Es geht nicht um "ein 3. Geschlecht". Es geht um Menschen, die weder Frauen noch MĂ€nnern sind. Es geht auch nicht um ein "GefĂŒhl" sondern um IdentitĂ€t.
Ich glaube, ein Problem ist das mangelnde Wissen darum, dass manche Menschen eben nicht Frau oder Mann sind. Das muss ja auch erstmal verarbeitet werden, dass echtes Leben komplexer ist, als ein Biologieunterricht vor 20 Jahren das mal vorgesehen hat. Das ist halt noch nicht so bekannt.
Aber -und da vermute ich das ist das gröĂere Problem- MĂ€nner verlieren mit der sprachlichen VerĂ€nderung die bisher selbstverstĂ€ndliche sprachliche Dominanz. Und ich glaube, es ist ein schmerzhafter Prozess, wenn plötzlich anderen Gender mehr angesprochen und in den Vordergrund gerĂŒckt werden.
Ich fĂŒhle mich in einer App mit Freund:innen jedenfalls gesehen und respektiert. Das hat was von: "endlich gehöre ich (und andere Frauen) dazu, endlich werde ich und meine Geschlechtsgenossinen direkt angesprochen. Das ist wirklich angenehm.
Ich kann aber auch sehen, dass Freund:innen sprachlich stÀrker an (weibliche) Freundinnen erinnert als an (mÀnnliche) Freunde. Und ich kann mir gut vorstellen, dass sich MÀnner schwertun sich da zu identifizieren.