Black Smurf
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Was ich persönlich immer wieder erstaunlich finde, ist der extrem laute Schrei der Entrüstung, der durch die Szene hallt, wenn das Wort "Killerspielverbot" irgendwo fällt.
Ich gehöre zwar nicht zur "Szene" und spiele selten sog. "Killerspiele" (was soll das eigentlich genau sein? Dafür wie viel darüber diskutiert wird, ist der Begriff erstaunlich vage bzw. eigentlich gar nicht definiert), aber von Verboten halte ich überhaupt nichts (ok, als Filmfan bin ich auf ähnliche Weise betroffen). Mich stört vor allem der Verstoss gegen die freie Selbstbestimmung (immerhin ein Menschenrecht und eine der Grundlagen unserer Demokratie). Die Verhältnismäßigkeit der Mittel ist dabei IMHO in keiner Weise gegeben! Es geht ja um Einschränkungen auch und gerade für erwachsene Menschen, denen immerhin (noch) zugetraut wird, als "mündige Bürger" in Wahlen über die Regierung zu entscheiden...
Wenn man sich eingehender mit dem Thema befassen will, kann ich wärmstens das Buch Mediale Gewalt von Hausmanninger und Bohrmann empfehlen. Das beschäftigt sich zwar mit dem Thema Gewalt im Film, aber das Allermeiste ist auf alle Medien übertragbar (wie der Titel ja auch sagt). Der erste Teil des Buches beschäftigt sich mit den ethischen Fragestellungen hinter der Problematik - und das ist eben nicht nur die Frage "Was darf ich darstellen?", sondern auch "Was darf ich verbieten?" bzw. kann ich so ein Verbot rechtfertigen? Ausserdem gibt es u.a. auch einen ausführlichen Buchteil zum (traurigen) Stand der Wirkungsforschung...
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