Für Kamerasysteme mit unterschiedlichen Bilddiagonalen und somit entsprechend unterschiedlichen Normalbrennweiten gilt bei sonst gleichen Voraussetzungen (Blendenzahl, Bildwinkel und Bildauflösung), dass die Schärfentiefe umso geringer wird, je größer die Bilddiagonale ist. Es ist also mit größeren Kameras einfacher möglich, die Schärfentiefe einzuschränken (etwa bei Porträtaufnahmen mit unscharfem Hintergrund), als mit kleinen Kameras.Die Diagonale des Sensors spielt sehr wohl eine Rolle bei der Schärfentiefe!
Hier nachzulesen: http://de.wikipedia.org/wiki/Schärfentiefe
Meine Erfahrung zeigte mir, dass der Wunsch nach geringer Schärfentiefe z.B. bei Portraitfotografie nur bedingt praxistauglich ist. Da sich das Model und der Fotograf immer leicht bewegen, liegt die Schärfe nicht immer mehr auf dem Auge, wo ich es gerne hätte. Also muss ich die lichtstarken und teuren Linsen ablenden um nicht zu viel Ausschuss zu produzieren. Was hier sehr hilfreich und meiner Meinung nach ein absolutes Muss ist um zu guten Ergebnissen zu kommen, ist den Autofokus auf AF-C (kontinuierlicher AF) zu stellen und mit 2 -3 Bildern pro Sekunde zu fotografieren. Insofern ist für mich die theoretisch geringere Schärfentiefe einer FX-Kamera eher eine akademische Größe.
Deshalb würde ich eher bei Nikon zu einer D7100 als zu einer D600/10 greifen. Zumal die D7100 das gleiche AF-Modul (Nikon Multi-CAM 3500D/FX 51 Fokusmessfeldern (darunter 15 Kreuzsensoren)) wie die großen FX-Kameras D800/E und D4 verwendet.
Spannend wird DX vs.FX bei der Auswahl der Objektive. Das klassische FX-Standardzoom 24-70 1:2.8 ist halt auf DX eher ein leichtes Telezoom und keine "immer drauf" Linse. Will man bei DX was Vergleichbares haben, muss man zum 17-55 1:2.8 greifen. Was ich damit zum Ausdruck bringen will: Die Wahl zwischen FX und DX will gut überlegt sein, da man sich bei einem Wechsel nach anderen Linsen umgucken muss. Das ist meistens viel teurer als den Body zu wechseln. Ich habe das leidvoll erfahren müssen.
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