Wie schon mal im Nachbarthread beschrieben, ist der Gedanke nur so lange charmant, bis man sich vor Augen führt, wieviele sonstige Verbraucher in einer Welt ohne fossile Energieträger auf grünen Wasserstoff oder daraus erzeugte E-Fuels angewiesen sind. Schifffahrt, Flugverkehr, Industrieprozesse usw. Das ist enorm.
Da noch in der Breite die Autos hinzuzunehmen und damit deren Energiebedarf einfach mal so zu verdreifachen ist mit Hinblick auf die notwendigen Energieeinsparungen irrational. Sobald wir grünen Strom in gigantischem Ausmaß übrig haben bin ich bei dir, aber das sehe ich auch mittel- bis langfristig nicht.
Doch langfristig geht das eben doch. Es braucht nur Entscheider mit Eiern in der Hose. Eine schnelle Lösung gibt es nicht. Step by Step (in grossen Schritten halt).
Wasserstoffmotoren kommen übrigens nächstes Jahr in Serie in die Landwirtschaft. Von Deutz. Nächster Schritt sind dann die LKw. Ist dann nur noch eine Frage der Zeit bis es das auch für PKw gibt.
Für die Gewinnung von Wasserstoff brauchts natürlich möglich "kostenlose" Energie. Wind und Solarkraft alleine werden da nicht ausreichen bei uns.
Aber: der Süden Europas und Nordafrika könnten die Energieerzeuger Europas und der halben Welt werden.
Den Wasserstoff erzeugt man dann dort und pumpt in per Pipelines nach Europa. Wenn die Transportmittel aber auch mit Waserstoff betrieben werden, ist das eh wumpe.
Wir brauchen zwar immer mehr Energie im laufe der Zeit, aber Primärziel ist saubere Energie.
Das ist ein Generationenprojekt. Auch wenn wir jetzt nicht alle auf einmal davon profitieren, wir sind die Generation die jetzt die Grundlagen legen muss. Jede weitere Generation wird der vorherigen dankbar sein.
Wir haben es jetzt in der Hand, ob die Menschheit insgesamt weiter existieren kann oder in ein dystopisches Zeitalter oder gar den Untergang verfällt.
Und ARbeitsplätze gehen bei so einem Projekt keines wegs verloren oder sind zumindest irrelevant. Alleine die Baumassnahmen dürften hunderttausende von neuen Arbeitsplätzen schaffen. Von Ingenieuren und Technikern gar nicht erst angefangen.
Statt uns um den Mars oder Exoplaneten in unerreichbaren Entfernungen zu kümmern, sollten wir erst mal unseren eigenen Schweinestall ausmisten. Denn die Menschheit kann nicht mal so einfach aus ihrer Bruchbude Erde ausziehen und einen neuen Planeten besiedeln.
Ich bin mir aber auch sicher, wenn es um die letzten Brotkrumen geht, werden sich alle gegenseitig die Köpfe einschlagen.
Reicht ja jetzt schon was abgeht, wenn in grossen Städten der Strom längere Zeit ausfällt oder ein Hurrikan eine Stadt platt macht - ratz fatz stehen die Plünderer auf der Matte und legen los. Und das ist genau das was kommt, wenn wir es versemmeln.