Gesellschaft Müntefering kündigt baldige Bundestagswahlen an!

Herr Chow:
Z.B. macht ohne ein grundsätzliches Verständnis des Wesens des Menschen des Wort "sozial" keinen Sinn. Man redet eben davon, weiß aber nicht wirklich, von was man da redet

Wenn wir nur über Dinge reden könnten, die wir alle voll verstanden hätten, wär es reichlich still auf der Welt! Es ist ein grundsätzlicher Wesensfaktor unserer Wissensbildung, daß wir immer auf dem Stand unseres Wissens eine Meinung bilden ( hermeneutischer Zirkel). Insofern sind die gern beschimpften Vorurteile dringend nötig um zu einem Urteil zu kommen. Deswegen ist es auch so wichtig, ein eigenes Urteil mal revidieren zu können. Objektiv kann ein Subjekt ja nie sein und ein Urteil zu einer Sache daher auch nie final ;)
 
wegus schrieb:
Wenn wir nur über Dinge reden könnten, die wir alle voll verstanden hätten, wär es reichlich still auf der Welt! Es ist ein grundsätzlicher Wesensfaktor unserer Wissensbildung, daß wir immer auf dem Stand unseres Wissens eine Meinung bilden ( hermeneutischer Zirkel). Insofern sind die gern beschimpften Vorurteile dringend nötig um zu einem Urteil zu kommen. Deswegen ist es auch so wichtig, ein eigenes Urteil mal revidieren zu können. Objektiv kann ein Subjekt ja nie sein und ein Urteil zu einer Sache daher auch nie final ;)
Was den hermeneutischen Zirkel betrifft, hast Du recht. Ich wollte vor allem auf das immer Mitgesagte hinweisen, wenn wir sprechen und argumentieren, es aber nicht eigens bedenken. Wenn man z.B. vom Subjekt spricht, nimmt man eine bestimmte Weltauslegung an, der man in einem gewissen Sinne unfrei ausgeliefert ist. Es ist immer 'nützlich', sich auf die Grundbegriffe seines Denkens zu besinnen.
 
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@Herr Chow:
Meist verbleibt (mir) dazu im Alltag keine Zeit. Oft muß eine Entscheidung binnen Sekunden her. Da ist es fast schon eine erholende Entspannung hier ein paar Haare zu spalten! Übrigens sehr angenehm, wie gut das hier in diesem thread funktioniert, trotz der unterschiedlichen Meinungen!

Zur Weltauslegung gibt es auch ein paar einfach prüfbare Beispiele. So z.B. das unterschiedliche Weltbild, je nach Richtungsempfindung ( links, rechts als relative Position oder eben absolute nach Himmelsrichtungen). Eine ganz banale Sache, die aber entscheidende Auswirkung auf Denkweisen haben kann. Es gibt Zivilisationen, wo es durchaus heißt "Ey, kann der westliche von Euch beiden mal herkommen". Ein schlichtes, aber anschauliches Beispiel! Logisch das das Auswirkungen auf Orientierungsvermögen und damit Umweltbeschreibung hat!
 
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wegus schrieb:
@Herr Chow:
Meist verbleibt (mir) dazu im Alltag keine Zeit. Oft muß eine Entscheidung binnen Sekunden her. Da ist es fast schon eine erholende Entspannung hier ein paar Haare zu spalten! Übrigens sehr angenehm, wie gut das hier in diesem thread funktioniert, trotz der unterschiedlichen Meinungen!
Im Alltag ist das nicht möglich, d'accord! Aber es ist schon viel gewonnen, wenn man sich mit der geschichtlichen Herkunft mancher Denkfiguren und Begriffe beschäftigt. Das ist oft sehr entlarvend und manchmal auch erschreckend.

wegus schrieb:
Zur Weltauslegung gibt es auch ein paar einfach prüfbare Beispiele. So z.B. das unterschiedliche Weltbild, je nach Richtungsempfindung ( links, rechts als relative Position oder eben absolute nach Himmelsrichtungen). Eine ganz banale Sache, die aber entscheidende Auswirkung auf Denkweisen haben kann. Es gibt Zivilisationen, wo es durchaus heißt "Ey, kann der westliche von Euch beiden mal herkommen". Ein schlichtes, aber anschauliches Beispiel! Logisch das das Auswirkungen auf Orientierungsvermögen und damit Umweltbeschreibung hat!
Schönes Beispiel!
 
Herr Chow schrieb:
Das führt zu weit, aber das ist völliger Unsinn. Was verstehst Du unter deutscher Philosophie? Und im übrigen: Solange mir Fachwissenschaftler nicht erklären können, was der Mensch ist, aber ständig von dem Begriff Gebrauch machen, halte ich mich besser an die Philosophie, sei sie deutsch, französisch oder amerikanisch.
Ich muss mich insofern korrigieren, dass ich Philosophie in Deutschland meine. Die Philosophen und deren Meinungen führen ein Schattendasein und spielen in der öffentlichen Meinungsbildung heute kaum noch eine Rolle. Wenn auf Philosophen verwiesen wird, sind es die Alten, vielleicht mit Ausnahme von Habermas.
Wenn ich, um Probleme zu lösen, immer wider bei Adam und Eva oder der Menschwerdung anfangen muss, komme ich nie weiter. Manches muss eben als implizit gegeben vorausgesetzt werden. Wenn wir darüber diskutieren wollen, ob ein Reformkurs eher von der deontologischen oder von der teleologischen Ethik bestimmt sein soll, dann kommen wir uns diskursethisch näher :)
 
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Dogio schrieb:
Ich muss mich insofern korrigieren, dass ich Philosophie in Deutschland meine. Die Philosophen und deren meinungen führen ein Schattendasein und spielen in der lffnetlichen meinungsbildung heute kaum noch eine Rolle. Wenn auf Philosophen verwiesen wird, sind es die Alten, vielleicht mit Ausnahme von Habermas.
Wenn ich, um Probleme zu lösen, imer wider bei Adam und Eva ider der Menschwerdung anfangen muss, komme ich nie weiter. Manches muss eben als implizit gegeben vorausgesetzt werden. Wenn wir darüber diskutieren wollen, ob ein Reformkurz ejer von der deontologischen ider von der teleologischen Ethik bestimmt sein soll, dann kommen wir uns diskursethisch näher :)

nach wieviel Weizen/Kölsch ist denn das rausgekommen?
 
Dogio schrieb:
weder noch, hatte es etwas eilig.


sorry. aber ich hab das zweimal lesen müssen.

Im prinzip hast du recht. Denn aus einem Volk von Dichtern, Denkern und Philosophen ist ein jämmerlicher Verein von Schwarzsehern, Weicheiern und Jammerer geworden.
Hat aber schon einmal um 1840 gesagt: "Denke ich an Deutschland in der Nacht, bin ich um den Schlaf gebracht!"
Zugegebener Maßen in einem anderen Zusammenhang.
Aber treffender denn je.

Im übrigen: Wer sind denn die neuen Philosophen? Ich kenne keinen. Die kupfern doch alle nur von den alten ab.
 
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Hallo

Die Aufgaben der Philosophen? Erlebnisbedürftige Menschen auf den Boden der Realität zurück holen. Mit Bildung ist dem bekanntlich nicht beizukommen, eher mit Armut. Die Aufgabe der Philosophen ist nun eine Anleitung zu finden, wie man in der Armut die Würde zurückgewinnen kann.

HALLOECHEN
 
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lastfrontier schrieb:
Im übrigen: Wer sind denn die neuen Philosophen? Ich kenne keinen. Die kupfern doch alle nur von den alten ab.
Das meinte ich ja. Geschweige denn, dass sie eine öffentliche Wirkung hätten.
Der Elfenbeinturm lässt grüßen.
 
HALLOECHEN:
Die Aufgaben der Philosophen? Erlebnisbedürftige Menschen auf den Boden der Realität zurück holen. Mit Bildung ist dem bekanntlich nicht beizukommen, eher mit Armut. Die Aufgabe der Philosophen ist nun eine Anleitung zu finden, wie man in der Armut die Würde zurückgewinnen kann.

Der ist gut! Den merk ich mir!!!
 
Dogio schrieb:
Die Philosophen und deren Meinungen führen ein Schattendasein und spielen in der öffentlichen Meinungsbildung heute kaum noch eine Rolle. Wenn auf Philosophen verwiesen wird, sind es die Alten, vielleicht mit Ausnahme von Habermas.
Es gibt durchaus öffentliche Diskussionen, an denen Philosophen beteiligt sind; z.B. die Willensfreiheits-Debatte in der F.A.Z.
Daß Philosophen an der öffentlichen Meinungsbildung nicht beteiligt wären, stimmt also nicht. Ihr Einfluß ist oft auch indirekter Natur; ein Philosoph beteiligt sich in Deutschland natürlich eher selten an einer öffentlichen Diskussion, wird aber von anderen gelesen, vor allem von Wissenschaftlern und Künstlern, die sich dann der philosophischen Konzepte bedienen. Der Ort der Philosophie ist der Elfenbeinturm, in dem in Ruhe vor dem Zeitgeist gearbeitet werden kann.
 
Dr. NoPlan schrieb:
Das wird ein "Suizid"! Nur eines ist jetzt schon klar,
es wird sich nichts verändern "in tiesem unserem Lante".
Weil die Anderen genauso unfähig sind, wirklich was
zu verändern damit es hier wieder aufwärts geht.

Vergleiche nur mal die Sprüche der CDU / CSU bevor sie wussten, dass Schröder Neuwahlen wollte, und die danach. ;)
Plötzlich reissen sie den Mund nicht mehr so weit auf...aber ich befürchte, jemand der seine eigene Frisur nicht in den Griff bekommt, wie soll die da ein Deutschland in den Griff (unter einen Hut :D) bekommen? :rolleyes:

Was ist wohl das kleinere Übel...ich bleib bei Schröder.
 
aber ich befürchte, jemand der seine eigene Frisur nicht in den Griff bekommt, wie soll die da ein Deutschland in den Griff (unter einen Hut ) bekommen?

Zum Glück wird Politik eher selten von Leuten gemacht, die ausschließlich von Äußerlichkeiten ausgehen ;) Ich finde die Bemerkung, gelinde gesagt, daneben!

Ist doch egal, wer die Wahl gewinnt! Die Probleme werden die selben sein und die Werkzeuge auch! Unterschiede kann es nur in der Art der Nutzung geben, viel Spielraum ist da also nicht.
 
wegus schrieb:
Zum Glück wird Politik eher selten von Leuten gemacht, die ausschließlich von Äußerlichkeiten ausgehen ;) Ich finde die Bemerkung, gelinde gesagt, daneben!

Ich bin aber mit ihrer Politik nicht zufrieden, sonst wäre auch dieser Kommentar etwas anders ausgefallen. Vielleicht meine ich damit auch ihre unschönen Vorstellungen die ihr aus dem Kopf heraus wachsen und vielleicht bald auch, wie ihre Frisur, für Aufregung sorgen. Den Weg den die Gedanken gehen werden ist schonmal von der Frisur vorgebahnt, hoffentlich aber nicht die Wirkung (abschreckend planlos und chaotisch). ;)
 
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Die SPD gelten als Totengräber der DDR. Welcher Bundeskanzler bliebt aber in Erinnerung? Eben. Korruption hin oder her, die Brust der CDU ist angeschwollen. Die Luft muss nun raus. Shauen wir besser auf die Frisur denn auf innere Werte. Das tönt zwar nicht sehr emanzipiert, trotzdem sollte das Scherzchen um die Frisur erlaubt sein, geht es doch um den Zopf der Haudegen erster Güte.
 
Herr Chow schrieb:
Der Ort der Philosophie ist der Elfenbeinturm, in dem in Ruhe vor dem Zeitgeist gearbeitet werden kann.
So kann man es auch nennen. Eine etwas euphemistische Beschreibung für Realitätsferne. Dir ist aber schon klar, dass der Begriff des Elfenbeinturms eine negative Konutation hat und genau für diese Realitätsferne steht?
Die Wirkung der Philosophen ist ausgesprochen eingeschränkt.
Allerdings als vermeindlicher Philosoph solltest du ja auf jeden fall gegen Studiengebühren sein. Die schaden derartigen Studiengängen am meisten.
Was die Definiton des Menschen angeht, würde ich eher einer biologischen Definiton folgen.
 
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HALLOECHEN schrieb:
Die SPD gelten als Totengräber der DDR. Welcher Bundeskanzler bliebt aber in Erinnerung? Eben. Korruption hin oder her, die Brust der CDU ist angeschwollen. Die Luft muss nun raus. Shauen wir besser auf die Frisur denn auf innere Werte. Das tönt zwar nicht sehr emanzipiert, trotzdem sollte das Scherzchen um die Frisur erlaubt sein, geht es doch um den Zopf der Haudegen erster Güte.
Die CDU hat sicher nicht die Wiedervereinigung gebracht. Kohl hatte das Glück, dass die Vereinigung in seine Amtszeit gefallen ist. Was man Kohl zugestehen ist muss, ist sein erfolgreiches Engagement für die EU.
 
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Dogio schrieb:
So kann man es auch nennen. Eine etwas euphemistische Beschreibung für Realitätsferne.
Die Realität selbst steht zur Frage; man muß deshalb Abstand nehmen.

Dogio schrieb:
Dir ist aber schon klar, dass der Begriff des Elfenbeinturms eine negative Konutation hat und genau für diese Realitätsferne steht?
Die pejorativen Konnotationen von "Elfenbeinturm" (in bestimmten Gruppen) sind mir bekannt. Kein Grund für mich, auf das Wort zu verzichten.

Dogio schrieb:
Die Wirkung der Philosophen ist ausgesprochen eingeschränkt.
Immer wieder schön diese Behauptungen ohne Begründung. Vertrau' mir halt nicht! ;)

Dogio schrieb:
Allerdings als vermeindlicher Philosoph solltest du ja auf jeden fall gegen Studiengebühren sein. Die schaden derartigen Studiengängen am meisten.
Ich bin ja dagegen; wir haben doch beide im Bafög-Thread darüber diskutiert. (Danke für das "vermeintlich"!)
Dogio schrieb:
Was die Definiton des Menschen angeht, würde ich eher einer biologischen Definiton folgen.
Die sich selbst auf philosophische Gründe stützt. (Begriff des Lebens, der Entwicklung etc.)
 
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