Du tust hier so, als ob jede Art von Arbeit ein hoechst zufriedenstellender Lebensinhalt sein kann. Eine erfuellende Taetigkeit in der man aufgeht und nicht nach den Wochenstunden und auch nicht nach der Bezahlung schaut solange man damit ueberleben kann.
deswegen heisst es ja auch Arbeit und nicht Selbstverwirklichung.
Was der einzelne aus sich und seiner Lebenssituation macht steht ihm immer noch frei.
Wenn ich zB auf 10k pro Jahr verzichte um an meinem Heimatort zu bleiben ist das ganz und gar mein Bier und da muss ich dann wohl mit Leben, wenn mein AG nett lächelt und auf die Tür zeigt, wenn ich bitte gemäß BRD Durchschnitt und meinem Wert auf dem Arbeitsmarkt bezahlt zu werden.
Und wenn jemand an der Kasse bei Lidl sitzt und das da alles nicht so toll ist, dann muß man kündigen, evtl. umziehen und sich was anderes suchen. Keiner sagt, daß das leicht ist, aber hier muß man sich dann vlt auch ein bischen an die eigene Nase fassen.
Ich habe selber auch ohne Abi eine KFZ Lehre angefangen und hab schlußendlich an der Uni meinen Dipl-Ing gemacht. Dafür musste ich nunmal etliche Jahre mit wenig Geld (aber viel Freizeit) auskommen, jetzt macht es sich bezahlt.
Ich denke auch die größere Misere warum es überhaupt zu diesen ganzen Situationen kommt, wo ein AG die MA ausbeutet liegt daran, daß keiner mehr seinen Mund aufmacht. Oder jedenfalls nicht gegenüber denen die es interessieren sollte, sondern hinten rum oder in der Freizeit.
Anstatt sich alle gebeutelten MA mal zusammen tun und einfach mal einen Tag Bummelstreik machen, gehen 99% duckmäuserig normal ihrer Arbeit nach "naja dann werden die Stunden halt nich angerechnet""naja was soll ich denn machen, ich kann ja auch nichts ändern"...
Sehe ich grad erst wieder bei meinem Kollegenkreis. Unser Chef hat uns aufgrund neuer Stellung neue Verträge angeboten, in denen sollen dann mit XXX Brutto Pauschale alle Überstunden abgeglichen werden. Das entspricht aber in etwa 2 Stunden pro Woche Mehrarbeit in der Gegenleistung. Es wird weder genannt was denn an Mehrstunden erwartet wird, noch anders spezifiziert, sprich wir kommen dann effektiv auf lockere 10 pro Woche mehr für nix. (dies entspricht dem was ich aktuell aufbaue, aber eben ab und an mal abgleiten kann)
Wir können diesen Vertrag ablehnen, was ich auch auf jeden Fall machen werde. Aber einen gewissen Unterton hat mein Chef natürlich raushängen lassen und nun überlegen die meisten ob sie es der liebe Karriere willen nicht doch lieber annehmen, die ersten haben sogar schon unterschrieben.
Bei sowas könnt ich kotzen!
Sich immer schön prostituieren und duckmäusern aber nach der Arbeit in der Kneipe fett das Maul zerreissen. . .