Von Verbraucherseite stellt sich aber
natürlich die Frage, von wem kriege ich die Kosten erstattet, wenn das gekaufte Produkt potentiell demnächst 'nachgebessert' jenen Leistungsvorteil verliert, für den man doch gehörig draufgezahlt hatte.
Wenn beim BMW ein Chip in der Steuerelektronik verrücktspielt, wird der Verbraucher doch auch nicht den Chiphersteller haftbar machen, sondern zunächst
BMW. Egal, ob der gleiche Chip bei BMW, AUDI, Mercedes und Toyota verbaut wurde. Welche Forderungen die Firmen wiederum beim
Chiphersteller aufrufen, ist wiederum
deren Angelegenheit.
Insbesondere Apple verkauft seine Computer als All-in-One, als zugeschweistes Komplettpaket. Insofern ist Apple dann auch der richtige Ansprechpartner für die Kundschaft, wenn es um die Produkthaftung geht. Egal, welche Chips die da reinbauen,
sie haben die Devices konfektioniert und mir mit entsprechenden Leistungsversprechen verkauft. Der Kunde hat wiederum dafür Apple, Dell, HP usw. bezahlt. Fertig. Wer seinen Rechner selber zusammenschraubt, wird dagegen eben bei Intel
direkt anklopfen dürfen.
Insofern hat das Prozedere bestimmt auch nichts mit Draufschlagen zu tun. Und mal ganz ehrlich, der IT-Markt war in den letzten Jahrzehnten eine Goldgrube für die Firmen. Die Rücklagen, die allein Apple und Intel aufweisen, kommen nicht von ungefähr, sondern direkt aus den Geldbeuteln hart arbeitender Menschen. Insofern darf die Branche durchaus spüren, dass auf der anderen Seite der Ladentheke nicht nur Zahlschafe sitzen, die es abzunicken haben, wenn sie auf Grund von Produktfehlern plötzlich auf Devices sitzen, die weder als sicher gelten können noch die versprochenen und bezahlten Leistungsdaten aufweisen. Würden wir allein im Lebensmittelladen schon nicht mitmachen, wenn die uns 800 gr. faule Kartoffeln als 1 KG frisch einsortiert verkauften.
Abgesehen davon, dass diese
frühen Klagen zumindest idiotisch sind. Noch weiß man zu wenig über die Leistungs-Auswirkungen der Patches. Diesbezüglich sollte man den Firmen Möglichkeit zur Nachbesserung gewähren. Fällt diese nicht zufriedenstellend aus, darf losgeklagt werden. Was die Eigner von CPUs/Devices angeht, die
nicht mehr gepacht werden, finde ich eh, dass es Zeit für einen Präzedenzfall in der Branche ist.