Radfahren

wer mal das Pech hatte ich eine Autotür zu fahren

Radfahrer rast in Autotür – Pkw-Fahrer trägt volle Schuld​

https://www.spiegel.de/auto/dooring...schuld-a-dd20f6fd-0cd2-4be5-9684-d99b6ee9f622
Vollkommen richtig, das Urteil.
Ist mir auch schon passiert...ich habe mal einem Passat-Fahrer die Tür bis an den Kotflügel geklappt. War kein Volltreffer, nur mit dem rechten Pedal. Ich bin ca. 5 Meter geflogen, die Pedalachse war um 45° verbogen.
Seit dem halte ich 1 Meter Abstand von parkenden Autos.
 
Find ich auch richtig. Man muss halt schauen, wenn man seine Autotür öffnet.
Als Radfahrer kannst da eh nur wenn irgendwie möglich ist Abstand halten und vielleicht nicht mit 30 km/h+ da vorbeiziehen, um etwas für Selbstschutz zu sorgen. Hat man ja wenig von wenn der andere Schuld hat, man selbst danach aber vielleicht gröberen Schaden davongetragen hat. Mir so Gott sei Dank noch nicht passiert - hier in Österreich sind die Städte aber auch etwas anders aufgebaut. Dieses Geparke am Rand sieht man hier nur in wenig Städten - am Land eigentlich garnicht.
 
Das Urteil ist schon richtig so - der Radler hätte natürlich in der Fahrbahnmitte fahren sollen, genau um das zu vermeiden. Leider wird man dann aber von wildgewordenen Autofahrern geschnitten, angehupt, und sogar der Polizei durfte ich einmal erklären warum sie mich jetzt nicht strafen werden (in Österreich hat die Radlobby das Urteil erzielen können, dass sich Radfahrer der Dooringzone NICHT aussetzen müssen).

Anders gesagt werden Radler schlicht in die Dooringzone gemobbt, den Hupkonzerten und Beschimpfungen hier in Wien (Beschimpfungen erfolgen meist durch Mopedfahrer, aber ich hatte auch schon einen Autofahrer der an der nächsten roten Ampel aus dem Auto gesprungen ist) können sich nicht alle Radler aussetzen, zB meine Freundin verliert da die Nerven und gefährdet sich lieber in der Dooringzone.

Seit dem halte ich 1 Meter Abstand von parkenden Autos.
Je nach Straße würde ich absichtlich noch weiter links fahren um Überholmanöver zu vermeiden. Ansonsten glauben Autofahrer gerne, dass sie auch mit 30 Zentimetern noch an dir vorbei können. Wir haben innerorts ab 30km/h gültig ab 1. Oktober einen Mindestabstand 1,50 Meter vom Lenker gesetzlich verankert, ab dann wird fast jeder Autofahrer beim Überholen gegen die StVO verstoßen, weil die Straßen schlicht nicht breit genug sind. Selbst in der 30er-Zone mit 28km/h ziehen die Autos alle an mir vorbei.

hier in Österreich sind die Städte aber auch etwas anders aufgebaut. Dieses Geparke am Rand sieht man hier nur in wenig Städten - am Land eigentlich garnicht.
Zumindest in jeder zweiten Straße Wiens wird so geparkt...
 
Ist mir noch nie passiert. Man muss ja auch nicht so dicht an den Autos vorbeifahren. Dazu kann man es manchmal vorhersehen, wenn man auf einer übersichtlichen Strecke gerade jemanden beim Einparken gesehen hat oder in manche Auto kann man auch reinschauen, entweder durch die Fenster oder durch den Seitenspiegel. Geht das alles nicht, muss man Abstand halten.
 
Man muss ja auch nicht so dicht an den Autos vorbeifahren. Dazu kann man es manchmal vorhersehen, wenn man auf einer übersichtlichen Strecke gerade jemanden beim Einparken gesehen hat oder in manche Auto kann man auch reinschauen, entweder durch die Fenster oder durch den Seitenspiegel. Geht das alles nicht, muss man Abstand halten.
Der knappen Zusammenfassung der Urteilsbegründung im Artikel nach zu urteilen, sind aber alle diese Punkte unerheblich.

(Immer berücksichtigt, dass dieser und nur dieser Fall beurteilt wurde. Das Landgericht wurde mglw. nur wegen der möglichen Höhe der Schadenleistungen bemüht.)
 
Wird halt bisher nur in den Niederlanden in der Fahrschule gelehrt.
In Deutschland ist mensch froh, wenn der Blinker beim Abbiegen getätigt oder Schulterblick gemacht wird.
 
Vollkommen richtig, das Urteil.
Ist mir auch schon passiert...ich habe mal einem Passat-Fahrer die Tür bis an den Kotflügel geklappt. War kein Volltreffer, nur mit dem rechten Pedal. Ich bin ca. 5 Meter geflogen, die Pedalachse war um 45° verbogen.
Seit dem halte ich 1 Meter Abstand von parkenden Autos.
Ich war auf dem Weg zum Strand auf meinem Fahrrad und mit meiner Strandtasche auf meiner Schulter. Als ich an einer Ampel hielt neben einem Auto einer von den Griffen rutschte von meiner Schulter und fiel auf das Auto. Als es grün wurde das Auto riss Tasche und mich mit dem Fahrrad mit ihm für wenige Meter😵‍💫Glücklicherweise der Fahrer bemerkte es und er hielt an. Das Auto hatte eine elektrisch betriebene Radioantenne. Während wir auf das grüne Licht warteten der Fahrer schaltete das Radio ein und der Griff lag um die eingeschaltete Antenne. Weder der Fahrer noch ich bemerkten es als wir warteten. Der Fahrer war schuld🙋🏻‍♀️
 
Aber nicht wenn es um die Vermeidung eines Unfalls geht
Denkfehler: Es ist hier das Gericht, dass dem Kraftfahrer die Vermeidung eines Unfalls durch besondere Umsicht beim Verlassen des Kfz auferlegt. Das Gericht ist hier der Auffassung, dass der Radfahrer nicht zwingen die Möglichkeit zum Ausweichen nach links hat.
 
[Holländischer Griff] Wird halt bisher nur in den Niederlanden in der Fahrschule gelehrt.
M.W. kennt das aber kein Niederländer unter der offenbar nur deutschen Bezeichnung »Holländischer Griff«.
Eigentlich klar. Denn einerseits müsste es sowas wie der »Niederländische Griff« heißen und andererseits brauchen Niederländer kein Word dafür – sie machen es ja sowieso.
 
Warum sollte es ein Denkfehler sein, zu verhindern, weder vor Gericht noch im Krankenhaus zu landen?
 
Wird halt bisher nur in den Niederlanden in der Fahrschule gelehrt.
In Deutschland ist mensch froh, wenn der Blinker beim Abbiegen getätigt oder Schulterblick gemacht wird.

Kein Grund, um nicht dazu zu lernen.

Musste ich mir auch erst angewöhnen, bin aber froh dadurch mehr Rücksicht/Überblich gewonnen zu haben.
 
Warum sollte es ein Denkfehler sein, zu verhindern, weder vor Gericht noch im Krankenhaus zu landen?
Weil es keine Alternative darstellt, statt in die geöffnete Tür (deren Geöffnetwerdensollen eben nicht zwingend erkannt werden kann – siehe Urteil) zu fahren, sich dafür beim Linksausweichen vom Elterntaxi-SUV kühlerfigurieren zu lassen.

Oder anders: im be- und verurteilten Fall erkannte das Gericht keine Alternative, als dem das Kfz verlassenden Kraftfahrer in dieser und vielen vergleichbaren Umständen die Verkehrssicherungspflicht aufzuerlegen.
 
… in denen ohne Bim.
Nö, zB äußere Mariahilferstraße, beim Radeln bist du immer wieder exakt in der Dooringzone stadteinwärts, an den aufgemalten Radstreifen darf man sich nicht halten sonst läufts so ab wie im verlinkten Artikel, wenn man dort mit den vollen erlaubten 30km/h in die Tür knallt. Genauso zB am Rennweg, wer sich rechts hält ist in der Dooringzone trotz Bim. Ich radle im Monat mehrere hundert km durch Wien und kenne inzwischen eigentlich so ziemlich alle Stolperfallen, nur in Liesing war ich vermutlich noch nie.

Aber nicht wenn es um die Vermeidung eines Unfalls geht
Der Radler ist StVO-konform auf der Straße gefahren genauso wie ein Auto auch. Wenn die Autotür stattdessen in ein vorbeifahrendes Auto geknallt wäre, hätte das Auto dann auch zur Unfallvermeidung... ja ich weiß nicht, langsamer fahren sollen? Abgesehen davon habe ich bereits ausgeführt, wie Radler dem 'Roadrage' der Autofahrer ausgesetzt sind, wenn sie sich in der Fahrbahnmitte halten.

deren Geöffnetwerdensollen eben nicht zwingend erkannt werden kann
Das ist sowieso die absurdeste Fantasie, dass man so vorausschauend fahren kann, da weiß man gleich wer nicht Rad fährt. Wenn ich in der Stadt im Fließverkehr mit den Autos mit mindestens 30 Sachen fahre, muss ich auf so vieles achten, Lücken zwischen geparkten Autos wo Fußgänger queren, Abstand zum Auto vor mir (zuviel und ich werde überholt oder angehupt, zu dicht im Falle einer plötzlichen Bremsung auch schlecht), Schulterblick um einzuschätzen wie das Auto hinter mir drauf ist oder wie knapp ich überholt werde, andere Radfahrer die die StVO klar nicht kennen und mich RECHTS überholen (heißt Schulterblick auch nach rechts notwendig), und auf die Ampeln sollte ich auch achten.

Noch dazu könnte ich sowieso gleich zu Fuß gehen wenn ich immer dann vorsichtshalber auf 15 Sachen abbremse wo ich eine Bewegung im Auto wahrzunehmen glaube, und Adleraugen hab ich sowieso nicht. Wie meine jetzt mehrere Jahre alte Brille frisch war, bin ich auf irgendwas über 90% genormte Sehkraft ungefähr gekommen, natürlich mit der Brille aufgesetzt. Ohne wäre ich bei -4 Dioptrien mit Hornhautverkrümmung im Straßenverkehr blind und dürfte sowieso nicht fahren.

Dass es nicht immer normales Wetter gibt und ich auch bei extrem hellen Sommertagen oder bei Regen zu meinen Kunden muss, wird auch nicht bedacht. Für diese Leute existieren nur Radler die gemächlich bei gutem Wetter zum Supermarkt fahren. Ich hab einmal bei unerwartetem Starkregen brenzlig einem Auto die Vorfahrt genommen und dadurch fast einen Unfall verursacht, der Moment hat sich bis heute stark eingebrannt, ich konnte durch die nasse Brille und den Regen kaum etwas sehen und hab das Auto erst wahrgenommen als es mich knapp nicht umgefahren und dann angehupt hat. Da würde ich heute stattdessen absteigen und in Deckung gehen, aber es zeigt dass es schlicht unmöglich ist in einer Dooringzone sicher zu fahren. Dass bei uns die Radstreifen in der Dooringzone aufgemalt werden führt zu Dooring-Unfällen und ist meiner Meinung nach schon eine kriminelle Art der Stadtplanung.
 
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Wenn ich in der Stadt im Fließverkehr mit den Autos mit mindestens 30 Sachen fahre
Ein großes Missverständnis der Verkehrsplaner scheint immer noch zu sein, dass sie glauben, das Fahrrad sei nur ein Freizeitverkehrsmittel. Dass es eine wachsende Verkehrsteilnehmerzahl, besonders in den Städten, gibt, die das Rad als absichtliche Alternative zum Pkw begreifen – und dass diese eben auch gerne mit fahrzeugtechnisch problemlos möglichen 30km/h vorankommen wollen – und dass die meisten alten Radwege das einfach nicht erlauben, kommt/kam diesen »alten« Planern nicht in den Sinn.
Und heute fehlt der Platz. Platz-auf-Radwege wie in Düsseldorf, wo dem Kraftverkehr einfach ’ne Spur genommen wurde, sind ja meist auf bezirkliche Anordnung wieder eingezogen worden.
 
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Reaktionen: Sym, WollMac, Fleetwood und 3 andere
Ein großes Missverständnis der Verkehrsplaner scheint immer noch zu sein, dass sie glauben, das Fahrrad sei nur ein Freizeitverkehrsmittel.
Abgesehen davon ist das Fahrrad auch immer noch, mittlerweile neben den Elektro-Rollern und "normalen" Rollern,
das erste Fortbewegungsmittel für Kinder und viele ältere Heranwachsene, die all morgendlich in Pulks versammelt in
teilweise unglaublichen Manœvern zum Lerninstitut der Qual damit schrubben.
 
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