James Camerons Avatar

In der Tat ist der Film "Mist", wenn man einen gewissen Anspruch hat und sich im Kino nicht mit bloßen Effekten abspeisen lassen möchte.

Der „Mist“ ist aber in diesem Fall ausnehmend spektakulär verpackt.

Zur Verteidigung der Schauspieler muß man sagen, daß auch ein Spitzen-Mime nichts ausrichten kann, wenn es der Handlung an jeglichem Sinn gebricht und die Pseudo-Message so platt daherkommt, wie ein Wiesel, das unter einem Walroß genächtigt hat. Das ganze ist konventioneller Hollywood-Schmonz, der durch einen Mix von Science-Fiction und Ethno-Gesäusel auf den aktuellen Lifestyle getrimmt wurde. Instant-Wegwerf-Weisheit fürs Kurzzeitgedächtnis.

Der eigentliche große Vorwurf, den man Cameron (dem Regisseur) machen kann ist, so grottenfaul gewesen zu sein, um bei dem ganzen Aufwand nicht doch noch eine stimmige Handlung mit einer Spur Sinn zu fabrizieren. Bei dem ganzen Tamtam und „revolutionary“/„next Level“-Geschwafel hätte durchaus noch Geld für einen guten Drehbuchautor drin sein müssen. Da haben münchner Filmschul-Absolventen schon mit einem einstelligen Prozentanteil der Drehkosten mehr hingelegt.
ohne den Film gesehen zu haben würde ich das mal so :unterschreibe:

Ich hab ihn dort letzten Mittwoch gesehen: Handlung "Ok", 3D geil, Sound phänomenal.
mehr erwarte ich auch nicht ...und wenn das erfüllt wird, bin ich zufrieden - mal sehen vielleicht schaffe ich es morgen rein, letzte Woche hat sich leider zerschlagen...
ansonsten bin ich schon genauso gespannt auf Tron Legacy der nächstes Jahr dann kommt. - nach dem Film ist vor dem Film :cool:
 
Ich wage zu behaupten jeder halbwegs talentierte Filmschüler hätte es besser gemacht.

. Bei dem ganzen Tamtam und „revolutionary“/„next Level“-Geschwafel hätte durchaus noch Geld für einen guten Drehbuchautor drin sein müssen. Da haben münchner Filmschul-Absolventen schon mit einem einstelligen Prozentanteil der Drehkosten mehr hingelegt.

Es dauert wahrscheinlich nicht mehr lange bis der erste meint, das könne er nach Feierabend mit seinem iMac auch machen. Zur Verfügung gestellt würde das dann selbstverständlich gratis auf YouTube in HD.

Leute, ehrlich, hat euch die Gravitation im Stich gelassen?
 
Das nenn' ich Wagemut! :)

never judge a book by the cover...( oder halt Film ) - kann ich aber ganz gut - und in den Fall hat das einfach etwas mit der Erwartungshaltung zu tun...und dazu hatte ich mich ja schon geäußert. ;)
 
hab den film (3d-version) jetzt zweimal gesehen und find ihn einfach nur spitzenklasse.

klar, die story hat macken und ist ordentlich in kitsch verpackt.
aber vielleicht hat das hollywood-popcorn-kino noch nie einen "größeren" film hervorgebracht. (es steht ja schließlich auch nicht "prädikat: besonders wertvoll" drauf).

Ein unbekannter filmkritiker trifft den nagel - meiner meinung nach - auf den kopf:

„Camerons lange erwartetes 3-D-Abenteuer ist Spektakelkino alter Schule: dreist geklaut, vulgär erhaben und – wirklich mitreißend.“
 
Manchmal scheint das Anspruchsdenken nicht im geringsten hinterfragt zu werden. Wenn ich ein dramatisch und dramaturgisch eindrucksvolles Erlebnis mit grandioser Leistung der Schauspielern will, dann gehe ich nicht in einen Blockbuster-Film der um als ein solcher zu funktionieren möglich den Geschmack einer breiten Masse treffen muss,
Das sich gute Schauspielkunst und Blockbusterqualitäten nicht ausschließen, haben andere schon bewiesen, siehe beispielsweise "Heat"...
Bin gespannt wie hier das Gemotze über den Film ausfällt wenn er 2 bis 3 Oscars bekommen hat, die dann "natürlich" vollkommen unverdient sind.
Es gibt IMHO 'ne Menge miese Filme, die einen Oscar bekommen haben...
 
Bester Filmsong natürlich :sick: :hehehe:
Geht es beim "besten Filmsong" um Sympathien den Interpreten gegenüber oder um die Musik?

Denn egal wie man zu Celine Dione steht; der Song selbst hat, meiner Meinung nach, ein sehr schöne Melodie. Einfach mal die Instrumentalversion anhören!

Ich wüssste nicht, was an den anderen nominierten Songs besser gewesen wäre.
"Journey to the past -Anastasia" & "Hercules - I Can Go The Distance": zwei typische Disney-Songs, wie man sie in jedem drittklassigen Musical zuhauf hört.
"How Do I Live-ConAir": hübsche Country-Pop-Ballade. Nett anzuhören, tut nicht weh, bleibt aber auch nicht wirklich hängen.
"Miss Misery -Good Will Hunting": belanglos dahinplätschernder "Beatles-Surrogat-Extrakt".

Angesichts dieser Mitnominierten geht der Oscar für Titanic m. E. in Ordnung.
 
Folmsong in Avatar? welchen Filmsong?

Also einen echten Filmsong gibt es in Avatar ja wohl gar nicht, nicht mal eine echte Titelmusik oder ein Thema, das man sofort wiedererkennen würde.

Was mich am meisten gestört hat (und ich bin Sci-Fi-Fan) ist, dass die Außerirdischen viel zu menschlich gestaltet sind:

Körperbau: nur größer :(
Körperfarbe: blau mit Streifen :rolleyes: (nicht mal chameleonartig oder phototropisch, wie langweilig)
Finger und Füße: gähn

Bleibt nur der "Gag" mit dem Nerven-Sensor-Haar-Schwanz als sich-selbst-adaptierende-Schnittstelle, wo gabs das schon mal, überleg :kopfkratz:

Trotzdem: Es gibt noch viel, viel schlechter Filme!
 
Zuletzt bearbeitet:
Warum sollten Ausserirdische komplett anders, als wir aussehen?! Ich meine, wenn man überlegt auf welchen Planeten intelligentes Leben möglich ist, dann müsste der Planet ungefähr zu einem Stern stehen, wie die Erde zur Sonne. Dann wäre es auch naheliegend, dass sich dieser Planet "ähnlich" wie die Erde entwickelt, Bäume etc.

Die Größe der Navi kann man auf die geringere Schwerkraft zurückführen, hoffe diese war geringer :)
 
Die Kritiker, die die Story des Films als flach, platt oder als gar nicht existent bezeichnen, scheinen wirklich den Wald vor lauter Bäumen nicht mehr zu sehen.

Denn das Hauptthema des Filmes ist nicht Öko, Voodoo oder Indianerromantik sondern - man mag es kaum glauben - Avatare.

Das Eintauchen in eine fremde, räumlich entfernte fremde Welt im einem (zu dieser Welt passenden) Körper, den man selbst steuert. Heutzutage bereits möglich in den bekannten virtuellen Welten, beispielsweise in Spielen wie World of Warcraft. Man klickt sich in die Welt ein, wählt einen Avatar geeigneter Größe, Kraft und Statur und läuft darin durch diese Welt. Man trifft andere Avatare und bildet Gruppen usw., gesteuert in Echtzeit von beliebigen Orten auf der Welt.

Avatare an realen Orten wären oder sind heute ja auch schon möglich, z.B. durch Fernsteuern eines sehr einfach gestrickten Roboters.

Im Film wird nun dieser Avatargedanke radikal und konsequent bis zur Perfektion weitergedacht. Keine virtuelle, sondern eine reale Welt als Einsatzort und kein mechanischer sondern ein biologischer Körper, entwickelt mit weit fortgeschrittener Gentechnik durch Verquickung der Gensubstanzen verschiedener Lebewesen.

Damit sind nicht nur Gehen und Sehen sondern auch Tasten, Fühlen, Riechen usw. möglich.

Wenn sich Sully in seinem Avatarkörper nun in die einheimische Neytiri verliebt und sie umarmt, so begegnen sich hier doch zwei völlig unterschiedliche Wesen, sie fühlt wie sie schon immer gefühlt hat, er kann sie zwar ertasten, als wäre er in einem Körper eines Einheimischen, fühlt jedoch wie er selbst. Wäre er in seinem wirklichen Körper, könnten diese Begegnungen so ja nicht stattfinden.
Er wäre nur halb so groß wie sie, müsste eine Atemmaske tagen und vor allem könnte er nicht mal stehen, da er auch noch an den Beinen gelähmt ist. (Siehe auch die Szenen gegen Filmende)

Wer in dieser Szene - oder in vielen anderen - natürlich nur 2 gleichartige "hässliche blaue Schlümpfe" sieht hat nicht viel vom Ganzen.

Was auch gut vermittelt wird ist das sich Verlieren in dieser schönen neuen Welt des Hauptakteurs: Anfangs weiß man noch: Jetzt befindet man sich in seinem Avatar, schaut mit seinen Augen und ist einfach nur erstaunt über die fremde Welt. Je länger der Film andauert bzw. je mehr Avatareinsätze Sully hinter sich bringt, desto wirklicher bzw. realer wird die neue Welt durch den fremden Körper wahrgenommen und als immer schöner und besser empfunden - und der Unterschied zwischen dem eigenen richtigen Körper und dem Leben im Avatar verwischt immer mehr. Unterstrichen wird das durch die harten Schnitte nach den jeweiligen Aufwachphasen hinein in die kalte Technikwelt der Menschen. Solange, bis nach vielen Avatarausflügen Sully wieder aufwacht und das erste Mal nicht mehr das Gefühl hat, in der Wirklichkeit aufzuwachen sondern umgekehrt, in einen Traum zu fallen, während er gerade aus der richtigen Wirklichkeit zurückgekehrt ist, die er mit Hilfe seines Avatars wahrgenommen hat: Der noch nicht abgestumpfte Kinozuschauer wird dasselbe Gefühl haben.

Diese Story nun als "Mist" abzuwerten, als Abklatsch alter Winnetougeschichten oder als schlechte Wiederholung von Filmen wie 'Der mit dem Wolf tanzt', ist ein oberflächliche Wertung, die das eigentliche Filmthema ignoriert und sich nur an den Abenteuern, welche mittels dieser Avartare durchgestanden werden, orientiert.
 
Is ja nur so, dass es doch viel naheliegender ist, dass sie NICHT so ähnlich wie wir aussehen, es gibt doch mehr als eine Million Möglichkeiten aus evolutionärbiologischer Sicht, sich anzupassen, die Viecher auf dem Planeten sind ja schon mal ein Ansatz, bei den humanoiden hätte man da doch etwas revolutionärer an das Design gehen können, was nicht heist, dass sie keine Arme und Beine haben dürfen!

Das heist noch lange nicht, dass der Film schlecht ist! Man hätte aber mehr draus machen können!
 
Die Kritiker, die die Story des Films als flach, platt oder als gar nicht existent bezeichnen, scheinen wirklich den Wald vor lauter Bäumen nicht mehr zu sehen.

Denn das Hauptthema des Filmes ist nicht Öko, Voodoo oder Indianerromantik sondern - man mag es kaum glauben - Avatare.
aber dieses Thema trägt -für mich- halt wirklich nicht über 2 Stunden :muede:
 
Endlich mal ein Film der meine Erwartungen komplett erfüllt hat: Er war genauso scheiße, wie ich es erwartet habe.

Eine Zeitverschwendung – mehr nicht.
 
Angesichts dieser Mitnominierten geht der Oscar für Titanic m. E. in Ordnung.
:jaja: Da stimme ich zu, auch wenn der Song (von C.D. gesungen) bei mir :sick: bewirkt. Aber die Songs nach 1988 waren eh alle nicht mein Ding. Lediglich 1994, 2004 und 2008 gefallen mir noch.
 
Hi,
Hm, seh ich etwas anders. Ist aber Wurscht. Wundere mich nur gerade über die Reaktionen hier nur weil ich einen Film scheiße finde.
es geht nicht darum, dass du den Film nicht gut fandest, denn das ist deine Sache und interessiert auch keinen.

Da aber das Internet vor Kackenhauern nur so strotzt, sind Sätze wie "Ich wage zu behaupten jeder halbwegs talentierte Filmschüler hätte es besser gemacht." und "Ändert aber nichts daran, das die Reaktion von einigen hier insgesamt sehr viel über Ihre Geisteshaltung aussagt" für eine Diskussion recht hinderlich. Aber diskutieren und provozieren ist für manche eben dasselbe, sofern sie das überaupt unterscheiden können.
 
Mir hat der Film sehr gut gefallen. Über die paar Schwächen in der Filmlogik kann zumindest ich in Zeiten von "2012", "10.000 B.C.", "G.I. Joe" und "Transformers" allzu leicht hinweg sehen.

Optisch beeindruckend, thematisch solide und cineastisch - in typischer Cameron-scher Manier - routiniert gemacht. Reiht sich wunderbar in seine bisherigen Werke ein, die beinahe quer durch die Bank zu meinen Lieblingsfilmen gehören (mit Ausnahme von "Titanic" - ich konnte mich bis zum heutigen Tage erfolgreich dagegen wehren, ihn anzusehen; "Terminator 1 & 2", "Aliens", "Abyss" und "True Lies" sind allerdings m.E. tolle Streifen).
 
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