Aluminium, gerade wenn es eloxiert ist, neigt beim Biegen zum Verspröden. Ist das gleiche, wenn man eine Büroklammer immer hin und her biegt, sie versprödet und bricht letztendlich.
Rein technisch hat das mit der Verspannung des Gitters zu tun, bei jedem Biegen stauen sich Fehlstellen im Gitter auf. Ein Gitter mit Fehlstellen hat eine steifere Struktur und kann weniger plastische Verformungen wegstecken. Irgendwann sind die Fehlstellen so aufgestaut, daß keine neuen mehr untergebracht werden können, dann reißt die Struktur, das Gitter bricht.
Ich will mit diesem kleinen, stark vereinfachten Exkurs andeuten, daß einmal biegen immer drin ist (sonst wäre der Deckel ja nicht so schön geformt wenn er neu ist) das zweite mal geht augenscheinlich auch noch. Beim Dritten mal kommt es schlichtweg auf einen Versuch drauf an.
Das doofe ist, daß genau in dem Bereich in dem man gern biegen möchte, also da wo der Knick ist, die Struktur schon verfestigt ist. Also wird man beim Biegen eher das Material daneben verbiegen. Man muss ein bischen vorsichtig sein und sich geeignete Unterlagen parat legen um den Knick sauber heraus zu biegen.
Im Endeffekt würde ich es auf jedenfall versuchen, was hat man zu verlieren?
So wie es ist, ist es nicht mehr zu gebrauchen, also abbauen, genau schauen, wie man es am besten biegen könnte, eventuell aus Holz oder sowas eine Negativform basteln und dann wohl dosiert zurück biegen.
Du wirst auf jeden Fall Risse im Eloxal bekommen, die Oberfläche erscheint damit im Biegebereich rissig. Ist aber nicht weiter schlimm, denn Alu "heilt sich selbst". Alu bildet nach verletzen der Oberfläche eine Oxidschicht, die sie vor weiterer Korrosion schützt.
Im schlimmeren Fall bekommst Du durchgehende Risse in den Randbereich, im schlimmsten Fall bricht die Ecke weg.
In allen Fällen kostet es nichts und die Ecke schabt nicht mehr auf der gegenüber liegenden Fläche.
Neuen Ersatz kannste dann also immer noch besorgen.
Den Tip mit dem Erwärmen lassen wir mal beiseite, denn das Erwärmen um es warm zu biegen ist 1. eine stattliche Temperatur und 2. wird es Dir die gesamte Oberfläche versauen.
Eine Alternative wäre das "Weichglühen", was zur Rückbildung der oben genannten Fehlstellen führen würde und das Material damit wieder leicht biegbar macht. Ich denke auch hier wird man mit angelaufener Oberfläche rechnen müssen.
Der Aufwand beider Methoden ist enorm und mit Hausmittelchen nicht kontrollierbar zu realisieren.
Wiki: "Durch Kaltverformen entstandene Spannungen können durch Weichglühen (bis 250 °C) beseitigt werden. Auch Duraluminium wird dadurch vorübergehend verformbar."
Wenn Du es fachmämmisch ausgeführt haben willst, gib den Deckel einem Spengler, der weiß genau wie man Bleche biegt, sollte sich aber mit Alu auskennen.
Will man das Weichglühen in Anspruch nehmen, könnte man hinterher neu eloxieren lassen, hätte den Charme der eigenen Farbgebung, ich halte alle letztgenannten Hinweise allerdings für komplett überzogen
Viel Glück bei der Demontage und dem zurückbiegen !