Nö, Schaben im Essen sind Hauptproteinquelle und der Rest ist Sättigungsbeilage.
Aus Sicht vieler NSA-Angestellten ist das ganz bestimmt der Fall.
War doch sogar in den Schulungsfolien, die Snowden veröffentlicht hat, nachzulesen. Da haben sie sich über Konsumenten lustig gemacht, die mit gemütlichen Produkten in ihre Datenhalde gezogen werden.
https://netzpolitik.org/2013/wer-haette-1984-geahnt-dass-dies-big-brother-ist-und-dass-die-zombies-zahlende-kunden-sein-wuerden/
Statt diese Entwicklung aufzuhalten, haben die Menschen die Resultate aber geschluckt und sind eben genau diese braven Zombies, über die sich die NSA früher lustig gemacht haben.
Was das 'Produkt' Apple angeht, möchte ich persönlich aber nicht so weit gehen, dass alles nur Mist wäre. Da war ich auch mit meinem Kumpel einig. Uns stören Entwicklungen, die von einem einstig positiven Potential nicht weiter entfernt sein könnten. Das ist aber nur ein Aspekt. Apple hat immer noch vieles zu bieten. Und, ja, leider im Hinblick auf etliche Nachteile nur nohc als Sättigungsbeilage.
Aber seit Jahren läuft das OS in den jeweilis auspatchten Versionen immer sehr gut auf der Konfektions-Hardware. Vor allem wenn man einige Schrott-Versionen mal überspringt und die jährliche Hochwasserphase der Beta-Test-Fan-Gemeinde überlässt.
Es gibt da aber eben auch beständig sehr positive Aspekte. So, wie es auch eine Liste von Problemen gibt, die seit Jahren mitgeschleppt und nicht gepatcht werden. Statt dessen wird jedes Jahr ein neues Spektakel aufgezogen, dass das Consumer-Herz zwar höher schlagen lässt, aber in der differenzierten Betrachtung des Gesamtproduktes auch den Schiffbruch Apples hinsichtlich bedeutender Aspekte verdeutlichen kann.
Apple hat vieles immer sehr gut und richtig gemacht. Ist immer noch so. Nur die haben auch eine Richtung eingeschlagen, die den klassischen Mac-User irritieren muss und hinsichtlich der Probleme, die Snowden und Co aufgedeckt haben, sogar katastrophpal ausfällt. Immer schnellere Hardware, zusammenhängende Gadget-Architekturen mit Astroturf-Job-Routinen und der Design-Wettlauf täuschen da leider immer wieder drüber weg. Über Software-Makel wie über gesellschaftsrelevante Geschäftspolitik.
Hinsichtlich der Whistleblower (und das ist doch ein enorm ernstes Problem) reden wir nichtmal von Verschwörungstheorien, sondern von knallharten Verbrechen, an denen sich Apple (sich unter die US-Gesetzgebung beugend) seit Jahren mitbeteiligt. Wenn ich aktuell dann lese, das BSI warnt vor dem 'bösen russischen Kaperski' krieg ich doch den Lachkrampf. Die lassen sich auch noch erwischen, dass die Warnung nichtmal technisch verknirscht wurde:
https://www.computerbase.de/2022-08/bsi-warnung-vor-kaspersky-weniger-technisch-sondern-politisch-begruendet/
Mit den gleichen Ansprüchen wären Apple-Produkte und jedes US-Produkt hier längst verboten. Der NSA-Skandal hat ja nicht aufgehört, nur weil man es allgemein wegignoriert. Und was Apple da technisch seit einigen Jahren mitliefert, beruhigt einen ja nicht gerade. So Kritik wie von Jeffrey Paul kommt nicht aus dem Nichts und wäre bedeutsam (zumindest in einer Gesellschaft, die sich nicht tot-konsumiert hätte).
https://sneak.berlin/20201112/your-computer-isnt-yours/
Orwell ist ein Schiss dagegen, was heute Menschen in den westlichen Gesellschaften längst verinnerlicht haben, indem sie sich nahezu kaputtkonsumieren (und die Klauseln, die sie damit u.a. mit der Aufgabe ihrer Persönlichkeitssphäre, ihrer Eigentumsrechte usw. eingehen, nicht nur abnicken, sondern für den vermeintlich ungetrübten Konsumgenuss psychologisch auch affendolle finden. Ist das schon Stockholm-Syndrom in Consumer-Variante?).
Da kann man sich lange drüber auseinandersetzen, wie abgerichtet der Konsument von heute längst ist, ohne dass er es jemals zugeben würde oder dürfte. Denn dann wäre ja Hallas in der Bude. Aber auch diesbezüglich macht Apple einen klasse Job. Nur nicht
für die Menschen. Von der Sicherheits-Architektur der Apple-Chips bis zur Geschäftspolitik hat sich aber vieles radikal gegen den Menschen gewendet.
Aber man muss es wohl anerkennen, dass das kein Diskussionspunkt mehr ist. Die meisten haben es geschluckt. Andere schauen sich nach Alternativen um oder doktern in ihren Möglichkeiten rum, um noch die Vorteile des Apple-Systems für sich nutzbar zu machen. Beides ist nicht ganz leicht.