Kunden immer anspruchsloser?

Um noch einmal auf Pizza-Flyer zurück zu kommen:
Wenn ein Flyer vor Fehlern strotzt,
die abgebildeten Produkte aussehen als hätten sie
30 Tage im feuchten Keller verbracht,
oder den Look eines Tellers bunter Knete haben,
erweckt er bei mir den Eindruck, dass es dem Hersteller
der feinen Köstlichkeiten nichts ausmacht, auch mal eine Maus
oder Zigarettenstummel mit zu verbacken ... :sick:

Nur wie macht man es den eifrig Sparenden klar?
Ganz klar: dazu habe ich keine Lust :)
 
Leider kenne ich das aus eigener Erfahrung, ich arbeite bei einer Zeitung und gestalte dort die Anzeigen. Wir machen aber auch Flyer, Visitenkarten etc. Die Kunden setzen leider nicht mehr auf Qualität sondern nur auf den Preis. Da wir auch die Werbung verteilen, sagen viele Kunden das wir zu teuer sind. Aber andere Anbieter sind viel günstiger, die Werbung wird nicht richtig verteilt.
 
Ja ich sehe das auch seit längerem bei unserem lokalen Käseblättchen, die sparen sich sogar den Einsatz eines Rechtschreib-Korrekturprogramms. Auch bei den Überschriften.
Letztens musste ich tatsächlich was von "Baywach" in 30 Punkt lesen...
Es ist echt grausam.
 
Früher verlangten die Kunden 1A-Qualität für umsonst, heute wollen sie nur noch umsonst. Was ist passiert? kopfkratz
 
netternachbar schrieb:
Leider kenne ich das aus eigener Erfahrung, ich arbeite bei einer Zeitung und gestalte dort die Anzeigen. Wir machen aber auch Flyer, Visitenkarten etc. Die Kunden setzen leider nicht mehr auf Qualität sondern nur auf den Preis. Da wir auch die Werbung verteilen, sagen viele Kunden das wir zu teuer sind. Aber andere Anbieter sind viel günstiger, die Werbung wird nicht richtig verteilt.
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Jo, das isses doch - jeder kann sich an zwei Fingern ausrechnen, dass nicht viel dabei rauskommen kann und die Werbung irgendwo im Wald verschimmelt. Die kommt dann halt gar nit an, aber Hauptsache, nen Hunderter gespart. Super.

Hab letztens mal wieder ein Depot gefunden, dezente 30-40 kg Wochenblättchen charmant in einer Ecke irgendwo im Wald angerichtet und mit Zweigen garniert. Hat sich bestimmt gelohnt, den Anbieter zu wählen, der die Hälfte nimmt und nur die Hälfte für’s Austragen bezahlt. Ganz großes Kino.
 
webmonsterle schrieb:
Ja ich sehe das auch seit längerem bei unserem lokalen Käseblättchen, die sparen sich sogar den Einsatz eines Rechtschreib-Korrekturprogramms. Auch bei den Überschriften.
Letztens musste ich tatsächlich was von "Baywach" in 30 Punkt lesen...
Es ist echt grausam.
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Ja, das fällt keinem mehr auf. Unser örtliches Blättchen verschludert auch immer mehr, mittlerweile werden grammatikalische Fehler verbrochen, die einem dreijährigen die Augen tränen lassen würden. In jeder zweiten Ausgabe hören Artikel auf der Titelseite mitten im Satz auf - geil, oder? Hat wohl nicht mehr in die Spalte gepasst, macht ja nix. :rolleyes:

Aber nun Stilblüten aus dem ehemaligen Tempel der Rechtschreibung von Tageschau.de:

„Interl ist der größte Chiphersteller der Welt.”

„Die US Border Patrol, die Grenzorgane der USA, versuchen, Mexikaner musikalisch abzuschrecken. Über eine private Werbe-Agentur ließen die Behörden an Radiostationen CDs verteilt.”

„Jedes Jahr versuchen viele Mexikaner, die Grenze zur USA zu überwinden.”

Usw. usf. Heute habe ich mich noch nicht getraut, nachzuschauen. :eek:
 
Und wie kann man das ändern/abstellen? Wie bringt man Werbende dazu,
sich Geschmack zuzulegen und nicht grad an der Werbung zu sparen?
 
kemor schrieb:
Und wie kann man das ändern/abstellen? Wie bringt man Werbende dazu,
sich Geschmack zuzulegen und nicht grad an der Werbung zu sparen?
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In dem sie sich von leuten helfen/beraten lassen die ne ahnung davon haben.

Meiner meinung nach, sollte aich auch ein kleiner betrieb, sich eine "marketingstrategie" zulegen.

Das muss ja nicht gleich was großartiges sein, wie plakate oder TV-Spots,
aber ganz ohne Plan, hauptsache billig, geht in meinen augen gar nicht.
 
kemor schrieb:
Und wie kann man das ändern/abstellen? Wie bringt man Werbende dazu,
sich Geschmack zuzulegen und nicht grad an der Werbung zu sparen?
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dazu müsste man ihm anhand eines beispiels beweisen, dass gute und vermeintlich teure Werbung 500'000'000% mehr umsatz und somit gewinn bringt, was aber noch schwierig zu bewerkstelligen ist :crack:
 
dazu müsste man ihm anhand eines beispiels beweisen, dass gute und vermeintlich teure Werbung 500'000'000% mehr umsatz und somit gewinn bringt, was aber noch schwierig zu bewerkstelligen ist
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Ja, das denke ich mal auch.

In dem sie sich von leuten helfen/beraten lassen die ne ahnung davon haben.
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Die, die sich eh schon beraten lassen wollen, sind wohl nicht das
Problem, oder?

Also, weitere Ideen? :)
 
Lösung:

Ein anständiger anbieter von Flyern etc.
sollte einfach die Beratung in den Service mit einbinden.
 
Kommt nun aber wohl auf die Definition von "anständig"
und auch von "gut" usw. an, oder? ;)
 
achwassolls schrieb:
dazu müsste man ihm anhand eines beispiels beweisen, dass gute und vermeintlich teure Werbung 500'000'000% mehr umsatz und somit gewinn bringt, was aber noch schwierig zu bewerkstelligen ist :crack:
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Das wird schwer sein, schließlich ist die Effektivität von Werbung meist nicht direkt messbar, es sei denn man bezieht sich auf Rücklaufquoten von Mailings etc.

Was vielleicht leichter zu vermitteln ist, dass ziellose Billig-Werbung im besten Fall nicht schadet, aber kaum zu den Umsätzen beiträgt und klar machen, dass Werbung nur innerhalb eines durchdachten Gesamtkonzeptes Sinn ergibt. Ansonsten kann man sich mit der Kohle lieber Zigarren anzünden, das wäre sinnvoller.

Ich konnte so schon einige Leute überzeugen und andere eben nicht. Die habe ich dann aber auch an den Klaus ihrer Wahl verwiesen, um ihren Auftritt elegant nach allen Regeln der Kunst formvollendet zu ruinieren.
 
Ich persönlich fühle mich von miserabler/penentranter/schlechter/lästiger Werbung eher abgestossen.

Ob allerdings mein Empfinden mit den Grundsätzen des guten Geschmacks etc. des Druckgewerbes in Einklang steht, kann ich nichtbeurteilen.

Gigantisch kommen solche Dinger, auf denen der Ersteller ausprobiert, wieviele Schriften sein PC hat und dann noch mit und ohne Serifen ganz bunt gemischt...
Lesen können das nur ausgefuchste Sparfuzzis, die dahinter eine Masche sehen, den "Geheimtip" für den Einkauf ja nicht so zu schreiben, dass ihn jeder Depp lesen kann...
So spricht so etwas oft Leute (bildungsferne, arbeitslose Schichten?) an, die Zeit haben, so ein Dreckwerk... äh Druckwerk zu übersetzen, Rechtschreibfehler stören nicht, ist oft besser als das eigene Deutsch...
 
ich schließe mich heaDrOOMx meinung an

wenn ich ne werbung im briefkasten habe, die schon auf den ersten blick beschiss... äh bescheiden ist, da werfe ich keinen zweiten blick drauf, sondern werfe sie in die tonne.

dann werde ich auch ganz sicher net in des geschäft gehen, und dort kaufen.
Ich gehe allerhöchstens dort hin um sie drauf aufmerksam zu machen, das sie mit ihrer werbung ein blatt papier vergewaltigt haben, und mit ihrer sprache die deutsche rechtschreibung förmlich masakriert haben.
(wär ne nette story für einen film :D)
 
Vertut Euch da in Eurer Meinung nicht.

Oftmals sind die von Euch als schlecht deklarierte Flyer und Co. das
Ergebnis langer Recherchen und Studien beim Endkunden. Ganz im
Ernst, habt Ihr Euch schon mal gefragt, warum "billig" Dinge auch
billig aussehen und mit bilig aussehender Werbung verramscht werden?
:D

Der Konsument will oftmals genau das: es muß billig aussehen und
ebenso beworben werden, damit er auch das Gefühl hat, daß es
billig ist ...

Dem Grafiker ist es doch egal, ob die Billig-Zigaretten billig aussehen
und dem Drucker ist es schon mal überhaupt egal, was er auf die Ver-
packung druckt. Allerdings ist es dem Endkunden nicht egal, was er
für ein Gefühl hat. Zumal der Kunde, der auf den Preis schaut, erst
mal gar keine Bock drauf hat, TEURE Werbung mit zu finanzieren!
Also muß die "Werbung" nur als Hinweis-Ramsch-Blatt daherkommen,
damit der potenzielle Kunde angesprochen fühlt. Schreckt Euch die
Werbung ab, zählt Ihr nicht zur angestrebten Kundschaft (Glück gehabt!).

Ebenso müssen hochwertige Dinge eben hochwertig aussehen und
beworben werden. Hier will der Kunde neben dem Produkt ein Image
mitkaufen und erwartet auch, daß er das mitbezahlt kann er sich auch
leisten udn will er sich leisten!

Komplizierter ist allerdings Werbung künstlich billig und "schlecht" aus-
sehen zu lassen! :cool:
 
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