Gesellschaft Kapitalismus - wie steht ihr dazu?

Wie stehst du zur Marktwirtschaft (bzw. Kapitalismus)

  • Ich plädiere für eine gänzlich freie Marktwirtschaft, völlig ohne Regulation und Vorschriften

    Stimmen: 3 3,9%
  • Ich bin für eine möglichst freie Markwirtschaft, mit einigen wenigen Regulationen (Wie in den USA)

    Stimmen: 8 10,4%
  • Ich bin für eine Marktwirtschaft mit einigen Eingriffen, wie die soziale Marktwirtschaft in Dt.Land

    Stimmen: 38 49,4%
  • Ich bevorzuge den Sozialismus bzw. die Planwirtschaft

    Stimmen: 15 19,5%
  • Ich bin eigentlich gegen die Marktwirtschaft, aber immer noch besser als andere Wirtschaftssysteme

    Stimmen: 5 6,5%
  • Ich bevorzuge ein anderes Wirtschaftssystem (welches?)

    Stimmen: 8 10,4%

  • Umfrageteilnehmer
    77
S

SwitzerSnow

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Der Kapitalismus ist wohl eines der meist diskutierten Themen in der Gesellschaft, ganz gleich, welche Themen gerade aktuell sind, der Kapitalismus ist stets in aller Munde. Deshalb würde ich auch hier gerne eine Diskussion darüber starten.

Schaut man sich Statistiken zu dem Thema an, so fällt auf, dass in Deutschland zwar - im Vergleich zu beispielsweise den USA - deutlich weniger Menschen voll und ganz vom Kapitalismus an sich überzeugt sind, und deshalb Regulationen fordern. Auf der anderen Seite gibt es aber in keinem der untersuchten Länder so wenig Stimmen, die den Kapitalismus als gescheitert abschreiben: http://de.statista.com/statistik/da...g-zum-kapitalismus-in-ausgewaehlten-laendern/

Der Kapitalismus ist für viele ein negativ behaftetes Wort, was wohl nicht zuletzt daran liegt, dass er in Diskussionen jedweder Art oft als Sündenbock stigmatisiert wird. Deshalb habe ich auch in der Umfrage das Wort "Marktwirtschaft" synonym zu "Kapitalismus" verwendet, auch weil "Marktwirtschaft" besser passt, wenn man über Wirtschaftssysteme diskutiert.



Ich persönlich vertrete den Standpunkt, dass der Kapitalismus bzw. die Marktwirtschaft das beste Wirtschaftssystem ist, sowohl in der Theorie als auch in der Praxis. Dass mache ich einerseits daran fest, dass es in einem marktwirtschaftliches Wirtschaftssystem nachweislich mehr Wohlstand gibt und andererseits, weil nur in einem wettbewerbsorientierten Wirtschaftssystem wie der Marktwirtschaft technische Innovationen möglich sind.


Wie steht ihr dazu?
 
Du verkürzt deine Wahloptionen auf zwei Möglichkeiten – »Pest« und »Cholera«. Die ersten drei Optionen fallen in die erste Kategorie »Pest«, wobei noch angemerkt sei, dass die »Soziale Marktwirtschaft« in Deutschland (Punkt 3) schon lange nicht mehr existiert.

Die letzten drei Optionen fallen in die Kategorie »Cholera«, die du schon bei Punkt vier mit »Planwirtschaft« nennst.

Alle Formen einer gerechteren Marktwirtschaft ohne Umverteilung von unten nach oben, ohne Krieg »Reich gegen Arm«, lässt du einfach weg. Daher kann ich auch nicht bei deinen vorgegebenen Optionen mit abstimmen.
 
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Ich persönlich vertrete den Standpunkt, dass der Kapitalismus bzw. die Marktwirtschaft das beste Wirtschaftssystem ist, sowohl in der Theorie als auch in der Praxis. Dass mache ich einerseits daran fest, dass es in einem marktwirtschaftliches Wirtschaftssystem nachweislich mehr Wohlstand gibt und andererseits, weil nur in einem wettbewerbsorientierten Wirtschaftssystem wie der Marktwirtschaft technische Innovationen möglich sind.
Ist sicherlich richtig, dass in einer freien Marktwirtschaft wahrscheinlich stetigere Innovation hervor gebracht wird. Allerdings sollte man nicht vergessen, dass wir halt in Wettbewerb gesetzt werden, im Prinzip jeder gegen jeden.

Die freie Marktwirtschaft hat auch seine Nachteile: Sie neigt zu Krisen (siehe Lehman-Brothers) und andererseits auch zu Konzentrationen (einige wenige besitzen viel). Auch mit so Sachen, dass man um Erstzugriff auf Resourcen zu haben (z.B. Öl) Kriege führt finde ich furchtbar.

Ich habe daher für den Sozialismus gestimmt.
 
Was die freie Marktwirtschaft bringt sehen wir in USA. Es kann zwar auch einen Reichen treffen, großteils sind die "kleinen" die Verliehrer.
Später vieleicht mehr.
 
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Du verkürzt deine Wahloptionen auf zwei Möglichkeiten – »Pest« und »Cholera«. Die ersten drei Optionen fallen in die erste Kategorie »Pest«, wobei noch angemerkt sei, dass die »Soziale Marktwirtschaft« in Deutschland (Punkt 3) schon lange nicht mehr existiert.

Die letzten drei Optionen fallen in die Kategorie »Cholera«, die du schon bei Punkt vier mit »Planwirtschaft« nennst.

Alle Formen einer gerechteren Marktwirtschaft ohne Umverteilung von unten nach oben, ohne Krieg »Reich gegen Arm«, lässt du einfach weg. Daher kann ich auch nicht bei deinen vorgegebenen Optionen mit abstimmen.
Zunächst mal: aus welchem Grund existiert deiner Meinung nach die soziale Marktwirtschaft in Deutschland nicht mehr?

Zu der Auswahl: die letzten beiden Optionen der Umfrage sind doch für diejenigen, die weder Marktwirtschaft noch Planwirtschaft gutheißen, da müsste doch auch für dich eine Option dabei sein.
 
zumindest für manche :crack:
Nein, auch für die Bevölkerung als Ganzes. Oder kennst du ein sozialistisches Land, in welchem es der Bevölkerung besser geht als in einem marktwirtschaftlich orientieren Land?
 
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Kapitalismus ist ein Begriff ähnlich wie "Staat" oder "Kunst". Jeder füllt ihn mit seinen Gedanken, die aus Wissen, Halbwissen und Nichtwissen bestehen. Oft bestehen sie hauptsächlich aus wütender Ablehnung (was viele Ablehnende nicht daran hindert, Eigentumswohnungen zu kaufen oder ein Aktiendepot zu halten). Am schlimmsten sind die "Experten", die nämlich vorgeben, nur zu wissen und das auch noch "wissenschaftlich" untermauern. Ihre Aussagen liegen meistens genauso daneben wie die von uns "einfachen Leuten" ;-) Ich definiere Kapitalismus im Kern so: Du willst etwas herstellen und eine Firma gründen. Ich leihe Dir das Geld dafür. Du stellst Leute ein und stellst Deine Produkte her. Du bietest sie an und wenn genügend Menschen sie kaufen, kannst Du Deine Leute bezahlen und mir das Geld, das ich Dir am Anfang gab, mit einem Aufschlag zurückzahlen. Der Staat sorgt dafür, dass wir all dies in Sicherheit und verlässlich machen können. Alle sind zufrieden. Dass der Kapitalismus üble Auswüchse hervorgebracht hat, damit meine ich z. B. die Finanzwirtschaft und die Pervertierung der Wirtschaft in Richtung Shareholder-Value, liegt an der Globalisierung, dem fehlenden Konkurrenzmodell und den zu großen Bevölkerungen. Auch ist in vielen Ländern (nicht der Schweiz z. B.) die Verteilung des Wohlstands ungerecht. Das wird sich wieder regulieren. Der Kapitalismus, besonders unsere Variante der sozialen Marktwirtschaft, ist das beste Wirtschaftssystem, das es je gegeben hat. Damit es gut funktioniert, muss es einen gesellschaftlichen Unterbau geben, eine Ethik, eine Moral, einen Zusammenhalt, wie es ihn weder in Russland noch in China gibt, dort gilt das Recht des Stärkeren, des Kriminelleren, des Korrupteren. Der Zusammenhalt könnte uns verloren gehen, das ist meine Sorge. Dann heißt es: jeder gegen jeden. Wer ganz sicher keine besseren Ansätze für das gerechte Wirtschaften hat, sind diejenigen, die den Kapitalismus abschaffen wollen. Das sind in meinen Augen Spinner (sorry), die überhaupt keine Ahnung davon haben, wie Menschen denken, fühlen und handeln. Auch nach dem Zusammenbruch des Sozialismus/Kommunismus haben sie es nicht begriffen. Sie träumen wie kleine Kinder von indianischer Sozialromantik und Geld-für-alle-Utopien. Aber wenn sie ihr Förmchen abgeben oder teilen sollen: nee, du das nicht! Also: Kapitalismus ist gut, er muss aber kontrolliert und wieder auf seinen Kern zurückgeführt werden.
 
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Oder kennst du ein sozialistisches Land, in welchem es der Bevölkerung besser geht als in einem marktwirtschaftlich orientieren Land?
stell die Frage anders rum: kennst du ein sozialistisches Land, in dem die Schere zwischen Arm und Reich soweit auseinander klafft?
 
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Zunächst mal: aus welchem Grund existiert deiner Meinung nach die soziale Marktwirtschaft in Deutschland nicht mehr.

Vielleicht weil wir mittlerweile eine "marktkonforme Demokratie" und keinen demokratiekonformen Markt mehr haben.
 
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Kapitalismus ist gut
Nein ist er nicht, denn es ist ein Extrem, genau wie der Kommunismus und mit extremen kann der Mensch nicht umgehen!
Komasaufen ist auf Dauer für einen Menschen auch nicht gut!
(Kapitalismus ist die Pest von heute!)
Vielleicht weil wir mittlerweile eine "marktkonforme Demokratie" und keinen demokratiekonformen Markt mehr haben.
Eine Wirtschaftsdiktatur und Parteiendiktatur die durch Brüssel und andere Eingriffe weiter ausgebaut wird!
 
Nein, auch für die Bevölkerung als Ganzes. Oder kennst du ein sozialistisches Land, in welchem es der Bevölkerung besser geht als in einem marktwirtschaftlich orientieren Land?
Welches sozialistische Land wurde denn nicht mit Krieg wenn auch "nur" Wirtschaftskrieg konfrontiert? Bist Du Anhänger der Pferdeäpfeltheorie? Ich sehe bei Kapitalismus und Sozialismus gleichermaßen Schwächen also kann es nur eine Mischform sein. Freiwirtschaft z.B.
 
Was ist das denn für eine bescheidenes Thema. Da wird die Frage gestellt: Kapitalismus - wie steht ihr dazu? Und dann kommt eine Umfrage zu Marktwirtschaft vs. Planwirtschaft vs irgendwas ohne jede Definition, was worunter verstanden wird.
Außerdem sind doch politische Themen in der Bar per se unerwünscht. Und was gibt es politischeres als eine Kapitalismus vs Kommunismus Debatte?
 
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Nun, da werden auch Manche ordentlich für schwitzen bei der Arbeit.

Der zum Beispiel.:)

David Tepper verdient 9,6 Millionen Dollar am Tag – mehr als jeder andere Mensch der Welt. Der Hedgefondsguru hat sich einst mit Schrottanleihen hoch gekämpft.
 
Intellektuell geht unsere kapitalistische Kultur doch voll fürn Arsch.
Ich kenne noch Wirtschaftsformen in denen es zwar weniger gab, aber die Leute glücklicher waren (und nein, ich meine nicht die Ossis). Hier lag der Vorteil nicht in der Wirtschaft sondern im interkulturellem Aufwachsen.
 
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Kapitalismus ist die beste Wirtschaftsform, die es nunmal auf dieser Welt gibt.

Allerdings sind immer wieder Regulierungen notwenig, weil manche Firmen/Personen die Freiheit des Kapitalismus ausnutzen.
Aber mit vernünftigen "Spielregeln" gibt es nichts besseres als Kapitalismus.
 
Intellektuell geht unsere kapitalistische Kultur doch voll fürn Arsch.
Ich kenne noch Wirtschaftsformen in denen es zwar weniger gab, aber die Leute glücklicher waren (und nein, ich meine nicht die Ossis). Hier lag der Vorteil nicht in der Wirtschaft sondern im interkulturellem Aufwachsen.

Interessant, welche Wirtschaftsformen meinst Du? Ich möchte auch glücklicher sein. Dein erster Satz ist tatsächlich ein Beweis für seine Richtigkeit, jedenfalls im Einzelfall.
 
Intellektuell geht unsere kapitalistische Kultur doch voll fürn Arsch.
Ich kenne noch Wirtschaftsformen in denen es zwar weniger gab, aber die Leute glücklicher waren (und nein, ich meine nicht die Ossis). Hier lag der Vorteil nicht in der Wirtschaft sondern im interkulturellem Aufwachsen.
Diese Wirtschaftsformen würde ich auch gern mal kennenlernen. Lässt Du uns an Deinem Wissen teilhaben?
 
Allerdings sind immer wieder Regulierungen notwenig, weil manche Firmen/Personen die Freiheit des Kapitalismus ausnutzen.

Manche, ich würde eher sagen alle. Nur können das manche Unternehmen in größerem Umfang als andere.
Und wenn man den Ressourcenverbrauch anschaut, ist der Kapitalismus alles andere als die „beste Wirtschaftsform“. Wenn Apple jedes Jahr mehr Smartphones verkaufen muss, dann müssen die Leute halt in immer kürzeren Zeiträumen neue Geräte kaufen, obwohl die Geräte länger benutzt werden könnten. Und notfalls hilft man eben mit geplanter Obsoleszenz bei Hard- und Software etwas nach.
Bei den PKWs ist das Phänomen noch extremer. Da soll möglichst jeder Bürger ein eigenes Fahrzeug besitzen. Mit der Folge, dass in größeren Städten die Schadstoffwerte durch die Decke gehen, die Infrastruktur überlastet ist und die Bewohner den Lärm ertragen müssen. Öffentlicher Personennahverkehr in Verbindung mit Carsharing würde das Verkehrsaufkommen reduzieren, aber auch die Zahl der verkauften Fahrzeuge. Wird also nicht gemacht bzw. möglichst stark behindert, obwohl es fast nur Vorteile hätte. Der größte Nachteil ist, dass die Autohersteller nicht mehr so viele Autos absetzen könnten und genau deshalb wird alles dagegen unternommen. Anstatt zu einem Gott beten wir heute halt zur Wirtschaft bzw. zum Konsum und dem muss eben fast alles untergeordnet werden.
 
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stell die Frage anders rum: kennst du ein sozialistisches Land, in dem die Schere zwischen Arm und Reich soweit auseinander klafft?
Da stimme ich dir zu, diese Schere gibt es in diesen Ländern kaum. Dennoch geht es hier in Deutschland nahezu jedem besser, als nahezu jedem in den besagten Ländern. Das heißt in Deutschland geht es nahezu jedem besser, wenn Marktwirtschaft statt Planwirtschaften herrscht.
 
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