Umwelt Klimawandel kommt, nur es wird kälter werden. Stichwort: Mini-Maunder-Minimum

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Warum fangen wir nicht mit Gesetzen an, die hier und heute wirken?​

Es wäre kein Hexenwerk, die Zahl der Autos in Deutschland zu verringern. Der Staat könnte ihre Menge, ja auch ihren CO₂-Ausstoß klassisch steuern: über höhere und stärker emissionsbasierte Steuern – am besten mit einer einkommensabhängigen Stufung. Vor allem aber, indem er schlicht Subventionen streicht, sagt Claudia Kemfert vom Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung (DIW). Dafür allerdings müsste die Regierung klar sagen, was sie will – und was sie nicht mehr will. Wer einen Benzin-Geländewagen der Mercedes-G-Klasse als Dienstfahrzeug anmeldet, erhält pro Monat einen Steuererlass von 1116 Euro. Wäre das nicht eine indirekte Subvention, deren Abbau nicht nur ökologisch geboten, sondern auch sozial verträglich wäre? Kemfert sagt: Schlüge der wahre Preis des Automobils sich in seinen Betriebskosten nieder, führte das automatisch zu einer Verhaltensänderung. Durch den Dienstwagenrabatt entgehen dem Staat jährlich mehr als drei Milliarden Euro, durch die Pendlerpauschale etwa fünf Milliarden Euro, durch das Dieselprivileg mehr als eine Milliarde Euro. Könnte man damit nicht wunderbar die öffentlichen Verkehrsmittel ausbauen? Busse elektrisch umrüsten? Mobility-on-demand-Modelle erproben? Die Bahn wieder zuverlässiger machen?

Eigentlich, sagt Kemfert, wäre es gar nicht so schwer. Hätte sich nicht die Idee verbreitet, dass Konsumentscheidungen der Bevölkerung politische Entscheidungen per Gesetz erübrigen können. Wenn ein Framing der letzten Jahre erfolgreich war, dann dieses: Die Konsumenten, also wir alle, sind verantwortlich für den Klimawandel, also müssen wir ihn durch unser Verhalten – Stichwort Verzicht – auch aufhalten. Nachdem der Mineralölkonzern BP 2004 den "CO₂-Fußabdruck" erfunden hatte (samt einem Rechner, wie dieser zu ermitteln wäre), wurde dieser von Medien und Politik begeistert aufgegriffen. Die Erzählung "Du bist verantwortlich" entlastete die Regierungen vom Handlungsdruck und verlagerte ihn ins Private. Nur: Die Moralisierungsstrategie (schon Kita-Kinder erwerben heute Klimaschützer-Urkunden) verfing allenfalls bei einer winzigen Gruppe.

Noch nie wurde so viel geflogen wie im Prä-Pandemie-Jahr 2019, in dem abermals der Fleischkonsum stieg wie auch die Zahl der zugelassenen Neuwagen, selbst in den Städten. Jeder dritte von ihnen ist inzwischen ein SUV. Aber nur jeder fünfte hat einen Elektroantrieb. Es erinnert an das Anschnallen im Auto: Auch das klappte erst, nachdem es ein Gesetz dazu gab.

Warum ringt sich die Regierung nicht ein Tempolimit ab (das laut Umweltbundesamt schon bei Tempo 130 rund zwei Millionen Tonnen CO₂ einsparen würde, ohne einen Cent zu kosten)? Eine Mehrheit der Bürgerinnen und Bürger wäre dafür. Als Nächstes könnte man autofreie Tage einführen, wie es Markus Duesmann, der Audi-Chef, angesichts der Energiekrise vorgeschlagen hat. Und warum begrenzen wir – nach der Streichung der Subventionen – nicht die Zahl der privat nutzbaren Autos pro Haushalt? Eine Verringerung der Fahrzeugmenge wäre gewiss – und sie träfe nicht in erster Linie die Armen.

Klingt unrealistisch? Künftige Generationen, unsere Kinder, werden uns einmal fragen, warum wir damals nichts getan haben, prophezeite der damalige Umweltminister Peter Altmaier schon 2012. Die Kinder haben damit bereits angefangen. Zu Recht.
Zitat Ende
Lies alles https://www.zeit.de/2022/47/verkehrspolitik-klimaschutz-autos-parkgebuehren-verbote/komplettansicht 🙂🙋🏻‍♀️
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Warum wohl wurde das alles bis heute nicht ruckzuck gemacht?

Kleiner Tipp, vielleicht hilft ein Blick in die Staaten von Amerika so als kleine Zuspitzung, wo die "Demokraten" die eher für solche Ansätze noch zu haben wären die "Republikaner" gegenüber haben, die es ja noch nichtmal schaffen so einfache Rechte wie Abtreibung zuzugestehen im stande sind, ruckzuck wieder an der Macht wären um all das zu verhindern.

Sieht in Europa auch nicht soviel anders aus, Ungarn, Polen, England :rotfl:, Italien?..
Ruckzuck geht das und in Demokratien sind solche sicher hilfreichen Ideen und Ansätze wieder weggeputzt und hier gäbs dann wieder Merz, Lindner oder weiteres erstarken der Penner vom AfD..

ps.. wie bereits mehrfach versucht deutlich zu machen, nennt sich Realität.
 
Es wäre kein Hexenwerk, die Zahl der Autos in Deutschland zu verringern. Der Staat könnte ihre Menge, ja auch ihren CO₂-Ausstoß klassisch steuern: über höhere und stärker emissionsbasierte Steuern – am besten mit einer einkommensabhängigen Stufung. Vor allem aber, indem er schlicht Subventionen streicht, sagt Claudia Kemfert vom Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung (DIW). Dafür allerdings müsste die Regierung klar sagen, was sie will – und was sie nicht mehr will. Wer einen Benzin-Geländewagen der Mercedes-G-Klasse als Dienstfahrzeug anmeldet, erhält pro Monat einen Steuererlass von 1116 Euro. Wäre das nicht eine indirekte Subvention, deren Abbau nicht nur ökologisch geboten, sondern auch sozial verträglich wäre? Kemfert sagt: Schlüge der wahre Preis des Automobils sich in seinen Betriebskosten nieder, führte das automatisch zu einer Verhaltensänderung. Durch den Dienstwagenrabatt entgehen dem Staat jährlich mehr als drei Milliarden Euro, durch die Pendlerpauschale etwa fünf Milliarden Euro, durch das Dieselprivileg mehr als eine Milliarde Euro. Könnte man damit nicht wunderbar die öffentlichen Verkehrsmittel ausbauen? Busse elektrisch umrüsten? Mobility-on-demand-Modelle erproben? Die Bahn wieder zuverlässiger machen?
Man merkt leider, dass Du für Deinen Lebensunterhalt noch nicht arbeiten mußt! Man kann das so machen, ja! Dann bricht aber alles zusammen was derzeit die Einnahmenseite dieser Gesellschaft bildet. Klar kann man denen die Mobilität nehmen, die Steuern und Abgaben zahlen - kein Problem. Es ist nur wie ich schon schrieb: Wenn die Bullerbü-Träume mancher Realität werden sollen, dann müßt Ihr den Leuten ehrlich sagen, dass das hier auch Leben kosten soll! Dann ist noch weniger Geld da für Krankenkassen, für Ärzte, für Notfallversorgung und Feuerwehr.
Wir reden hier von einer Wirtschaft die über Jahrzehnte gewachsen ist und die wir zum Überleben brauchen. Ja wir müssen sie ändern! Aber das geht nur über Anreize und Zeit. Die ganzen Klimaaktivisten haben nicht verstanden wie dumm ihre Sofort-Forderungen sind. Es wird Zeit die Astrid Lindgren Bücher wegzulegen und sich in die Welt der Erwachsenen zu begeben.

Ich habe höchsten Respekt vor Frau Baerbock und Herrn Habeck, die gerade genau das tun und die man im Wahlkampf teils übelst diskreditiert hat!
Gerade die lernen gerade unter massivem Druck und bringen trotzdem ihre Sichtweisen in ein - nur eben an die Realität angepaßt und umsetzbar.
 
Warum ringt sich die Regierung nicht ein Tempolimit ab (das laut Umweltbundesamt schon bei Tempo 130 rund zwei Millionen Tonnen CO₂ einsparen würde, ohne einen Cent zu kosten)? Eine Mehrheit der Bürgerinnen und Bürger wäre dafür
Das versteht glaube ich niemand mehr. Faktisch haben wir längst Eines, es gibt wenige Strecken die man noch wirklich schnell befahren kann bei dem heutigen Verkehr. An dem Limit festzuhalten ist überaltert und wenig schlau. Das einzige was mich tröstet: kein Limit zu haben macht unsere Umweltbilanz nicht viel schlechter - es hat kaum Auswirkungen. Aus Sicherheitsgründen und als Frage der Vernunft hätte ich gerne 130 auf Autobahnen,80 auf Bundesstraßen, 50 Innerorts und 30 in Wohngebieten.
 
Blöd daran: Wenn wir eines nicht mehr haben, dann Zeit. Die Befunde der Klimaforscher sind da ziemlich eindeutig. Übel wird's selbst dann noch, wenn wir von heute auf morgen überhaupt kein CO2 mehr in die Atmosphäre blasen.
Noch blöder: Alle Versuche, schrittweise zu einer drastischen Reduktion und perspektivisch auf Klimaneutralität zu kommen, sind zum Scheitern verurteilt, solange unsere Wirtschaft - an der alles hängt: Arbeit, Einkommen, Vorsorge, Sicherheit, Gesundheit, ... - nur stabil sein kann, wenn sie weiter wächst. Sie müsste aber - die Berechnungen unterscheiden sich da etwas - um ein Drittel bis um die Hälfte schrumpfen und dann auf diesem Niveau bleiben, damit wir allein mit erneuerbarer Energie auskommen können (massiver Ausbau natürlich vorausgesetzt).

Man muss also diese drei Punkte gleichzeitig sehen: 1. Es muss sofort gehandelt werden, 2. Ohne den Ausstieg aus dem Kapitalismus funktioniert es nicht, 3. Ein ungeplanter Ausstieg würde zu einem wirtschaftlichen Kollaps führen; es muss also ein Plan her. Und den muss die Bevölkerung akzeptieren.

Warum der Kapitalismus wachsen muss, wird hier kurz und gut erklärt:


Das ist so eine radikale Forderung die dann auch gleich noch einen Nebenschauplatz aufmacht. Das führt geradewegs in Gewalt und Anarchie, weil sich jeder legitimiert fühlt seinen weg mit Gewalt durchzusetzen.

Wir haben Zeit, weil wir uns sie nehmen müssen! Die Natur kommt gut mit unseren Emissionen klar, nur wir nicht mit den Antworten der Natur. Der Druck kommt also und er ist längst hier. Die Schifffahrt ist teils nicht nutzbar. In Frankreich die Kernenergie nicht, flache Landstriche werden mehr und mehr überflutet. Umweltschäden sind längst ein Problem.
Es wird Änderungen geben und sie werden effizient sein. Das Märchen vom "keine Zeit haben" ist nur der Hebel um das umzusetzen was man eigentlich will ( radikale autokratische Systemänderung)...und NEIN, die will ich nicht! Mir liegt an Grundrechten, an Freiheit und an sozialer Marktwirtschaft.
 
Darf ich dich darauf aufmerksam machen, dass Mahonra hier das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung zitiert hat? Willst du die ernsthaft für naiv erklären?
Ja ich traue mich so etwas! Dreist oder? Da halte ich so manche Institution für politisch motiviert oder naiv.
Ist Dir schon mal aufgefallen, dass wir z.B. seit Jahrzehnten Wirtschaftsweise bezahlen. Die stets im ernsten Ton die Wirtschaft fürs nächste Jahr prognostizieren, viel Geld dafür bekommen und stets falsch liegen? Es mag schwer fassbar sein, aber es gibt Institutionen die irren oder die ( aus welcher Motivation auch immer) einem anderen Pfad folgen...
 
Ja ich traue mich so etwas! Dreist oder? Da halte ich so manche Institution für politisch motiviert oder naiv.
Ist Dir schon mal aufgefallen, dass wir z.B. seit Jahrzehnten Wirtschaftsweise bezahlen. Die stets im ernsten Ton die Wirtschaft fürs nächste Jahr prognostizieren, viel Geld dafür bekommen und stets falsch liegen? Es mag schwer fassbar sein, aber es gibt Institutionen die irren oder die ( aus welcher Motivation auch immer) einem anderen Pfad folgen...
Experten wissen hinterher immer besser was sie vorher gewusst haben - Das Experten Unwesen zeigt sich in (fast) allen Bereichen unseres Lebens. Allerdings - wie man es mit Ärzten (bei schweren Problemen) immer machen sollte: - eine zweite oder dritte Meinung einholen.
 
Ein Kommentar von Anita Blasberg
Ich weiß nicht ob Anita Blasberg für ihren Lebensunterhalt arbeiten muss. Vermutlich ich werde es nicht müssen trotzdem ich werde es machen und ich machte es schon🙂🙋🏻‍♀️
Resort-Leiterin bei der Zeit. Lebt vermutlich in einer Großstadt, ist gut bezahlt und pendelt mit der U-Bahn. Ab einem gewissen Einkommenslevel wird die Welt eben wieder einfach. Mir geht es um die Leute die mit ihren Autos teils 1-2h zu Ihren Arbeitsplätzen fahren müssen. Die eben nicht in Großstädten leben können weil man sich die Mieten dort nicht leisten lann, die täglich als Geselle, Meister oder Arbeiter das Rückgrat bilden.

Aber ja, macht nur. Greift da überall ein, reglementiert...aber wundert Euch dann nicht wenn es kracht!

Wenn Ihre Annahme, dass sei alles über Steuern zu regeln richtig wäre, dann müßte allein der Krieg in der Ukraine bereits Welten bewegen.
Ich habe mein Büro im selben Haus wie meine Wohnung und bin selten auf den Straßen - mir scheint aber das ist nicht so. es ist nur so das die mobile arbeitende Welt ( und Mobiltität wird noch immer gefordert), sich das eigene Leben nun noch weniger leisten kann. Aber hey, einfach weitere Abgaben drauf! Dann die Sozialleistungen kräftig erhöhen und am Ende leben wir alle einfach vom Bürgergeld, weil sich arbeiten aus Kostengründen nicht lohnt!

Schöne neue Welt !
 
Die Menschheit so wie sie heute strukturell unterwegs ist ein ganze Kolonie von trägen Ozeanriesen, will man umsteuern, umkehren brauchs halt nen grossen Wendekreis, da kann man sich noch so festkleben oder mit den Füssen aufstampfen.

Schönes Bild. Es kommt ja auch drauf an, wie weit man das Ruder bewegt. Es scheint ja irgendwie zu klemmen,
da kann ein Aufstampfen mit den Füßen schon mal helfen.
 
»Durchschnitt«, naja.

Wenn von 100 Fahrern 94(%) um die 100km/h fahren und 3 um die 150km/h, 2 um 200km/h und 1 fährt 250km/h, dann…
fahren alle zusammen arithmetisch 105km/ und median 100km/h.

Scheinbar selbst bei erlaubten 100km/h alles im Rahmen; erst recht mit 120 oder 130. Deckt sich also alles in der Tendenz mit jenen genannten Werten.

(Und selbst, wenn ich in meinem Szenario die 100er-Fahrer auf 90 senke und die Rest-10% erhöhe, wird’s nicht viel mehr als 107km/h.)

Aber es kommt doch insachen Verkehrsgefährdung auf die Ausreißer an. Die drei Vielzuschnellen brettern uns mit 200 bis 250km/h in die Unfallstatistik. Beide klassischen »Durchschnitte« verschleiern das Gefährdungspotenzial durch die Ausreißer. Aber die Befürworter des Status quo bauen eben genau auf die achso geringen Durchschnittsgeschwindigkeiten.
 
»Durchschnitt«, naja.

Wenn von 100 Fahrern 94(%) um die 100km/h fahren und 3 um die 150km/h, 2 um 200km/h und 1 fährt 250km/h, dann…
fahren alle zusammen arithmetisch 105km/ und median 100km/h.

Scheinbar selbst bei erlaubten 100km/h alles im Rahmen; erst recht mit 120 oder 130. Deckt sich also alles in der Tendenz mit jenen genannten Werten.

(Und selbst, wenn ich in meinem Szenario die 100er-Fahrer auf 90 senke und die Rest-10% erhöhe, wird’s nicht viel mehr als 107km/h.)

Aber es kommt doch insachen Verkehrsgefährdung auf die Ausreißer an. Die drei Vielzuschnellen brettern uns mit 200 bis 250km/h in die Unfallstatistik. Beide klassischen »Durchschnitte« verschleiern das Gefährdungspotenzial durch die Ausreißer. Aber die Befürworter des Status quo bauen eben genau auf die achso geringen Durchschnittsgeschwindigkeiten.
Durchschnitt ist immer gefährlich und kann zu falschen Schlüssen führen, insofern d'accord. Was nichts daran ändert das die Tempolimit Diskussion (wie gesagt ich bin dafür) genauso wie die Dienstwagen Diskussion an den Haaren herbeigezogen ist. Und Unfälle lassen sich nicht vermeiden, es sei denn niemand fährt mehr Auto und dann gibt es Unfälle mit dem Fahrrad oder es brechen sich die Nasenpopler den Finger.

noch ein wenig Durchschnitt

Die meisten Verkehrstoten in Deutschland gab es der Unfallstatistik 2019 zufolge auf Landstraßen (57,7 %), wobei dort nur jeder vierte Unfall mit Personenschaden stattfand (24,2 %). 6,7 Prozent aller Unfälle mit Personenschaden und 11,7 Prozent aller Getöteten wurden auf Autobahnen gezählt.27.07.2022
 
noch ein wenig Durchschnitt
Die mediale Prominenz von Massenunfällen auf Autobahnen lässt die Auswirkung von Land- und Stadtstraßenunfällen wahrnehmungstechnisch vernebeln.

Dasgleiche bei Auswirkungen von Kraftwerksunfällen:
Harrisburg, Černobyl und Fukushima haben relativ schlagartig viele Tote und noch mehr weithin sichtbares Leid verursacht. Sie kamen alle wochenlang in den Nachrichten und immer wieder zu den Jahrestagen.

Die erheblich mehr Stein- und Braunkohletoten fallen einfach nicht auf (Pseudokrupp, Silikose, Lungenkrebs, Quecksilberemissionen (Braunkohle), Schwefeloxide und -säuren (Steinkohle), Zechenunfälle,…).

Es gibt beim Menschen kein Sensorium für Summen in großen Zeiträumen (oder dann, wenn Ursache und Wirkung nicht offenbar sind). Oder bei nichtmal so großen, wenn allen Ernstes wieder abgehobelte Ahrschleifen bebaut werden sollen. Das Wasser hat doch rasiermesserscharf gezeigt, wo besser nicht.

Gegen Kernkraft spricht heutzutage nicht so sehr die Betriebsgefahr. Gegen sie sprechen die Umweltkosten beim Bau, der Nachsorge nach deren wirtschaftlichem Ende und die Bauzeiten samt Planung (10++ Jahre), die die Errichtungskosten zum Zeitpunkt t₀ unermittelbar machen.
 
Was ich nicht ganz verstehe, diese selbsternannten Weltverbesserer verlangen alle ihre Forderungen sofort und umgehend zu erfüllen sonst müssen wir alle einen grauenhaften und apokalyptischen Tod sterben.
Meine Güte, gehts auch noch ein paar Hysterie Stufen höher.
Es gibt doch Fortschritte im Umweltschutz, vielleicht nicht so schnell und so Radikal wie sich diese letzte Generation und ähnliche Minderheiten vorstellen, aber es geht voran.
Um nur ein Beispiel zu nennen, unsere Luft, ja auch in den Städten, ist so sauber wie schon lange nicht mehr.
Die meisten dieser Leute waren da noch nicht geboren, aber als ich als Kind und sogar noch als Jugendlicher lebte, war die Luft speziell bei gewissen Wetterlagen wirklich unerträglich.
Ebenso das Wasser in den Flüssen überhaupt das Wort Umweltschutz war noch nicht einmal erfunden.
Es gab damals ein paar wenige einsame Rufer, die wurden aber verspottet und nicht für voll genommen.
Dann wurden erste vorsichtige Maßnahmen ergriffen und bei jeder dieser Maßnahmen wurde der Untergang des Abendlandes heraufbeschworen.
Ergebnisse heute: die Luft ist sauberer geworden, in unseren Flüssen schwimmen wieder Fische, ja sogar im Bodensee sterben die Bodenseefellchen langsam aus, weil das Wasser so sauber ist, sodass die Fische nicht mehr genug Futter finden.
Wer es nicht glaubt: https://taz.de/Zu-wenige-Fische-im-Bodensee/!5363935/

Heute gibt es zumindest einen gewissen Gesellschaftlichen Konsens über weitere Maßnahmen, allerdings mit allen Übertreibungen die offensichtlich In der Natur gerade bei jüngeren Menschen oft zu beobachten sind.
Nicht bei allen, aber so meine Beobachtung bei einer kleinen Minderheit, dafür aber dort um so ausgeprägter.
Aber um zum eigentlichen Thema zurückzukommen:
Seltsamerweise lebe ich aber immer noch, trotz damaliger Umweltverschmutzung, welche heutzutage überhaupt nicht mehr vorstellbar ist. Hier in Deutschland wohlgemerkt.
Wer daran Zweifel hat, dem empfehle ich mal z.B. nach Bangkok zu gehen und dort an einem normalen Tag durch die Innenstadt zu laufen. Am besten mit einem weißen T-Shirt und einem kleinen Rucksack.
Am Abend dann mal das T-Shirt genau anschauen und dort zu sehen wo die Riemen des Rucksacks waren.
War zumindest für mich eine interesante Erfahrung.
Das nur am Rande bemerkt.
Ja, man muß mehr tun für besseren Klimaschutz, dass ist unbestritten und notwendig.
Aber bitte mit Augenmaß und ohne andere Leute zu schikanieren in dem man sich auf die Straße klebt nur um ein 9€ Ticket und Tempo 100 auf Autobahnen zu erzwingen.
So zumindest war ja die Aussage einer Sprecherin dieser Gruppe.
Demnächst kleben sich dann Abtreibungsgegner, Veganer und was es sonst noch für Gruppen und Grüppchen die ein Anliegen haben auf die Straßen und blockieren jeden der nicht sofort und umgehend ihre zum Teil skurrilen Forderungen umsetzt.
Momentan würde ich sagen, sollten wir erst einmal höllisch aufpassen, dass gewisse aktuelle Konflikte (welche ja auch in erheblichen Maße nicht gerade der Umwelt und dem Klima gut tun) nicht eskalieren, denn dann ist die Erwärmung der Welt unser kleinstes Problem.
Zu guter letzt noch ein paar Worte zum Tempolimit.
Nur zu mir eigentlich egal, nur wenn ich sehe das hier in der Tempo 30 Zone gerade die Mamataxis sich nicht an die 30km/h halten und auf der Autobahn gewisse Artgenossen mit 100km/h auf der linken Spur andere erziehen wollen und dann in Baustellen wo 60 oder 80km/h erlaubt ist ebenfalls mit 100km/h stur weiterfahren, dann viel Spaß.
Bis her gilt halt immer noch, niemand wird gezwungen schnell auf der Autobahn zu fahren.
Wenn ich Sprit sparen will, fahr ich eben nur 100 oder 120, wenn nicht weil ich es eilig habe und die Verkehrslage zuläßt eben schneller.
Übrigens, in Deutschland gilt Richtgeschwindigkeit 130 und wer deutlich schneller fährt und ein Unfall passiert und des Weiteren nachgewiesen wird, dass dieser durch nicht angepasster Geschwindigkeit entstanden ist, der bekommt nicht nur Probleme mit der Polizei sondern auch mit seiner Versicherung.
Nur um diese Tatsache mal in das Gedächtnis zu rufen.
 
Darf ich dich darauf aufmerksam machen, dass Mahonra hier das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung zitiert hat? Willst du die ernsthaft für naiv erklären?
Die Kemfert ist nicht das Institut sondern eine Einzelperson. (die sicher auch zur gut situierten Teilgesellschaft gehört, nebenbei)
Vielleicht könntest Du mal zur Kenntnis nehmen, das es bei so Einwänden wie von wegus anderen oder mir hier nicht darum geht, was sinnvoll und gut wäre, das sollte man doch mal als logisch auch annehmen können, sondern was realpolitisch umsetzbar ist.

Eben weil die andere Fraktion doch überall in den Startlöchern hockt, oder gar per Regierungsbeteiligung für ein dumme Mehrheit bereits am Drücker oder Besser-nichtdrücker sitzt. Ist doch schon seit Jahren das Problem mit den teils fetten Dienstwagen, vom Tempolimit hatten wirs hier auch schon genug oder von so manchen ander Fürzen, die man längst hätte schon "glätten" können. 80% der Neuzulassungen sind bereits Dienstwägen..Das mit de, Fliegen zu billig ist hatten wir auch schon, oder artgerechtere Tierhaltung usw. und sofort.

Nur sollte man halt die polit. Entscheidungsmöglichkeiten nicht überschätzten, weben weil man schnell auch wieder weg vom Fenster sein kann, oder selbst innerhalb der eigenen Reihen verschiedene Stimmen, Ansätze usw. gibt.

Gibt doch sonst auch genug Stimmen in der Wissenschaft, egal ob Klimaforschung, Umweltprobleme, denen man ja nicht die Kompetenz abschreibt sondern die trotz präsenten Stimmen halt wenig Wirkmacht entfalten können, so sehr wir uns alle das auch wünschen würden.

Die Bolsonaros vereinfacht dieser Welt hat sich doch keiner von uns ausgedacht oder gar hergewünscht oder was ist jetzt bitte bei diesem COP( Covid?) 27- ding rausgekommen? Nicht sonderlich prickelnd viel, weltweit. Das kann man doch nicht dauerhaft ignorieren, per
" määh -ich will das aber anders". Ich will das auch anders aber wie prima hat den määh funktioniert? die paar Hansel die sich irgenwo festkleben? Schau doch mal trotz aller Ansätze, wo Rot-Grün in Umfragen heute wieder steht. Der Merz- söder- Klub, trotz aller Peinlichkeiten die reiben sich doch jetzt schon die Hände.

Manchmal kommt mir das hier inzwischen bisschen wie eine Nachhilfeveranstaltung vor mit dem Thema
" Augen aufmachen, Realitäten bitte nicht wieder vergessen." :noplan:
 
Schönes Bild. Es kommt ja auch drauf an, wie weit man das Ruder bewegt. Es scheint ja irgendwie zu klemmen,
da kann ein Aufstampfen mit den Füßen schon mal helfen.
Sicher, seh ich auch so. Aber man konnt ja hier schon beobachten wie ich mit den Füsschen fleissig stampfte, nur um mal ne blöde Wahrheit zu persönlichem Konsumverhalten in Sachen Flugreisen von ner Link-Aktivisten zu rausgerückt zu bekommen. Und wie erfolgreich dieses für eine eigentlich Pille-Palle Auskunft war, konnte man ja beobachten.

ps.. das zeigt übrigens deutlich einiges auf über die Psyche, sobald man selber mal die Hosen runterlassen und sich ehrlich machen soll, dann ist ev. gleich Essig mit der Offenheit, denen man aber anderen als mangelnd unterstellt.
 
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