iPad Pro als Laptop-Ersatz *ernsthafte Gedanken*

Damit ein iPad als vollwertiger Ersatz für ein Laptop verwendet werden kann, muss der Einsatzbereich wirklich arg begrenzt (nicht im Sinne von einfach/simpel/unkompliziert, sondern im Sinne von strikt und eng definiert) sein. iOS ist noch immer ein stark abgekapseltes System und im Gegensatz zu Windows, Linux und macOS kein allgemein offenes und universelles System. Das fängt bei Banalitäten wie dem Dateimanagement an und endet bei der Installation von Anwendungen, die bei iOS ausschließlich aus dem App Store stammen dürfen. Daher bin ich auch ganz ehrlich gesagt kein Freund von der inflationären Verwendung des Wörtchens "Pro" bei Apple - alles wird plötzlich zum Pro, ich warte jetzt eigentlich nur noch auf das AppleTV Pro und die Apple Watch Pro. Aber das ist eine andere Diskussion.

Übertragen auf den Alltag heißt das für mich persönlich: für den Hausgebrauch eines durchschnittlichen Heimanwenders reicht ein iPad (Pro) in den meisten Fällen völlig aus, keine Frage. Meine Frau könnte sehr wahrscheinlich auf ihr Windows-Laptop verzichten und stattdessen daheim für ihre Zwecke ein stinknormales iPad verwenden (nicht mal ein Pro). Das liegt allerdings auch daran, dass sie nicht mehr macht als zu konsumieren (ja, ich bleibe dabei: das iPad (Pro) ist zum konsumieren gemacht und nicht zum produzieren, denn dafür ist es zu unflexibel). Was nicht heißt, dass produzieren unmöglich ist: das mag in definierten Bereichen durchaus funktionieren, allerdings anders als bei Windows/Linux/macOS nicht als allgemein gültige Eigenschaft des Geräts über beliebige undefinierte und sich stetig erweiternde fluktuierende Bereiche hinweg. Ganz einfaches Beispiel: einfache Tabellenkalkulation mit grundlegenden Formeln ist durchaus möglich, auch geringfügiger komplexere Dinge wie Investitions- oder Budgetplanungen sollten machbar sein. Für richtig komplexe Dinge taugt allerdings noch nicht mal Excel Online. Oder das Erstellen von CAD-Zeichnungen, und damit meine ich jetzt nicht zwangsweise den professionellen Umgang mit AutoCAD an einer Xeon-Workstation, sondern den Ingenieur, der in seiner Freizeit mit CorelCAD oder ähnlichen günstigen Alternativen arbeitet/bastelt/herumspielt. Oder die Steuersoftware, die nötig wird, wenn es mal etwas komplexer wird als einfaches Angestelltenverhältnis und man mit Elster Online nicht mehr weiterkommt.

Langer Rede kurzer Sinn: ja, ich sehe durchaus das Potenzial, selbst mit einem einfachen iPad ein Laptop im Haushalt abzulösen. Allerdings sollte im Haushalt auf jeden Fall mindestens ein gemeinsam genutzter PC, egal ob mit Windows, Linux oder macOS, zur Verfügung stehen, da man eben doch nicht immer zu 100% alles mit dem iPad erledigen kann (besagtes Musik übertragen auf den iPod Shuffle wurde bereits genannt) und 1-2x pro Jahr dann doch einen vollwertigen Universalrechner braucht.
 
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Das Problem, das oft vergessen oder unterschätzt wird, ist
  • ein fehlendes Dateimanagement*
  • eine fehlende Backupmöglichkeit**
* Ein Projektmanagement, das Daten nur in den Apps selbst abspeichern kann, ist für mich einfach extrem unhandlich, ressourcenfressend und für meine Belange extrem unproduktiv zu handhaben. Ich muss immer wissen in welcher App ich welche Daten/Dateien ich abgespeichert habe. Auf macOS habe ich einen Projektordner und habe alles darin, was ich brauche.

** Wie geht das, wenn man eine Cloud privat nicht nutzen möchte oder geschäftlich nicht darf? Man braucht als Bindeglied einen Mac/PC dazu.

Ich glaube, für mich persönlich bleibt ein Mac/PC so lange am Schreibtisch bis eine Backupmöglichkeit eines iOS-Gerätes direkt auf eine TM-Platte möglich ist.

Und das soll keine Kritik an iOS oder dem Produkt iPad (Pro) sein. Die Existenz und die Berechtigung des iPad (Pro) und das damit verbundene Potential sehe ich durchaus.

* und ** Dass es geht, weiß ich. Dass viele damit zurechtkommen, weiß ich aber es erfordert auch viel Aufwand und Lernbereitschaft. Es sind halt trotzdem, und zum Glück (noch immer), zwei unterschiedliche Systeme mit einem unterschiedlichen Eingabesystem, das zum einen maus- und zum anderen fingergestützt ist. Aber @mj hat das schon sehr ausführlich beschrieben. Ich kann mich dem nur anschließen.
 
Das Problem, das oft vergessen oder unterschätzt wird, ist
  • ein fehlendes Dateimanagement*
  • eine fehlende Backupmöglichkeit**
* Ein Projektmanagement, das Daten nur in den Apps selbst abspeichern kann, ist für mich einfach extrem unhandlich, ressourcenfressend und für meine Belange extrem unproduktiv zu handhaben. Ich muss immer wissen in welcher App ich welche Daten/Dateien ich abgespeichert habe. Auf macOS habe ich einen Projektordner und habe alles darin, was ich brauche.

** Wie geht das, wenn man eine Cloud privat nicht nutzen möchte oder geschäftlich nicht darf? Man braucht als Bindeglied einen Mac/PC dazu.
Meines Erachtens ist iOS komplett auf die Nutzung mit Cloud (irgendeine!) ausgelegt. Dann klappt es auch mit dem Projektmanagement. Ohne Cloud muss es Windows oder macOS sein, da gebe ich Dir recht.
 
Ja, das stimmt @geWAPpnet. Zumindest wurde das sukzessive in die Cloud ausgelagert oder dahingehend verschoben, wie wir ja wissen. Deshalb habe ich auch bewusst auf das "i" vor Cloud verzichtet. :)

Darum habe ich auch noch angefügt, dass es auch ohne Cloud oder sogar ohne iTunes Möglichkeiten gibt. Es ist nur aufwändiger aber man har halt ein Stück weit mehr Freiheit. :) Mal sehen, wie weit Apple das System iOS noch öffnet.
 
Ein paar Seiten vorher würde den Preis genannt, dabei wird dann leider unterschlagen das bei ein iPad Pro noch ein Pen und ein Tastatur dazu gekauft werden muss die auch nicht wenig kosten. Auch wenn ich ein Surface Pro4 (i5 4Gb 128Gb) habe letztes Jahr bei Amazon für günstige 777€ geschossen mit Pen und Tastatur! möchte ich den Vergleich gar nicht machen. Ein MacBook wiegt weniger und kann für fast das gleiche Geld mehr als ein iPad Pro 12,9". ist schneller zu benützen, das einzige was fehlt ist das der nicht wie ein Lenovo Yoga komplett aufgedreht werden kann um es quasi als Tablet zu benützen.

Ein iPad Pro ist wirklich ein geniales Teil leider stimmt da der Preis überhaupt nicht so, (für mich).
 
Ich muss hier mal eine Off-Topic Frage stellen: Der unterschied zwischen dem iPad Wifi und Cellular ist nur das LTE - Modul (inkl. GPS & co.). Richtig?
 
Aber genau das ist doch der springende Puntk bei dem Beircht: Es werden immer die Nachteile vom iPad dargestellt, aber selten die Nachteile vom Mac.
Allerdings ist der Bericht auch 2 Jahre alt - bei den Macs hat sich auch wieder einiges getan.

Für manche ist das iPad das Gerät, auf das man immer gewartet hat und es soll auch kein Mac Ersatz sein.
Ich bin gespannt auf iOS11 :)
 
Ich hab mir das mal durchgelesen. Aber es werden eher die Nachteile des Macbook im Vergleich zum iPad aufgelistet, kaum die andere Richtung...

Genau darum geht es ja. In die andere Richtung gibt es bereits ausreichend Beiträge, die das immerselbe vorkauen. Das ist langweilig.
 
In der Zeit hat sich aber einiges getan. Er spricht davon, dass man das Macbook Pro nicht einhändig bedienen kann. Mit dem 12" Macbook ist das doch durchaus möglich: Das Notebook mit einer Hand festhalten und mit der anderen bedienen. Da sehe ich nicht wirklich das Problem.
Etwas anderes ist es, dass z.B. kein LTE im Macbook eingebaut ist, wobei das eher eine politische Entscheidung ist. Insofern bezieht sich die Situation nicht allgemein auf "Laptop", sondern eher auf Macbook (Pro) (wobei im Test ja auch davon gesprochen wird, nur nicht hier im Thread, da geht es ja um "Laptop-Ersatz").
 
Hallo,

kann man den in iOS 11 auch auch NAS Laufwerk zugreifen oder geht da aktuell nur auf die Cloud Dienste?
 
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kann man den in iOS 11 auch auch NAS Laufwerk zugreifen oder geht da aktuell nur auf die Cloud Dienste?
Als Ergänzung zur Antwort von Meeseeks, man kann jetzt schon auf NAS Laufwerke zugreifen, braucht dafür allerdings Apps wie z.B. File Browser. Wie es mit iOS11 sein wird weiß ich nicht. Schlechter kaum.
 
Hallo, aus bspw. der QNAP-file App kann ich Dateien öffnen. Aber so können andere Apps ja nicht auf Laufwerk zugreifen oder?
Bspw. man kann bei iOS nicht auf eine iPhoto-Lib öffnen oder Bilder beiarbeiten, die auf nen NAS liegen oder?
 
Hallo, aus bspw. der QNAP-file App kann ich Dateien öffnen. Aber so können andere Apps ja nicht auf Laufwerk zugreifen oder?
Damit eine andere App wie z.B. Pages überhaupt die Chance hat auf die NAS Daten zuzugreifen, muss sowohl die Zielapp den seit iOS8 vorhandenen Document Picker unterstützen als auch die NAS App eine entsprechenden Integration haben um als möglicher Dateispeicherort gelistet zu werden.
Bin verwundert, dass Qfile diese Integration anscheinend im Gegensatz zu Synology noch nicht hat.
Alternative wäre es über eine normale Freigabe mit einer App wie Filebrowser for Business umzusetzen.
Ich denke nicht, dass sich bei iOS11 groß etwas in der Hinsicht ändern wird.
Wenn eine App die entsprechende Schnittstelle nicht implementiert, wird sie auch weiterhin in einer komplett isolierten Sandbox mit "Öffnen In..." Menü laufen und nicht in der neuen Files App gelistet werden.

Bspw. man kann bei iOS nicht auf eine iPhoto-Lib öffnen oder Bilder beiarbeiten, die auf nen NAS liegen oder?
Das iPhoto Bibliotheken Format kenne ich nicht, da ich eigentlich nur Win+Linux nutze, aber da es kein iPhoto für iOS gibt, wird das wohl nicht einfach so möglich sein.

Bilder "direkt" auf dem NAS bearbeiten bringt mich wieder zum vorherigen Punkt.
Theoretisch ist es je nach Definition von "direkt" mMn im Rahmen der Möglichkeit.
App im Documentpicker holt sich Bild vom NAS, erstellt ein lokale Schattenkopie auf dem iPad & ersetzt nach dem Editiervorgang das Bild auf dem NAS.
Das Einzige was der Nutzer machen muss ist die Datei vom NAS über den DocumentPicker in der Fotobearbeitungsapp zu öffnen. Von den restlichen Kopiervorgängen zwischen den Apps und zwischen iPad und NAS bekommt der Nutzer nichts mit.

In der Realität weiß ich nicht ob es geht:
Mit der iOS Fotos App geht dies nicht, mir ist aber auch kein sonstiges Bildbearbeitungsprogramm bekannt, dass das im Moment kann.
Alle mir bekannten Fotoeditierprogramme können nicht direkt das Foto aus dem Document Picker bearbeiten, sondern können diesen nur nutzen um ein Foto aus einer anderen App zu importieren.
Dann ist nach der Bearbeitung aber auch wieder ein manuelles hin- & herkopieren notwendig, damit das alte Bild auf dem NAS durch das neue bearbeitete ersetzt wird.
 
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