Gesellschaft Kapitalismus - wie steht ihr dazu?

Wie stehst du zur Marktwirtschaft (bzw. Kapitalismus)

  • Ich plädiere für eine gänzlich freie Marktwirtschaft, völlig ohne Regulation und Vorschriften

    Stimmen: 3 3,9%
  • Ich bin für eine möglichst freie Markwirtschaft, mit einigen wenigen Regulationen (Wie in den USA)

    Stimmen: 8 10,4%
  • Ich bin für eine Marktwirtschaft mit einigen Eingriffen, wie die soziale Marktwirtschaft in Dt.Land

    Stimmen: 38 49,4%
  • Ich bevorzuge den Sozialismus bzw. die Planwirtschaft

    Stimmen: 15 19,5%
  • Ich bin eigentlich gegen die Marktwirtschaft, aber immer noch besser als andere Wirtschaftssysteme

    Stimmen: 5 6,5%
  • Ich bevorzuge ein anderes Wirtschaftssystem (welches?)

    Stimmen: 8 10,4%

  • Umfrageteilnehmer
    77
Meine Putzfrau bekommt mehr als den Mindestlohn. Das ist mir ihre Arbeit wert, bei mehr müsste ich nachdenke ob es mir das dann noch wert wäre. Wenn nein ist sie den Job bei mir los.

Für mich stellt sich hier die Frage, wann genau dieses "Nein" eintritt. Wenn die Putzfrau nicht mehr kommt, musst du ja selber ran. Das bindet deine eigene Arbeitskraft und -zeit, und ein paar Euro mehr oder weniger die Stunde reichen vermutlich nicht aus, damit sich das rechnet. Nun sagst du einfach: Egal, dann nehme ich eben eine andere Putzfrau, die es billiger macht. Sind ja genug "auf dem Markt", darunter auch viele, die sogar für deutlich weniger als den Mindestlohn arbeiten . Doch die sind nicht deshalb billiger, weil sie Spaß daran haben, sondern weil der Druck, hier und jetzt Geld für den eigenen Lebensunterhalt zu verdienen, entsprechend groß ist.

Wie Preise für Arbeit zustande kommen, ist nicht eine Frage des angeblich freien Marktes, es ist nicht so einfach, wie du meinst: "Ich zahle das, was es mir wert ist". Wenn der Staat beispielsweise den Arbeitslosen auferlegt, jeden Job zu jedem Preis anzunehmen, dann sagen die Unternehmen natürlich "Danke" und kaufen Arbeit zum Kampfpreis ein. "Ich bin doch nicht blöd", nicht wahr.
 
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Egal, dann nehme ich eben eine andere Putzfrau, die es billiger macht. Sind ja genug "auf dem Markt", darunter auch viele, die sogar für deutlich weniger als den Mindestlohn arbeiten

ich weiß ja nicht wo Du lebst, aber du bekommst keine Putzfrau für den Mindestlohn (oder noch darunter).
Da musst Du schon selbst für die untauglichste Person 12,- Euro oder mehr auf den Tisch legen und das ohne diese angemeldet und versteuert zu haben. Geh mal von 15 - 20 Euro aus (und das ist eine gute Putzfrau auch wert).
 
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meistens richtet sich die Qualität der Dienstleistung so oder so nach dem Preis ;) Es wäre also im eigenen Umfeld ziemlich bescheuert hier zu sparen. Das geht nur wenn die Dinge machen die einen selber nicht betreffen :D
 
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Eine gute Putzfrau hütet man eifersüchtiger als die eigene Ehefrau. Wenn man mich im Bekanntenkreis fragt, ob ich eine kenne, dann gucke ich immer weg und pfeife leise vor mich hin.
Übrigens verliere ich in den nächsten Monaten meine Putzfrau - sie ist durch mich anscheinend reich geworden und kehrt in ihre Heimat zurück - kurz: ich bin verzweifelt! :heul:
 
Übrigens verliere ich in den nächsten Monaten meine Putzfrau - sie ist durch mich anscheinend reich geworden und kehrt in ihre Heimat zurück - kurz: ich bin verzweifelt! :heul:
Was, du lässt dich Scheiden :eek:
 
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Übrigens verliere ich in den nächsten Monaten meine Putzfrau - sie ist durch mich anscheinend reich geworden und kehrt in ihre Heimat zurück - kurz: ich bin verzweifelt! :heul:

…aha, reich sagst du dazu. Na egal, jedenfalls stehen ihr jetzt 2 Jahre Karenz zu…:D
 
https://www.oxfam.de/ueber-uns/aktu...tzen-so-viel-aermere-haelfte-weltbevoelkerung Acht Personen besitzen soviel wie die ärmere Hälfte der Menschheit. Ganz gleich, was so manch Superreicher gutes an der Allgemeinheit geleistet haben mag (ja, das soll es geben), kann ich es nicht für recht empfinden. Von wegen sozialer Ungleichheit und so. Mich würde eure Meinung dazu interessieren. Da ein neuer Thread hier dazu nicht so gewollt ist, krame ich diesen wieder raus. :)
 
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Ja was soll man dazu sagen. Es beweist dass die Welt ein Spielplatz der Superreichen ist. Die bestimmen quasi was so abgeht.
Aber ist ja nichts neues. Ich finde das auch ungerecht.
Wenn die Masse von heute auf morgen kein Geld mehr akzeptiert würde es haarig werden.
Das war damals schon eine kluge Erfindung mit dem Geld und den Religionen.
Dumm sind se ja ganz und gar nicht.
 
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https://www.oxfam.de/ueber-uns/aktu...tzen-so-viel-aermere-haelfte-weltbevoelkerung Acht Personen besitzen soviel wie die ärmere Hälfte der Menschheit. Ganz gleich, was so manch Superreicher gutes an der Allgemeinheit geleistet haben mag (ja, das soll es geben), kann ich es nicht für recht empfinden.
Und heutzutage ist der Reichtum auf der Welt so verteilt wie noch nie.
Was meinst Du wie es früher war, wo es nur ein paar Könige gab und der Rest Bauern war.

Du tust so, als wäre die aktuelle Entwicklung etwas neues - es war in der Geschichte der Menschheit seit einer bestimmten Zeit schon immer so. So sind wir Menschen
 
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Und heutzutage ist der Reichtum auf der Welt so verteilt wie noch nie.
Was meinst Du wie es früher war, wo es nur ein paar Könige gab und der Rest Bauern war.

Du tust so, als wäre die aktuelle Entwicklung etwas neues - es war in der Geschichte der Menschheit seit einer bestimmten Zeit schon immer so. So sind wir Menschen

Er kann es doch dennoch kritisieren oder?
 
Und heutzutage ist der Reichtum auf der Welt so verteilt wie noch nie.
Ganz klar, nein. Ich vermute, Du meinst, es haben heutzutage die mit dem allergeringsten Einkommen mehr als früher die mit dem geringsten Einkommen. Die Ungleichheit ist aber nach wie vor da und wird größer. Liegt das in der Natur des Kapitalismus oder Neoliberalismus?
 
Welweit sind eine Milliarde Menschen schwerst unterernährt. Schuld daran sind reiche Staaten und Spekulanten, sagt Soziologe Jean Ziegler. http://www.taz.de/!5398440/ Das wollte ich noch einwerfen. Ich möchte mich ja gar nicht als Moralist aufspielen. Ich möchte es halt nur mal gesagt haben. :D
 
Was meinst Du wie es früher war, wo es nur ein paar Könige gab und der Rest Bauern war.

Mal was von den Fuggers gehört? Waren reiche Kaufleute, die im Mittelalter den armen Königen die Kriege finanziert haben. Die Städte der Hanse waren auch nicht wirklich arm...
 
Mal was von den Fuggers gehört? Waren reiche Kaufleute, die im Mittelalter den armen Königen die Kriege finanziert haben. Die Städte der Hanse waren auch nicht wirklich arm...

Game of Thrones ist eine schöne Hommage an reale Welt zu der Zeit. Gut die weissen Wanderer und die Drachen weniger. Aber insgesamt haben die mit Geld immer die Finger im Spiel.
 
"Königin Elisabeth besaß bereits Seidenstrümpfe. Die kapitalistische Leistung besteht nicht darin, Königinnen mit noch mehr Seidenstrümpfen zu versorgen, sondern dass sie auch für Fabrikarbeiterinnen erschwinglich sind." (Joseph Schumpeter)

Der Kapitalismus hat (selbstverständlich nur dort, wo er sich früh etabliert hat) alle reicher gemacht, viel reicher. Der Abstand zwischen "Königin" und "Fabrikarbeiterin" ist aber gleich geblieben.
 
Der Kapitalismus hat (selbstverständlich nur dort, wo er sich früh etabliert hat) alle reicher gemacht, viel reicher.

Das halte ich so für einen Irrtum. Kapitalismus selbst macht nur wenige reich und den Rest bitterarm. Schau' dich einfach mal in der Frühphase der Industrialisierung um. Reichtum für alle haben vor allem starke Gewerkschaften gebracht.
 
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Das halte ich so für einen Irrtum. Kapitalismus selbst macht nur wenige reich und den Rest bitterarm. Schau' dich einfach mal in der Frühphase der Industrialisierung um. Reichtum für alle haben vor allem starke Gewerkschaften gebracht.

Du meinst den Manchesterkapitalismus. Selbst hier ist obiges verkürzt und so nicht allgemein zutreffend, wenn auch auf viele. Starke Gewerkschaften sind nicht außerhalb des Kapitalismus. Ulrike Herrmann* zum Beispiel beschreibt die Gewerkschaften als Lokomotive des Kapitalismus.

taz schrieb:
Diese Falle schnappte nur deswegen nicht zu [zu wenige da arme Käufer, steigende Warenmenge], weil die Gewerkschaften ab etwa 1870 europaweit dafür sorgten, dass die Reallöhne stiegen. Die Beschäftigten konnten nun für jene permanente Nachfrage sorgen, die der Kapitalismus benötigt, damit sich technische Erfindungen lohnen und Wachstum entsteht (...) Man könnte die Gewerkschaften also als die Lokomotive des Kapitalismus bezeichnen. Quelle.

*Ich zitiere diese, da es gerade passend ist.
 

Nicht nur den. Ich hatte u.A. auch die amerikanischen Firmen im Kopf, die ihre Arbeiter statt in Dollars mit Chips bezahlten, die nur im firmeneigenen Supermarkt einlösbar waren. Auf die Art wuchs zwangsläufig die Verschuldung der Arbeiter bei ihrem Boss.
Wi die Gewerkschaften (nicht nur) in den USA bekämpft wurden, ist auch noch ein Thema...
 
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