? Dann zähle doch mal die "Profisportler" auf. Fußballverbände schicken oft Nachwuchsteams. Ein Großteil der "Profisportler" verdient das Geld als Angestellter eines Vereins. Da hat er die Pflicht - laut Vertrag mit eben diesem Verein - fit zu sein. Und der Rest? Da wird von einigen das Geld bei Sportfesten und Werbung verdient. Für die mag eine erfolgreiche Teilnahme an den olympischen Spielen ein netter Marketing-Gag sein und ihren Marktwert erhöhen. Der größte Teil der Sportler aber wird sich aus steuer- und spendenfinanzierten "Hungerleidern" ohne realistische Chance auf ein Podestplatz rekrutieren. Für diese mag die Teilnahme ein nettes und interessantes Abenteuer sein aber für ihren Lebensunterhalt wird das keine Rolle spielen - wer will schon mit dem 9. oder 10. eines Wettbewerbs werben? Für den dt. Meister im 100m Sprint ist da eher der dt. Meistertitel lukrativ - Olympia-Teilnahme und im Vor- bzw. Zwischenlauf ausgeschieden verkauft sich in unserer Welt nicht mehr so dolle. Nicht umsonst wird im Sport ohne Rücksicht auf Gesundheit und ohne Skrupel dem "Sportkameraden" gegenüber betrogen (bspw. Doping).
Ja und Leid, da fallen mir eher andere Menschen ein. Da gibt es solche die verhungern weil sie nix zu beißen haben oder werden zu Tode gefoltert oder oder oder - da ist dieser Begriff im Zusammenhang mit einem Olympia-Boykott imho unangebracht. Es mag für einen Sportler ärgerlich sein, ja.
Sich über die genauen finanziellen Gegebenheiten aller +10.000 Sportler bzw. die genauen Finfanzierungssysteme in den ca. 200 Ländern, die bei den Olympischen Spielen in Peking teilnehmen werden, zu informieren überlasse ich mal dir. Nicht jeder der teilnehmenden Sportlern hat ein solches System wie in Deutschland im Rücken, das die Sportler unter anderem über Anstellung bei der Polizei und Bundeswehr halbwegs absichert. Und selbst hier entscheidet das Abschneiden bei den Olympischen Spielen und WMs maßgeblich mit, über die Verteilung der Geldtöpfe an die einzelnen Sportverbände und damit über die Möglichkeiten mit welchem Professionalisierungsgrad die Sportler ihren Sport bzw. Beruf auszuüben im Stande sind.
Und mein Gott, hängst du dich an dem Begriff "Leid" so auf? Es gibt ja so viel Leid auf der Welt und deswegen sei der Begriff "Leidtragende" unangebracht?
Darf man die Sportler, die 4 Jahre auf die Olympischen Spiele hin trainieren und für die ein Boykott derselben schon eine größere Einschränkung darstellen würde, die in gewisser Weise als schon die "Leidtragenden" eines solchen Boykotts wären, nicht als solche bezeichnen, weil das "Leid" auf der Welt ja so groß sei? Ehrlich gesagt finde ich eher diese Argumentationsweise etwas lächerlich. Man kann es auch etwas übertreiben.
Vielleicht würdest du ja anders reden, wenn du 3-4 Jahre große Teile deines Alltags einem bestimmten Ziel geopfert hast, um dann kurz vor dem Erreichen desselben festzustellen, das alles all deine Bemühungen umsonst waren. Zudem im Wissen, wie im Fall der Olympischen Spiele, das mit einem Boykott überhaupt nichts Substanzielles erreicht werden wird.
Und wie schon erwähnt. Der Hinweis auf die Sportler als "einzige" Leidtragende sollte in erster Linie dazu dienen, zu verdeutlichen, das mit einem Boykott eben nicht China getroffen werden würde, im Hinblick auf Tibet, sondern unmittelbar eben nur die an den Olympischen Spielen beteiligten Sportler.
Das wars dann für mich erstmal in der Diskussion, habe "leider" auch noch wichtigeres zu tun.