Ich weiß noch, wie man sich vor zehn+ Jahren darüber lustig machte, wenn man mal äußerte, dass 'Intel' irgendwann GPUs in ihre CPUs integrieren würde und die sogar zunehmend Leistung brächten. Damals gab es die ersten ernst zu nehmenden Consumer-Gamer-Notebooks u.a. von Dell. Fette Brocken. Aber die Entwicklung deutete bereits darauf hin, dass es u.a. mit der Realisierung zunehmend schneller ginge. 'Niiiiiemals', bekam man dann aber zu hören... Abwärme, nötige Größe, war dann von ganz Schlauen zu hören. Tja, demnächst kommt dann mal Skylake mit Multi-4K-Betrieb, und integrierte GPUs sind im Desktopbereich längst alltäglich, lassen längst die Leistungsfähigkeit damalig dezidierter GPUs hinter sich. Mini-Computer in nahezu USB-Stick-Format sind ebenfalls längst Alltag (von der Leistungsfähigkeit guter Smartphones und Tablets mal abgesehen).
Insofern finde ich den Thread hier aktuell sehr interessant. Erst wird getüftelt. Später wird was draus. Externe GPU-Lösungen sehe ich da für die Zukunft durchaus im Rahmen der (zukünftigen) Normalität.
Im letzten Jahr hab ich das zuletzt bei einer Firma in Frankfurt gesehen. Die hatten sich unterschiedliche Lösungen selber zusammengefrickelt. Da ging es vornehmlich um die Unterstützung von Multi-Display-Umgebungen (wie MacMutsch oben mal eindrucksvoll demonstriert hat) und um Berechnungsbeschleunigung. Das Anforderungsprofil war absolut nachvollziehbar. Ein herkömmliches Notebook sollte mal eben den notwendigen Leistungsschub erhalten, ohne dass der Mitarbeiter an einen anderen Computer wechseln müsste. Mir wurde nachvollziehbar erklärt, dass solche Lösungen sowieso noch deutlich günstiger und vor allem auch flexibler seien, als zusätzlich Macpros hinzustellen. Ich hatte da leider keine Zeit, weiter nachzuhaken. Ich bekam lediglich mit, dass die eGPUs sowohl stationär in zwei Multi-Monitor-Umgebungen genutzt wurden wie auch bedarfsgerecht rumwanderten. Ein Techi dort meinte, dass er Kollegen kenne, die in anderen Firmen ähnliche Kisten zur höchsten Zufriedenheit der Mitarbeiter installiert hätten. Also auch im professionellen Rahmen ist das alles längst angekommen, auch wenn es da sehr auf die Experimentierfreudigkeit der Techs ankommt.
Letztlich wird natürlich eine Preisleistungsfrage draus. Allein für einen Einstands-Gamer-PC z.B. mit einer GTX 960 zahlt man heute um die 1.000,- Euro. Die Karte selber kostet ca. 220,- Euro. Wenn man inkl. allen Drumherums bei der eGPU-Lösung bei etwa 400,- ankommt, wirds schon interessant, wenn man ansonsten ein leistungsfähiges Macbook verwendet. Dann hätte man das alles, könnte nach Bedarf neue Karten einsetzen (genau so, wie man auch mal so ein Macbook gegen ein aktuelles wieder austauscht), nur dass man nicht noch zusätzlich einen Win-PC up-to-date halten müsste. Aber so eine eGPU bietet vor allem auch noch andere Produktiv-Szenarien jenseits der Zockerei, wie oben schon wiederholt erwähnt wurde, und die finde ich schon wirklich einen Blick wert.