Naja, nun werden erstmal LNG-Terminals gebaut, Kohlekraftwerke wieder hochgefahren, und
Scholz denkt jetzt auch laut über AKW-Verlängerung nach. Und das ist kein Zufall: Wind und Sonne können fossile Energiequellen nur dann ersetzen, wenn üppig dimensionierte Speichertechnik am Start ist (also nicht nur auf dem Reißbrett oder im Versuchsbetrieb, sondern wirklich vorhanden und in großem Stil einsetzbar). Haben wir nicht, ist auch nicht in Sicht. Auch wenn da technisch noch was geht (der Mensch ist ja sehr erfinderisch), wird es aber auf jeden Fall so aufwändig und damit so teuer sein, dass viele Branchen dann nicht mehr wirtschaftlich operieren können und verschwinden müssen. Und das bedeutet, mal so ganz knallhart gesagt, dass die Wirtschaft schrumpfen muss, wenn wir allein mit Öko-Energie klarkommen wollen. Grünes Wachstum ist jedenfalls ausgeschlossen; Wachstum ist nur mit Quellen von hoher Energiedichte möglich, die man mehr oder weniger leicht aus dem Boden holen, vorhalten und dort einsetzen kann, wo man sie gerade braucht. Also nur mit fossiler Energie. Nun leben wir aber in einem Wirtschaftssystem, das wachsen muss, um stabil zu sein. Eine wirklich ernstgemeinte Energiewende würde entweder zu einem Crash führen oder, um den Crash zu vermeiden, einen ausgefuchsten wirtschaftlichen Transformationsplan erfordern, an dessen Ende deutlich weniger Wohlstand und weniger soziale Sicherheit stünde. Das müsste man vorher politisch kommunizieren. Selbst Chuck Norris würde daran scheitern, daher passiert nichts außer ein paar Windräder hier und ein paar Solaranlagen dort - und natürlich jede Menge Greenwashing.