http://www.stoppt-die-e-card.de/

Wird das nicht alles völlig überbewertet?
 
Hm...also zuerst einmal würde ich feststellen wollen, dass der Grund für die vermehrte Datenspeicherung wirtschaftlicher Natur ist. Bei mehreren Millionen "Kunden" rechnet amortisiert sich eine Investition in eine effiziente EDV ziemlich schnell.

Manche Leute glauben aber lieber, dass "der Staat" ein Überwachungsimperium aufbauen will. Halte das für unglaubliche Polemik.

Damit möchte ich nicht sagen, dass Datenschutz nicht wichtig ist. Ich will auch nicht, dass eines Tages meine Krankenakte für jederman einsehbar im Internet landet.
Aber eines ist klar: Es gibt auf der Seite der Datenschützer extrem viele von Paranoia befallene Menschen, denen das reale Leben scheinbar zu langweilig geworden ist, so dass sie sich ihre eigene kaputte kleine Welt zusammenspinnen. Zu denen kommt dann nochmal ein vermutlich noch größerer Anteil an unreifen Jugendlichen, die auf dem: "Ich bin gegen den Staat, yeah" - Trip sind, und daher vieles nachplappern was sie in dieser Richtung aufschnappen.

Das Problem an diesen Leuten ist, was die "normalen" Menschen von ihnen denken, also die breite Masse, sprich diejenigen die von den Gegner als auch den Befürwortern überzeugt werden muss. Durch diese paranoiden Spinner, die uns einreden wollen, dass durch den E-Pass unser aller Ende besiegelt wird, wird die gesamte Fraktion der Datenschützer ins lächerliche gezogen.

Ich will den TE übrigens nicht als paranoiden Spinner titulieren, falls das jetzt so rübergekommen sein sollte. Ich denke hier diskutiert man noch sehr gesittet und auch objektiv, was ja auch kein Problem ist. In letzter Zeit liest man nur leider sehr viel von den oben genannten Personengruppen, sobald dieses Thema aufkommt.
 
Na ja, ich halte das auch für sehr überbewertet. Nicht die Idee ansich ist schlecht, sondern ggf. höchstens die Umsetzung.

Klar, Datenschutz ist sehr wichtig. Aber überlegt doch mal folgendes: Wenn jemand heute unbedingt die Krankengeschichte einer Person herausfinden will, geht das ganz simpel über die Krankenakte bei der kranken Kasse ;) oder Krankenversicherung. Da steht im Zweifelsfall alles drin, was du für Medikamente nimmst, Diagnosen etc. Ergo sind die Infos schon heute gespeichert.

Da macht es wenig Unterschied, ob jetzt auch noch die Detaildaten (sprich die detaillierten Untersuchungsergebnisse) zentral in einer DB gespeichert werden.

Denn wer an die Daten ran will, müsste heute das System der Krankenkasse hacken, morgen halt den Zentralcomputer. Ich behaupte mal, dass tendenziell die IT der AOK nicht besser abgesichert ist heute als morgen ein zentrales System, wo eh jeder (politisch) draufschaut.

Was wichtig ist, der Zugriff für Versicherungen, den Staat, Arbeitgeber etc. muss bei Androhung einer empfindlichen Freiheitsstrafe verboten werden und es muss technisch geschützt werden.

Ich hätte nur mal Angst, dass der Gesetzgeber die Daten mal für bestimme Fälle freigibt...
 
Klar, Datenschutz ist sehr wichtig. Aber überlegt doch mal folgendes: Wenn jemand heute unbedingt die Krankengeschichte einer Person herausfinden will, geht das ganz simpel über die Krankenakte bei der kranken Kasse ;) oder Krankenversicherung.
nöö, die Krankenkasse hat weder die Krankengeschichte noch die Krankenakte.
 
nöö, die Krankenkasse hat weder die Krankengeschichte noch die Krankenakte.

Nicht? Wenn ich meine Rechnungen bei der Krankenversicherung einreiche, steht da auch ne Diagnose drauf bzw. die Behandlung, also was gemacht worden ist. Ich kann mir nicht vorstellen, dass die die Daten direkt nach Zahlung löschen. Und auch bei der gesetzlichen Versicherung werden die ja eine Rechnung bekommen, wo im Normalfall Behandlung und Medikamente abgerechnet werden. Das sollte doch auseichen, damit man sich ein Bild machen kann, oder?
 
German Angst.
 
nein, eine Rechnung bekommen die nur bei privatversicherten. Gesetzlich Versicherte werden anonymisiert nicht mit den einzelnen Ärzten, sondern mit der kassenärztlichen Vereinigung abgerechnet
 
Also ich muss mich auch mal wieder zu Wort melden, da ich einigermaßen nah am Geschehen bin.

Die Daten werden nicht auf der Karte, sondern auf einem zentralen Server/Rechner gespeichert.

Die Praxen brauchen, im Gegensatz zu heute, einen permanenten Online-Zugang. Selbstverständlich sind die meisten Praxen online, aber eben nicht mit dem Rechner, auf dem die Daten sind.

Was spricht gegen das bisherige System?

Googelt einmal "Patientenrechte Deutschland".

Jeder hat das Recht eine Kopie seiner Patientenakte zu bekommen, die man an den Nachbehandler oder an einen Arzt einer anderen Fachrichtig weiter geben kann. Und dann gibt es noch den "Arztbrief" von einem Arzt zum anderen.

Was geht es - provokant gefragt - den Orthopäden an, der meinen Halux Valgus (Hammerzeh) behandelt, ob ich Karies am Zahn 16 habe?

Wenn ich bei einer privaten Krankenversicherung versichert bin, kann ich noch bei der gleichen Versicherung eine Lebensversicherung abschliessen?

Wie Mini richtig ausgeführt hat, weder GKV noch PKV speichern bisher Daten über längere Zeit!
 
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Googelt einmal "Patentenrechte Deutschland".
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:Pfeif:
Sorry, im Eifer des Gefechts .... .

Danke für den Hinweis, Ich habe es korrigiert.
 
nein, eine Rechnung bekommen die nur bei privatversicherten. Gesetzlich Versicherte werden anonymisiert nicht mit den einzelnen Ärzten, sondern mit der kassenärztlichen Vereinigung abgerechnet

Ok, danke, wusste ich so im Detail nicht. Aber dann sollten heute zumindest die Daten bei der kassenärztlichen Vereinigung gespeichert sein, d.h. dort könnte man die Krankengeschichte sehen. Oder löschen die die Daten nach kurzer Zeit?

Aber zumindest bei Privatpatienten ist die e-card dann (datenschutzrechtlich) kein wesentlicher Unterschied, oder?
 
die e-card ist nur für die Armen, die bei einer gesetzlichen Kasse betro.. äh versichert werden :hehehe:
 
Aber zumindest bei Privatpatienten ist die e-card dann (datenschutzrechtlich) kein wesentlicher Unterschied, oder?
doch, ist sie. Deine Krankengeschichte liegt als Privatversicherter bei der Krankenversicherung, als gesetzlich Versicherter bei der kassenärztlichen Vereinigung.
Im Normalfall hat also kein Dritter darauf Zugriff. Was auch Sinn macht: was hat es den Dermatologen zu interessieren ob ich von meinem Urologen Viagra verschrieben bekomme.
Schlimmer: Was mache ich, wenn beim Vorstellungsgespräch der Betriebsarzt gerne mal meine eGK ins Lesegerät stecken möchte (ich weiss dass das verboten ist, trotzdem: weigere ich mich da, werde ich die Stelle nicht bekommen).

Noch mal andersrum gefragt: Was ist denn bitte schön für Patienten/Ärzte der Vorteil an der eGK?
 
die e-card ist nur für die Armen, die bei einer gesetzlichen Kasse betro.. äh versichert werden :hehehe:
nur um das mal klar zu stellen: ich halte das deutsche Gesundheitssystem für eine Errungenschaft und würde die gesetzlichen Krankenversicherungen nicht als Betrüger bezeichnen.
Ich sehe nur dass man ohne Not ein undurchdachtes System einführen möchte :)
 
Die eGK ist das schlimmste IT-Projekt, dass Deutschland bisher auf die Beine gestellt hat. Unter Ärzten baut sich bisher ken massiver Widerstand auf, weil viele (v.a. ältere) die Details zur Karte nicht kennen und die entschiedenen Gegner nicht daran glauben, dass die Ärzteschaft alleine dies verhindern kann.

Es bleibt nun dem "Volk" überlassen, die eGK abzulehnen. Hierfür gibt es sehr viele Gründe:

1. Kostet die Einführung Milliarden. Deswegen stecken aus Unternehmen wie Siemens hinter der ganzen Sache, die dabei Milliarden verdienen. Es geht nicht nur um die Karten selber, es geht um Rechenzentren, zig-tausenden von Kartenlesern sowie zig-tausende Updates der Ärztecomputer. Eine ganze Branche reibt sich die Hände.

Bei der Geldknappheit im Gesundheitswesen werden Menschen oft nicht versorgt, erhalten nicht die wichtigsten Medikamente oder bekommen bei ihren Ärzten keinen Termin. Der Arzt macht das nicht aus Spass oder Bosheit, er macht das weil kein Geld da ist, das Ihn oder die Medikamente bezahlt. Auf der anderen Seite verpufft 1/3 aller Krankenkassenbeiträge in der "Verwaltung" der Krankenkassen.

2. Es gibt keinen Nutzen, Gar keinen.

Die "Notfallfunktion" ist ein Witz. Kein Arzt schiebt eine Karte in einen PC ein, gibt evtl. einen Pin ein, sucht nach entsprechenden Einträgen, bevor er mit der Behanlung des Herzinfakrtes, des allergischen Schocks oder des abgetrennten Armes beginnt. Die Notfallfunktion ist fürs Klo

Doppeluntersuchungen sollen verhindert werden. Blödsinn. Erstens kann ein Arzt eine vorherige Untersuchung aus berechtigtem Grund immer anzweifeln und neu durchführen lassen. Erklärt er dies dem Patienten, isr der auch immer damit einverstanden. Zweitens kostet es die BRD keinen einzigen Cent mehr, wenn der Arzt doppelt untersucht. Es ist nämlich so, das alles Geld Deutschlands, was in den Kassen gesammelt wird in die einzelnen Länder bzw. deren KVen verteilt wird und die das Geld mehr oder weniger gerecht an die Ärzte verteilen. Wenn die Ärzte nun doppelt so viel arbeiten bzw. untersuchen würden, würden sie nur noch die Hälfte pro Untersuchung erhalten. In diesem Hamsterrad drehen sich die Ärzte schon seit über 10 Jahren. Also wird durch die Karte null Euro gespart, im Gegenteil, die Kosten explodieren.

3. Schweigepflicht.
Was zwischen Arzt und Patient passiert, bleibt geheim. Und das hat auch seine guten Gründe. Ausnahmen: Der Patient hat Ansprüche bei der Krankenkassen (z.B. Bezahlung der Therapie, Krankengeld etc...) oder bei der Privaten Versicherung (z.B. Unfallversicherung) oder bei einer Behörde (Gericht, Versorgungsamt, etc). In diesen Fällen informiert der Arzt nach ERLAUBNIS gezielt und gibt nur die benötigten Informationen Preis.
Bei der eGK wird die Information Zentral durch Staat/Krankenkasse gespeichert. Und zwar alles, was man speichern kann. Jeder kann sich Zugang verschaffen, denn Datenklau ist überall möglich, hier jedoch in GROSSEM STIL. Da gibt es Industiezweige, die würden alles für solche Daten hergeben, insbesondere Hersteller von Medizinprodukten, aber auch Versicherungsunternehmen...
Die Politik beschwichtigt die Datenproblematik, es sollen ja nur ganz wenige Daten auf der Karte gespeichert werden und nirgendwo sonst. Eine große LÜGE! Dies ist alles nur eine Vorbereitung auf die ganz große Kontrolle.


Als Vorteil gibt man an, das Papier für Rezepte gespart werden soll. Humbug. Wenn man sich mal die Kosten für die Zettel mit denen des größten IT-Projektes der Welt vergleicht ...
 
Jeder hat das Recht eine Kopie seiner Patientenakte zu bekommen

Das stimmt nicht ganz. Jeder Patient hat das Recht auf "neutrale" Befunde wie z.B. Labowerte, EKG-Kurven CT-Aufnahmen etc.

Befunde, die durch den Arzt erhoben werden, d.h. die Bewertung dieser Untersuchungsergebnisse sowie die Beschreibung des Zustands des Patienten ist "geistiges Eigentum" des Arztes.

Im Endeffekt gibt der Arzt natürlich alle wichtigen Infos weiter, meist in Form eines Arztbriefes, was auch qualitativ viel hochwertiger ist als ein paar codierte Infos auf einer Chipkarte.

Worauf ich hinaus will ist, dass die Ärzte einen Teufel tun werden, um ihre Infos auf die Karten zu verteilen. Sie werden sich schön am Minimum an Information orientieren, was die Karte schon zum scheitern bringt ...
 
doch, ist sie. Deine Krankengeschichte liegt als Privatversicherter bei der Krankenversicherung, als gesetzlich Versicherter bei der kassenärztlichen Vereinigung.
Im Normalfall hat also kein Dritter darauf Zugriff. Was auch Sinn macht: was hat es den Dermatologen zu interessieren ob ich von meinem Urologen Viagra verschrieben bekomme.
Schlimmer: Was mache ich, wenn beim Vorstellungsgespräch der Betriebsarzt gerne mal meine eGK ins Lesegerät stecken möchte (ich weiss dass das verboten ist, trotzdem: weigere ich mich da, werde ich die Stelle nicht bekommen).

Noch mal andersrum gefragt: Was ist denn bitte schön für Patienten/Ärzte der Vorteil an der eGK?

Na, ich sehe da auch keine wirklichen Vorteile. Da ich mich mit dem Thema aber bislang nicht gross beschäftigt habe, möchte ich es verstehen. Und da sind Deine Erklärungen schon durchaus hilfreich.

Das Argument mit dem Hautarzt und Urologen bzw. Betriebsarzt (vor allem letzteres) halte ich für plausibel. Manchmal schicken ja auch gerne Versicherungen Kunden bei Vertragsabschkuss zum Arzt bzgl. Untersuchung. Auch nicht toll, wenn der Arzt dann alles sieht (z.B. eine psychologische Behandlung vor 10 Jahren oder was auch immer jemand haben könnte).
 
Lars, ich kann Dich insofern beruhigen, dass fast kein Patient die Problematik kennt.

Desto wichtiger ist die Aufklärung und der Protest.

Die Ärzte verweigern sich soweit es geht.

Nur wenn es Gesetz wird ... .
 
Hatte gerade nochmals nen bisschen dazu gelesen. Die FDP ist übrigens auch dagegen, ich hatte ein paar gute Äußerungen von Leutheuser-Schnarrenberger gelesen. ;)

Je mehr ich darüber lese, desto mehr frage ich mich, warum man Unsummen an Geld investieren soll, dann keine offensichtlichen Vorteile hat, sich aber großen Risiken aussetzt. Das Geld sollte man besser in Beitragssenkungen stecken.

Und ja, ich will den gläsernen Bürger auch nicht.
 
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