Kritik an umfangreicher Geodaten-Speicherung des iPhones....

Aber wieso dass alle Newsseiten als so große Neuigkeit verkünden verstehe ich irgendwie nicht.

Also ich kann die Aufregung nur sehr bedingt nachvollziehen:

finde ich jetzt nicht sooo tragisch.

Ok, bin ich der einzige hier der das cool findet?

Es ist natürlich schwer, gegen einen Missstand vorzugehen, wenn es niemanden stört. Es ist halt so: schon der Umstand, dass Apple Bewegungsdaten erhebt, anonymisiert und sie Dritten zu unbestimmten Zwecken zur Verfügung stellt, ist problematisch. Dass nun die Daten aber offenbar alles andere als anonymisiert in einer Datenbank zugreifbar sind, lässt das ganze in einem anderen Licht erscheinen. Spätestens jetzt wird es Zeit, Apple's Datensammelwut einen Riegel vorzuschieben, und den Grund dafür hat diese unverschlüsselte Datenbank geliefert.

Klar kann jedes Handy geortet werden, aber wenn Ihr mal schaut, WER das WESHALB darf, dann seht Ihr, dass der Nutzung solcher Daten sehr enge Grenzen gesetzt sind. Insbesondere dürfen niemals Bewegungsprofile einzelner erstellbar sein. TomTom brauchte vor drei Jahren noch eine sechsmonatige Untersuchung und eine Unbedenklichkeitsbescheinigung des Datenschutzbeauftragten, ehe der Verkehrsnachrichtendienst HD Traffic online gehen durfte - dort werden Bewegungsdaten einzelner zu einem Verkehrsprofil verrechnet.

Vom rechtlichen Standpunkt ist die Ortungsklausel in den AGB von Apple wahrscheinlich "überraschend" und damit gar nicht gültig. Die Chancen für einen juristischen Erfolg stehen daher nicht einmal schlecht.
 
....Vom rechtlichen Standpunkt ist die Ortungsklausel in den AGB von Apple wahrscheinlich "überraschend" und damit gar nicht gültig. Die Chancen für einen juristischen Erfolg stehen daher nicht einmal schlecht.

Dazu muss aber erst mal jemand gegen Apple vor Gericht ziehen. Als Benutzer hast du ja keine andere Wahl, wenn du das iPhone benutzen willst.

Ich finde diese schleichende Aushölung des Datenschutzes durch Apple sehr bedenklich. Wenn einige hier schreiben "Ist doch gar nicht so schlimm, die Daten werden ja nur Lokal gespeichert", dann Frage ich mich, wie sehr diese rosarote Apple Brille das Hirn doch verweichlicht.

Die Frage ist doch, wozu diese Daten überhaupt gesammelt werden???
 
Das kommt darauf an wie weit man sich von der Stelle bewegt. Gurkt man immer nur in seinem Bezirk rum ist die Genauigkeit gering. Sie ist eben nur so groß wie die Zellen - straßengenaue Ortung ist natürlich nicht drin.

Aber Fahrten oder Reisen in andere Orte bzw. Länder kann man schon ablesen.

....das ist "eine Fahrt" von mir von HH nach OS. WAS bitte kann man daran ablesen?

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Hallo ihr,

ich muss jetzt mal ganz dumm nachfragen: Aber wie bekommt ihr das Programm zum laufen? Ich sehe da nicht durch!!!

danke

Ich bekomme auch nur die Meldung, dass die App "auf diesem Typ von Mac-Computer nicht unterstützt wird" (10.6.7)

Jedes Navi speichert den Verlauf - kein Problem, solange das Gerät nur von befugten Personen eingesehen werden kann. Das gleiche gilt imho für das iPhone.
Bei Verlust des Gerätes und eben bei Weitergabe der Daten durch Apple ist es aber eben so, dass die Daten in die Hände Dritter gelangen. Egal, was diese damit machen, es gehört zu meinem Recht auf informationelle Selbstbestimmung, zu entscheiden, wem ich welche Daten gebe (zumindest rudimentär...). Somit wäre es fair, wenn man die Daten bspw. regelmäßig löschen oder gar die Speicherung ganz abschalten könnte. Bisher scheint der Hauptnutzen darin zu liegen, die Ortung per WLAN zu verbessern und Ortungsdienste durch diese Speicherung schneller zu machen, da nicht alles neu abgefragt werden muss. Auf beides könnte man durchaus verzichten, also ist schon die Frage, ob nicht der Hauptzweck darin liegen soll, die Daten in ferner Zukunft an Werbepartner etc. zu verschachern.

Mir stellt sich die Frage, ob man Druck auf Apple ausüben kann, dass die Geodaten entweder löschbar machen oder eine Nutzung durch Dritte unmöglich wird.
 
....das ist "eine Fahrt" von mir von HH nach OS. WAS bitte kann man daran ablesen?

Dass du dort warst ;-) Mir beispielsweise war nicht bekannt, wo du dich am 22.7.2010 aufgehalten hast. Vermutlich ist es dir in meinem Fall auch egal, dass ich das nun weiß. Grundsätzlich ist es mir aber lieber, wenn ich selbst entscheide, wem ich solche Informationen gebe. Klar, das geht ohnehin nicht immer und überall und mein Provider kann es auch wissen. Aber diese Information bekommt eben nicht jeder Werbepartner von Apple oder sonstige Dritte. Ohne den Teufel an die Wand malen zu wollen: Weshalb soll mein Telefon automatisch meinen Aufenthaltsort an Dritte übermitteln, mit denen ich nicht zu tun habe? Vielleicht auch nicht haben will? Ich möchte nur selbst entscheiden können, ob ich möchte, dass die Geodaten übermittelt werden (und an wen) oder ob ich das eben nicht möchte, weil ich mir davon keinen Nutzen verspreche, fanatischer Datenschützer bin oder aus anderen Gründen.
 
WAS bitte kann man daran ablesen?

Mitsamt dem zugehörigen Zeitstempel kann man daran ablesen, dass Du von HH über Bremen nach Osnabrück gefahren bist - genau wie der Attentäter, der am nächsten Tag in der Regionalbahn nach Bremen eine Splitterbombe gezündet hat. Hast Du ihn vielleicht mitfahren lassen?
 
....das ist "eine Fahrt" von mir von HH nach OS. WAS bitte kann man daran ablesen?.....

:boring: Wenn man aus einem Bewegungsprofil, dass über mehrere Monate gespeichert wird, eine einzelne Fahrt raussucht, dann kann man daran nichts ablesen.

Das begreift sogar das dümmste Milchbrötchen. Welchen Zusammenhang das mit einem mehrmonatigen Bewegungsprofil zu tun haben soll, entzieht sich meiner Kenntnis :noplan:
 
Grundsätzlich ist es mir aber lieber, wenn ich selbst entscheide, wem ich solche Informationen gebe. Klar, das geht ohnehin nicht immer und überall und mein Provider kann es auch wissen. Aber diese Information bekommt eben nicht jeder Werbepartner von Apple oder sonstige Dritte. Ohne den Teufel an die Wand malen zu wollen: Weshalb soll mein Telefon automatisch meinen Aufenthaltsort an Dritte übermitteln, mit denen ich nicht zu tun habe? Vielleicht auch nicht haben will? Ich möchte nur selbst entscheiden können, ob ich möchte, dass die Geodaten übermittelt werden (und an wen) oder ob ich das eben nicht möchte

...das tust du doch. Bislang ist keine Übermittlung von Geodaten durch das iPhone bekannt. Ausser an Google natürlich, wenn du Google-Maps auf dem iPhone benutzt ;)
 
...das tust du doch. Bislang ist keine Übermittlung von Geodaten durch das iPhone bekannt. Ausser an Google natürlich, wenn du Google-Maps auf dem iPhone benutzt ;)
aber -die Frage hab ich schon mal gestellt-: warum wird da überhaupt gespeichert?
 
Wenn man aus einem Bewegungsprofil, dass über mehrere Monate gespeichert wird, eine einzelne Fahrt raussucht, dann kann man daran nichts ablesen.

...sorry, das war das einzige was man aus den ganze Daten noch ernsthaft als "Bewegung" nachvollziehen kann. Alles andere ist nur ein Haufen wahllos verteilter Punkte, die man nicht einer "Bewegung" zuordnen kann.
 
Bislang ist keine Übermittlung von Geodaten durch das iPhone bekannt.

Aber in Apple's AGB steht dies:
Um standortbezogene Dienste auf Apple-Produkten anzubieten, können Apple und unsere Partner und Lizenznehmer präzise Standortdaten erheben, nutzen und weitergeben, einschließlich des geografischen Standorts Ihres Apple-Computers oder Geräts in Echtzeit. Diese Standortdaten werden in anonymisierter Weise erhoben, durch die Sie nicht persönlich identifiziert werden.

Am Mac kann man das abschalten. Aber mir ist keine entsprechende Einstellung im iPhone bekannt.
 
Mitsamt dem zugehörigen Zeitstempel kann man daran ablesen, dass Du von HH über Bremen nach Osnabrück gefahren bist - genau wie der Attentäter, der am nächsten Tag in der Regionalbahn nach Bremen eine Splitterbombe gezündet hat. Hast Du ihn vielleicht mitfahren lassen?

...man kann aber weder ablesen, dass ich mit dem Auto über die AB oder Bundesstrasse oder mit dem Zug, oder wo ich überall gewesen bin.
 
Aber in Apple's AGB steht dies:


Am Mac kann man das abschalten. Aber mir ist keine entsprechende Einstellung im iPhone bekannt.

...ja, solche Dienste/Produkte nutzen wir alle auf dem iPhone vom ersten Tag an. Nennt sich z.B. Google-Maps ..... mir ist nicht bekannt, dass sich bislang irgend jemand darüber beklagt hat.
 
aber -die Frage hab ich schon mal gestellt-: warum wird da überhaupt gespeichert?

...die frage ist, sind die Daten, die ich da auf dem Mac mir anschaue überhaupt so in der Gesamtheit auf dem iPhone. Oder holt sich dieser "iPhone-Tracker" einfach nur verschiedene Datensätze aus den unterschiedlichen Backups, die iPhone/iTunes beim synchronisieren anlegt. Bislang hab ich noch keine Quelle gelesen, das es sich um direkte aktuelle Daten vom iPhone handelt.

...auch stimmt die Anzeige der Daten nicht, denn die Fahrt von HH nach OS habe ich am 23.07.10 durchgeführt, nicht am 22.07. wie das der Tracker zeigt.
 
Es ist natürlich schwer, gegen einen Missstand vorzugehen, wenn es niemanden stört. Es ist halt so: schon der Umstand, dass Apple Bewegungsdaten erhebt, anonymisiert und sie Dritten zu unbestimmten Zwecken zur Verfügung stellt, ist problematisch. Dass nun die Daten aber offenbar alles andere als anonymisiert in einer Datenbank zugreifbar sind, lässt das ganze in einem anderen Licht erscheinen. Spätestens jetzt wird es Zeit, Apple's Datensammelwut einen Riegel vorzuschieben, und den Grund dafür hat diese unverschlüsselte Datenbank geliefert.

Ohne Bewegungsdaten an Dritte weiterzugeben wuerden sehr viele nuetzliche Apps, die auf Standortinformation beruhen, nicht mehr funktionieren. Wenn das ein Benutzer problematisch findet dann kann er die Ortungsdienste Global oder pro Anwendung ab und anschalten. Was du Datenbank nennst ist so etwas wie ein log file der nur auf deinem iPhone und im Backup deines iPhones auf dem Rechner zu finden ist. Ohne die gestern veroeffentlichen tools waeren die logs nicht wirklich spontan lesbar.

PS: Wenn ich Zugang zu deinem Computer oder smartphone habe, kann ich ueber die Verlaufshistorie auch sehen, wo du mit deinem Internebrowser warst und mit wem du emails austauschst. Da ist auch nicht verschluesselt.

Hier ist ein Brief von Apple an den US Senatsabgeordneten Markey, der anlaesslich der Aenderung in den Terms&Conditions in 2010 (iOS 4) eine Anfrage an Apple gerichtet hat. Da kann man nachlesen was mit den Standortdaten gemacht wird.
http://markey.house.gov/docs/applemarkeybarton7-12-10.pdf
 
...sorry, das war das einzige was man aus den ganze Daten noch ernsthaft als "Bewegung" nachvollziehen kann. Alles andere ist nur ein Haufen wahllos verteilter Punkte, die man nicht einer "Bewegung" zuordnen kann.

Da sind keine Zeiten an den Punkten hinterlegt?
 
Ist doch alles folgerichtig.
Seit Apple erfolgreich zum weltgrößten Spielzeugfabrikanten und Multimedia-Contentverteiler (iPhone, iPad, iPod, iTunes ...) mutierte, sind die US-Kontrollfreaks in Cupertino der Überzeugung, dass Kinder beaufsichtigt gehören und das bisschen Motzen dagegen als pubertäres Gestammel nicht weiter beachtet werden muss.
(MacUser seit OS 6.0.5)
 
Also halten wir fest. Das iOS speichert seit Ewigkeiten Geodaten und Apple gibt das auch ganz offiziell bekannt, wenn man entsprechende Anwendungen wie Navis, oder auch Wetterprogramme nutzt, fallen solche Daten halt auch an. Sie werden lokal auf dem iOS-Device gespeichert, wo man nicht ohne Hacks und ensptrechende Kenntnis ran kommt. Das diese Daten, wie alles auf dem iOS-Device lokal auf einem Rechner im Backup landet, welches man natürlich verschlüsseln kann, so what? Der "normale" User kommt gar nicht auf die Idee, sein Backup nach solchen Dateien abzusuchen. Da müssen erst "Wissenschaftler" kommen, um so etwas Grandioses zu finden. :faint:
Wann hacken die mal ein Navi, oder lieber ein Android Handy, da wird es mit Sicherheit auch so eine Datei geben, aber das schickt sich dann ja nicht... :D
Zu Blackberry, wenn ihr wüsstet was alles auf deren Servern abgespeichert wird, ratet mal warum einige Länder so geil auf den Server dieses Herstellers ist? Ist ja alles völlig harmlos. ;)
 
Ohne Bewegungsdaten an Dritte weiterzugeben wuerden sehr viele nuetzliche Apps, die auf Standortinformation beruhen, nicht mehr funktionieren. Wenn das ein Benutzer problematisch findet dann kann er die Ortungsdienste Global oder pro Anwendung ab und anschalten.

Das ist auch eine gute und wichtige Möglichkeit.
Mir ist nur nicht klar, wer alles Dritter im Sinne von Apples Informationspolitik ist und ob nicht bspw. auch Amazons Windowshopping die Geodaten bekommt, die bspw. Maps aufgezeichnet hat.

Wenn ich nur einer App erlaube, die Geodaten zu nutzen und zu speichern, gibt es immerhin von dieser App die Daten. Wenn ich die Karten mit den Geodaten von anderen Nutzern richtig interpretiere, werden aber ständig Daten aufgezeichnet, auch dann, wenn keine App läuft, die Geodaten verwendet. Wäre dem so, würde das Deaktivieren der Ortungsfunktion für einzelne Apps gar nichts nutzen.
 
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