Mindestlohn und das verlangen nach Konsumgütern

Ich glaube das ist so zu verstehen, dass die Geringstverdiener mehreren Jobs gleichzeitig nachgehen müssen, um den Lebensunterhalt der Familie zu bestreiten. Gleichzeitig tappen sie in die Falle, die fehlende Zeit für die Familie/Kinder durch entsprechende Konsumgüter zu kompensieren. Dadurch entsteht eine Art Teufelskreis, den das Zeug muß ja auch bezahlt werden, also noch mehr Arbeiten. Würde ein Job ausreichen, hätten sie genug Zeit und Elan für die Kinder und würden weniger Gefahr laufen, den Konsumterror als Ersatz zu erliegen.

So habe ich das auch verstanden.

Ein Mindestlohn wird deswegen gefordert, das man halt nicht mehreren Jobs nachgehen muss. dadurch hätte man auch mehr Zeit für die Familie und müsste die fehlende Zeit nicht mit Konsum ausgleichen.

ein Effekt, der aber auch bei Gutverdiener nicht selten ist, Mama und Papa arbeiten, während der Junior statt Aufmerksamkeit halt mit materiellen Gütern bedacht wird.

Ich bin, obwohl sonst Marktanhänger, für einen Mindeslohn. Klar werden dann einige Sachen teurer. aber die systematische Aufstockung in vielen Bereichen kann doch nicht Sinn der Sache sein und geht auch zu Lasten der Allgemeinheit.

Und es wird wohl auch niemand umbringen, wenn wer 10 mal im Jahr statt 10€ 15€ bezahlt. Auch bei Sachen wie Gebäudereinigung und Wachdienst kann es nicht das Ziel sein, die Kosten für Unternehmen auf Kosten der Gemeinschaft zu minimieren.

Das den Geringverdiener teilweise bei Konsumgüter an nicht fehlt ist in meinen Augen bekannt. der Mangel bestehet eher u. Bildung und Kultur.

Ursachen lassen sich ja auch in der OECD Studie erkennen. wer in der Familie ohne Bildung aufwächst, nicht in die Kita geht und in der Grundschule nur mittelmäßig betreut wird, hat es halt schwer. Noch schwerer wird es wenn das auch noch die deutsche Sprache zu Hause fehlt.

Möglichst frühe Bildung ist der Schlüssel zu vielen Problemen. dennoch hält man in Deutschland eher daran fest die Folgen entweder zu alimentieren oder mit sehr viel Geld zu lösen.
 
Ich habe auch nicht behauptet, dass es früher besser war. Stattdessen sagte ich, dass ich weiß, wie ich mich heute als Kind verhalten würde...

Es ist aber wohl unbestritten, dass die Konzentrationsfähigkeit usw. durch die vielfältigeren Ablenkungen heutzutage abgenommen hat.
ich habe 3 Kinder und sitze regelmäßig beim Kinderarzt. Die von dir geschilderte Situation mag es geben, habe ich aber da noch nie beobachtet. Dieses "früher war alles besser" kann ich nicht mehr hören :)
 
Der Gerichtsvollzieher kommt schonmal alle 3 Jahre zur erneuten Abnahme der Eidesstattlichen Versicherung. Dabei wird immer nach pfändbaren Gegenständen gesucht und im Protokoll eingetragen.

und weil dein Freund Gerichtsvollzieher ist weisst du jetzt ueber die durchschnittliche Bildschirmdiagonale von LCD Fersehern bei Harz4 Bezieher bescheid :noplan:
 
Es ist aber wohl unbestritten, dass die Konzentrationsfähigkeit usw. durch die vielfältigeren Ablenkungen heutzutage abgenommen hat.
selbst das wage ich zu bezweifeln. Kinder konzentrieren sich nun auch mal wenn sie an der Playstation sitzen. Die schulischen Anforderungen steigen kontinuierlich, die Übertrittsquoten auf weiterführende Schulen steigen auch seit Jahren an :noplan:
 
Argumente grade aus, oder was ist los?

Das ist die Einschätzung dieser Person und die gebe ich wieder. Ob dies in Dein Weltbild passt, musst Du für Dich selbst entscheiden.


und weil dein Freund Gerichtsvollzieher ist weisst du jetzt ueber die durchschnittliche Bildschirmdiagonale von LCD Fersehern bei Harz4 Bezieher bescheid :noplan:
 
Hast du Kinder exbonner?

@all
Also ich muss mal sagen das hier einige ziemlich pauschalisieren und das auf ziemlich abfällige weise. Warum sollten Hartz4 Empfänger alle sich schlechter selbst beschäftigen können oder ein Geltungsproblem wie viele MacUser hier haben?!
Ich meine Hartz4 Empfänger wird man aus den verschiedensten Gründen und all diesen Menschen schlechtes zu unterstellen ist ziemlich daneben. Wir können doch froh sein das es uns so gut geht.



RazerMac
 
selbst das wage ich zu bezweifeln. Kinder konzentrieren sich nun auch mal wenn sie an der Playstation sitzen. Die schulischen Anforderungen steigen kontinuierlich, die Übertrittsquoten auf weiterführende Schulen steigen auch seit Jahren an :noplan:

also im Abendblatt gab es einen Artikel, das die Zahl der Kinder mit Entwicklungsstörungen in Problemviertel deutlich steigt.

das ist sicherlich nicht allein die PS Schuld, aber die Entwicklung war halt deutlich.
 
warum muss man auch Opern oder klassischer Musik folgen?

Das war als Antwort darauf, das so wenige Leute die freien Eintritt zu den entsprechenden Veranstaltungen haben dort auch hingehen.
Es ist halt schwerer klassischer Musik zu folgen als der aktuellen bum-bum-hipp-hopp Musik (das soll jetzt kein Vorurteil sein, ich höre die auch ab und an)
 
Die schulischen Anforderungen steigen kontinuierlich, die Übertrittsquoten auf weiterführende Schulen steigen auch seit Jahren an :noplan:

Ist das tatsächlich so oder ist das einfach ein Eindruck? Wenn man die Leistungen der Schulabgänger teilweise betrachtet kommt man eher auf einen gegenteiligen Schluss - zumal diese Schulabgänger nicht irgendwie nur knapp durchgekommen sind und somit eigentlich die Anforderungen ja eigentlich erfüllt haben müssten.
 
Inwiefern ist das von Interesse?

Niemand wertet hier ab, Du solltest genauer lesen.

Hast du Kinder exbonner?

@all
Also ich muss mal sagen das hier einige ziemlich pauschalisieren und das auf ziemlich abfällige weise. Warum sollten Hartz4 Empfänger alle sich schlechter selbst beschäftigen können oder ein Geltungsproblem wie viele MacUser hier haben?!
Ich meine Hartz4 Empfänger wird man aus den verschiedensten Gründen und all diesen Menschen schlechtes zu unterstellen ist ziemlich daneben. Wir können doch froh sein das es uns so gut geht.



RazerMac
 
Es muss zumindest einen Grund dafür geben, dass manche Fähigkeiten der Schulabgänger massiv nachgelassen haben. Ich meine dabei keine hochmathematischen Überlegungen oder altdeutsche Gedichte. Es fehlt an ganz einfachen Dingen...

Ist das tatsächlich so oder ist das einfach ein Eindruck? Wenn man die Leistungen der Schulabgänger teilweise betrachtet kommt man eher auf einen gegenteiligen Schluss - zumal diese Schulabgänger nicht irgendwie nur knapp durchgekommen sind und somit eigentlich die Anforderungen ja eigentlich erfüllt haben müssten.
 
also im Abendblatt gab es einen Artikel, das die Zahl der Kinder mit Entwicklungsstörungen in Problemviertel deutlich steigt.

das ist sicherlich nicht allein die PS Schuld, aber die Entwicklung war halt deutlich.
vielleicht ist da gar nicht die PS schuld? Vielleicht liegt es einfach daran, dass diesen Kindern keine Perspektiven aufgezeigt werden. Erst vor kurzem gab es eine Doku im TV, wo 4 Hauptschulabsolventen 1 Jahr lang begleitet wurden. Nach Ablauf des Jahres hatte keiner von den vieren eine Ausbildungsstelle -- und das obwohl sie sich (zumindest teilweise) ziemlich bemüht haben.
Natürlich ist es trotzdem einfacher, die Verantwortung für "Entwicklungsstörungen" auf die Medien zu schieben. (Um nicht falsch verstanden zu werden: natürlich gibt es Kinder, die durch Spielkonsolen und Konsorten "verdorben" werden, aber das passiert quer durch alle Bevölkerungsschichten, und nicht bevorzugt beim Prekariat
 
Man setze sich in das Wartezimmer eines beliebigen Kinderarztes und staune. Manche Kinder werden regelrecht hysterisch, wenn das Nintendo DS oder die PSP einkassiert werden...

Bullshit! Ich saß mit meiner Tochter ja schon in einigen Wartezimmern bei Kinderärzten, aber die von dir geschilderte Situation habe ich noch nicht angetroffen. In was für Vierteln gehst du zum Kinderarzt?

Vielleicht hast du das wirklich erlebt, aber ich wette das war auch in deinem Leben einzigartig bis jetzt.

RazerMac
 
1."Wirtschaft" bedeutet eben nicht nur die Reduzierung von Knappheit, sondern auch Knappheitserzeugung durch Erzeugung von Begehrlichkeiten.

Würden wir uns dauerhaft dem Konsum entziehen, bzw keine neuen Begehrlichkeiten in uns wecken lassen, würde unser Wirtschaftssystem wohl nicht funktionieren.

Wir brauchen diesen ständigen Konsum und jener ist grundsätzlich auch nichts Schlechtes.

2. Wir leben nunmal in einer Gesellschaft, in der die "absolute" Armut so gut wie ausgerottet ist und die, welche wir als "arm" bezeichnen, zu den "relativ" Armen gehören.
Hier muss niemand erfrieren/verhungern/verdursten.
Dennoch kann man nicht pauschal behaupten, dass die relative Form der Armut einfacher zu ertragen ist. Der ständige Vergleich mit seinen Mitmenschen führt eben zu Gefühlen wie Minderwertigkeit, welche unter anderem durch Konsum versucht werden zu mindern.
Es ist eben ihre Art und Weise an der Gesellschaft teilzuhaben. Man fühlt sich einfach weniger arm mit nem 50" Plasma oder nem iPhone im Bus...
 
Bullshit! Ich saß mit meiner Tochter ja schon in einigen Wartezimmern bei Kinderärzten, aber die von dir geschilderte Situation habe ich noch nicht angetroffen. In was für Vierteln gehst du zum Kinderarzt?
Interessant - nur weil DU dies noch nicht persönlich erlebt hast, gibt es dies nicht!? So so :)
 
und weil dein Freund Gerichtsvollzieher ist weisst du jetzt ueber die durchschnittliche Bildschirmdiagonale von LCD Fersehern bei Harz4 Bezieher bescheid :noplan:

Natürlich gibt se s keine wiss. Studien über die durchschnittlichen Bildschirmdiagonale in Harz 4 Haushalten, von daher muß ich mich auf die Aussagen der vormals genannten Personen, innerhalb dieser Berufsgruppen verlassen, zumal ich sie ja nicht zum Dogma erhoben habe und du da eine andere Datenlage hast ...
Die Quintessenz lt.:
Aus Sicht von einigen Hartz-4-Empfängern ist eine große Bildschirmdiagonale und der "Versorgungsstand" eines Kindes dasselbe.
Großes TV = Kind versorgt!
Wozu soll man sich um Erziehung kümmern?
Dafür gibts SuperRTL und MTV.
 
Ist das tatsächlich so oder ist das einfach ein Eindruck?
ich habe es nicht wissenschaftlich untersucht, aber wenn ich den Lehrplan meiner Kinder so anschaue: ja, die lernen mehr in kürzerer Zeit. Wahrscheinlich nicht mehr ein breites Allgemeinwissen, dafür aber wirkliches Spezialistenwissen. Und wenn bei einem Kind im zweiten Schuljahr auf einer weiterführenden Schule die zweite Fremdsprache beginnt, dann finde ich das schon knuffig :)
Meine Grosse hat seit der 8. Klasse eine Woche mit 36 Unterrichtsstunden. Wenn ich da jetzt noch Hausaufgaben, Lernen und ausserschulische Lernaktivitäten (Instrument etc.) dazu zähle, kommt die gut auf eine 50 Stunden Woche
 
Interessant - nur weil DU dies noch nicht persönlich erlebt hast, gibt es dies nicht!? So so :)
ich habe weiter oben schon geschrieben dass es das geben mag. Aber so häufig, dass man das in einer Diskussion als Argument bringen kann, ist es sicher nicht
 
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