[…] Ich z.B. bin in 30 Jahren nur 2 x aus dem Kino gegangen, weil mich der Film langweilte. Einmal bei "Mondscheintarif"[…]
Ich war auch nur in „Mondscheintarif“, weil meine damalige Freundin da im Abspann genannt wurde, also hab ich den Schwachsinn bis zum Ende erlitten.
So wie ich das sehe, haben sich hier in etwa zwei Lager gebildet:
Die Einen bejubeln die Machart des Filmen, die graphische Umsetzung und die phantasievollen Bilder. Diesen Zeitgenossen ist eine schlüssige, überraschende Handlung oder gar ein tieferer Sinn und Anpruch des Filmemachers gleichgültig. Ihnen reicht es vollkommen aus, sich zwei Stunden lang mitreißen zu lassen von den Figuren, den neuen Eindrücken und den vermittelten Schlüsselreizen.
Die Anderen äußern sich zwar hinsichtlich der Bildgewalt auch lobend über den Streifen, vermissen aber etwas intellektuelle „Unterfütterung“, Überraschungen im Handlungsstrang und überhaupt eine ausgefeiltere Dramaturgie. Nur bunte Bilder reichen Ihnen nicht und sie fragen sich, wieso vom gewaltigen Budget nicht auch etwas in ein gutes Drehbuch fließen konnte, OHNE daß gleich „Hamlet in Space“ rauskommt.
Ist es nicht so, daß beide Lager aus Ihrer Sicht recht haben?
Wurde da nicht eine schon hundertmal erzählte Geschichte mit brillianten Bildern und exzellenter, teilweise neu entwickelter Technik wiedergekäut? Vergißt man nicht unter dem Eindruck den Bilder alles um sich herum (sogar den obligaten Popcorn-schmatzenden Proleten hinter sich), erwacht aber aus dem Traum vielleicht mit der Frage, ob das jetzt nicht doch etwas vorhersehbar war? Trotzdem kann man sich ja „gut unterhalten“ fühlen.