Gesellschaft Kapitalismus - wie steht ihr dazu?

Wie stehst du zur Marktwirtschaft (bzw. Kapitalismus)

  • Ich plädiere für eine gänzlich freie Marktwirtschaft, völlig ohne Regulation und Vorschriften

    Stimmen: 3 3,9%
  • Ich bin für eine möglichst freie Markwirtschaft, mit einigen wenigen Regulationen (Wie in den USA)

    Stimmen: 8 10,4%
  • Ich bin für eine Marktwirtschaft mit einigen Eingriffen, wie die soziale Marktwirtschaft in Dt.Land

    Stimmen: 38 49,4%
  • Ich bevorzuge den Sozialismus bzw. die Planwirtschaft

    Stimmen: 15 19,5%
  • Ich bin eigentlich gegen die Marktwirtschaft, aber immer noch besser als andere Wirtschaftssysteme

    Stimmen: 5 6,5%
  • Ich bevorzuge ein anderes Wirtschaftssystem (welches?)

    Stimmen: 8 10,4%

  • Umfrageteilnehmer
    77
Es stehen also 685 000 Stellenangebote 2 684 000 Arbeitslosen und 3 567 000 Unterbeschäftigten gegenüber
Wir reden dabei tatsächlich nur um gemeldete Stellenangebote.

Und das heißt nicht nur, dass es auch ein Mehr durch ungemeldete gibt;
sondern auch, dass es gemeldete Fantôme gibt:

Alle viertel Jahr sucht Callcenter-Betreiber A im Umfeld von Stadt X 30 Telefonisten, die für einen namhaften Telefondienstleister technischen und tariflichen Support bieten. Schlicht, weil die Fluktuation in diesen Bereichen nennenswert ist.

Dumm nur, dass Callcenter-Betreiber A diese Jobsuchen nicht nur selbst in die Jobbörse der AfA einstellt, sondern auch zwei oder drei Leiharbeiterdienstleister mit der Suche beauftragt, sowie zwei weitere freischaffende Arbeitsvermittler (die sich durch Vermittlungsgutscheine staatlich vergüten lassen).

Diese Fünf stellen die 30 gesuchten Telefoniker nun ebenfalls in die Jobbörse ein (dass sie das sind, lässt sich an den augenfällig zeitgleich gleichen Anforderungsprofilen in den Stellenbeschreibungen ablesen).

Und so werden schwuppdiwupp aus 30 realen Stellen 180 gemeldete Stellen. Woher auch soll die Web-Maschine hinter der Jobbörse wissen, dass es diegleichen Stellen sind?

:D
 
Zuletzt bearbeitet:
Aber ich kann Dir versichern ich habe noch nie jemanden über die BA oder das JC eingestellt
Teil des Problems:
Es bedarf einer, mindestens ordnungswidrigkeitsbewehrten, gesetzlichen Regelung, dass alle freiwerdenden Stellen auch bei éiner Zentralstelle gemeldet werden müssen, deren Zugangsbedingungen für alle Suchenden gleich (und damit meine ich gleich niederschwellig) sind.
Typischerweise also in der Jobbörse. Die kann nämlich auch ohne Konto kostenfrei vollständig durchsucht werden.
 
Ist es fair, dass der Löwe die Antilope reißen kann und reißt? Nein, aus moralsicher Sicht nicht. Aber es ist eben so und Du kannst aus einer Antilope kein Raubtier und aus einem Löwen kein Kuscheltier machen.

Du hast komische, widersprüchliche Ansichten, wenn ich das mal so sagen darf. Einerseits moralisierst du hier wie ein Weltmeister: Wer hinten runter fällt, hat's irgendwie verdient, der hat den Arsch nicht hochgekriegt. Ausnahmen sind für dich dabei Leute, denen direkt anzusehen ist, dass dein Selber-Schuld-Menschenbild auf sie nicht anwendbar ist. Alle anderen haben die moralische Arschkarte, ganz gleich, wie eine persönliche Biographie im Einzelfall aussehen mag, von der du natürlich nicht mal einen **** kennst. Allein schon zu unterscheiden zwischen "wirklich Bedürftigen" und "faulen" Tagedieben ist Blödsinn und zeugt von einer Lebenserfahrung, die nahe Null liegt.

Andererseits nimmst du für dich in Anspruch, nicht wie linke "Geichmacher" zu moralisieren, sondern den nüchternen Tatsachen ins Auge zu sehen und diese zu akzeptieren. Mein Gott, dann tu das doch einfach mal! Aber bitte konsequent.
 
Mag sein, dass Bremer der typischen Fehleinschätzung vieler erfolgreichen, rechtschaffenen Leute verfällt: "Seht her was ich kann und geleistet habe, das müssen andere auch können, so schwer ist das nicht".

Plakativ gesagt.

Natürlich weiß Bremer, dass es nicht so ist, aber, was mir und wahrscheinlich ihm auf den Geist geht, sind diese immer wieder vorgetragene Forderungen nach mehr Geld, dieses ewige Jammern, dieses "den Hals nicht voll kriegen", dieses ständige Suchen und Entdecken von vermeintlichen Ungerechtigkeiten, die zum Himmel schreien ... das ist sooooooooo laaaaaangweilig, Leute, lasst Euch doch was neues einfallen.

Der Armutsbegriff ist übrigens heutzutage als relative %-Größe definiert, je wohlhabender eine Gesellschaft, desto "reicher" werden die armen Armen. :D
 
In jedem Kurs "Deutsch für Flüchtlinge".

Da kann ich sehen wie fleissig die sind? Ich weiss ja nicht wie die Flüchtlinge hierzulande so ticken, aber ich weiß, dass Afrikaner beispielsweise auf ihrem Heimatkontinet absolut faule Säcke sind. Die Männer wohlbemerkt. Die Frauen sind fleissig.

Deshalb hätten sie auch lieber die Frauen vorschicken sollen und nicht die Männer. Mit den Frauen kann man wenigstens etwas anfangen. Die Männer wird man hier in der Mehrzahl garantiert nicht ins Arbeitsleben integrieren.

Oder von welchen Flüchtlingen soll ich mir jetzt eine Scheibe abschneiden?
 
aber, was mir und wahrscheinlich ihm auf den Geist geht, sind diese immer wieder vorgetragene Forderungen nach mehr Geld, dieses ewige Jammern, dieses "den Hals nicht voll kriegen"

Kam hier bislang nicht, und das weißt du auch. Selbst die Befürworter eines BGE haben hier erheblich mehr zu bieten als nur ein plumpes "Ich will mehr Geld!". Deine offensichtlich nur auf Provokation abzielenden Beiträge in diesem Thread werden langsam peinlich, und besonders amüsant sind sie auch nicht gerade. Es ist einfach immer nur diese wenig ergiebige, durchsichtige und daher laaaaangweilige Nummer mit Polarisierung und Zuspitzung. Da hast du in deinen Erotik-Threads Besseres abgeliefert, und vielleicht wäre es ganz gut, wenn du dich mal auf deine Kernkompetenzen besinnen könntest. Du schreibst gute Stories, wieso gibst du dich mit so einem Quatsch ab?
 
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Also bitte, Prinz (wessen Reinkarnation bist Du eigentlich?), die Forderung nach einem BGE ist doch ein Schrei nach Geld und schließlich muss hier jemand auch die Gegenseite vertreten, bei all den anwesenden Umverteilern. Tut mir ja leid, dass ich Dich langweile oder peinlich rüberkomme. :D
 
@TEXnican: Ich muss gar nichts belegen. Aber ich kann Dir versichern ich habe noch nie jemanden über die BA oder das JC eingestellt. Und glaube mir, in der realen Wirtschaft sieht das nicht anders aus.

Naja, ungefähre Zahlen wären schon nicht schlecht, alleine schon, um sie mit den offiziellen Zahlen vergleichen zu können. Du sagst, Jobs werden auch abseits von Jobcenter und Bundesagentur für Arbeit vermittelt, dem stimme ich grundsätzlich zu. Die spannende Frage ist doch aber, wie viele?
Eine zentrale Stelle, die alle Stellenangebote sammelt und entsprechende Statistiken herausgibt, wäre auch nicht schlecht. So würde man sehen, wo (aktuell) Bedarf ist und wo nicht.

Ist es fair, dass der Löwe die Antilope reißen kann und reißt? Nein, aus moralsicher Sicht nicht. Aber es ist eben so und Du kannst aus einer Antilope kein Raubtier und aus einem Löwen kein Kuscheltier machen.

Soll heißen, wenn die Veranlagung nicht stimmt, Pech gehabt. Oder wie soll ich diesen Vergleich verstehen?
Spätestens seit der Mensch sich in Gruppen organisiert und Aufgabenteilung betreibt, wurden einzelne Individuen gemäß ihrer Fähigkeiten in der Gruppe eingesetzt. Da gab es Jäger, Sammler, Leute, die besonders gut Hütten oder Werkzeuge herstellen konnten, und sicher auch welche, die kein besonderes Talent hatten und vielleicht einfach nur Wasser aus der nächsten Quelle herangeschleppt haben. Am Ende hat aber jeder so viel gekriegt, dass er davon leben konnte. Wieso, wenn doch der Job des Jägers so viel gefährlicher/wichtiger war als der des Wasserschleppers? Weil die Gemeinschaft eben beides braucht, Fleisch und Wasser. Natürlich mag der Jäger mehr Ansehen genießen und auch mit den besten Werkzeugen/Waffen und mehr Nahrung ausgestattet sein (weil er die für die Jagd braucht) als der Wasserschlepper, aber auch dieser muss nicht am Hungertuch nagen (wäre auch kontraproduktiv, denn hungernde Wasserschleppen schleppen weniger Wasser).
Mir geht es auch gar nicht darum, alle Gehälter gleich zu machen. Ein vollausgebildeter Jurist soll ja durchaus mehr verdienen, die Frage ist eher, wie viel sind uns niedere Tätigkeiten wert, die zwar wenig Qualifikationen erfordern, aber dennoch essentiell sind. Und das nicht nur auf Deutschland bezogen, sondern weltweit. Ich denke hier in Deutschland beispielsweise an die Putzfrau oder an den Kaffeebauer aus Äthiopien oder die Näher aus Bangladesch. Natürlich kann ich sagen, die bekommen nunmal ihren marktkonformen Lohn, denn offenbar finden sich genug Menschen, die oben genannte Jobs bei mehr oder weniger miserabler Entlohnung machen. Fragt sich nur, wollen wir als Gemeinschaft das?
 
die Forderung nach einem BGE ist doch ein Schrei nach Geld
Nicht ganz.
Die Forderung nach einem BGE ist der Ruf nach gerechtem Mindestanteil am Bruttosozialprodukt, den eine immer größer werdende Anzahl Menschen im Erwerbsalter beim besten Willen gar nicht mehr selbst erwirtschaften kann, weil diese Menschen aufgrund der Produktionsweise nicht mehr für die Erwirtschaftung ebenjenes Bruttosozialprodukts benötigt werden.
 
Spätestens seit der Mensch sich in Gruppen organisiert und Aufgabenteilung betreibt, wurden einzelne Individuen gemäß ihrer Fähigkeiten in der Gruppe eingesetzt. Da gab es Jäger, Sammler, Leute, die besonders gut Hütten oder Werkzeuge herstellen konnten, und sicher auch welche, die kein besonderes Talent hatten und vielleicht einfach nur Wasser aus der nächsten Quelle herangeschleppt haben. Am Ende hat aber jeder so viel gekriegt, dass er davon leben konnte. Wieso, wenn doch der Job des Jägers so viel gefährlicher/wichtiger war als der des Wasserschleppers? Weil die Gemeinschaft eben beides braucht, Fleisch und Wasser. Natürlich mag der Jäger mehr Ansehen genießen und auch mit den besten Werkzeugen/Waffen und mehr Nahrung ausgestattet sein (weil er die für die Jagd braucht) als der Wasserschlepper, aber auch dieser muss nicht am Hungertuch nagen (wäre auch kontraproduktiv, denn hungernde Wasserschleppen schleppen weniger Wasser).
Na prima, da sind wir uns ja einig. Nun musst Du mir nur noch zeigen, wo in unserem sozialen System die Menschen am Hungertuch nagen müssen. Das müssen nämlich auch H4 Empfänger nicht. Sie leben ganz sicher nicht im Luxus, aber hungern müssen sie nicht.
M
ir geht es auch gar nicht darum, alle Gehälter gleich zu machen. Ein vollausgebildeter Jurist soll ja durchaus mehr verdienen, die Frage ist eher, wie viel sind uns niedere Tätigkeiten wert, die zwar wenig Qualifikationen erfordern, aber dennoch essentiell sind. Und das nicht nur auf Deutschland bezogen, sondern weltweit. Ich denke hier in Deutschland beispielsweise an die Putzfrau oder an den Kaffeebauer aus Äthiopien oder die Näher aus Bangladesch. Natürlich kann ich sagen, die bekommen nunmal ihren marktkonformen Lohn, denn offenbar finden sich genug Menschen, die oben genannte Jobs bei mehr oder weniger miserabler Entlohnung machen. Fragt sich nur, wollen wir als Gemeinschaft das?
Meine Putzfrau bekommt mehr als den Mindestlohn. Das ist mir ihre Arbeit wert, bei mehr müsste ich nachdenke ob es mir das dann noch wert wäre. Wenn nein ist sie den Job bei mir los. Einen Kaffeepflücker beschäftige ich nicht eben so wenig wie eine Näherin. Meinen Kaffee und meine Kleidung kaufe ich zum Marktpreis. Wär der mir zu hoch, würde ich weniger davon konsumieren. Ob das jetzt den Kaffeepflücker oder die Näherin reicher oder glücklicher machen würde, weiß ich nicht.
 
Nicht ganz.
Die Forderung nach einem BGE ist der Ruf nach gerechtem Mindestanteil am Bruttosozialprodukt, den eine immer größer werdende Anzahl Menschen im Erwerbsalter beim besten Willen gar nicht mehr selbst erwirtschaften kann, weil diese Menschen aufgrund der Produktionsweise nicht mehr für die Erwirtschaftung ebenjenes Bruttosozialprodukts benötigt werden.
Aha, also wir teilen das Bruttoinlandsprodukt durch die Anzahl der Menschen und haben das "gerechte" BGE. Das wären dann, bezogen auf das BIP 2015 bei rd 80 Mio. Einwohnern monatlich rd. 3.150 € BGE pro Kopf. Jetzt nehme ich mal meine Familie. Partnerin, Kind und ich je 3.150 je Monat = 9.450€ Familieneinkommen pro Monat ohne dass ich dafür den Finger krumm machen muss. Nehme ich sofort. Soll doch das BIP erwirtschaften wer will ... :cool::D
 
Es gibt im Niedriglohnsektor in Deutschland genug Leute, die ohne staatliche Hilfe mit ihrem Job nicht auf Hartz 4 Niveau kommen (oder nur knapp drüber), da schießt der Staat den fehlenden Rest dann nach. Unterm Strich sagt das doch Folgendes aus: Hier in Deutschland gibt es nicht wenige Jobs, die den Arbeitgebern nicht einmal so viel wert sind, dass ein Mensch davon leben kann. Und genau das ist mMn nicht richtig. Jemand, der Vollzeit arbeitet, sollte am Monatsende (merklich) mehr haben als den Harz 4 Satz und zwar am besten ohne, dass der Staat diese Arbeitsplätze subventionieren muss.

Einen Kaffeepflücker beschäftige ich nicht eben so wenig wie eine Näherin. Meinen Kaffee und meine Kleidung kaufe ich zum Marktpreis. Wär der mir zu hoch, würde ich weniger davon konsumieren. Ob das jetzt den Kaffeepflücker oder die Näherin reicher oder glücklicher machen würde, weiß ich nicht.

Richtig, direkt beschäftigst du diese Arbeiter nicht, aber indirekt eben schon. Damit du morgens deinen Kaffee trinken kannst, muss auf der anderen Seite der Welt jemand Kaffeebohnen produzieren. Oder eben Baumwolle für Kleidung pflücken oder Tantal und andere Stoffe aus Minen fördern, damit du das neueste elektronische Gadget von Apple kaufen kannst. Das geschieht dort teils unter miserablen Bedingungen und zu sehr geringem Lohn. Natürlich würde bei einem besseren Lohn der Preis (geringfügig) steigen (und/oder der Gewinn von anderen in der Kette eben sinken), du könntest nicht mehr ganz so viel kaufen. Aber ist es in Ordnung andere auszubeuten, nur weil du gerne für dein Geld möglichst viel konsumieren möchtest? Und nun stell dir mal vor, du wärst leider in einem Armenviertel in Bangladesch auf die Welt gekommen, dann hättest du jetzt sehr wahrscheinlich genau so einen Job (egal was für Qualitäten du hast), würdest du das dann immer noch so einfach abtun? Vermutlich schon, denn außer Armenviertel kennst du vermutlich nichts anderes, hast also auch keine Idee, in was für einem Luxus die Leute in anderen Teilen der Welt leben.
 
Richtig, direkt beschäftigst du diese Arbeiter nicht, aber indirekt eben schon. Damit du morgens deinen Kaffee trinken kannst, muss auf der anderen Seite der Welt jemand Kaffeebohnen produzieren. Oder eben Baumwolle für Kleidung pflücken oder Tantal und andere Stoffe aus Minen fördern, damit du das neueste elektronische Gadget von Apple kaufen kannst. Das geschieht dort teils unter miserablen Bedingungen und zu sehr geringem Lohn. Natürlich würde bei einem besseren Lohn der Preis (geringfügig) steigen (und/oder der Gewinn von anderen in der Kette eben sinken), du könntest nicht mehr ganz so viel kaufen. Aber ist es in Ordnung andere auszubeuten, nur weil du gerne für dein Geld möglichst viel konsumieren möchtest? Und nun stell dir mal vor, du wärst leider in einem Armenviertel in Bangladesch auf die Welt gekommen, dann hättest du jetzt sehr wahrscheinlich genau so einen Job (egal was für Qualitäten du hast), würdest du das dann immer noch so einfach abtun? Vermutlich schon, denn außer Armenviertel kennst du vermutlich nichts anderes, hast also auch keine Idee, in was für einem Luxus die Leute in anderen Teilen der Welt leben.
Wenn meine Oma ein Bus wäre, könnte sie hupen. (Frei nach Dieter Eilts).

Ich bin nicht in einem Armenviertel in Bangladesch geboren, also weiß ich nicht, was ich wenn denken und fühlen oder wissen würde. Was ich weiß ist, dass ich bereit bin, für Produkte einen bestimmten Preis zu zahlen, nämlich den der es mir wert ist, das Produkt zu kaufen. Wie viel davon wo ankommt und warum weiß ich nicht. Was ich weiß ist, dass ich das Produkt nicht oder weniger kaufen würde, wenn der Preis mir zu hoch wäre. Das heißt auch nicht, dass ich bei einem höheren Preis, um die letzten in der Produktionskette besser zu bezahlen, das Produkt nicht oder weniger kaufen würde, sondern dass ich es allein von meinem Empfinden abhängig mache, was mir ein Produkt oder eine Dienstleistung wert ist. Wenn ich ein gleichwertiges Produkt zu einem vergleichbaren Preis bekäme und sicher wäre, dass die produzierenden Arbeitskräfte oder Lieferanten fairer entlohnt werden, würde ich das kaufen. Die Wahl habe ich aber eben in der regel nicht. Es sit egal, ob ich z.B. ein Smartphone vom Apple, Samsung, LG, Huawei etc. kaufe, die werden a immer unter sehr vergleichbaren Bedingungen produziert und b entsprechen außer dem iPhone nicht meinen Ansprüchen an das Produkt.

Und ja, wenn ich hier ein Kilo Kaffee kaufe, dann hat irgendwo auf der Welt irgend wer die Bohnen dafür gepflückt. Vielleicht aber auch eine Maschine, ich weiß es nicht. Ich beschäftige den Menschen oder die Maschine aber werde direkt noch indirekt. Ich kaufe de Produkte, die dank seiner Arbeit produziert werden. That's it. Täten ich oder meinesgleichen das nicht, hätte es sich bald ausgepflückt.
 
Aha, also wir teilen das Bruttoinlandsprodukt durch die Anzahl der Menschen und haben das "gerechte" BGE. Das wären dann, bezogen auf das BIP 2015 bei rd 80 Mio. Einwohnern monatlich rd. 3.150 € BGE pro Kopf.
:suspect: Au weia.
Ich schrieb von einem gerechten Anteil, du – in offenbar beirrender Absicht – von einer gleichmäßigen Verteilung.

Wie hoch jener gerechte Anteil nach jeweiligem Geldwert und Lebenhaltungskosten ist, ist doch erst noch zu ermitteln. Darum kursiert ja auch der u.a. von mir für DE angezielte Wert von ca. 1k€, der ziemlich genau zwischen der definitorischen Armutsgrenze von rd. 930€ (60% v. mtl. Medianeinkommen) und rd. 1040€, der gegenwärtigen Pfändungsfreigrenze, liegt.
 
Nun musst Du mir nur noch zeigen, wo in unserem sozialen System die Menschen am Hungertuch nagen müssen. Das müssen nämlich auch H4 Empfänger nicht. Sie leben ganz sicher nicht im Luxus, aber hungern müssen sie nicht.
Aja. Und darum wird die Schlange vor den Tafeln auch immer länger.

Jenen Tafeln wohlgemerkt, die es sich als privatwirtschaftliche, gemeinnützig daherkommende, Steuern zu sparen helfende Institution übrigens aussuchen darf, wen sie aufnimmt.
(Darum ist vor ein paar Jahren ja auch die Stadt Heidelberg vorm Sozialgericht (oder war es gar das BSG?) auf die Nase gefallen, die einen Antrag auf einen spezifischen Mehrbedarf einer SGB-II-Bezieherin mit dem Verweis auf die Möglichkeit, sie könne diesen spezifischen Mehrbedarf ja bei der örtlichen Tafel abdecken, ablehnte. Sie hätte es eben laut Gericht nicht können, weil die Versorgung (meine Formulierung – oder besser sinngemäß Pestalozzis) nicht am Mistloch der Wohltätigkeit privater Gnade hängen darf.)
 
Die Tafelbesucher und Flaschensammler machen das sicher wegen dem Nervenkitzel und dem Gemeinschaftserlebnis.
Es geht ihnen so gut, dass sie sich nur noch so einen Kick verschaffen können.

So sind sie halt, die verwöhnten Wohlstandskinder – simulieren Armut und sind selber schuld.
 
Und ja, wenn ich hier ein Kilo Kaffee kaufe, dann hat irgendwo auf der Welt irgend wer die Bohnen dafür gepflückt. Vielleicht aber auch eine Maschine, ich weiß es nicht. Ich beschäftige den Menschen oder die Maschine aber werde direkt noch indirekt. Ich kaufe de Produkte, die dank seiner Arbeit produziert werden. .

Und genau damit beschäftigst Du die Leute indirekt. Das nicht zu kapieren, erfordert schon ein erhebliches Maß an Ignoranz...
 
wenns so teuer wird, dass er es nicht kauft bringt das den leuten auch nichts, dann sitzen sie auf ihren Produkten (überspitzt gesagt) ;)
 
wenns so teuer wird, dass er es nicht kauft bringt das den leuten auch nichts, dann sitzen sie auf ihren Produkten (überspitzt gesagt)

Die Lohnkosten beim Kaffeeanbau sind der kleinste Kostenfaktor, der in den Kaffeepreis eingeht. Der Preis würde sich also nicht wesentlich ändern, wenn man die Kaffeebauern besser bezahlen würde.
Aber bei Lebensmitteln kennt die Mehrheit der Deutschen leider nur das Motto Geiz ist Geil, sprich der Preis muss niedrig sein, koste es was es wolle.
 
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