Gesellschaft Geringverdiener bei 30.000 € brutto?

@Minilux
ich verstehe zwar die vielen Abk. nicht, aber das Prinzip leuchtet ein. Danke!
sorry, war gedankenlos:
BAT -> Bundesangestelltentarifvertrag, abgelöst vom
TVÖD -> Tarifvertrag des öffentlichen Dienstes
Kr XX -> Gehaltsstufen nach BAT
ICU -> intensive care unit

:)
 
Auch das ist ein Irrtum, die Agentur für Arbeit ist sehr geizig was Weiterbildung und Umschulungen betrifft. Ich kann mich nicht erinnnern je davon gehört zu haben dass das Arbeitsamt sinnvolle Bildungsmaßnahmen unterstützt. Eher werden Leute mit Bandscheibenschäden oder Heuschnupfen zu Altenpflegern und Friedhofsgärtnern umgeschult. Schlosser bekommen SPS-Lehrgänge Elektriker sollen aber Schweißen lernen. Wenn man aber selber einen Vorschlag für eine sinnbolle Weiterbildung hat heißt es nur "gibbetnichtwollenwirnichtmachenwirnicht aber wie wäre es mit dem 7. Bewerbertraining? Das letzt liegt grad erst Monate zurück?:D"

Bitte lass mich hier nochmal kurz ansetzen.
Wie ich schon weiter oben sagte, ist die Bewilligung stark vom Bundesland abhängig. Aber generell: Wer von der Agentur für Arbeit betreut wird, also ALGI bezieht, hat in Sachen Förderung wesentlich bessere Karten als der Empfänger von ALGII, der eben durch die Plage Jobcenter betreut wird. Jobcenter verwalten und möchten ihre Kundschaft samt derer Probleme möglichst nicht sehen. Die AfA ist noch halbwegs bemüht, die Menschen in Arbeit zu bekommen.

Abgesehen davon, dass ich unter ALGII in eine für mich völlig sinnfreie Maßnahme verfrachtet wurde, liess man mich immer in Ruhe. Manchmal kam bei mir selbst der Verdacht auf, dass ich klüger dachte als die Damen und Herren im Jobcenter...
 
Wir reden von Geringverdienern. Ein Geringverdiener tut sich shcon schwer damit die Gebühren und Lehrmittel für eine Technikerschule aufzubringen. Ein Studium ist eine ganz andere Kategorie. Ich weiß jetzt nicht was du studiert hast, deiner Einstellung nach würde ich auf BWL tippen. ;)

Wie ich schon sagte, man kann auch einen Bildungskredit aufnehmen. Dafür braucht man üblicherweise keine Sicherheiten, da es sich eh nur um einen geringen Betrag handelt.

BWL fasse ich als Beleidigung auf.

Ein technisches Studium wie z.B Maschinenbau, Elektrotechnik etc. ist relativ anspruchsvoll. Das schafft man nicht wenn man täglich 10 Stunden +X für die Arbeit unterwegs ist und nach Feierabend mal eine halbe Stunde in Unterlagen schaut die man sich von seinen Studienkollegen besorgt aber keine einzige Vorlesung besucht weil man ja Vollzeit berufstätig ist. Und auch wenn man es schafft sich jeden Abend sein 4-6 Stunden zum Lernen frei zu halten, schafft man so ei Studium nicht in der Regelstudienzeit.

Ich habe genau so ein naturwissenschaftliches und anspruchsvolles Studium absolviert. Im Schnitt mit etwa 30 Stunden Vorlesung die Woche zzgl. Vorbereitungen. Mal abgesehen davon muss man unterscheiden ob man Vollzeit studiert oder neben dem Vollzeitjob. Das scheinst du alles durcheinander zu werfen. Bei nem Studium neben dem Job lernt man zuhause und hat Vorlesungen und Prüfungen an den Wochenenden.

Sinnvollerweise sollte man sich auf sein Studium konzentrieren und allenfalls ein wenig nebenher an der Tanke jobben oder so. Nir wovon soll man da leben? Für Aushilfen werden nicht die Gehälter bezahlt wie du sie vermutlich bekommst. Bei deinem Gehalt reichen wahtscheinlich 10-15 Wochenstunden um genug zum Studieren und Überleben zu bekommen, bei einem Geringverdiener braucht man dann doch wieder einen Vollzeitjob. Es sind ja nicht die Studiengeühren allein, man will ja auch irgenwo wohnen, etwas essen, nicht nackt rumlaufen müssen....

Ich habe neben meinem Studium freiberuflich gearbeitet. Also hab ich inkl. Studium insgesamt etwa 60-70 Stunden die Woche gearbeitet an 7 Tagen die Woche. Man bekommt nix geschenkt, auch ich nicht. Als Student muss man natürlich etwas kürzer treten, hat aber auch diverse Vergünstigungen und Zuschüsse. In der Mensa essen ist beispielsweise spottbillig. Man kann mit nem 400 Euro Job und evtl. nem kleinen Kredit aber gut auskommen, wenn man in ner WG oder im Wohnheim wohnt.

Dein Vorschlag zur Bank zu gehen "Gib mir mal was Geld dass ich die nächsten 3 Jahre studieren und leben kann, Sicherheiten hab ich keine." wird sicher zur Erheiterung des Bankpersonals beitragen.

Nein, Bildungskredite zu bekommen ist kein grosses Problem.

Du scheinst noch nie ne Uni von innen gesehen haben.
 
Aber, um einen Gang zurück zu schalten: es geht gar nicht ums "reich werden". Es geht darum, dass ich als Krankenpfleger mit 5 Jahren Ausbildung, regelmäßigen Weiterbildungen, in leitender Position keine Chance gehabt hätte eine Familie mit 3 Kindern in München zu ernähren
Und diese miesen Bedingungen führen dazu, dass die Branche so fähige Leute wie dich verliert. Weil du dich eben weiterbildest um einen Job anzunehmen, mit dem du deine Familie ernähren kannst. Fakt ist: So lange es genug Leute gibt, die den Job für wenig Geld machen, wird sich daran nichts ändern.
Wir reden von Geringverdienern. Ein Geringverdiener tut sich shcon schwer damit die Gebühren und Lehrmittel für eine Technikerschule aufzubringen.
Wir sind immer noch bei Geringverdienern, die laut irgendeinem Amt 30.000 EUR pro Jahr verdienen. Und da ist nach meinem Verständnis möglich, was für die Bildung zur Seite zu legen. Oder eben für denn Proll-BMW.
BWL fasse ich als Beleidigung auf.
:hehehe: :upten:
 
UFakt ist: So lange es genug Leute gibt, die den Job für wenig Geld machen, wird sich daran nichts ändern.
es wird sich auch dann nichts ändern :)
Dann wird halt pro Schicht eine Bachelor-Pflegekraft sitzen, die die Arbeit von ungelernten Hilfskräften überwacht :)
 
Ja, da hast du sicher recht. Wenn man z. B. in die Schweiz rüberschaut stellt man fest, dass der soziale Bereich dort besser bezahlt ist. Ist halt ein gesellschaftliches Problem ...
 
in der Schweiz sind alle Jobs besser bezahlt - dafuer ist das Leben aber auch deutlich teurer

Wir sind immer noch bei Geringverdienern, die laut irgendeinem Amt 30.000 EUR pro Jahr verdienen.

Das ist eine statistische Begrifflichkeit - nicht mehr und nicht weniger. Das man in Muenchen mit 1000 Euro Netto (die du fuer "noch ganz ordentlich haelst") unterhalb von ALGII angesiedelt ist habe ich vorgerechnet.
 
Oh, dann hat München wohl keine Lidl-Verkäuferinnen? Oder soll ich jetzt glauben, dass die alle unter der Brücke pennen?
 
Das mit den teureren Wohnungen in München ist ja bekannt, aber sind die Lebensmittel und Kinokarten z.B. da auch wesentlich teurer?
 
Oder eben für denn Proll-BMW.:hehehe: :upten:

Wille, Du wirst immer niveauloser. Deine Meinung zu den Ärzten hab ich mal unkommentiert gelassen "Vedienen ihr Geld mit nichtstun und auf unehrliche Weise" - langsam wird es peinlich für Dich

Edit:

"BWL fasse ich als Beleidigung auf."
--und Dein "10 Punkte geben" runden das ganze ab.
 
Oh, dann hat München wohl keine Lidl-Verkäuferinnen? Oder soll ich jetzt glauben, dass die alle unter der Brücke pennen?
doch, aber selten ledige, die alleine ihren Lebensunterhalt bestreiten. Und wenn, dann leben die in sozial geförderten Mietwohnungen. btw: ich weiss nicht wie es bei Lidl aussieht, aber Aldi zahlt besser als ein öffentliches Krankenhaus
 
Wer als Facharbeiter in der Zeitarbeitsbranche fest steckt hat so gut wie keine Aufsteigschancen. Die stets geforderte Flexibilität verhindert dass man sich terminlich an eine Fortbildung bindet, Techniker/Meisterschule kann man da also schon mal vergessen. Das nächste Problem ist das miese Image dieser Branche was immer wieder auf die Beschäftigten zurück fällt. Wer einmal bei einer ZAF gearbeitet hat ist für den Rest seines Lebens als Versager stigmatisiert, sobald man eine ZAF im Lebenslauf stehen hat hat man bei Bewerbungen ganz schlechte Karten.

Und das ist falsch, falsch und nochmals falsch!

Erstmal bieten weitaus mehr Personaldienstleister wie Du glaubst Weiterbildungsmaßnahmen an. Dann, das Image dieser Branche hin oder her (btw.: selbst damit geht es aufwärts), es ist nunmal die Beschäftigungsform, die immer mehr kommen wird. In anderen Ländern ist sie bereits seit Jahren üblich, nur in DE geht man damit um als ob man dabei Kinder fressen würden.
Sehr viele Leiharbeitnehmer werden im übringen von ihren Entleihern nur "geprüft" und bei ordentlicher Leistung festangestellt - selbst in der heutigen Wirtschaftslage...
Das mit dem "Brandmal" im Lebenslauf ist natürlich auch völliger Quatsch. Eher andersrum.
Ah, schau her, der war Erwerbslos und ist zu einem Personaldienstleister gegangen, hat ein evtl. unbequemeres Leben mit wahrscheinlichen Gehaltseinbusen hingenommen, anstatt sich zu hause auf die faule Haut zu legen.

Charlie
 
Und das ist falsch, falsch und nochmals falsch!

Erstmal bieten weitaus mehr Personaldienstleister wie Du glaubst Weiterbildungsmaßnahmen an. Dann, das Image dieser Branche hin oder her (btw.: selbst damit geht es aufwärts), es ist nunmal die Beschäftigungsform, die immer mehr kommen wird. In anderen Ländern ist sie bereits seit Jahren üblich, nur in DE geht man damit um als ob man dabei Kinder fressen würden.
Sehr viele Leiharbeitnehmer werden im übringen von ihren Entleihern nur "geprüft" und bei ordentlicher Leistung festangestellt - selbst in der heutigen Wirtschaftslage...
Das mit dem "Brandmal" im Lebenslauf ist natürlich auch völliger Quatsch. Eher andersrum.
Ah, schau her, der war Erwerbslos und ist zu einem Personaldienstleister gegangen, hat ein evtl. unbequemeres Leben mit wahrscheinlichen Gehaltseinbusen hingenommen, anstatt sich zu hause auf die faule Haut zu legen.

Charlie

Du kannst das aus deiner Praxis heraus beurteilen, oder glaubst Du das nur?

Warum gibt es denn so viele anders lautende Berichte (auch im Fernsehen, WDR)?
 
Bei dem Kunden, bei dem ich zur Zeit arbeite, sind ca. 15 MA von einer ZAF. 2 davon sind bereits übernommen worden, 2 weitere würde man gerne übernehmen, allerdings gibt es kene Budgetfreigabe vom Vorstand. Die Arbeitsbedingungen sind nicht schlechter als für die Internen (außer die fehlende Subventionierung des Mittagessens und sonstige Kleinigkeiten).
Ist natürlich nicht überall so rosig, aber es gibt wie überall sone(?) und solche.
 
Bei dem Kunden, bei dem ich zur Zeit arbeite, sind ca. 15 MA von einer ZAF.

bei der Firma bei der ich arbeite (produzierendes Gewerbe) gibt es keinen einzigen Mitarbeiter einer ZAF. Unser Unternehmen hat circa 15.000 festangestellte Mitarbeiter und es ist ohne Probleme möglich alle Mitarbeiter dauerhaft zu halten.

Produktionsänderungen kann man auch anders auffangen als bei Schwankungen Mitarbeiter frei zu stellen, sprich zu entlassen.

Es kommt nur auf den Willen und auf die eigene Einstellung an.
 
Du kannst das aus deiner Praxis heraus beurteilen, oder glaubst Du das nur?

Warum gibt es denn so viele anders lautende Berichte (auch im Fernsehen, WDR)?

Aus erster Hand. Ich kenne beide Seiten dieser Branche (eigentlich alle drei...)

Die Berichte wird es immer geben. Da diese Berichte zu nem großen Teil auch sehr reisserisch gemacht sind und/oder den Konsumenten in eine bestimmte Meinungsecke bringen wollen, dürfte auch klar sein.
Manche Sender betreiben den Boulevard-Journalismus offensiver, manche defensiver. Betreiben tun ihn alle.

Fairer weisse muss man aber auch sagen, dass es auch in unserer Branche schwarze Schaafe gibt, das wil ich in keinster weise abstreiten.
Da Personaldienstleister aber (gerade die ersten Jahre) sehr stark kontrolliert werden, ist das sicherlich nicht die Masse!

Klar, einzelfälle findet man immer (in jeder Branche) und wenn dann auch noch ein Journalist über sowas stolpert sieht/liest man Wochen später wieder, was das alles für Menschenhändler sind, diese bösen, bösen, Zeitarbeitsfirmen.

Charlie
 
bei der Firma bei der ich arbeite (produzierendes Gewerbe) gibt es keinen einzigen Mitarbeiter einer ZAF. Unser Unternehmen hat circa 15.000 festangestellte Mitarbeiter und es ist ohne Probleme möglich alle Mitarbeiter dauerhaft zu halten. [...] Es kommt nur auf den Willen und auf die eigene Einstellung an.
Oh, wir sind bei einer Grundsatzfrage angekommen? Wie Ressourceneinsatz funktioniert, sollte grundsätzlich klar sein. Wenn ich viele brauche, sollte ich viele haben. Wenn ich wenig brauche, sollte ich wenig haben. Beispiel die kleine Eisdiele um die Ecke: Im Mai starten die mit zwei Muckels, im Juli-August stehen da sechs hinter der Theke, im September wird wieder auf zwei runtergefahren. So einfach kann das Leben sein. Geht auch für Unternehmen über x-tausend Mitarbeiter. Oder anders gesagt: Auslastungsbedinger Personaleinsatz ist eine der schlauesten Erfindung seit der flächendeckenden Abschaffung des Kommunismus. Neben bunten Computern und schnellen Autos.


Produktionsänderungen kann man auch anders auffangen als bei Schwankungen Mitarbeiter frei zu stellen, sprich zu entlassen.
Stimmt. In dem man die Mitarbeiter gar nicht erst einstellt. Nur fest einstellen, was zum decken des minimalen Bedarfs (plus Puffer) nötig ist. In Hochsaison dazuleasen.
 
Stimmt. In dem man die Mitarbeiter gar nicht erst einstellt. Nur fest einstellen, was zum decken des minimalen Bedarfs (plus Puffer) nötig ist. In Hochsaison dazuleasen.

nein, da wird nichts dazu geleased :rolleyes:
schade, passt scheinbar nicht in dein Weltbild.

Nochmal: es geht auch anders, man muss seine soziale Pflicht nur ernst genug nehmen.

Sicher ist es einfacher Kapazitätsspitzen mit Leihpersonal abzufedern. Durch geschickte Vorausplanung ist es aber möglich in abnahmeschwachen Zeiträumen vorzuproduzieren und diese Produktion in abnahmestarken Zeiträumen einzusetzen :eek:

Gerade bei hochwertigen Gütern geht das sehr gut :cake:
 
bei der Firma bei der ich arbeite (produzierendes Gewerbe) gibt es keinen einzigen Mitarbeiter einer ZAF. Unser Unternehmen hat circa 15.000 festangestellte Mitarbeiter und es ist ohne Probleme möglich alle Mitarbeiter dauerhaft zu halten.

Produktionsänderungen kann man auch anders auffangen als bei Schwankungen Mitarbeiter frei zu stellen, sprich zu entlassen.

Es kommt nur auf den Willen und auf die eigene Einstellung an.

Ich zitiere dich gerade nochmal von ein paar Beiträgen vorher (das sollte als Antwort genügen:
"Du kannst das aus deiner Praxis heraus beurteilen, oder glaubst Du das nur?"
Du bist also Vorstand / Manager einer solchen Firma, die große Produktionsschwankungen hat und das ohne ZAF ausgleicht? ?
 
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