Ein Jahr später und es ist noch immer zum Mäusemelken. Im Bugtracker der Document Foundation gibt es zur zähen Performance der UI von LibreOffice unter macOS mittlerweile mehrere Bugreports, allerdings werden diese regelmäßig hin- und hergeschoben, geschlossen weil doppelt, geschlossen weil nicht reproduzierbar, oder einfach liegen gelassen und geschlossen weil zu alt. Ich konnte immerhin herausfinden, dass die Performance unter macOS eigentlich schon immer katastrophal schlecht war und dass es niemanden wirklich interessiert.
Zum Einjährigen meines Threads hier hab ich ein neues Video gemacht und vergleiche diesmal LibreOffice 6.1.3 (Calc) mit Microsoft Office 2019 (Excel) unter macOS Mojave (10.14.1) auf einem 27" iMac 5k. Als Grundlage dienen zwei leere Tabellendokumente bei denen lediglich als Scroll-Referenz vier Zellen mit Werten gefüllt sind (C50, C100, C150 und C200). Im Video ist gut zu sehen wie unfassbar lahm die UI von LibreOffice verglichen mit Excel ist. Man beachte vor allem den Moment in dem ich klicke (Mauszeiger wird eingekreist) und den Moment in dem LibreOffice sich entscheidet zu scrollen und den neuen Inhalt anzuzeigen.
Dazu sollte ich noch erwähnen, dass Excel nur dann ruckelt, wenn QuickTime Screen Recording läuft. Im Normalbetrieb und ohne Bildschirmaufnahme ist Excel perfekt flüssig, LibreOffice allerdings genauso lahm wie im Video zu sehen ist. Es ist so schlimm geworden, dass ich beispielsweise mit Draw überhaupt nicht mehr arbeiten kann und mit Calc und Writer wirklich nur wenn es sich überhaupt nicht vermeiden lässt.
Und nochmal, weil ich weiß dass wieder die (berechtigten) Hinweise kommen: es liegt nicht an meinem Profil, nicht an Java, nicht an Antiviren-Tools (die nicht installiert sind), nicht an 10.14 (trat auch schon mit 10.8 und 10.9 und 10.10 und 10.11 und 10.12 und 10.13 auf), nicht an der Version von LibreOffice (tritt seit 4.x auf) und auch nicht an irgendwelchen Tuning-Verschlimmbesserungstools. Es lieg schlicht und ergreifend daran, dass LibreOffice auch sechs Jahre nach Einführung der hochauflösenden Retina-Displays nicht in der Lage ist damit umzugehen und der Nischenmarkt Apple schlichtweg niemanden interessiert.