Was ist denn in den letzten Jahrzehnten passiert? Es ist alles (wirklich *alles*) eingetreten, vor dem die Grünen immer gewarnt und gemahnt haben.
Und jetzt werden sie als Sündenböcke hingestellt, nur weil sie sich irgendwann mal getraut haben, das Offensichtliche anzusprechen.
Ich wollte eigentlich gar nicht die Grünen bashen, aber jetzt, wo du sie ins Spiel bringst, tue ich es mal...
Es ist natürlich richtig, dass eingetreten ist, wovor Wissenschaftler seit Jahrzehnten warnen, und es ist auch davon auszugehen, dass eintreten wird, was sie für die nächsten Jahre und Jahrzehnte prognostizieren. Ja, es muss was passieren, und zwar eher gestern als heute.
Ich bin ausdrücklich nicht dafür, die Energiewende noch länger aufzuschieben. So, bin ich jetzt ein Grüner? - Nein! Die Grünen wollen zwar den Umweltschutz zum Maß aller Dinge machen, verfolgen aber ein Konzept, das nicht funktionieren kann (und unterscheiden sich darin auch nicht von fast allen anderen Parteien, die längst erkannt haben, dass Umweltschutz das große Thema des 21. Jahrhunderts ist). Das Konzept sieht vor, Ökologie und Wirtschaftswachstum miteinander zu verbinden; am Ende bleiben wir weiter auf Wachstumskurs und halten unseren Wohlstand, nur eben umweltverträglich. Wir fahren elektrisch, die Industrie produziert wie vorher, nur eben emissionsfrei, klimaneutraler Malle-Urlaub, und so weiter. Ist aber leider Quatsch. Im Vergleich zu fossilen Energieträgern, wie sie bislang aus dem Boden sprudelten, wird erneuerbare Energie immer ein eher knappes Gut bleiben, mit dem man den Wirtschaftszirkus von heute lange nicht betreiben kann. Daran hängen aber leider Arbeitsplätze, Einkommen, Ersparnisse, usw., und wenn's da ans Eingemachte geht, verstehen die allermeisten Leute keinen Spaß - wohl der Grund dafür, dass die Grünen so gerne mit dem Märchen vom grünen Wachstum hausieren gehen. Die Folgen des unhaltbaren grünen Versprechens: Das Märchen wird geglaubt, weil es so schön ist. Und das verhindert natürlich die harten, aber notwendigen Maßnahmen, weil die dann erst recht nicht mehr akzeptiert werden. "Wieso, ginge doch, man müsste nur wollen..." usw. Dann wird über Windrad-Abstandsregeln gemeckert oder darüber, dass Deutschland keine Solarindustrie mehr hat, manche sehen böse Machenschaften von Gas- und Öl-Bossen als Ursache, aber das alles geht natürlich voll am Kern vorbei.
Frankreich importiert derzeit unseren blöden Öko-Strom, weil die tollen AKWs zur Hälfte nicht laufen und zudem bei den Temperaturen Probleme haben, Kühlwasser ranzuschaffen (die Grenzwerte wurden von der französischen Regierung just heraufgesetzt - interessiert keine Sau...)
Ja, wenn man sowas liest, könnte man glatt auf die Idee kommen, dass Ökoenergie reichlich zur Verfügung steht. Ist aber nicht so: Nicht mal 10% des Gesamtenergieverbrauchs (nicht des Stroms allein) kommen derzeit in Deutschland aus erneuerbaren Quellen. Man darf ja nicht vergessen, dass man alles, aber auch wirklich alles mit Strom aus Wind und Sonne betreiben müsste, um ökologisch zu wirtschaften. Und dieser Strom müsste jederzeit zur Verfügung stehen, d.h. Speicher müssten in großem Stil her, wobei zu berücksichtigen wäre, dass bei der Umwandlung ein Haufen Energie wieder verloren geht. Das heißt nicht: Es geht nicht. Sondern: Grünes Wachstum geht nicht.
Man kann echt nur noch fassungslos zuschauen, wie die dümmsten Schafe sich ihren Metzger mit Begeisterung selber aussuchen.
Ja, allerdings.