Weil es einfach nie begründet wird.
Wie soll ein durchschnittlicher Bürger mit einem simplen Lehrberuf oder einer einfachen Ausbildung, der weder Gelehrter, Studierter, Wissenschaftler, Hochschulabsolvent noch Mitarbeiter des MIT oder hochbegabt ist, das auch relevant, folgerichtig, unwiderlegbar, wissenschaftlich fundiert, nachvollziehbar oder für die Masse verständlich begründen? Woher soll man wissen, ob die Recherche richtig ist? Woher soll man wissen, ob die Grundlage der zutage geförderten Ergebnisse richtig waren oder der Richtigkeit entsprechen? Demnach ist ein Anzweifeln also immer fadenscheinig.
Gar nicht, oder? Der durchschnittliche Bürger hat demnach uneingeschränkt die Klappe zu halten, weil man das Wort gegenüber einem Gelehrten, Studienabsolventen, Wissenschaftler, Techniker, Chemiker, Physiker, Biologen, Arzt, Werkstattmeister, Vorgesetzten, Chef usw. gefälligst nicht zu erheben hat, weil die geäußerte Meinung nur die eigene Meinung widerspiegelt und nur eine laienhafte Darstellung des eigenen Empfindens darstellt und diese ohnehin als drittrangig, minderwertig, abfällig oder notwendiges Übel abgetan wird.
Wie soll dann Information stattfinden? Gar nicht, oder? Keine Zeitung, keine Publikationen, kein Internet, kein TV, keine Meinungsäußerung, keine Informationsweitergabe, keine Möglichkeit der Informationsbeschaffung zwischen der Obrigkeit und dem ach so ungebildeten Pöbel! Die Gelehrten sind unter sich und unterjochen das dumme Volk.
Frei nach dem Motto: "Wir schaffen das! Schön, dass ihr Steuern zahlt und uns wählt, aber brauchen würden wir euch nicht. Zahlt weiter Steuern aber lasst uns unser Ding machen. Ihr braucht nicht alles zu wissen, ihr dürft auch nicht alles wissen, sonst würdet ihr zu klug, und ein kluger Pöbel ist Gift für den König. Wissen Sie, nein, Sie wissen ja eh nichts, sobald es um Sie (die Untertanen) geht, sind wir stumm, taub und blind und tragen zudem, nur zu unserer eigenen Sicherheit, einen Frosch im Hals, einen Gehörschutz und eine Sonnenbrille.
Der Dumme, möchte immer klug sein. Der Kluge, stellt sich dumm. Der dumme muss den Hofnarren spielen, der kluge kann den Hofnarren spielen.
Man darf ja gerne zweifeln, aber bitte begründet und nicht einfach "bestimmt nicht unschädlich. Hab zwar keine Ahnung, wieso, das meine ich aber" oder so ähnlich.
Soll der durchschnittliche Bürger zu jedem Thema, das besprochen werden möchte/soll/muss, 23.000 Studien und Abhandlungen lesen, bevor der auch nur annähernd daran denken darf, den Mund aufmachen zu dürfen? Darf der gemeine Pöbel es überhaupt wagen, seine ohnehin nicht wertgeschätzte Meinung, unter vorgehaltener Hand, stotternd, zaghaft, unter vorheriger Zustimmung und Überprüfung der Obrigkeit sowie unter Vorbehalt einer Strafe als auch verträglicher Festsetzung der Aussage, überhaupt kundtun?
Wenn man nicht Spezialist ist in diesem Thema, wohl nicht. Na gut, dann alles schließen, zu machen, und jegliche Meinungsfreiheit und Meinungsäußerung verbieten und untersagen, weil ich kann nur für mich sprechen, ich kenne mich in keinem Gebiet zu 100% aus und kann auch nicht behaupten, zu einem Thema alles gelesen oder gehört oder recherchiert zu haben und kann demnach auch nicht sagen, dass ich in einem Fachgebiet der klügste der Welt bin und es keinen gibt, der mehr oder fundierteres Wissen aufweist als ich. Ich habe mich also uneingeschränkt dem Wissen und den Aussagen und Empfehlungen anderer unterzuordnen, zu richten und daran zu halten und niemals, in keinster Weise, Zweifel daran zu üben.
Das ist einfach kein Feld, in dem eine Meinungsäußerung irgendeine Relevanz hätte.
Ach? Hat eine Meinungsäußerung zu einer Wahl irgendeine Relevanz - [für uns Konsumenten, den durchschnittlichen Bürger, den gemeinen Pöbel?] Hat eine Meinungsäußerung zu einem Abgasskandal irgendeine Relevanz - [ ... ?] Hat eine Meinungsäußerung zu einem Klimawandel irgendeine Relevanz - [ ... ?] Hat eine Meinungsäußerung zu einem Überwachungs-/Polizei-/Abhörstaat irgendeine Relevanz - [ ... ?] Die machen doch ohnehin alle, was sie wollen. Wenn man nicht diesem elitären Kreis angehört, tja, Pech gehabt.
Aber wenn solche Meinungen unbegründet in der Öffentlichkeit rumschwirren, finde ich das nicht gut.
Ich schon, weil sich Politik, Industrie, Konzerne, Wirtschaft, Wissenschaft... nicht alles zu Lasten des gemeinen Bürgers erlauben dürfen. Und deshalb begrüße ich Personen, wie Assange, Snowden usw.
Deswegen bemühe ich, das richtig zu stellen, soweit möglich.
Du darfst dich gerne weiter bemühen. Ich bin hier raus, da ich über Strahlung genau so wenig Ahnung habe wie übers Blumen gießen. Ich weiß nur, dass es mit noch mehr Strahlung noch weniger Blumen geben wird.