Olympia Boykott ja oder nein?

Olymia Boykott ja oder nein?

  • Ja, schließlich ist es ein globales gesellschaftliches Ereignis.

    Stimmen: 122 67,8%
  • Nein, Sport und Politik sollten nicht vermischt werden.

    Stimmen: 27 15,0%
  • Das ist alles nicht so einfach, es müsste länger diskutiert werden.

    Stimmen: 24 13,3%
  • Ist mir egal.

    Stimmen: 7 3,9%

  • Umfrageteilnehmer
    180
  • Umfrage geschlossen .
ich find die olympischen Spiele sind eh eine heuchlerische Angelegenheit sondergleichen. Von wegen Diskrepanz zwischen Idee und Umsetzung. Also sollen sie ruhig ihre Show machen, die Beteiligten sollen ihre Millionen kassieren und die Zuschauer sollen sich am Fernseher berieseln lassen.
So ein dickes Ding ist das dann auch nicht, als dass man da politisch aktiv werden müsste. Das wäre eine unnötige Demütigung, man sollte sich da seine diplomatischen Kräfte besser einteilen, mit China wirds eh noch heiße Tänze geben.
 
1936 hat man Deutschland auch boykottieren wollen und das nicht zu tun war ein Fehler. Und man sollte nie den selben Fehler 2x begehen
1980 haben die westlichen Staaten die Olympischen Spiele in Moskau boykottiert. Und was hat es gebracht? Rein gar nichts.

Und zur Frage Sportler, Siegerehrung, Protest und chinesische Reaktion? China muss da überhaupt nicht reagieren. Wenn ich mich recht entsinne, sind Protestaktionen dieser Art, also Botschaften auf T-Shirts und ähnliches, durch das IOC selbst untersagt.
 
Ursprünglich war ich für einen Boykott.

Wenn aber die chinesische Staatsmacht die Eröffnung ohne die Sportler und ohne Fernsehzuschauer in der Welt abhalten muss, wird sie das nicht kaschieren können.
Bei jeder Gelegenheit muss die Staatsmacht rechnen, dass Sportler -vorzugsweise die am Ende ihrer Karriere- ihren Protest kundtun, Siegerehrungen, bei denen die Sportler Rückgrad zeigen und mal vernünftige Interviews geben, sie müssen ja nur die Charta der olympischen Spiele zitieren.

Das wird die chinesische Regierung und die sogenannten ehrenwerten Herren vom Olympischen Komitee aus ihrem Olymp herunterholen und blamieren.

Wenn dann noch unser ARD und ZDF höchstens noch die Ergebnisse berichten und den Protest der Sportler in den Vordergrund rücken ,bekommen die Sponsoren auch das, was sie für ihr Engagement für eine korrupte Institution verdienen, die Staatsmacht wird jeden Sportler auf dem Weg zum Stadion nach "Free Tibet" oder eben den Texten und Reden, die bei der Erteilung der Spiele nach Peking so dahingesagt wurden durchsuchen müssen.

Heissa, dann wird dadurch der Leistungssport auch noch profitieren, wenn nicht mehr Schweiger wie Bach und ??? -ach, der Name des Chefs des Komitees ist nicht mal lernenswert- das Sagen haben, sondern eben die echten Akteure. Vielleicht hört dann auch endlich der finanzielle Größenwahn mit den Übertragungsrechten auf.

Der Boykott muss im Privatbereich sein, keine Fernsehzuschauer, keine Werbeeinnahme, Nachdenken...

Im Fernsehen hoffe ich auf viele Nachrichten von vielen Protesten im Verlauf der Spiele, ich vertraue den Sportlern, sie sollen sich auch im fairen Wettkampf messen dürfen und dann die Aufmerksamkeit nutzen.

RD
 
Zuletzt bearbeitet:
Wenn der Sport sich zu so einem Großevent zusammenfindet, dann hat das natürlich auch eine politische Dimension, wie bei allen Formen der Unterhaltung. Man etwa bei Leni Riefenstahls Filmen auch nicht einfach die Ästhetik betrachten, ohne auf den ideologischen Hintergrund einzugehen. Wenn alle einfach nach Peking fahren und so tun, als wäre nichts, werden sie ihrer Verantwortung nicht gerecht.
Das muss nicht zwangsläufig ein Totalboykott sein, das wäre vielleicht sogar kontraproduktiv. Es kann aber so aussehen, dass die Sportler immer wieder gezielt und unvorhergesehen protestieren. Ein deutliches Zeichen fände ich es z.B. wenn die Delegationen mit einem "Free Tibet"-Transparent bei der Eröffnungs- oder Schlussfeier Farbe bekennen.
Von den TV-Anstalten weltweit würde ich mir ein klares Bekenntnis zur Pressefreiheit erhoffen. Wenn etwa die chinesische Führung das Drehen am Platz des Himmlischen Friedens untersagt (wie heute ja schon angekündigt), sollte von allen Fernsehsendern solange keine Bilder aus China mehr über die Mattscheibe laufen, bis die Regierung da Zugeständnisse macht.

Trotzdem bin ich pessimistisch. Die Medien werden das Thema vielleicht ansprechen, aber sich ansonsten nicht von der Situation beeindrucken lassen. Der Großteil der Sportler wird sich mit irgendwelchen faulen Ausreden (mehr oder weniger eloquente Umformulierungen von "das ist alles Politik, aber ich bin Sportler und habe zu hart für meinen Traum Olympia gearbeitet, um mir das kaputtzumachen") um das Thema drücken. Einige wenigen haben hoffentlich den Mut, Flagge zu zeigen.
 
Fangt einfach damit an, keine Produkte "Made in China" zu kaufen.
Vielleicht auch bei Apple sparen.
Man muß anfangen etwas zu verändern, sonst verändert sich nichts.
 
Gibt es eigentlich irgendwo eine Liste, wo welches Apple produkt hergestellt wird? Mein MBP kommt auch aus China, leider.
 
Fangt einfach damit an, keine Produkte "Made in China" zu kaufen.
Vielleicht auch bei Apple sparen.
Man muß anfangen etwas zu verändern, sonst verändert sich nichts.

Tja, stimmt, nur dürfte man(n) doch dann gar nichts mehr kaufen was elektronik enthält...

Grüsse, Steven
 
Ich bin bei der ganzen Geschichte sehr vorsichtig. China ist ein verdammt grosser Laden und den muss man erst einmal regieren. Natürlich kann man über die Mittel streiten, aber wohl kaum über den Erfolg. Das hört sich sehr hart an, aber es geht eben nicht um einen fehlgeleiteten kleinen Schurkenstaat wie Liechtenstein :D, sondern um ein riesiges militärisch und wirtschaftlich bedeutsames Land. Es klingt menschenverachtend und das ist es wohl sicherlich auch, aber ein paar tausend Menschenleben haben in China eben schlicht und einfach kein Gewicht. Wenn wir ehrlich sind, profitiert jeder von uns bewusst oder unbewusst auch nicht unwesentlich von dieser Tatsache.
Ein Boykott würde dann Sinn machen, wenn man international den Handel mit China boykottiert und damit eigene Verluste in Kauf nimmt. Der Boykott der Spiele wäre in meinen Augen eine "Wasch mich, aber mach mir den Pelz nicht nass"-Strategie. Ehrlich gesagt denke ich aber, dass kaum jemand von uns dazu bereit wäre. Leider.
 
Es wäre gar nicht verkehrt, wenn die olympischen Spiele einmal jedes Jahrhundert ausfallen, und man in dem betreffenden Jahr darüber diskutiert, ob Sport wirklich durch die Jagd auf Millisekunden und den Vorsprung durch Doping charakterisiert wird. Dann - wenn die eigene Weste wieder rein ist - kann man darüber nachdenken, ob Bedenken zum Austragungsort der Spiele politisch genutzt werden sollen.

P.S.: Wem bringt es eigentlich etwas, ein "Abstimmungsergebnis" von Teilnehmern dieses Forums zu erhalten? Wäre das in irgendeiner Hinsicht repräsentativ?
 
China tritt seit langem die Menschenrechte mit Füßen, sowohl im eigenen Land las auch z.B. in Tibet, und will sich mit der Olympiade profilieren. Die Sportler könnten es zwar ausbaden, aber irgendwie darf man durch seine Teilnahme nicht so tun als wäre in China alles ok.
Ein Land, das z.b. ausnahmslos alle Journalisten rauswirft und dann Propaganda-Material mit nicht überprüfbaren Behauptungen im TV zeigt, hat doch in der heutigen Zeit nichts mehr verloren.
Ergo: klares Ja zum Boykott.
 
1980 haben die westlichen Staaten die Olympischen Spiele in Moskau boykottiert. Und was hat es gebracht? Rein gar nichts.

Doch, das hat sehr wohl etwas gebracht. Die Leute haben drüber geredet, es wurde ein Bewusstsein geschaffen. Natürlich konnte man damit die UdSSR nicht zum Rückzug aus Afghanistan zwingen und es sind auch ganz sicher deswegen nicht weniger Bomben gefallen. Genausowenig würde China plötzlich Tibet in die Unabhängigkeit entlassen oder die Menschenrechte achten. Aber zumindest setzt man in einer medienbestimmten Welt ein medienwirksames Zeichen und lässt sich nicht willig vor den Propagandakarren eines kommunistischen Regimes spannen.
 
Gibt es eigentlich irgendwo eine Liste, wo welches Apple produkt hergestellt wird? Mein MBP kommt auch aus China, leider.

Hier gibt es eine Aufschlüsselung der Seriennummern.

Ich habe in der Umfrage für "Ja" gestimmt, aber wenn ich mir hier so die Antworten durchlese halte ich einen Boykott der Eröffnungsfeier doch für die bessere Lösung.
 
Eben kam in den Nachrichten, dass eine thailändische Sportlerin die Fackel nicht mehr tragen will, aus Protest.

Viele kleine Proteste sind öfters in den Nachrichten und tun so immer wieder weh.

Überhaupt verstehe ich danach nicht, dass Griechenland hier mit der Fackel einfach so mitmacht, schließlich haben die auch lange für ihre Demokratie kämpfen müssen.
Es ist wahrscheinlich wieder mal das Geld für die Übertragungen...

RD
 
Ich wäre nur dagegen, wenn ich keinen Vorteil daraus ziehen könnte. Die Olympiade wird in HDTV gesendet. Geld verdienen andere damit.
Und machen wir uns nichts vor, es geht bei den Spielen inzwischen nur noch um Geld. Das zeigen Entwicklungen wie der Einsatz von Profisportlern bei diversen Sportarten. Der Olympische Geist ist schon vor Jahrzehnten den Bach runter gegangen.
 
"All that is necessary for the triumph of evil is that good men do nothing."
Edmund Burke, Irish orator, philosopher, & politician (1729 - 1797). Also mich kotzt das wirklich an das die übrige Welt mal wieder tatenlos zuschaut und nichts unternimmt. Alle habn Angst Ihre wirtschaftlichen Beziehungen zu China gefähreden und schauen nur auf ihr eigenes Wohl. Dss find ich erbärmlich. Warum gibt es überhaupt die UNO? Das alle mal wieder tatenlos zuschauen wenn China die Menschenrechte mit Füßen tritt. Mir kommt das gerade so ein bisschen vor wie damals in Ruanda. Alle Welt schaut weg weil es den anderen Staaten nur darum geht möglichst heikel aus der ganzen Sache herauszukommen. Völkermord hin oder her. Warum läßt den China alle Ausländer ausweisen? Bestimmt nicht weil sie nichts zu verbergen haben.

Ich bin auch Sportler und kann mir in etwa vorstellen wie hart das sein muss wenn die Spiele abgesagt werden. Aber mein gesunder Menschenverstand würde mir sagen es ist mir 100.000 mal lieber die Spiele abzusagen und ich kann damit ein Zeichen setzen und vielleicht Menschenleben retten als ich fahre in ein Land in dem die freie Meinung und die Menschenrechte mit Füßen getreten werden. Sport ist eine Sache aber Völkermord, Menschenrechte etc eine ganz andere. Man sollte sich mal im Klaren darüber werden was wichtiger ist!

PS: Lt. amnesty-international werden in China offziell über 3.000 Menschen im Jahr per Genickschuss hingerichtet. Die Dunkelziffer ist weit höher. Andere Quellen sprechen von über 6000 Hinrichtungen pro Jahr.
 
Nein, die Spiele sollte man nicht boykottieren. Die ganze Welt schaut in den Tagen auf China, aus allen Ländern der Erde sind Kamera- und TV Teams vor Ort.
Warum sollte man dies nicht nutzen, um die Missstände aufzuzeigen? T-Shirt Aktionen der Zuschauer und eventl der Sportler und Medienvertretern zum Beispiel. China wird es sich kaum erlauben diese Proteste vor tausenden Kameras zu "unterbinden".
Da wäre sicherlich noch einiges mehr möglich außer TShirts zu tragen. Beenden würde es den Konflikt auch nicht aber es würde wieder darüber geredet werden.
 
Ein Boykott der Spiele würde zuallererst die Sportler treffen, die sich vier Jahre
lang auf diesen Event vorbereitet haben. Das wäre sicherlich nicht in ihrem
Sinne. Vielmehr sollten sich die teilnehmenden Länder überlegen, wie sie die
mediale Plattform der Olympiade dazu nutzen könnten, auf Menschenrechts-
verletzungen hinzuweisen und China so vor der versammelten (Fernseh)-
Weltbevölkerung zu kompromittieren.

Hier noch eine kleine Sammlung aktueller Podcasts zum Thema Olympia & Boykott:

»Das geht alles sehr langsam« - Ex-Diplomat mahnt zu Geduld mit China
»Sportorganisationen sind keine Weltregierung« - IOC-Vizepräsident Bach gegen Boykott
EU-Abgeordneter Mann gegen Olympiaboykott - Europaparlament steht hinter Dalai Lama
Graf Lambsdorff gegen Olympia-Boykott - FDP-Politiker mahnt deutsche Wirtschaft zur Wachsamkeit

Und hier gibts die Olympische Charter zum nachlesen: Klick.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Komische Sache, im Iran wird die ganze Zeit die Säkularisierung gefordert und als ein Unrechtsregime (weil Fundamentalisten an der Macht sind) hingestellt.

In Tibet lassen sich die fundamentalistischen Mönche gut von ihrer Bevölkerung aushalten, die Chinesen machen praktisch, dass das Volk gefälligst noch für was anderes da zu sein hätte (so wie hierzulande völlig üblich), das will ihnen aber partout keiner zu Gute halten....
 
Komische Sache, im Iran wird die ganze Zeit die Säkularisierung gefordert und als ein Unrechtsregime (weil Fundamentalisten an der Macht sind) hingestellt.

In Tibet lassen sich die fundamentalistischen Mönche gut von ihrer Bevölkerung aushalten, die Chinesen machen praktisch, dass das Volk gefälligst noch für was anderes da zu sein hätte (so wie hierzulande völlig üblich), das will ihnen aber partout keiner zu Gute halten....

Tja, die Spitze des Eisberges ...
In den USA werden wie viele Menschen im Jahr hingerichtet? Menschenrechte? Guantanamo Bay und Menschenrechte? Vietnam, Irak, Irak und ein paar kleinere Konflikte dazwischen? Selbst in Europa sind "freiheitskämpfende" Basken oder Kurden als Terroristen etikettiert. Nee - ich fürchte, das ist alles etwas komplexer und die aufgeregte Empörung (i.d.R. eh' nur kurzzeitig - die Karawane wird weiterziehen) erscheint mit ein wenig "Substanzlos". Zum Topic - generell finde ich "von oben" verordnete Maßnahmen eher unglücklich - letztendlich würde die "freie und demokratische Welt" bei einem (politisch begründeten und von oben verordneten) Boykott die Sportler ebenfalls nur benutzen. Ich hätte aber Respekt vor jedem Sportler, der aus eigener Überzeugung auf die Teilnahme dieser Spiele verzichtet - jeder der daran teilnehmen will, kann das aber ebenso gerne machen. Ich schaue mir so etwas in Fernsehen sowieso nicht an, aber wer es sehen mag, kann das gerne anschauen.

PS: Isolation und Ausgrenzung haben noch niemals zu einem Dialog geführt ...
 
Doch, das hat sehr wohl etwas gebracht. Die Leute haben drüber geredet, es wurde ein Bewusstsein geschaffen. Natürlich konnte man damit die UdSSR nicht zum Rückzug aus Afghanistan zwingen und es sind auch ganz sicher deswegen nicht weniger Bomben gefallen. Genausowenig würde China plötzlich Tibet in die Unabhängigkeit entlassen oder die Menschenrechte achten. Aber zumindest setzt man in einer medienbestimmten Welt ein medienwirksames Zeichen und lässt sich nicht willig vor den Propagandakarren eines kommunistischen Regimes spannen.
Geredet wird auch jetzt schon über Tibet. Die einzigen wirklichen leidtragenden eines Boykotts wären die tausende Sportler, die sich umsonst auf ein nur alle 4 Jahre stattfindes Ereignis vorbereitet hätten.
 
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