…Ossis, Wessis, Schwarze, Weiße, Deutsche, Juden, Christen, Moslems
Hatten wir das nicht schon einmal? Oder hat es vielleicht doch einen hochaktuellen Wert?
Einen Unterschied zu Menschen zu ziehen, nur weil sie geographisch getrennt sind, ist immer eine heikle Sache. Gerade was Ostdeutsche und Westdeutsche angeht, werden fast nirgends soviel Hass, Vorurteile und pauschale Behauptung zu vermeintlichen Diskussionen hinzugefügt.
Ich unterstelle dem Threadautor, da ich ihn praktisch persönlich kenne, keine böse Absicht zur Provokation und bin mal gespannt, ob hier tatsächlich sachlich über das Thema diskutiert werden kann… wenn dann werden es wahrscheinlich politisch korrekte, allgemeine „WirHabenUnsAlleLieb“ Aussagen sein…
Ich stelle direkt mal, bevor ich etwas sage, meine Quellen auf die ich meine Meinung bilde, vor.
Ich lese jeden morgen die SZ, FAZ und einmal wöchentlich Die Zeit. Im Web lese ich kaum an Magazinen, TV meide ich generell. Desweiteren hört man aus dem Familienumkreis gelegentlich Erzählungen über die Nachkriegszeit und Ost/West, jedoch sind diese teilweise entweder sehr hass- und ironieerfüllt oder aber von Gleichgültigkeit gekennzeichnet.
Wie kam es zu Ost und West?
Um nicht lange zu fackeln kann man einfach sagen, das das gesamte deutsche Volk meiner Meinung nach zurecht die Konsequenzen nach Kriegsende für sein Taten zu tragen hatte. Das Deutschland besatzt und geteilt wurde ist somit für mich komplett zurechtfertigen. Rein wirtschaftlich und politisch. Menschlich sehe ich das leider anders. Aber Krieg und Menschlichkeit waren immer schon ein paradoxes Gespann.
Der (theoretischen) Sozialismus in allen Ehren, ist ja Hip sich DDR Shirts und rote Sterne etc. umzuhängen, was damals dort geschehen ist war fast schon menschenunwürdig. Ich wäre nicht gerne DDR Bürger gewesen.
Westdeutschland ging es auch nicht unbedingt besser, jedoch war man in Westdeutschland wesentlich freizügiger (im mobilen Sinne) und hatte weniger unter einem zum Scheitern verurteilten Versuch, ein theoretisches Staatsmodell an die Realität (und die Natur des Menschen) anzupassen, zu leiden.
[1kg Syntax halb und halb, bitte]
Um das ganze nicht zu weit ausschweifen zu lassen, gehe ich am besten mal auf die typischsten Gesprächsthemen bezüglich Ost/West ein.
Vor dem Mauerfall waren die Ostdeutschen nach Erzählung von Familienmitglieder mit dem Typus einen „Karlsson vom Dach“ zu vergleichen. Gierig, nimmersatt, faul, dreist und sogar verwöhnt. Dazu kann und will ich nichts wertendes sagen, da ich nicht genug Möglichkeiten habe, mir eine fundierte Meinung dazu zu bilden. Aber allein die Tatsache, das es meiner Meinung nach ebenfalls pauschale „Abverurteilungen“ eines ganzen Volkes sind, lässt es mir übel aufstoßen.
So then… nach Mauerfall gibg es ja angeblich bergab mit Deutschland, mehr Arbeitslose, höhere Steuern, Solibeiträge etc. ….
Man tut so, als wurde Westdeutschland dadurch ein chaotischer, kaputter unorganisierter Klotz aus Dreck ans Bein gehängt. Was zwischenmenschliche Faktoren angeht… darüber redet niemand, außer gelegentlich CDU Politiker für Wahlkampfzwecke.
Ich bin der Meinung, das diese Mauer wegmusste. Egal was an Folgen dadurch auf „uns“ zukam und zukommen wird sehe ich relativ als Folgen des 2. Weltkrieges. Klingt sehr weit hergeholt, aber meiner Meinung nach sind das auch Spätfolgen, die durch die Bildung der DDR symptomatisch bekämpft wurden und daher nicht direkt ausbrachen.
Ok… zum Punkt… eigentlich geht es doch darum, das Westdeutschland oft über Ostdeutschland aufgrund der größeren Zuwendung jammert, oder? Die bekommen mehr Subventionen usw.…
Wie ein verwöhntes Einzelkind, dem man ins Kinderzimmer einen Adoptivbruder aus dem Slum „stellt“ und diesen wohlmöglich in der ersten Zeit auch noch bevorzugt behandelt.
Wenn dann mal irgendetwas verbockt wurde, wird es auf den Slumbruder geschoben, der ist ja eh sowas von fertig, der kann's doch nur gewesen sein. Der Slumbruder hingegen ist aber auch kein Bilderbuchmensch, sondern ein Mensch
D) und nutzt natürlich gewisse Dinge für sich aus.
Ach… irgendwie hab ich jetzt keine Lust mehr weiterzuschreiben… kotzt mich irgendwie an das Thema…
Naja, auf jedenfall… mir ist's egal ob Ost oder West, genug schlechte Menschen gibt es überall… pauschalisieren kann man da nicht… und die Unannehmlichkeiten die aufgrund der Wi(e)dervereinigung auf D zukommen… tja… jeder kriegt das, was er verdient hat.
Yves