrafe, oder weniger Bürgerrechte für Franzosen mit Migrationshintergrund.) Die anderen bekommen ein simples System, in das sie alles einordnen können, wirklich alles.

Im Zweifelsfall lügen sie eben alle, die Parteien, die Medien, die Eliten.
 
Aber bei dir klingt im Unterton schon wieder so ein gewisse Missgunst mit, sowie der Verdacht, alle Porschefahrer seien rücksichtslose Raser.

Ah ja, jetzt muss wieder der Neid als Totschlagargument herhalten.
:crack:
 
Das Potential der politisch Ungebildeten ist einfach so groß,...

Ja klar, alle blöd....

Als ob es den Verrat der SPD an ihrer Stammwählerschaft die sich nach 16 Jahren Kohl eine sozialere Politik erhofft hatten und von Schröder erst recht so richtig durch den Fleischwolf gedreht wurden nicht gegeben hätte. Rot/Grün hat unter Schröders Führung genauso auf die Arbeitnehmer gepi**t wie Schwarz/Gelb auch. Für Rot/Grün zählt der Mensch genauso wenig wie für Schwarz/Geld.
 
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Ja klar, alle blöd....
Ich hab nicht "alle" geschrieben, sondern von denen gesprochen, die Populisten wählen. Lies noch mal genau.

Als ob es den Verrat der SPD an ihrer Stammwählerschaft die sich nach 16 Jahren Kohl eine sozialere Politik erhofft hatten und von Schröder erst recht so richtig durch den Fleischwolf gedreht wurden nicht gegeben hätte.
Der Spruch "Wer hat uns verraten? Die Sozialdemokraten!" ist weit älter als die Agenda 2010. Die SPD hat diesbezüglich ein ellenlanges Sündenregister. Das Umfallen ist gradezu typisch fr diese Partei. Und dass es zwischen sozialdemokratischer und Merkel'scher Wirtschaftspolitik kaum Unterschiede gibt, ist offensichtlich. Deshalb war der Übergang zwischen der Regierung Schröder zu der Regierung Merkel auch so geschmeidig.

Aber daraus kann man nicht den Schluß ziehen, dass alle Parteien derselbe Scheisz sind. Wenn dir ausschließlich Wirtschaft- und Sozialpolitik wichtig sind, dann wird es allerdings schwierig. Dann bleiben dir nur die Linken als Alternative zu dem allgemeinen Konsens, den wir in Deutschland haben. Aber die werden eben auch nur von 10 Prozent der Bevölkerung gewählt.
 
...Nur ein Beispiel: Die Grunderwerbssteuer in NRW wurde erst 2015 erhöht. Sie beträgt 6,5%, das sind bei einem Kaufpreis von z.B. 500.000 EUR 32.500 EUR Steuern. In Bayern sind es gerade mal 3,5% oder 17.500 EUR. Hier Familien beim Kauf des ersten Hauses zu entlasten und auf die Steuern zu verzichten, ist richtig, auch in Hinblick auf Alterssicherung. Wer Wohneigentum hat, hat eine wesentlich geringere Gefahr, im Alter in H4 zu rutschen, was dem Staat zu Gute kommt. Das nenne ich langfristige Planung...
Die höhe der Grunderwerbsteuer sagt sehr viel darüber aus, wie gut oder wie schlecht ein Bundesland "verwaltet" wird.
Es ist ein Skandal, dass die Länder die Sätze laufend hochschrauben, obwohl die Bezugsgröße, d.h. der Immobilienpreis, sowieso steigt, z.Zt. höher als die Inflation. Das ist auch eine Art "kalte" Progression.

In Berlin haben meine Geschäftspartner und ich für eine Million eine Hütte gekauft, demnächst sind satte 60.000 fürs Finanzamt fällig. Hammer!

Die Linken halten derartige Zustände sicher für "sozial" :mad:, in Wirklichkeit sind Bundesländer wie Bayern die "Sozialeren", nicht nur wegen der Grunderwerbsteuer, der Nahverkehr in München ist z.B. viel besser und günstiger als in Köln, das Schulsystem ist besser, die Unis sowieso, und als ich in Rosenheim das Freibad besuchte, kamen mir die Tränen, als ich die Eintrittspreise und die Anlagen mit den Hiesigen verglich ... usw.
 
Schau Dir das mal an, dieses dämliche Argument zu Linder kommt immer. Sehr sehenswert, inhaltlich zu 120% richtig und sehr, sehr unterhaltsam. Geile Rede auf dieses dumme Argument!


Na ja ..., der Kerl trägt zu dick auf, dafür, dass er anscheinend 1,4 Mill. Steuergelder versenkt hat (ich meine den hier im Fred zitierten Kredit der KfW, nicht das Wagniskapital), sollte er lieber den Ball flach halten und mehr Demut zeigen.

Trotzdem werde ich den Kerl wahrscheinlich wählen, mangels besserer Alternative.
Ach ja, dass er angeblich mit einem Porsche zur Uni fuhr, dass sagt viel über seine Schwanzgröße aus ...:D
 
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