Als ein aktives Mitglied der Computercommunity seit 1978 (ITT, Apple II-Clone), muss ich sagen dass die Ursachen für den hohen Marktanteil von Windows etwas komplexer sind und rein gar nichts mit Liebe oder Abneigung zu einem Betriebssystem zu tun haben.
Das es Microsoft überhaupt als Betriebssystemhersteller gibt, hat z.B. damit zu tun das Gary Kidell, der Chef von Digital Research segeln war, und seine Mitarbeiter und Anwälte das Non Disclosure Agreement, weleches IBM auf der Suche nach einem Betriebssystem vorgelegt hatten, in kompletter Fehleinschätzung der Möglichkeiten nicht unterschrieben haben. Daraufhin gingen sie zu einer Bude namens Microsoft, deren Chef Bill Gates hatte zwar nichts aber unterschrieb sofort und wusste wo er sich das gesuchte "holen" konnte.
Ein weiterer spannender Punkt war später die Entwicklung einer graphischen Benutzeroberfläche und Maus durch einen Thinktank eines Kopiererherstellers, die Steve Jobs gegen Übereignung von Appleaktien einen Blick darauf werfen ließen. Daraufhin stoppte Jobs die aktuelle Computerentwicklung und brachte die Lisa und später den Macintosh auf den Markt.
Bill Gates lies sich durch diese Geräte "inspirieren" und entwicklete mit und für seinen Partner IBM dann OS/2, um dann mitt ein der Entwicklung auf ein eigenes Pferd umzusatteln und Windows auf den Markt zu bringen. Dies war ursprünglich ein Runtime System für Excel. Erst mit der Version 3.0 konnte man es als eigenständiges System erwerben.
Das war dann 1990, und somit 7 Jahre nach der Lisa und 6 Jahre nach dem Macintosh.
Der grosse Vorteil von Windowsrechner war jedoch der Preis. Eine Lisa kostete mehr als 20.000 DM (soviel wie eine nackte Mercedes E-Klasse), der Macinstosh fast 10.000 DM und ein Windowsrechner lag damals bei 3.000 DM. So ging es in den Folgejahren weiter, die Applerechner waren immer spürbar teurer als die Windowsrechner, aber objektiv gesehen hatten beide Systeme Vorteile und Nachteile.
Dann ging irgendwann die Post ab, und jeder Haushalt kaufte Computer für das Arbeitszimmer, Kinderzimmer oder sogar Wohnzimmer. In diesem Consumerbereich zählte bei 99% der Käufer vor allem eins-> der Preis. In den Büros startete der Siegeszug zwar früher, aber da ging es um Textverarbeitung (statt Schreibmaschine) Tabellenkalkulationen und Datenbanken. Das war die Domäne der Windowswelt. Die Applerechner wurden bei den Kreativen eingesetzt, bei den Designern und Werbschaffenden.
Und so kam es, dass sowohl im Privatbereich, als auch im Businessbereich sich die Windowsrechner durchsetzten, ein Apple war nicht einmal eine überlegenswerte Alternative.
Erst mit der Rückkehr von Steve Jobs zum defacto insolventen Unternehmen Apple änderte sich das. Durch massnahmen wie Microsoft Office für den Mac, toll designeten Produkten wie Imac und Macbook, attraktiveren Preisgestaltung und schliesslich der grösste Kraftakt, die Umstellung von Power-PC Prozessoren auf die deutlich leistungsfähigeren Intel X86 hat die Applecomputer überhaupt erst für viele Käufer interessant gemacht.
Heutzutage sind es tolle Computer, die die einzige echte Alternative zur Monokultur Windows darstellen.
Seit dankbar dass es sie gibt, anstatt sich infantil über die Preisgestaltung aufzuregen.
Wettbewerb belebt das Geschäft, ohne Windows wären die Apple noch teurer und ohne Apple wären die Windowsrechner noch schlechter.
P.S. Als Nutzer der aktiv Windows 2.x Runtime, 3, 3.11, 95, 98, ME, 2000, NT, XP, Vista, 7, 8, 8.1 und 10 nutzt oder genutzt hat, trieb mich vor allem diese massiven unnötigen Veränderungen in der Bedienung in den Wahnsinn. Die Umstellung vom Desktop zu den Kacheln und die Position und Erreichbarkeit der Systemsteuerung haben mich 2012 endgültig dazu bewogen keine weitere private Lebenszeit mehr mit diesem Murks zu verbringen. Für mich war es die beste (Computer)Entscheidung meines Lebens. Wenn ich Gamer wäre, hätte ich mich jedoch anders entschieden.