Gesellschaft "Man spricht Deutsch" [Westerwelle]

@lars munich

In die restliche Diskussion möchte ich mich jetzt gar nicht einmischen. Aber die zusätzlichen 500 Euro (über 600 wenn man die Verwaltungsgebühren mit einrechnet) reißen schon ein riesiges Loch ins BaFög. Klar arbeitet man nebenher, aber ein komplettes Monatsgehalt (an staatlichen Zuschüssen) pro Semester muss man erstmal ausgleichen...

Und ja, ich habe vor meinem Studium eine Ausbildung gemacht und mehrere Jahre gearbeitet. An meiner Einstellung zur Arbeit liegt es in meinen Augen nicht.
 
Ja, aber gibt es denn kein Bafög oder Studentenjobs? Zu meiner Zeit gab es das noch. ;)

zu deiner zeit musste man davon auch bereits studiengebüren finanzieren?? wäre mir neu.


...ein wenig Initiative darf man schon erwarten dürfen.

klar... eigeninitiative. die zeigt sich doch auch... nur eben in der form, dass man studieren geht und sich bemüht die damit einhergehenden akademischen anforderungen zu erfüllen.
 
Studiengebühren sind aber Ländersache.
Auch wenn ich Studentenjobs per se gut und wichtig finde, ist es schwierig mit einem "normalen Studentenjob" zusätzlich zum Lebensunterhalt noch die Studiengebühren zu bestreiten.
Nachdem Bildung in Deutschland der einzige Rohstoff ist, sollte man freie Bildung ermöglichen, sprich: weg mit den Studiengebühren
 
@lars munich

In die restliche Diskussion möchte ich mich jetzt gar nicht einmischen. Aber die zusätzlichen 500 Euro (über 600 wenn man die Verwaltungsgebühren mit einrechnet) reißen schon ein riesiges Loch ins BaFög. Klar arbeitet an nebenher, aber ein komplettes Monatsgehalt (an staatlichen Zuschüssen) muss man erstmal ausgleichen...

Und ja, ich habe vor meinem Studium eine Ausbildung gemacht und mehrere Jahre gearbeitet. An meiner Einstellung zur Arbeit liegt es in meinen auge nicht.

Zustimmung, leider sind nicht unbedingt die Studiengebühren für bessere Rahmenbedingungen genutzt worden.

Einfach ist es sicherlich nicht. Aber gottseidank kann man in D auch studieren, wenn der Vater kein Zahnarzt ist.
 
Studiengebühren sind aber Ländersache.
Auch wenn ich Studentenjobs per se gut und wichtig finde, ist es schwierig mit einem "normalen Studentenjob" zusätzlich zum Lebensunterhalt noch die Studiengebühren zu bestreiten.
Nachdem Bildung in Deutschland der einzige Rohstoff ist, sollte man freie Bildung ermöglichen, sprich: weg mit den Studiengebühren

Studiengebühren müssen nicht unbedingt sein, das sehe ich auch nicht als Voraussetzung. Ggf. dann nur für Langzeitstudenten oder beim Zweitstudium.

Wichtig ist, dass man die Rahmenbedingungen verbessert, z.B. das Verhältnis Prof/Studenten und mehr praxisnahe Studiengänge anbieten.
 
Ich denke, ich muss dir nicht erklären, dass ein Nebenjob das Studium erschwert und verlängert, oder?
Sorry, aber das ist Humbug. Ich sehe keinen kausalen Zusammenhang zwischen Nebenjobs und Studiendauer. Meiner Erfahrung nach ist es häufig sogar so, dass Studierende mit Nebenjobs ihr Studium auch straff und effektiv durchziehen. Das liegt oft an einem höheren Willen, Disziplin, klare Ziele vor Augen. Aber auch das kann nicht pauschal gesagt werden.

Ich selber habe mein erstes Studium in 2/3 der Regelstudienzeit mit einer sehr guten absolviert und nebenbei freiberuflich 40+ Stunden gearbeitet. Damit habe ich mir nicht nur den Lebensunterhalt für die Zeit während des Studiums finanziert, sondern auch die Studiengebühren für den anschließenden berufsbegleitenden Master.

Meine Eltern sind übrigens nicht wohlhabend, ich habe nie einen Cent Bafög oder sonst eine staatliche Unterstützung erhalten.

Eine Unverschämtheit ist nicht, dass wir für unser Studium bezahlen müssen. Unverschämt ist, das diejenigen, die statt zu studieren lieber Arbeiten gehen, über ihre Steuergelder anderen das Studium finanzieren müssen.
 
Obwohl die unfähigen Witzfiguren von FDP und CDU alles dafür tun, dass es immer weniger wollen, weil die Bedingungen (schlechte Bildung für viel Geld) immer schlechter werden.
Alle jammern immer dass das Gesundheitswesen so furchtbar schlecht ist. Alle jammern dass die Bildung so furchtbar schlecht ist.
Was haben beide gemeinsam? Enormen Staatsdirigismus.

Warum wird das, wo der Staat keine Angebots- und/oder Nachfragemengen und Preise vorgibt permanent besser oder zumindest nicht permanent auffallend schlechter?
 
Und Studentenjobs waren zu meiner Zeit mehr als normal und kein Grund, das Studium nicht zu schaffen, oder?
Wobei man fairerweise sagen muss, dass wir nicht gleich exmatrikuliert wurden, wenn es mal ein oder zwei Semester länger dauerte.
Heute fliegt man ja sofort raus wenn man die vorgegebenen Klausuren nicht in der vorgegebenen Zeit schrieb (jedenfalls erzählte man mir das von aktuellen Studenten). Bei uns war diesbezüglich aber noch gar nichts vorgegeben. Nach 12 Jahren Regierungsarbeit der SPD ist eben die Freiheit und Eigenverantwortung wieder mal deutlich geringer.

Zustimmung, leider sind nicht unbedingt die Studiengebühren für bessere Rahmenbedingungen genutzt worden.
Die Bildungsetats der Länder wurden stark gekürzt. Danach wurden Studiengebühren eingeführt um das auszugleichen.
Leider hat man sich verrechnet weil dann plötzlich die Studienzahlen zurück gingen und es wieder an Geld mangelte.
 
...
Ich selber habe mein erstes Studium in 2/3 der Regelstudienzeit mit einer sehr guten absolviert und nebenbei freiberuflich 40+ Stunden gearbeitet. Damit habe ich mir nicht nur den Lebensunterhalt für die Zeit während des Studiums finanziert, sondern auch die Studiengebühren für den anschließenden berufsbegleitenden Master....

:D Ha ha ha!
Da hast Du eine super Studienzeit verbracht, Du arme Sau!

Bei mir war das so:
1. Aufstehen gegen 10:00 Uhr morgens
2. 2 Stunden Frühstücken mit Zeitunglesen und Freundin
3. Gegen 12:00 Uhr ins Körbchen mit ihr für ein bisschen 'Morgensport'
4. Dann wurde es immer etwas hektisch, denn die letzte Essensausgabe in der Mensa war Punkt 14:00 Uhr
5. Bis 16:00 Uhr Mensa und Cafetería im Kreis von Kumpels, Geschichten erzählend bis der Hausmeister uns mit einem Tritt in den Hintern hinauswarf
6. 'Mittagsschlaf'
7. Ab 19:00 Uhr 'richtigen' Sport
8. Ab 23:00 Uhr und nach dem gemeinsam gekochten Abendessen mit Freunden ... Kneipe bis in die Puppen

Vor den Klausuren gabs halt ein bisschen Stress, aber nach 13 Semestern war auch diese wunderschöne, niemals wiederkehrende, beste aller Zeiten, leider vorbei .... :heul:
 
Tja Barry, das sei Dir ja alles gegönnt gewesen. Wenn Du das noch nebenbei irgendwie finanzieren konntest, passt es doch.

Wobei man fairerweise sagen muss, dass wir nicht gleich exmatrikuliert wurden, wenn es mal ein oder zwei Semester länger dauerte.
Heute fliegt man ja sofort raus wenn man die vorgegebenen Klausuren nicht in der vorgegebenen Zeit schrieb (jedenfalls erzählte man mir das von aktuellen Studenten). Bei uns war diesbezüglich aber noch gar nichts vorgegeben. Nach 12 Jahren Regierungsarbeit der SPD ist eben die Freiheit und Eigenverantwortung wieder mal deutlich geringer.

Das ist sicherlich richtig. Was ich so höre, trifft es da. Wir konnten uns unseren Stundenplan und weitestgehend die Kurse, zumindest bei den Geisteswissenschaften, aussuchen. Heute scheint alles verschult im Stile einer FH zu sein. Na ja, mal wieder typisch, wenn eine Institution meint, besser als das Individuum organisieren zu können.
 
Sorry, aber das ist Humbug. Ich sehe keinen kausalen Zusammenhang zwischen Nebenjobs und Studiendauer. Meiner Erfahrung nach ist es häufig sogar so, dass Studierende mit Nebenjobs ihr Studium auch straff und effektiv durchziehen. Das liegt oft an einem höheren Willen, Disziplin, klare Ziele vor Augen. Aber auch das kann nicht pauschal gesagt werden.

Natürlich gibt es Studenten, die auch ohne Nebenjob ihr Studium nicht ordentlich hinbekommen, aber bei gleicher Motivation hat der Student ohne Nebenjob einen wahnsinnigen – und extrem unfairen – Vorteil.

Ich sehe das doch in meinem eigenen Studium – ich wurde sogar bei meiner Vordiplomspräsentation gefragt, ob ich denn nicht nebenbei arbeiten müsse.



Ich selber habe mein erstes Studium in 2/3 der Regelstudienzeit mit einer sehr guten absolviert und nebenbei freiberuflich 40+ Stunden gearbeitet. Damit habe ich mir nicht nur den Lebensunterhalt für die Zeit während des Studiums finanziert, sondern auch die Studiengebühren für den anschließenden berufsbegleitenden Master.

Dann bist du eine Ausnahme, Glückwunsch!

Eine Unverschämtheit ist nicht, dass wir für unser Studium bezahlen müssen. Unverschämt ist, das diejenigen, die statt zu studieren lieber Arbeiten gehen, über ihre Steuergelder anderen das Studium finanzieren müssen.

Es geht doch nicht darum, ob Studiengebühren unverschämt sind – sondern darum, ob sie sinnvoll sind. Und bei einem Akademikermangel kann eine Maßnahme die das Studium offensichtlich erschwert, bzw. nachgewiesen abschreckend wirkt nicht sinnvoll sein. (abgesehen von der sozialen Ungerechtigkeit… )
Außerdem hat deine Argumentation einen großen Fehler, denn der durchschnittliche Student zahlt in seinem Leben nach dem Studium mehr Steuern als der Rest der Bevölkerung – somit finanziert man mit seinen eigenen überdurchschnittlichen Steuerzahlungen sein Studium selber… nur eben nachträglich.
 
Außerdem hat deine Argumentation einen großen Fehler, denn der durchschnittliche Student zahlt in seinem Leben nach dem Studium mehr Steuern als der Rest der Bevölkerung – somit finanziert man mit seinen eigenen überdurchschnittlichen Steuerzahlungen sein Studium selber… nur eben nachträglich.
Der durchschnittliche Student zahlt also irgendwann mal überdurchschnittliche Steuern, richtig?
Darf man fragen wieviel Steuern und Sozialabgaben du schon im Laufe deines Lebens bezahlt hast, dass du solche Thesen aufstellst?
Das wäre ja das selbstfinanzierende Bildungssystem schlechthin - genauso wie die Thesen der Selbstfinanzierung, das von div. Parteien vertreten wird...nur hat das System bisher noch nie funktioniert.
 
Und bei einem Akademikermangel kann eine Maßnahme die das Studium offensichtlich erschwert, bzw. nachgewiesen abschreckend wirkt nicht sinnvoll sein.
Der Akademikermangel könnte problemlos aus dem Ausland bedient werden, wenn die BRD ein entsprechendes Klima schaffen würde.
 
Der durchschnittliche Student zahlt also irgendwann mal überdurchschnittliche Steuern, richtig?

Ausgehend natürlich davon, dass der zu (versteuernde) durchschnittliche Gehaltsvorteil von Akademikern/Studierten die Steuereinnahmen überkompensiert, die durch den früheren Berufseinstieg von Nichtakademikern entstehen.

OB das so ist kann ich nicht sagen. Hat da jemand vielleicht eine Studie zu? Würde mich nämlich auch mal sehr interessieren.

dann bräuchten wir auch kein Geld für Bildung ausgeben ;)
Aufklärung adé, lassen wir einfach andere für uns denken - am Besten noch mit anderer Staatsbürgerschaft:p:freu:
 
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