Gesellschaft Geringverdiener bei 30.000 € brutto?

Nochmal: es geht auch anders, man muss seine soziale Pflicht nur ernst genug nehmen.
Der Arbeitgeber nimmt seine soziale Pflicht genau dann war, wenn er so viele Mitarbeiter anstellt wie er braucht. Nicht mehr und nicht weniger.

Durch geschickte Vorausplanung ist es aber möglich in abnahmeschwachen Zeiträumen vorzuproduzieren und diese Produktion in abnahmestarken Zeiträumen einzusetzen :eek:
Speiseeis??? :confused:
 
Charlie_D schrieb:
Erstmal bieten weitaus mehr Personaldienstleister wie Du glaubst Weiterbildungsmaßnahmen an. Dann, das Image dieser Branche hin oder her (btw.: selbst damit geht es aufwärts), es ist nunmal die Beschäftigungsform, die immer mehr kommen wird.

Meine persönlichen Erfahrungen sprechen da eine ganz andere Sprache. In einem Punkt hast du leider recht, leider wird diese "Beschäftigungsform", immer mehr zu nehmen. Für die Firmen gibt es nichts praktischeres als Arbeiter an die man in keinster Weise gebunden ist, für die man überhaupt keine Verantwortung trägt, und die auch noch billiger sind wie Stammpersonal.

In anderen Ländern ist sie bereits seit Jahren üblich, nur in DE geht man damit um als ob man dabei Kinder fressen würden.
in anderen Ländern werden Leiharbeiter auch als Menschen anerkannt, und die Flexibilität die ein Leiharbeiter aufbringen muss belohnt. Es gibt Länder, z.B Frankreich da bekommt ein Leiharbeiter nicht nur den selben Lohn wie ein Stammarbeiter sondern sogar noch was oben drauf weil er eben mehr Aufwand hat, und ein größeres Risiko auf der Straße zu stehen trägt. Nur in DE sagt man "Leiharbeiter sind doof ein Loch, die sind maximal die Hälfte vom Stammpersonal wert."

Sehr viele Leiharbeitnehmer werden im übringen von ihren Entleihern nur "geprüft" und bei ordentlicher Leistung festangestellt - selbst in der heutigen Wirtschaftslage...
Das Märchen hör ich immer wieder. Aber das Gegenteil ist der Fall. Wieso sollte ein Unternehmen Leute fest einstellen, wenn es die gleiche Leistung für weniger Geld haben kann, und darüber hinaus keinerlei Verpflichtungen trägt? Bei Stammpersonal muss man Kündigungsfristen beachten, ggf Abfindungen bezahlen, und eine Sozialauswahl beachten. Bei Leiharbeitern kann man jedes Gesicht das man einfach aus persönlichen Gründen nicht mag einfach so von jetzt auf gleich zu m Teufel jagen. Kein Wunder dass viele Industrieunternehmen ganze Leiharbeiterkolonnen über Jahre hiweg einsetzen und keinen Gedanken daran verschwenden auch nur einen fest einzustellen.

Das mit dem "Brandmal" im Lebenslauf ist natürlich auch völliger Quatsch. Eher andersrum.
Ah, schau her, der war Erwerbslos und ist zu einem Personaldienstleister gegangen, hat ein evtl. unbequemeres Leben mit wahrscheinlichen Gehaltseinbusen hingenommen, anstatt sich zu hause auf die faule Haut zu legen.
Dann erklär mir mal, warum ich direkt nach der Ausbildung ohne praktische Berufserfahrung mehr Einladungen zu Vorstellugnsgesprächen erhalten habe wie seit dem Zeitpunkt als ich bei einer ZAF angeheuert habe? Eigentlich sollte man meinen dass man mit zunehmender Erfahrung und dem Beweis dass man flexibel ist immer wertvolller wird, aber statt dessen scheint das Gegenteil der Fall zu sein.

Oder anders gesagt: Auslastungsbedinger Personaleinsatz ist eine der schlauesten Erfindung seit der flächendeckenden Abschaffung des Kommunismus. Nur fest einstellen, was zum decken des minimalen Bedarfs (plus Puffer) nötig ist. In Hochsaison dazuleasen.

Genau diese menschenverachtende Wegwerfmentalität ist es doch, die einem die Freude am Leben vermiest. Was meinst du denn was mit denen passiert die "nicht mehr gebraucht werden"? Glaubst du allen Ernstes dass die ZAF ihn weiter bezahlt, oder wird er vielleicht entlassen?

Einen Besen kannst du nach Gebrauch in den Schrank stellen bis du ihn wieder brauchst, dasselbe mit einem Menschen machen zu wollen ist hochgradig asozial. Ein Mensch[tm] braucht immer eine Wohnung, etwas zu Essen und zum Anziehen, nicht nur dann wenn die Wirtschaft meint jetzt sei grad mal ein guter Zeitpunkt den Menschen[tm] aus dem Besenschrank zu holen.

Wie soll man sich was aufbauen wenn man keine gesicherte Existenz hat, wenn man permanent um seinen Arbeitplatz fürchte muss? Und wie soll man sich dabei was für das Alter ansparen wenn das was an trotz der niedrigen Löhen zur Seite legen kann wieder drauf geht sobald man beschäftigungslos ist?

Bevor das System Zeitarbeit erfunden und wie in heutiger Zeit forciert wurde sind die Unternehmen auch mit einem vernünftig dimensionierten Maß an Personal zurecht gekommen.Natürlich muss man als Unternehmer dann auch selber ein wenig flexibel sein und auch vorrausschauend planen. Aber scheinbar ist dieses menschenverachtende "Hire & Fire" Wegwerfsystem das einzige was den BWL Klugscheissern an den Unis heutzutage beigebracht wird...Aus den Augen aus dem Sinn :rolleyes:

Edit: PS @ Pateese

bei der Firma bei der ich arbeite (produzierendes Gewerbe) gibt es keinen einzigen Mitarbeiter einer ZAF. Unser Unternehmen hat circa 15.000 festangestellte Mitarbeiter und es ist ohne Probleme möglich alle Mitarbeiter dauerhaft zu halten.

Produktionsänderungen kann man auch anders auffangen als bei Schwankungen Mitarbeiter frei zu stellen, sprich zu entlassen.

Es kommt nur auf den Willen und auf die eigene Einstellung an.

Schreib mich doch bitte mal per PM an was für ein Unternehmen das ist. :)
 
Zusatz: und dabei seinen Mitarbeitern eine planbare Zukunft bietet
Ja, definitiv.

Ein Mensch[ ... ] braucht immer eine Wohnung, etwas zu Essen und zum Anziehen, nicht nur dann wenn die Wirtschaft meint jetzt sei grad mal ein guter Zeitpunkt den Menschen[ ... ] aus dem Besenschrank zu holen.
Richtig, ein Mensch hat dauerhafte Grundbedürfnisse. Die Bedürfnisse zu befriedigen ist aber Aufgabe des einzelnen, und nicht eines Unternehmens.
 
Sicher ist es einfacher Kapazitätsspitzen mit Leihpersonal abzufedern. Durch geschickte Vorausplanung ist es aber möglich in abnahmeschwachen Zeiträumen vorzuproduzieren und diese Produktion in abnahmestarken Zeiträumen einzusetzen :eek:

Gerade bei hochwertigen Gütern geht das sehr gut :cake:
interessant, was Du alles über die verschiedensten Produktionen in deutschen Landen weißt!
Blöd nur, wenn mein Arbeitgeber Motoren fertig, wo allein der gegossene Rohling des Motorblocks mehr kostet als einige Mitarbeiter pro Jahr, denn dann kann ich in konjunkturschwachen Zeiten leider nicht einfach mal 300 Motoren vorfertigen. Zumal diese Motoren eher Einzelstücke sind, da jeder Kunde irgendwas irgendwie anders haben will.
Und was machen wir nun, wo wir von 1000 Motoren pro Jahr Planzahl auf weniger als die Hälfte wegbrechen und in den kommenden Jahren die Bestellungen noch weit drunter liegen und jeden Monat neue Stornierungen eintrudeln?
Einfach mal alle Leiharbeiter angestellt behalten? Die können ja so lange nen bischen in den Ecken putzen, den Hof fegen und/oder Karten spielen?
Für unsere Festangestellten haben wir einen Sicherungsvertrag, da kann keiner rausfliegen, aber Leiher sind genau dafür da Spitzen zu bearbeiten, nicht mehr und nicht weniger.
Wir haben für unsere Schlosserarbeiten vielfach Bäcker, Schneider, Konditoren....alles mögliche was nix mit Schlossern zu tun hat. Diese bilden wir aus um fachgerecht schlossern zu können. Glaubst Du so jemanden gibt man gern wieder ab?
Wir übernehmen alle ernsthaft guten Personen auch so schnell wie möglich in unseren festen Mitarbeiterstamm. In der momentanen Lage ist dies leider nicht möglich, aber es kommen wieder bessere Zeiten!

2 meiner Ausbildungskollegen sind über die Zeitarbeit durch einfache Qualifikation und Fleiß an hervoragende Jobs gekommen. Der eine ist Gruppenleiter in der Instandhaltung, der andere schließt grad seinen Techniker in Nebenzeit ab und wird Qualitätsfachkraft.
Wer will, der kann!

Ich habe als Ing auch als Leiher gearbeitet und war sehr zufrieden damit!
Ich habe enormes Geld verdient und einen interessanten Job gehabt. Der Nachteil ist, daß es jederzeit von einen auf den anderen Tag vorbei sein kann. Bei mir war das auch so der Fall. Aber für sowas gibt es ja Sozialleistungen des Staates, die einem helfen sich fortzubilden, zu überlegen und dann eine neue Anstellung anzunehmen.
 
Ja, definitiv.

Richtig, ein Mensch hat dauerhafte Grundbedürfnisse. Die Bedürfnisse zu befriedigen ist aber Aufgabe des einzelnen, und nicht eines Unternehmens.

Mann, wie gern würde ich diesen Satz heuer in Zeiten des Walhkampfes mal von einem Politiker hören. Und dann zusehen, wie der von allen Seiten (Verbänden, Funktionären, Gewerkschaften usw.) fertig gemacht wird.:cool:
 
Mann, wie gern würde ich diesen Satz heuer in Zeiten des Walhkampfes mal von einem Politiker hören. Und dann zusehen, wie der von allen Seiten (Verbänden, Funktionären, Gewerkschaften usw.) fertig gemacht wird.:cool:

Seit wann wollen Menschen die Wahrheit hören? Das Volk wollte schon immer nur verarscht werden, das wird sich auch so schnell nicht ändern.

Ich weiss nicht wo die romantisierte Vorstellung herkommt, dass man nach der Ausbildung direkt übernommen wird und dann bis an sein Lebensende einen sicheren und gut bezahlten Job bekommt inkl. sämtlicher Sozialleistungen. Für de Lohnerhöhungen gibts die Gewerkschaften und um alles andere kümmert sich der Staat. Man selbst kann schön sein Leben vor sich hin leben, Bildzeitung lesen und RTL gucken.

Das hat es maximal zu Wirtschaftswunderzeiten gegeben und auch da nicht für jeden.
 
Seit wann wollen Menschen die Wahrheit hören? Das Volk wollte schon immer nur verarscht werden, das wird sich auch so schnell nicht ändern.

Ich weiss nicht wo die romantisierte Vorstellung herkommt, dass man nach der Ausbildung direkt übernommen wird und dann bis an sein Lebensende einen sicheren und gut bezahlten Job bekommt inkl. sämtlicher Sozialleistungen. Für de Lohnerhöhungen gibts die Gewerkschaften und um alles andere kümmert sich der Staat. Man selbst kann schön sein Leben vor sich hin leben, Bildzeitung lesen und RTL gucken.

Das hat es maximal zu Wirtschaftswunderzeiten gegeben und auch da nicht für jeden.

So siehts aus.
:unterschreibe:
 
Ich weiss nicht wo die romantisierte Vorstellung herkommt, dass man nach der Ausbildung direkt übernommen wird und dann bis an sein Lebensende einen sicheren und gut bezahlten Job bekommt inkl. sämtlicher Sozialleistungen.
ich habe keine Ahnung woher die romantisierte Vorstellung der Arbeitgeber kommt, dass MA zu Spitzenzeiten ohne zu murren Überstunden machen, in Krisenzeiten zwangsweise in den Urlaub geschickt werden.
Ich kenne keinen einzigen der einer Vorstellung nachhängt dass man bis zum Lebensende sicher und gut bezahlt bei einem AG verbringt.

So ein Arbeitsverhältnis ist ein geben und nehmen. Aber von beiden Seiten :)
 
Dann erklär mir mal, warum ich direkt nach der Ausbildung ohne praktische Berufserfahrung mehr Einladungen zu Vorstellugnsgesprächen erhalten habe wie seit dem Zeitpunkt als ich bei einer ZAF angeheuert habe?

Das kann doch von etlichen Faktoren abhängen. Vermutlich schlechtere Wirtschaftslage in dieser Branche.

Einen Besen kannst du nach Gebrauch in den Schrank stellen bis du ihn wieder brauchst, dasselbe mit einem Menschen machen zu wollen ist hochgradig asozial. Ein Mensch[tm] braucht immer eine Wohnung, etwas zu Essen und zum Anziehen, nicht nur dann wenn die Wirtschaft meint jetzt sei grad mal ein guter Zeitpunkt den Menschen[tm] aus dem Besenschrank zu holen.

Sorry, aber totale Sicherheit ist nichts, was dieses Leben halten kann.

Bevor das System Zeitarbeit erfunden und wie in heutiger Zeit forciert wurde sind die Unternehmen auch mit einem vernünftig dimensionierten Maß an Personal zurecht gekommen.

Bevor sich hier die Zeitarbeit verbreitet hat, hatten wir auch noch so viel Beschäftigung, dass wir nicht wussten wohin mit der Maloche und Arbeiter "importieren" mussten.

Natürlich muss man als Unternehmer dann auch selber ein wenig flexibel sein und auch vorrausschauend planen. Aber scheinbar ist dieses menschenverachtende "Hire & Fire" Wegwerfsystem das einzige was den BWL Klugscheissern an den Unis heutzutage beigebracht wird...Aus den Augen aus dem Sinn :rolleyes:

Naja, das ist zweischneidig. Wenn ein Unternehmen je nach Lage deutlich zu viel Personal hat, gefährdet das das ganze Unternehmen. Andererseits kann es auch falsch sein, in schlechten Zeiten zu viele wichtige Mitarbeiter zu entlassen, wenn diese dann bei der nächsten Hochphase fehlen und erst rekrutiert und in die Abläufe eingebunden werden müssen.
Ich halte es jedoch für naiv, wenn man glaubt, dass man konjunkturelle Schwankungen ohne entsprechende Personalpolitik überstehen könnte.

Nochmal zur Erinnerung: wir haben nicht mehr 1961 :)
 
in anderen Ländern werden Leiharbeiter auch als Menschen anerkannt, und die Flexibilität die ein Leiharbeiter aufbringen muss belohnt. Es gibt Länder, z.B Frankreich da bekommt ein Leiharbeiter nicht nur den selben Lohn wie ein Stammarbeiter sondern sogar noch was oben drauf weil er eben mehr Aufwand hat, und ein größeres Risiko auf der Straße zu stehen trägt. Nur in DE sagt man "Leiharbeiter sind doof ein Loch, die sind maximal die Hälfte vom Stammpersonal wert."
Ich habe selten so unsinnige Verallgemeinerungen gelesen wie bei Dir.
Ich habe selbst mehrere ZA eingestellt und inzwischen 80% von denen haben eine Festanstellung bei uns bekommen.
Deine Aussage, Leiharbeiter würden in Deutschland schlechter behandelt und nicht als Menschen anerkannt mag in Deinem Fall zutreffen, das kann ich nicht beurteilen, aber die Verallgemeinerung ist schlicht falsch.
Das Märchen hör ich immer wieder. Aber das Gegenteil ist der Fall. Wieso sollte ein Unternehmen Leute fest einstellen, wenn es die gleiche Leistung für weniger Geld haben kann, und darüber hinaus keinerlei Verpflichtungen trägt? Bei Stammpersonal muss man Kündigungsfristen beachten, ggf Abfindungen bezahlen, und eine Sozialauswahl beachten. Bei Leiharbeitern kann man jedes Gesicht das man einfach aus persönlichen Gründen nicht mag einfach so von jetzt auf gleich zu m Teufel jagen. Kein Wunder dass viele Industrieunternehmen ganze Leiharbeiterkolonnen über Jahre hiweg einsetzen und keinen Gedanken daran verschwenden auch nur einen fest einzustellen.
Auch hier ist Deine Verallgemeinerung schlicht falsch. Uns kosten ZA teilweise mehr als Festanstellungen, da die Qualifikationen wichtig sind und man diese auch mitbezahlt. Wenn allerdings von dem Geld das wir an deren Arbeitgeber zahlen zu wenig an die ZA ausgezahlt wird, was kann der Auftraggeber dafür?
Ich verstehe Deinen Frust, aber das rechtfertigt nicht Deine absurden Verallgemeinerungen.
 
Das kann doch von etlichen Faktoren abhängen. Vermutlich schlechtere Wirtschaftslage in dieser Branche.



Sorry, aber totale Sicherheit ist nichts, was dieses Leben halten kann.



Bevor sich hier die Zeitarbeit verbreitet hat, hatten wir auch noch so viel Beschäftigung, dass wir nicht wussten wohin mit der Maloche und Arbeiter "importieren" mussten.



Naja, das ist zweischneidig. Wenn ein Unternehmen je nach Lage deutlich zu viel Personal hat, gefährdet das das ganze Unternehmen. Andererseits kann es auch falsch sein, in schlechten Zeiten zu viele wichtige Mitarbeiter zu entlassen, wenn diese dann bei der nächsten Hochphase fehlen und erst rekrutiert und in die Abläufe eingebunden werden müssen.
Ich halte es jedoch für naiv, wenn man glaubt, dass man konjunkturelle Schwankungen ohne entsprechende Personalpolitik überstehen könnte.

Nochmal zur Erinnerung: wir haben nicht mehr 1961 :)

Nee, aber anscheinend ist seit 1987 nicht mehr viel passiert.:(
Hab ne Doku auf Phoenix gesehen, da wurde genau dasselbe gelabert, wie heute: Hohe Arbeitslosigkeit, Staatskasse leer, Wirtschaft am Boden.
Es sind doch immer dieselben Phrasen, die gedroschen werden: "Wir brauchen mehr Kinder, mehr Wirtschaftswachstum, mehr Bildung, mehr dies , mehr das."
Ich denke, dass das Entscheidende ist, womit der Einzelne glücklich werden kann. Und das kann er dann hier und da auch mit 30.000€ Jahreseinkommen.:cool:
 
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Deine Aussage, Leiharbeiter würden in Deutschland schlechter behandelt und nicht als Menschen anerkannt mag in Deinem Fall zutreffen, das kann ich nicht beurteilen, aber die Verallgemeinerung ist schlicht falsch.

Die Aussage kann ich für einen meiner ehemaligen Arbeitgeber bestätigen, auch dort waren Leiharbeiter Arbeiter zweiter Klasse.
 
auch wir haben "Leiharbeiter", bei uns heissen die "externe MA", und die verdienen deutlich mehr als die festangestellten. Sie tragen ja auch das Risiko. Auch ich habe als "externer MA" angefangen, wurde aber bereits nach 3 Monaten gefragt ob ich mir nicht eine festanstellung vorstellen könnte.
ach ja, wir sind ein Unternehmen mit 260000 Mitarbeitern weltweit :)
 
@pateese
Das mag ja sein, trotzdem ist die Verallgemeinerung, das sei immer und überall so, schlicht falsch und unzulässig. Das es nicht überall so ist siehst Du ja an den Posts von minilux und mir.
Ich weiß nicht welche Meinung öfter vertreten ist, aber darum geht es ja auch nicht. Ich wehre mich nur gegen die Verallgemeinerung.
 
Habe 2000/2001 über eine ZAF für Lucent gearbeitet: 8900.- DM brutto (+Spesen); und das bei einer geregelten 3-Tage-Woche (Montag und Freitag waren Reisetage).
2003/2004 als Leihfahrer LKw (40t) über eine ZAF Lininienverkehr Stockholm (S)-Bergamo (I) für DHL und dann Linie Rüsselsheim (D)- Avellino (I) für Opel gefahren. Nettoeinkommen zwischen 3200.-€ bis 3800.-€ (je nach Anzahl der Touren).

Wie mdiehl schon geschrieben hat, es gibt solche und solche. Meine Erfahrung hat aber gezeigt, daß eine seriöse ZAF oft besser zahlt, als beim Auftraggeber fest angestellt zu sein. Und Karriere machst du bei einer ZAF schneller wie sonst wo. Wenn die Leistung paßt, wird das auch honoriert.
 
Oh, dann hat München wohl keine Lidl-Verkäuferinnen? Oder soll ich jetzt glauben, dass die alle unter der Brücke pennen?

Das tun die vermutlich nicht. Aber sie beziehen unter Umstaenden Sozialhilfe oder haben mehrere Jobs.

Du tust hier so, als ob jede Art von Arbeit ein hoechst zufriedenstellender Lebensinhalt sein kann. Eine erfuellende Taetigkeit in der man aufgeht und nicht nach den Wochenstunden und auch nicht nach der Bezahlung schaut solange man damit ueberleben kann. Ist das der Elfenbeinturm in dem sich Consulting bewegt?
 
Du tust hier so, als ob jede Art von Arbeit ein hoechst zufriedenstellender Lebensinhalt sein kann. Eine erfuellende Taetigkeit in der man aufgeht und nicht nach den Wochenstunden und auch nicht nach der Bezahlung schaut solange man damit ueberleben kann. Ist das der Elfenbeinturm in dem sich Consulting bewegt?
Das grundlegende Problem unserer Gesellschaft ist, das wir von klein auf eingetrichtert kriegen, dass Arbeit was böses ist. Etwas, das man tun muss, damit man es irgendwann nicht mehr zu machen braucht. Wir spielen Lotto und fiebern bei "Wer wird Millionär?" mit, geheiligte Idole der Anti-Arbeitsgesellschaft.
Es wäre für alle hilfreicher, wenn wir eine grundsätzlich positivere Einstellung zur Arbeit hätten. Aber damit stoße ich in der freizeitorientierten Gesellschaft auf taube Ohren. Macht aber nichts. :)

Und Lunde, soweit sollten wir uns kennen dass wir nicht anfangen müssen, uns realitätsferne vorzuwerfen.
 
Du tust hier so, als ob jede Art von Arbeit ein hoechst zufriedenstellender Lebensinhalt sein kann. Eine erfuellende Taetigkeit in der man aufgeht und nicht nach den Wochenstunden und auch nicht nach der Bezahlung schaut solange man damit ueberleben kann.
deswegen heisst es ja auch Arbeit und nicht Selbstverwirklichung.
Was der einzelne aus sich und seiner Lebenssituation macht steht ihm immer noch frei.
Wenn ich zB auf 10k pro Jahr verzichte um an meinem Heimatort zu bleiben ist das ganz und gar mein Bier und da muss ich dann wohl mit Leben, wenn mein AG nett lächelt und auf die Tür zeigt, wenn ich bitte gemäß BRD Durchschnitt und meinem Wert auf dem Arbeitsmarkt bezahlt zu werden.

Und wenn jemand an der Kasse bei Lidl sitzt und das da alles nicht so toll ist, dann muß man kündigen, evtl. umziehen und sich was anderes suchen. Keiner sagt, daß das leicht ist, aber hier muß man sich dann vlt auch ein bischen an die eigene Nase fassen.
Ich habe selber auch ohne Abi eine KFZ Lehre angefangen und hab schlußendlich an der Uni meinen Dipl-Ing gemacht. Dafür musste ich nunmal etliche Jahre mit wenig Geld (aber viel Freizeit) auskommen, jetzt macht es sich bezahlt.

Ich denke auch die größere Misere warum es überhaupt zu diesen ganzen Situationen kommt, wo ein AG die MA ausbeutet liegt daran, daß keiner mehr seinen Mund aufmacht. Oder jedenfalls nicht gegenüber denen die es interessieren sollte, sondern hinten rum oder in der Freizeit.
Anstatt sich alle gebeutelten MA mal zusammen tun und einfach mal einen Tag Bummelstreik machen, gehen 99% duckmäuserig normal ihrer Arbeit nach "naja dann werden die Stunden halt nich angerechnet""naja was soll ich denn machen, ich kann ja auch nichts ändern"...

Sehe ich grad erst wieder bei meinem Kollegenkreis. Unser Chef hat uns aufgrund neuer Stellung neue Verträge angeboten, in denen sollen dann mit XXX Brutto Pauschale alle Überstunden abgeglichen werden. Das entspricht aber in etwa 2 Stunden pro Woche Mehrarbeit in der Gegenleistung. Es wird weder genannt was denn an Mehrstunden erwartet wird, noch anders spezifiziert, sprich wir kommen dann effektiv auf lockere 10 pro Woche mehr für nix. (dies entspricht dem was ich aktuell aufbaue, aber eben ab und an mal abgleiten kann)
Wir können diesen Vertrag ablehnen, was ich auch auf jeden Fall machen werde. Aber einen gewissen Unterton hat mein Chef natürlich raushängen lassen und nun überlegen die meisten ob sie es der liebe Karriere willen nicht doch lieber annehmen, die ersten haben sogar schon unterschrieben.
Bei sowas könnt ich kotzen!
Sich immer schön prostituieren und duckmäusern aber nach der Arbeit in der Kneipe fett das Maul zerreissen. . .
 
Das grundlegende Problem unserer Gesellschaft ist, das wir von klein auf eingetrichtert kriegen, dass Arbeit was böses ist. Etwas, das man tun muss, damit man es irgendwann nicht mehr zu machen braucht.
naja, die Arbeitszufriedenheit hat im allgemeinen schon was mit dem sozialen Status und der Bezahlung zu tun. Solange eins nicht stimmt kann man schon noch klar kommen, stimmt weder der soziale Status, noch die Bezahlung wird die Arbeitszufriedenheit sinken
 
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