Gesellschaft Kapitalismus - wie steht ihr dazu?

Wie stehst du zur Marktwirtschaft (bzw. Kapitalismus)

  • Ich plädiere für eine gänzlich freie Marktwirtschaft, völlig ohne Regulation und Vorschriften

    Stimmen: 3 3,9%
  • Ich bin für eine möglichst freie Markwirtschaft, mit einigen wenigen Regulationen (Wie in den USA)

    Stimmen: 8 10,4%
  • Ich bin für eine Marktwirtschaft mit einigen Eingriffen, wie die soziale Marktwirtschaft in Dt.Land

    Stimmen: 38 49,4%
  • Ich bevorzuge den Sozialismus bzw. die Planwirtschaft

    Stimmen: 15 19,5%
  • Ich bin eigentlich gegen die Marktwirtschaft, aber immer noch besser als andere Wirtschaftssysteme

    Stimmen: 5 6,5%
  • Ich bevorzuge ein anderes Wirtschaftssystem (welches?)

    Stimmen: 8 10,4%

  • Umfrageteilnehmer
    77
Langsam dämmert’s hier und da, dass die Ansätze der 68er, die überbordende Reformpädagogik, die vielen Reformen, die in Wahrheit Experimente auf dem Rücken der Kinder sind, und die Matriarchalisierung (kann man es so nennen?) von Früherziehung und Schule, in die falsche Richtung, nämlich nach unten, führen. Ich hoffe, es gibt noch Hoffnung :confused:
Es sähe ganz anders aus, wenn sich nicht seit Jahrzehnten massenhaft Ewiggestrige gegen jegliche Abweichung vom "heiligen" dreigliedrigen Schulsystem sperren würden. Die führenden Pisa-Nationen haben alle Gesamtschulen...
Aber statt pädagogischer Erkenntnisse wird lieber der Ideologie gefrönt.
 
@barry Lyndon:
Dass Gas-Gerd zum Irakkrieg nein gesagt hat, dafür gehört ihm Lob und Dank. Korrekt.
Für die Agenda 2010 gehören die Verantwortlichen weggesperrt. Das ist meine Meinung.

Und lass die Taschengeldsprüche. Ich beleidige dich nicht und erwarte das ebenso von dir.
Meine sarkastische Bemerkung über Dein geringes Taschengeld empfindest Du als Beleidigung? Und gleichzeitig teilst Du mächtig aus (siehe Deinen von mir vorher zitierten Beitrag). Wer andere als Soziopathen bezeichnet und sie weg sperren will, sollte ein dickeres Fell haben, meinst Du nicht?

Übrigens wollen Deinesgleichen immer nur Kohle von anderen bekommen oder verteilen. Natürlich die Kohle der anderen, nicht die eigene. Alles wollt Ihr mit fremder Kohle (immer mehr fremde Kohle) lösen. Ihr seid die wahren Materialisten. Auf die Idee, dass den Harzern nicht nur mit Kohle beizustehen ist, dass man die meisten Probleme gar nicht mit immer mehr Kohle lösen kann, und wenn man noch so viel davon aus dem Fenster schmeisst ... auf diese Idee kommt ihr nicht. Denn in Eurer Welt gibt's nur Kohle ... Kohle ... Kohle. Materialisten und Schwarzseher seid Ihr ...:D

Ich freue mich, Dir mitzuteilen, dass Dein heiß ersehntes BGE niemals kommen wird, zum Glück ist der gesunde Menschenverstand in dieser Republik nicht vollständig ausgestorben.
 
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zum Glück ist der gesunde Menschenverstand in dieser Republik nicht vollständig ausgestorben.

Als gesunden Menschenverstand™ bezeichnet man gemeinhin die Summe der Vorurteile, die sich bis zum 18. Lebensjahr angesammelt haben.
 
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Meine sarkastische Bemerkung über Dein geringes Taschengeld empfindest Du als Beleidigung? Und gleichzeitig teilst Du mächtig aus (siehe Deinen von mir vorher zitierten Beitrag). Wer andere als Soziopathen bezeichnet und sie weg sperren will, sollte ein dickeres Fell haben, meinst Du nicht?

Übrigens wollen Deinesgleichen immer nur Kohle von anderen bekommen oder verteilen. Natürlich die Kohle der anderen, nicht die eigene. Alles wollt Ihr mit fremder Kohle (immer mehr fremde Kohle) lösen. ...:D

Ich freue mich, Dir mitzuteilen, dass Dein heiß ersehntes BGE niemals kommen wird, zum Glück ist der gesunde Menschenverstand in dieser Republik nicht vollständig ausgestorben.

... nein, ich meine nicht.
Ich nenne die Dinge beim Namen und formuliere der Sache entsprechend hart. Ja.
Deine und meine Weltsicht liegen diametral auseinander. Ja.
Aber ich werde nicht, im Gegensatz zu dir, dabei persönlich.
Politisch Verantwortliche beim Namen zu nennen ist dagegen eine andere Sache.
Zumals wenn sie um ihr Ego und ihre Karriere zu fördern über Leichen gehen.

Und das ist ein elementarer Unterschied.

Übrigens wollen Deinesgleichen ... Geht es noch flacher ?
Du bist doch in der Lage differenziert zu argumentieren, also bitte. :D

Und was der „gesunde Menschenverstand” anrichtet, lässt sich ja aktuell im desozialisierten Deutschland manigfaltig bestaunen.
 
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Zum letzten Mal: Es ist nicht glaubhaft möglich, bei Grundschülern von GLEICHEN Kompetenzen auszugehen. Wer stellt das wie fest? Gibt es etwa zentrale Grundschulprüfungen? Ist eine zwei in Mathe von Mehmet in Köln-Chorweiler gleichwertig mit einer zwei von Yannick aus Köln-Marienburg?

NEIN, diese Leistungen sind nicht gleich.

In einer besonders guten Grundschulklasse eines meiner Kinder, hat sich die Mathelehrerin ausgetobt, es gab Aufgaben, die nur mit einer linearen Gleichung zu lösen waren (normalerweise 6. oder 7. Klasse) ... "Emil fährt vom See zum Bahnhof mit dem Fahrrad die 10km zum Bahnhof mit 15km, gleichzeitig kommt ihm Luise zu Fuß vom Bahnhof mit 5kmh entgegen ... wo treffen sie sich?" :D

Es ist doch klar, dass, wenn das Leistungsniveau hoch ist, die Lehrer den Stoff entsprechend anpassen.
Lass es Barry, die Berufsrevolutionierer und Allesgleichmacher Fraktion wird es nie begreifen. Die gehen unter hartnäckiger Negierung biologischer und psychologischer wissenschaftlicher und empirischer Erkenntnis davon aus, dass immer und unter allen Umständen alle Menschen die gleichen physischen, psychischen und intellektuellen Voraussetzungen haben. Dabei müssten sie doch aus eigener Anschauung wissen, dass dem nicht so ist.

Das ist so ähnlich auch bei dem Jammer-User Nonpareille8, der nicht verstehen kann, dass Hartz IV kein bedingungsloses Grundeinkommen auf niedrigem Niveau auf Lebenszeit ist, sondern eine Grundsicherung des Überlebens für Menschen, die, aus welchen Gründen auch immer, vorübergehend nicht in der Lage sind, ihren Lebensunterhalt selbst zu bestreiten. Das Einzige was man am System der sozialen Grundsicherung in Deutschland m.E. kritisieren kann ist, dass man nicht hinreichend unterscheidet zwischen Menschen, die dauerhaft ihren Lebensunterhalt objektiv nicht bestreiten können (wegen Krankheit, Gebrechlichkeit, Alter usw.) und Menschen, die das einfach nicht wollen, z.B. weil sie sich für normale Tätigkeiten, die ihnen keinen Reichtum aber einen eigenfinanzierten Lebensunterhalt sichern, zu schade (meist kommt dann ein "ich bin überqualifiziert") sind. Erstgenannten sollte man deutlich mehr zuwenden als letztgenannten. Und wenn einer meint, sich auf Kosten der Gemeinschaft ausruhen zu müssen, obwohl es keine objektiven Gründe gibt, die einer Erwerbstätigkeit im Wege stehen, dann sollte man ernsthaft darüber nachdenken, die für den Notfall gedachte Grundsicherung sukzessive abzuschmelzen, bis der oder diejenige merkt, dass es besser ist, den eigenen Popo zu bewegen, statt sich auf Kosten anderer auszuruhen. War das jetzt hart und deutlich genug für Dich Nonpareille8? Jeder ist für seinen Lebensunterhalt grundsätzlich selbst verantwortlich!

Ein bedingungsloses Grundeinkommen ist eine Kinderphantasie von Menschen, bei denen es schon in der Grundschule nicht gereicht hat, das kleine Einmalseins zu verstehen. Womit wir wieder bei den unterschiedlichen Voraussetzungen von Grundschülern wären.
 
Lass es Barry, die Berufsrevolutionierer und Allesgleichmacher Fraktion wird es nie begreifen. ...

Tja, es war schon immer einfacher, die Anderen zu diffamieren, als sich ernsthaft mit deren Argumentation auseinander zu setzen.

Ein bedingungsloses Grundeinkommen ist eine Kinderphantasie von Menschen, bei denen es schon in der Grundschule nicht gereicht hat, das kleine Einmalseins zu verstehen. Womit wir wieder bei den unterschiedlichen Voraussetzungen von Grundschülern wären.

Das kleine Einmaleins haben vor allen die nicht verstanden, die meinen, dass man bei einer seit 30 Jahren bei mindesten 5 Millionen stabilen Arbeitslosenzahl mal eben so hop-hop einen guten Job besorgt.
Aber es ist ja schon sprichwörtlich, dass Juristen nicht rechnen...
 
Ach Bremer, dein billiger Versuch berechtigte Kritik an den Verhältnissen als Jammern zu diffamieren ist so durchsichtig wie althergebracht.

Deine Aneinanderreihung von Stereotypen macht die Sache auch nicht besser. :d
 
Zum letzten Mal: Es ist nicht glaubhaft möglich, bei Grundschülern von GLEICHEN Kompetenzen auszugehen. Wer stellt das wie fest? Gibt es etwa zentrale Grundschulprüfungen? Ist eine zwei in Mathe von Mehmet in Köln-Chorweiler gleichwertig mit einer zwei von Yannick aus Köln-Marienburg?

NEIN, diese Leistungen sind nicht gleich.

In einer besonders guten Grundschulklasse eines meiner Kinder, hat sich die Mathelehrerin ausgetobt, es gab Aufgaben, die nur mit einer linearen Gleichung zu lösen waren (normalerweise 6. oder 7. Klasse) ...
ich bin eigentlich davon ausgegangen, dass es in ganz NRW, zumindest aber in Köln einen Lehrplan gibt. Natürlich werden Lehrer in einer GS-Klasse, die besser ist, diesen Lehrplan nach oben erweitern. Aber hoffentlich doch nicht bei der Notengebung :eek:. Dann haben die Schüler dieser Klasse das gleiche Problem, dass sich später beim NC stellt: da konkurrieren dann Bayerische oder Thüringer Gymnasiasten mit Bremer Gymnasiasten um zulassungsbeschränkte Studiengänge.

Wenn du die von mir angehängte Tabelle noch mal anschaust, wirst du finden, dass bei Modell 2 die kognitiven Grundfähigkeiten standardisiert überprüft wurden, und in Modell 3 auch noch die Lesekompetenz (IGLU Studie) mit eingeflossen ist.
Aber egal: du glaubst ja eh nur deinen eigenen Erfahrungen und nach denen gibt es keine soziale Ungleichheit bei der Schulempfehlung. Und wenn, dann ist diese Ungerechtigkeit völlig ok. Alle internationalen Studien zu diesem Thema irren sich.

Für dich noch mal das Fazit:
...Kinder aus unteren sozialen Schichten nicht nur benachteiligt sind in der Entwicklung und Förderung ihrer Kompetenzen, sondern ihre Kompetenzen auch deutlich schlechter in äquivalente Bildungswege und Zertifikate umsetzen können.
 
Das kleine Einmaleins haben vor allen die nicht verstanden, die meinen, dass man bei einer seit 30 Jahren bei mindesten 5 Millionen stabilen Arbeitslosenzahl mal eben so hop-hop einen guten Job besorgt.her
Aber es ist ja schon sprichwörtlich, dass Juristen nicht rechnen...
1. Jeder Job ist "gut", wenn er mich davor bewahrt, der Gemeinschaft auf der Tasche zu liegen. Ist aber eine Frage der charakterlichen Grundeinstellung.

2. Ich mag zwar nicht rechnen können, habe aber einen guten Job und war in meinem gesamten Leben bisher noch nie länger als in Summe max. vier Wochen arbeitssuchend (kann ich anhand meiner Historie der Rentenversicherung gut nachvollziehen) Selbst während der Ausbildung habe ich nebenher mehr gejobbt als mancher "Umverteiler" in seinem ganzen Leben.

Bin ich darauf stolz? Ja klar!
 
Bin ich darauf stolz? Ja klar!

Diesen Stolz will Dir auch keiner nehmen.
Was Du offenbar nicht siehst (nicht sehen willst?) ist die schlichte Tatsache, dass das angesichts von 5 Millionen Arbeitslosen, die wir für eine Vollbeschäftigung zu viel haben, so etwas für Einzelne, aber nicht für alle geht.
 
Korrektur: 2,684 Millionen registrierte Arbeitslose in D im August 2016"

Quelle: https://statistik.arbeitsagentur.de/

Ja ich weiß, die versteckte Arbeitslosigkeit ... *gähn*

Die komplette Statistik, selbe Quelle:

Der Arbeitsmarkt im August 2016
Ausgewählte Arbeitsmarktgrößen im Vormonatsvergleich

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Arbeitslose: +23.000 auf 2.684.000 (zum Vorjahresmonat: -111.000)

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Unterbeschäftigung: +12.000 auf 3.576.000 (zum Vorjahresmonat: -1.000)

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Beschäftigung (Juni 2016): -31.000 auf 31.386.000 (zum Vorjahresmonat: +614.000)

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Gemeldetes Stellenangebot: +11.000 auf 685.000 (zum Vorjahresmonat: +89.000)

Es stehen also 685 000 Stellenangebote 2 684 000 Arbeitslosen und 3 567 000 Unterbeschäftigten gegenüber. Na, dann ist die Vollbeschäftigung ja nicht mehr weit...

Immer wieder lustig, wenn Leute sich selber wiederlegen.
 
Du weißt aber auch, dass nur ein verschwindend geringer Teil der Arbeitsplatzwechsel, gerade bei "guten" Jobs, über die BA und die JC läuft, oder?
 
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Lass es Barry, die Berufsrevolutionierer und Allesgleichmacher Fraktion wird es nie begreifen. Die gehen unter hartnäckiger Negierung biologischer und psychologischer wissenschaftlicher und empirischer Erkenntnis davon aus, dass immer und unter allen Umständen alle Menschen die gleichen physischen, psychischen und intellektuellen Voraussetzungen haben. Dabei müssten sie doch aus eigener Anschauung wissen, dass dem nicht so ist.

Und die Folgerung ist, jeder ist seines eigenen Glückes Schmied?

Ich gebe nur mal folgendes zu bedenken: Wenn du von physischen, psychischen und intellektuellen Voraussetzungen/Veranlagunen sprichst, dann kommst du richtig zu dem Schluss, dass diese bei verschiedenen Menschen ganz unterschiedlich aussehen können. Das ist etwas, dass den Menschen mit in die Wiege gelegt wird. Sicher mit Fleiß, Training hat man auch selbst Einfluss darauf, aber der ist eher gering und selbst dann müssen sich manche sehr anstrengen um das Niveau zu erreichen, das andere ohne Mühe übertreffen. Der eine kann dann mit Fleiß ein guter Rechtsanwalt werden, beim anderen reicht es nur zum Bauarbeiter (einfache Tätigkeiten). Der Erste verdient sehr gutes Geld, der Zweite nicht und kann Dank körperlichem Verschleiß mit 50 vielleicht nicht mehr seinem Job nachgehen. Ist das fair, nur weil der eine vorteilhafte Gene geerbt hat und der andere nicht? Von den Vorteilen eines guten Elternhauses (Geld, Beziehungen, Einfluss) fange ich besser nicht an.
In meinen Augen ist das ungerecht. Will ich deshalb zwanghaft alle gleich machen? Sicher nicht, aber wieso sorgt die Gesellschaft/Politik nicht für etwas mehr Gerechtigkeit. Beispielsweise Bildungsgerechtigkeit, indem wir jedem eine gute Schulbildung ermöglichen, Gerechtigkeit beim Lohn, indem wir die Lohnschere nicht zu weit auseinanderklaffen lassen, usw.
Und nein, gerechtere Löhne kann man nicht durch gleiche Bildungschancen + Fleiß ausgleichen. Nicht nur, weil die Veranlagungen der Menschen unterschiedlich sind, sondern auch weil es schlicht nicht genug gutbezahlte Arbeitsplätze gibt. Selbst wenn alle Menschen in Deutschland studieren und gute Abschlüsse machen würden, so bleibt die Zahl dazu passender Jobs davon unberührt. Kurz gesagt, so viele Ärzte, Rechtsanwälte, Ingenieure, Manager usw. braucht das Land bzw. ein Unternehmen gar nicht, umgekehrt braucht man für eine Arztpraxis Arzthelfer, ein Rechtsanwalt braucht Leute für den Papierkram und Ingenieure und Manager brauchen Leute, die ihre Vorstellungen dann auch praktisch umsetzen und in der Produktion arbeiten. Diese Jobs muss jemand machen, in unserem Gedankenexperiment vielleicht jemand mit gutem Hochschulabschluss, vielleicht importieren wir aber auch geringqualifizierte Menschen und exportieren dann unsere Hochschulabgänger. Mit dem Ergebnis, die "schlechten Jobs" sind nicht plötzlich auf Grund von mehr Bildung weg.

Das Einzige was man am System der sozialen Grundsicherung in Deutschland m.E. kritisieren kann ist, dass man nicht hinreichend unterscheidet zwischen Menschen, die dauerhaft ihren Lebensunterhalt objektiv nicht bestreiten können (wegen Krankheit, Gebrechlichkeit, Alter usw.) und Menschen, die das einfach nicht wollen, z.B. weil sie sich für normale Tätigkeiten, die ihnen keinen Reichtum aber einen eigenfinanzierten Lebensunterhalt sichern, zu schade (meist kommt dann ein "ich bin überqualifiziert") sind.

In Deutschland gibt es viele Jobs, bei denen das Gehalt unter bzw. nur knapp über der Grundsicherung liegt. Alleine die Signalwirkung ist schon abschreckend, "Vollzeitarbeit, die dem Arbeitgeber aber nicht mal (bzw. gerade mal) so viel wert ist, dass die Person davon leben kann". Du sagst also, egal wie die Arbeitsbedingungen sind, wie viel der Arbeitgeber bereit ist zu zahlen, jeder Arbeitslose sollte notfalls das Annehmen was ihm angeboten wird. Super Sache ... für die Arbeitgeber, denn die können dann ja jeden Mist anbieten und finden immer noch jemanden, der das machen (muss). Eine bekannte liberale Partei hat mal mit dem Spruch "Arbeit muss sich (wieder) lohnen" geworben. Ich bin der Meinung, wenn sich Arbeit wirklich lohnt (nicht, indem wir die Sozialleistung zusammenstreichen), wird sich auch jemand finden, der sie macht.
 
Du behauptest also, dass es locker ein paar millionen gute Jobs gibt, die in keiner Statistik auftauchen?
So wie ich das verstanden habe, meint er wahrscheinlich Stellenbörsen wie stepstone oder monster wo sich die Firmen wesentlich besser präsentieren können. Auch über Xing und LinkedIn läuft einiges.
 
Wenn Bremer behauptet, da würden viele Jobs vermittelt werden, die in den offiziellen Statistiken gar nicht auftauchen, müsste er das mMn belegen.
 
Und die Folgerung ist, jeder ist seines eigenen Glückes Schmied?

Ich gebe nur mal folgendes zu bedenken: Wenn du von physischen, psychischen und intellektuellen Voraussetzungen/Veranlagunen sprichst, dann kommst du richtig zu dem Schluss, dass diese bei verschiedenen Menschen ganz unterschiedlich aussehen können. Das ist etwas, dass den Menschen mit in die Wiege gelegt wird. Sicher mit Fleiß, Training hat man auch selbst Einfluss darauf, aber der ist eher gering und selbst dann müssen sich manche sehr anstrengen um das Niveau zu erreichen, das andere ohne Mühe übertreffen. Der eine kann dann mit Fleiß ein guter Rechtsanwalt werden, beim anderen reicht es nur zum Bauarbeiter (einfache Tätigkeiten). Der Erste verdient sehr gutes Geld, der Zweite nicht und kann Dank körperlichem Verschleiß mit 50 vielleicht nicht mehr seinem Job nachgehen. Ist das fair, nur weil der eine vorteilhafte Gene geerbt hat und der andere nicht?
Ist es fair, dass der Löwe die Antilope reißen kann und reißt? Nein, aus moralsicher Sicht nicht. Aber es ist eben so und Du kannst aus einer Antilope kein Raubtier und aus einem Löwen kein Kuscheltier machen. Auch dass ein Bauarbeiter körperlich härter arbeitet als ich, ich aber monatlich mehr verdiene mag vom moralischen Standpunkt her unfair erscheinen. Aber der Bauarbeiter fängt rund zehn Jahre früher an zu verdienen als ein Volljurist. Die Arbeit eines Bauarbeiter schafft ein Produkt, dass zu einem bestimmten Preis verkäuflich ist. In dem ist sein Arbeit als ein Faktor von vielen eingepreist. Und der Preis ist nicht beliebig erhöhbar, sonst wir das Produkt unverkäuflich und der Bauarbeiter arbeitslos. Ich verkaufe meine Dienstleistung für die es ebenfalls einen bestimmte Höchstpreis gibt der nicht beliebig erweiterbar ist. Wenn ich mit dem Preis nicht hinkomme - ich habe ja u.a. Mitarbeiter zu bezahlen - dann kann ich weder den Preis erhöhen noch mein Personal schlechter bezahlen, sondern muss mehr Dienstleistungsstunden verkaufen, also mehr arbeiten. Was ich damit sagen will, jede Arbeit hat ihren Marktpreis und nach dem richtet sich auch die Entlohnung. Das ist keine Frage der Gerechtigkeit, sondern der wirtschaftlichen Gegebenheiten. Die theoretischen Gegenentwürfe haben bislang noch nirgendwo funktioniert!

@TEXnican: Ich muss gar nichts belegen. Aber ich kann Dir versichern ich habe noch nie jemanden über die BA oder das JC eingestellt. Und glaube mir, in der realen Wirtschaft sieht das nicht anders aus.
 
Ein bedingungsloses Grundeinkommen ist eine Kinderphantasie von Menschen, bei denen es schon in der Grundschule nicht gereicht hat, das kleine Einmalseins zu verstehen.
Eine Kinderphantasie von BWL- und VWLlern, die die Sache bereits auf Hochschullehrerniveau durchgerechnet haben, nè?

Wie ich schonmal geschrieben habe: Ein (B)GE ist ein stramm kapitalistisch-marktwirtschaftliches Instrument, den Laden bei durch Automation immer weniger benötigten Erwerbstätigen, die aber einfach als Menschen da sind und nicht weggemendelt werden können, am Kacken zu halten. Nix Sozialismus, erst recht kein Kommunismus beim (B)GE, sondern eine schiere Maßnahme, dereinstige Volksaufstände des sich multiplizierenden Prekariats zu verhindern.
 
Jeder Job ist "gut", wenn er mich davor bewahrt, der Gemeinschaft auf der Tasche zu liegen
Nein.
Jeder Job ist gut, der mich nachhaltig davor bewahrt, der Gemeinschaft auf der Tasche zu liegen.

Also auch als später mal Erwerbsgemindeter, Erwerbsunfähiger oder einfach nur Rentner.

PS: … und für den sich der Arbeitnehmer nicht vom Jobcenter als SGB-II-Aufstocker bei Dienstleistern prostituieren muss, die via Telefon- und anderen Tele-Dienstleistungen Dritten Lotterieteilnahmen oder Heizdecken aufschwatzen wollen.
 
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